Eine heiße Nacht

  • Es war weit nach Mitternacht. Vorsichtig schlich er durch die Straßen und war froh keiner Wache zu begegnen. Mogontiacum schlief und er hoffte, dass man es auch in einer ganz bestimmten Casa tat. Diesmal war es nicht der versprochene Lohn, der ihn sämtliche Skrupel vergessen ließ. Viel mehr war es die Angst um sein Leben. Warum nur hatte er den ersten Auftrag überhaupt angenommen. Doch nun gab es kein zurück mehr. Ihm war bewusst, welch Schuld er sich gerade auflud, doch sein Leben war ihm lieber. Endlich war er angekommen. Er hoffte, dass bereits alles schlief und er somit schnell sein Ziel erreichen würde. So gut er es erkennen konnte, stieg kaum noch Rauch vom Kamin auf, so dass man davon ausgehen konnte, dass wirklich keiner mehr wach war. Selbst der Mond war in dieser Nacht nicht zu sehen, so dass er sich ohne größere Probleme zur Casa schleichen konnte. Er hatte sich einen Span zurechtgemacht, der nur glimmte. Des Weiteren hatte er Stroh dabei sowie Lampenöl. Das Stroh verteilte er vor der Tür und goß etwas von dem Öl darauf. Dann steckte er den Span in das Stroh und pustete ein wenig. Schnell zeigten sich die ersten Flammen. Daran hielt er das Behältnis mit dem Öl und entzündete dieses. Er wusste genau welches Zimmer er zu treffen hatte. Ein Angestellter hatte ihm bei einem guten Wein verraten wo sich der Duumvir zur Ruhe legte. Er warf das Gefäß in das entsprechende Zimmer und sah schnell Rauch aufsteigen. Nun war es aber höchste Zeit davon zu rennen. Leider konnte er das nicht so schnell wie früher. Die Verletzung aus dem ersten Treffen behinderte ihn noch immer stark, aber bald verschwand er in den dunkelen Gassen und hoffte dieses Mal erfolgreich gewesen zu sein.

  • Er schlief unruhig und träumte einmal mehr von den Ereignissen im Sommer. Ihm war heiss und er schreckte hustend hoch. "Was...?" Er kam gar nicht weiter, denn die heisse Luft drang ihm in die Lungen und damit auch Rauch. Er hustete fürchterlich und sah sich um. Feuer? Hier? Jetzt? Wieso?
    "Verd.....," hustete er und taumelte aus dem Bett, zur Tür.
    Als er sie aufriss, stand auch schon Hergen vor ihm.
    Sarolf, schnell! Das Haus *hust* brennt! Raus hier! Schnell!
    "Die Anderen... wo sind sie?"
    Marga weckt sie...
    Er hustete wieder fürchterlich.
    "DESI!
    Ohne noch auf Hergen zu achten, rannte er los.
    Dieser wollte ihn aufhalten, eilte aber dann schnellstens zu Venusias Zimmer.

  • Venusia hörte nur leises hastiges Reden. Doch es passte so gar nicht zu ihrem derzeitigen Traum. Sie öffnete ihre Augen und roch nun dass es verbrannt roch. Schnell war sie auf den Beinen, denn dieser Geruch verhieß nichts Gutes. Nun konnte sie auch die aufgeregten Stimmen zu ordnen. Sie rannte sofort zur Tür und sah geradewegs Hergen ins Gesicht, der sie gerade wecken wollte .


    Hergen? Was ist hier los?

  • Venusia! Schnell raus hier! Es brennt! Nicht durch den Eingang, durch den Garten zum Stall hin.
    Er riss sie förmlich aus der Tür ihres Zimmers und drängte sie Richtung Garten. Ein paar der männlichen Angestellten, auch die beiden Stalljungen, kamen bereits mit Wasser aus Richtung des Stalls und ein paar Nachbarn, die von irgendwem alarmiert worden waren, versuchten das Feuer im Eingangsbereich zu löschen. Der Rauch wurde immer dichter.

  • Aber wieso brennt es?


    Venusia wurde jedoch gedrängt ohne eine Antwort zu erhalten und rannte nun zum Garten. Fragen konnte sie auch später noch stellen. Dort beschaute sie sich erst einmal, so es ging, den Brand. Die Bilder ihres brennenden Dorfes, die sich aus ihren Erinnerungen in ihr Bewusstsein drängen wollten, schob sie zur Seite. Die Leute, die sie im Garten und drum herum fand, schickte sie Gefäße zu suchen, diese mit Wasser zu füllen und den löschenden entgegen zu tragen. Es war Eile geboten um die Casa noch retten zu können und sie trieb alle zu eben dieser ein und half dabei das Wasser zu tragen. Während sie immer hin und herrannte, achtete sie auch darauf alle ihrer Familie zu sehen. Die Nacht war kalt, doch merkte sie dies nicht, da sie zu sehr damit beschäftigt war immer mehr Wasser heranzuschleppen.

  • Desi konnte nicht einschlafen am Abend und hatte sich in die Küche geschlichen und sich zwei Kannen Wein geholt.Erst als diese ihre Gedanken betäubt hatten, schlief sie langsam,unruhig ein.
    Es war einer dieser Träume,die Desi schon so oft gehabt hatte,Valentin...schwer verletzt und sie kann nicht hin,muss hilflos zusehen wie er leidet.
    Desi schreckte erst hoch als jemand in ihr Zimmer gestürmt kam.Augenblicklich musste sie anfangen zu husten,sie merkte wie heiß es war,das sie bereits im Schlaf die Decke von sich gestrampelt hatte.

  • "Desi!" rief er und hustete schwer. "Desi, wach auf, es brennt!"
    Aber ehe sie reagieren konnte, war er schon bei ihr und nahm sie, ohne darauf zu achten, ob sie wach war oder nicht, auf die Arme und trug sie schwankend und hustend raus. Ihm kamen Männer und Frauen mit Wasser entgegen und er schaffte es nicht mal mehr bis zur Gartentür, aber Hergen kam ihm schon entgegen und nahm ihm Desi ab, während er sich zwei Herzschläge später selber gestützt fühlte. Als er an die kalte und frische Nachtluft kam, brach er hustend auf allen vieren zusammen.
    "Desi? Venusia?"

  • Allmählich registrierte Desi erst was passiert war.Hergen ließ sie runter und sie taumelte etwas.
    "Was ist hier los?Wieso brennt das Haus?"
    Schnell schloß sie sich den anderen an,suchte sich ein Gefäß und schaffte ebenfalls Wasser heran.Doch was war mit Valentin?
    Sie sah ihn,eilte hin,ließ sich neben ihn fallen."Valentin...." Sie sah auf zu einem der Stallburschen,der grade vorbeirannte.
    "Bleib stehen und hilf mir,wir müssen ihn weiter vom Haus weg schaffen.Fass mit an." Gemeinsam zogen sie Val nocch ein kleines Stück weiter weg, als grade sich ein kleiner Teil vom Dach löste und knapp dort runterkam wo Valentin grade noch gelegen hatte.

  • Er hustete noch kräftig und rang nach Luft, aber es wurd besser. "Geht schon," keuchte er. "Wasser!" Er griff gierig nach dem Krug und trank und trank. Es lief ihm aus den Mundwinkeln, aber genoss das kühle Nass. "Was ist mit Venusia und Desi udn wieso brennt das verfluchte Haus?"
    Hergen sprach wenig später.
    Der Brand an der Tür ist gelöscht. Aber Dein Zimmer kannst Du wohl vergessen, Valentin.
    Auch er hustete zwischendrin immer wieder.
    Man hat Stroh gefunden!

  • Dank der schnellen Reaktion aller, hatten sie bald das Feuer unter Kontrolle und dank der Hilfe der Nachbarn auch bald gelöscht. Alle waren sie durch den rauch schwarz in den Gesichtern und überall anders. Venusia konnte zum Göück sehen, dass alle das Haus heil verlassen hatten. Sie stand nun an eine Schuppenwand gelehnt. Der Rauch biss in den Augen, im Mund und in der Nase. Auch sie musste husten, doch es hatten zum Glück alle geschafft. Ob dieser Brand auch mit dem Überfall vor wenigen Abenden zu tun hatte? Sie fragte sich langsam wer solch einen Hass auf Valentin und nun auch die Gens haben mochte. Inzwischen hatte sie sich von der Wand abgestoßen und ging zu den anderen.

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Er hustete noch kräftig und rang nach Luft, aber es wurd besser. "Geht schon," keuchte er. "Wasser!" Er griff gierig nach dem Krug und trank und trank. Es lief ihm aus den Mundwinkeln, aber genoss das kühle Nass. "Was ist mit Venusia und Desi udn wieso brennt das verfluchte Haus?"
    Hergen sprach wenig später.
    Der Brand an der Tür ist gelöscht. Aber Dein Zimmer kannst Du wohl vergessen, Valentin.
    Auch er hustete zwischendrin immer wieder.
    Man hat Stroh gefunden!


    Sie half ihm auf damit er leichtert trinken konnte.
    "Es ist alles ok Valentin,ich bin hier und Venusia geht es auch gut."


    Dann wandte sie sich an Hergen


    "Wie kann das sein?Wer tut soetwas?" sie konnte das nicht verstehen.

  • Er lächelte und seine Zähne schimmerten unnatürlich weiss in dem schwarzen Gesicht. "Gut!" kam es hustend über die Lippen. Dann sah er Venusia und nun wurde sein Gesicht vollends erleichtert. "Hergen, sei so gut, schau ob alle anderen auch heile sind, jemand verletzt wurde und ob alles gelöscht ist."
    Hergen nickte und meinte dann zu Desi: Ich habe keine Ahnung. Aber wer immer es war, sollte sich nun warm anziehen. Ich kümmere mich um alles, Valentin. Ruh Dich aus, setz Dich dahinten hin und lass Dir Deine Hände verarzten.
    "Meine Hände?" Erstaunt sah er runter und sah im schwachen Licht der Fackel, dass die rechte Hand Verbrennungen auf dem Handrücken aufwies und auch links ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden war. Ihm musste, ohne es zu merken, was Brennendes darauf gefallen sein.

  • Desi rief nach Marga,die zum Glück auch unversehrt war und auch gleich Verbandsmaterial mitbrachte und Desi kümmerte sich liebevoll um ihren Mann.


    "Sieht schlimmer aus als es wirklich ist." sagte sie lächelnd.


    Ihr Rausch schien auch schon sogut wie vorbei,so ein Erlebnis ernüchtert auch ganz schön.


    "Geht der Verband so, oder ist er zu fest?" fragte sie vorsichtig

  • Er lächelte sie leicht an, dankbar und auch etwas liebevoll. Das erste Mal seit langem so. "Nein, geht schon. Du machst das gut," lächelte er und winkte Venusia zu sich rüber. "Mit Dir auch alles in Ordnung?"
    Er griff dabei beinahe wie in Gedanken nach Desis Hand und hielt sie leicht fest.

  • Venusia sah das Winken und ging zu Valentin.


    Bis auf den Schrecken ist alles in Ordnung. Leider konnten wir nicht schnell genug löschen. Das Haus hat doch ne Menge abbekommen.


    Sie musterte die anderen und bis auf schwarze Gesichter schienen sie alle unverletzt.


    Das wird mir nun aber langsam richtig suspekt.


    Fragend sah sie Valentin an. Später, wenn es etwas ruhiger ist, wollte sie mit ihm darüber sprechen.

  • Das solltest du. Wer weiß was als nächstes kommt. Das war zu knapp.


    Mit einem sorgenvollen Gesicht schaute sie zur Casa und der Stelle wo es gebrannt hatte.

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Er nickte nur, drückte kurz Desis Hand und liess sie dann los, mit einem schnellen Blick zu ihr. "Ich werde mir das GAnze mal ansehen und am Morgen zum Regionarius gehen."


    Desi lächelte leicht und stand auf,besah sich den Schaden und ging dann in den Stall.Die Pferde waren noch leicht aufgewühlt.Sie hatten die Gefahr wohl gewittert.
    Gute Tiere...dachte sich Desi und ging zu Thunor und streichelte ihn,was nicht nur das Pferd sondern auch sie beruhigte.

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