Der Servergott sei gepriesen! Endlich habe ich herausgefunden, woran es haperte und konnte erst mal eine provisorische Lösung finden. Id est: Regelmäßige Verbindung zum IR möglich, aber vorerst nicht in früherem Umfang und auch ohne Garantie.
Vor den Offiziersbehausungen des Castellums der Legio I herrschte an jenem frostigen Dezembermorgen noch mehr Betrieb, als dies ansonsten ohnehin der Fall gewesen war, galt es einigen Trossknechten doch, die Habseligkeiten des ehemaligen Centurios Aurelius, von denen sich jener entweder nicht trennen wollte oder konnte, in die Behausung des ehemaligen Lagerkommandanten zu überführen.
Als ein beträchtlicher Teil jener Gegenstände - dabei handelte es sich hauptsächlich um einen Schreibtisch, Unmengen an Wachstäfelchen inklusive Griffeln und Papyrusrollen - in die bedeutend größere Räumlichkeit geschafft worden waren, betrat auch der neue Praefectus Castrorum das Officium, welches er seltsamerweise auch während seiner Zeit als Centurio nur selten betreten hatte.
Der Raum verfügte sogar über zwei eigene Fenster und ein Regal beeindruckender Größe, in dessen beinahe als archivarisch zu bezeichnendem Innenleben noch durch den vorgegangenen Stabsoffizier eine beachtliche Anzahl an diversen Unterlagen vorzufinden war. Während Sophus jene Dokumente studierte, welche teilweise noch von Legat Purgitius, zur damaligen Zeit Präfekt, angelegt worden waren, mischte sich doch ein Stück Sentimentalität in das ansonsten betont aufgeräumte Wesen des Offiziers, der es herzlich bedauerte, nicht mehr unter seinem alten Kommandanten dienen zu dürfen. Neben jenen Gedanken, die ihm während des Stöberns kamen, mischten sich durchaus Gedankengänge, welche unwillkürlich zu einem leichten Kopfschütteln führten. Aurelius war ein junger Kommandant, nicht seit langer Zeit dem Knabenalter entwachsen, dessen Aufgaben nunmehr zwangsläufig in weitere Dimensionen anwuchsen. Er selbst war überrascht gewesen, als man ihm die militärische Prätur und kein Tribunat angetragen hatte - ungewöhnlich für Alter und Stand: Nur wenige Patrizier hatten sich aus den Mannschaftsdienstgraden in Kommandostab gedient, da jene Laufbahn in der Regel eher Rittern vorbehalten war.
Sophus klappte geräuschvoll eines der Wachstäfelchen zu, während er zum Schreibtisch schritt, sich setzte und durch das geöffnete Fenster auf die Lagerstraße blickte - Fortuna beschritt mitunter seltsame Wege, doch sie hatte keinen Zweifel an der Eindeutigkeit dieses Weges gelassen.