[Officium] Praefectus Castrorum

  • „Nein. Die Flotte wurde noch nicht informiert. Du kannst Optio Antoninus eine Abschrift des Versetzungsbefehls mitgeben. Das sollte eigentlich reichen. Was Tribun Vesuvianus angeht, so werde ich die Versetzung überdenken.“


    Dann wechselte er das Thema.


    "Wie sieht es eigentlich mit dir aus Praefectus? Du bist hier in der Legio an deine Karrieregrenzen gestoßen. Als nächstes würde nur noch ein eigenes Kommando in Frage kommen. Bist du zufrieden mit deinem Posten oder strebst du nach einer verantwortungsvolleren Aufgabe?"

  • Aurelius zögerte etwas, bevor er versuchte, auf die Frage einzugehen.


    "Zunächst muss festgehalten werden, dass es für mich ein außerordentliches Glück ist, Erfahrungen bezüglich Beschaffenheit und Eigenart des heimatlichen Militär- und Verwaltungswesens vermittels des Präfektenpostens sammeln zu dürfen. Manche Lehre und Einsicht zog ich hieraus, jedoch mag in diesem Zusammenhang folgende Erkenntnis alle übrigen Eindrücke an Bedeutung übertreffen: Die Füße eines gewissenhaften Soldaten wachsen in jede noch so große Caligae. Nun, sie sind gewachsen. Vielleicht, wer kann es wissen, sollte ich noch einmal nach Rom gehen, um mein Studium der hohen Kriegskünste zu vertiefen."

  • "Zwei wichtige Voraussetzungen haben wir bereits angesprochen: Das Können und das Wollen. Nun...", der Praefectus machte eine kleine Pause, "...am Können habe ich wohl nichts mehr zu schaffen und ich traue mir ein eigenes Kommando durchaus zu; in der Tat habe ich streng genommen diese Legion übergangsweise bereits geführt - so reden wir hier über einen nur kleinen Schritt. Hinter das Wollen nun muss ich allerdings ein Fragezeichen setzen, denn eine Voraussetzung scheint mir bedeutender - das Dürfen."

  • Livianus überlegte einen Moment, bevor er dem Präfekten antwortete.


    „Deine Überlegung mit Rom trifft sich recht gut Praefectus. Beim kaiserlichen Conventus wurde unter anderem besprochen, dass die Cohortes Urbanae dringend erfahrene Stabsoffiziere benötigt. Der Kaiser selbst hat darum gebeten nach fähigen Offizieren für diese Posten Ausschau zu halten. Dies wäre eine gute Gelegenheit für dich nach Rom zu gehen und nebenbei auch dein Studium an der Militärakademie weiter zu führen. Außerdem würde diese Versetzung auch deinen Namen beim Kaiser bekannt machen, da ich ihn natürlich davon berichten werde.“


    Gespannt wartete der Legat auf die Reaktion des Präfekten.

  • Sophus machte eine abwehrende Handbewegung.


    "Ruhig Blut. Ich habe den Eindruck, es macht wenig Sinn, mit dir über meinen künftigen Werdegang zu sprechen, wenn ich mir selbst kaum darüber im Klaren bin. Außerdem ist Kriegshandwerk ein höchst komplexes Terrain und ausgedehnte Studien pflegte ich noch nie während anderen Beschäftigungen voranzutreiben - in jedem Falle werde ich meinen Vorgesetzten um eine entsprechende Vertretung bitten, welche ein Verweilen in der Hauptstadt gestattet."

  • „Ich glaube du hast mich falsch verstanden Praefectus. Das war keineswegs ein Vorschlag oder eine Anregung. Wie gesagt möchte der Kaiser einen fähigen Offizier auf dem Posten des Praefectus Castrorum der Urbaner wissen und ich habe dich für diese ehrenvolle Aufgabe ausgewählt. Mein Scriba hat die Versetzungspapiere bereits vorbereiten und ein Schreiben an den Praefectus Urbi ist ebenfalls bereits raus gegangen. Ich hoffe du bist dir bewusst welche Ehre dies für dich und deine Familie bedeutet. Mir bleibt nur dir alles Gute zu wünschen und zu hoffen, dass du deinen Weg ebenso hervorragend fortsetzt, wie du ihn hier in der Legio I begonnen hast.“

  • „In erster Linie dienst du dem Kaiser und als Soldaten müssen wir uns seinem Willen fügen. Die Einheit spielt dabei keine Rolle. Auch ich habe mir nicht ausgesucht die Legio I zu kommandieren, sondern wurde vom Kaiser auf diesen Posten berufen und ich denke die Cohortes Urbanae wird auch bei dir nicht die letzte Station deiner Karriere sein. Ich wünsche dir für deine Zukunft also alles Gute Praefectus.“


    Mehr gab es dazu nicht mehr zu sagen.


    „Vale!“


    Livianus nickte dem Offizier zu und verließ das Officium.

  • Sophus blieb noch regungslos hinter dem kantigen Schreibtisch sitzen, als der Legat schon längst den Raum verlassen hatte. Bald würden sie kommen und ihm die Versetzungsurkunde zeigen. Darauf warten eine Qual. Irgendwann glaubte er, im Officium ersticken zu müssen. Also raus in eine Lagergasse. Ihm war schlecht. Warum eigentlich?

  • Plautius wechselte das Officium und nahm auf dem Platz des Praefectus Castroum hinter dem Schreibtisch Platz. Entsoannt legte er die Beine auf der Tisch und schaute sich im Raum um.


    So fühlte man sich also auf dem Stuhl des Praefectus. Entspannt und gemütlich hatte man jetzt um den Dreh 5997 Mann unter sich, einen Tribunus Laticlavius neben sich und nur noch einen Legatus über sich. Man konnte jetzt den ganzen Tag delegieren und andere für sich arbeiten lassen.


    Plautius ließ dieses Gefühl etwa 5 Minuten auf sich wirken.
    LANGWEILIG !
    Mitarbeiten machte wesentlich mehr Spaß.


    Er nahm die Beine vom Tisch und schlug eine Wachstafel auf und begann sich diverse Notizen zu machen.


    Hm, der Schreibtisch war ihm schon mal etwas zu klein. Da konnte man sicher von der Schreinerei im Lager einen größeren Tisch herstellen lassen. Die vielen Wände boten Platz für das ein oder andere Schlachtsouvenir aus Germanien oder etliche Bauzeichnungen. Den Umzug vom Officium des Primus Pilus zum Officium des Praefectus würde er selber durchführen. Dann galt es den Scriba im Vorzimmer des Legatus zu informieren und noch einige andere Stellen. Und dann würde er die Tagesarbeit eines Praefectus aufnehmen.


    Plautius arbeitete gut gelaunt vor sich hin. Dann führte er dem Umzug von einem Officium in das andere durch

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  • Sim-Off:

    Ich tu so, als ob Avitus hier vom Übungsmarsch schon zurück ist, da dieser SimOn nur eine Woche gedauert hat.


    Vor dem Officium des Praefectus Castrorum angekommen, ließ sich Avitus von einem Librarius anmelden, während er den Sitz seiner Uniform kontrollierte. Er hatte dem Soldaten seinen Namen, überflüssigerweise den Rang, sowie sein Anliegen genannt und wartete nun ab, bis all dies dem Lagerkommandanten gemeldet wurde.

  • Gemäß der Anweisung, die er am Morgen unter den Tagesbefehlen gefunden hatte, meldete sich Priscus im Officium des Praefectus Castrorum. Vorsichtshalber hatte er zwei Wachstafeln dabei. Eine mit Notizen über den Stand der Arbeiten und eine mit viel Platz für neue Anweisungen.

  • Plautius bekam die beiden Offiziere gemeldet und öffnete persönlich die Tür seines Officiums.


    “Salve! Kommt rein und setzt euch.”


    Er wartete bis beide Platz genommen hatten.


    “Ich habe zwei Anliegen. Eines betrifft das Theater in Mantua. Das anderen einen möglichen Renovierungsauftrag des Mars Ultor Tempels in Roma.


    Was das Theater betrifft, so werde ich mich mit dem Tribunus umgehend einmal besprechen, wie weit hier der Stand der Dinge ist. Ich möchte Euch hier nicht übergehen, aber ich habe ohnehin noch das ein oder andere mit dem Tribunus zu besprechen. Vor allem im Hinblick auf die Fertigstellung.


    An dieser Stelle mal eine Frage an dich, Optio: Steht oder stand da eigentlich überhaupt ein Fertigstellungstermin im Raum? Gewisse Teile des zivilen Verwaltungsapparates in Mantua scheint es zu lange zu dauern. Das könnte ich verstehen, wenn wir schon 5 Jahre über dem Zeitplan liegen würden.


    Mein Hauptanliegen ist aber eine gemeinsame, offizielle Begehung der Baustelle, wo ihr mir einmal den aktuellen Stand zeigt und mir erläutert wie das Werk von den Grundmauern bis dato entstanden ist. Woher kommt das Material? Was hat uns Probleme bereitet? Was lief gut? Diese Dinge interessieren mich halt auch. Und will ich dabei mal die Arbeiter und Spezialisten kennenlernen, die jeweils daran beteiligt waren oder sich besonders ausgezeichnet haben. Ich konnte mir bislang die Baustelle noch nicht so genau anschauen. Ist so etwas möglich meine Herren? Wir brauchen nicht sofort aufzubrechen. Ihr könnt euch gerne etwas Zeit nehmen und euch darauf vorbereiten.



    Die andere Sache bezieht sich auf einen möglichen Renovierungsauftrag des Mars Ultor Tempels in Roma. Vor Jahren hat hier ein gewisser Senator Purgitus Mcer einmal in Roma Militärspiele veranstalten lassen um das Geld für die Renovierung des herunter gekommenen Mars Ultor Tempels zusammen zu bekommen. Das Geld ist da, angeblich Säckeweise in den Kellern des Cultus Deorum, so daß die Matratzen des Betten der Priesterschaft mit Sesterzen statt Stroh gefüllt ist. Aber kein Architectus traute sich in der Vergangenheit wohl die Renovierung von einigen Schönheitsreperaturen des Tempels zu. Ich habe dem Legatus vorgeschlagen, daß wir das mal angehen sollten. Er will diesen Vorschlag dem Imperator einmal unterbreiten. Zum einen, daß wir uns dieser verantwortungsvollen Aufgabe einmal annehmen wollen, zum anderen daß keine Panik ausbricht, wenn wir mit Mann, Material und Waffen plötzlich als Legio I vor den Stadttoren stehen. Ich bitte Euch um die Erstellung einer Liste der besten Handwerker für einen speziellen Bautrupp, der dann bei einem möglichen Auftrag in Roma zum Einsatz kommen kann. Wenn der Imperator zustimmt, dann will ich unsererseits alles fertig haben, daß die Männer nur noch ihre persönlichen Dinge packen müssen.


    Gibt es noch Fragen von Euch?”

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  • Avitus nahm Platz, hörte dem Praefectus zu und rekapitulierte dann das von Plautius Gesagte. Dass es um Bauarbeiten ging, war ja schön und gut, aber als Plautius die Veranstaltung von Militärspielen erwähnte, horchte der Artorier auf. Für einen Moment verlor er die Konzentration und erinnerte sich, wo er wohl zu dieser Zeit gewesen sein mag... Dann schob er diese Gedanken jedoch beiseite, sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierend.
    "Wieviel Mann sollen nach Rom geschickt werden?"
    fragte er nach. Mit dem Begriff Bautrupp konnte die halbe Legion oder aber einige Contubernii gemeint sein.

  • Priscus salutierte vor dem Praefectus Castrorum, bevor er der Aufforderung folgte und im Büro platznahm. Geduldig hörte er sich die Fragen und Ausführungen an und gab dann auf den an ihn gerichteten Teil eine Antwort.


    "Soweit mir bekannt ist, war kein fester Fertigstellungstermin für das Amphitheater vereinbart worden. Ich leitete vor Baubeginn die Vermessungsarbeiten und bekam dadurch gelgentliche Besprechungen des Architekten und einiger Magistrate aus Mantua auf dem Bauplatz mit. Soweit ich mich erinnern kann, war niemals von einem Zeitplan die Rede, der bestimmte Fristen vorsah."


    Der Optio machte eine Puase, um noch einmal nachzudenken, aber es fiel ihm tatsächlich nichts mehr ein. Andererseits konnte er nicht ausschließen, dass über Fristen immer nur in seiner Abwesenheit gesprochen wurde.


    "Eine Begehung der Baustelle ist kein Problem. Die großen Steinarbeiten sind nun weitgehend abgeschlossen, zumindest was Säulen und Sitzreihen betrifft. Es fehlen noch Mosaiken, Teile der Fußböden, diverse Holzarbeiten, Metallgitter und ein großer Teil des Anstrichs und der Bemalung. Und das Umfeld, versteht sich."

  • Sim-Off:

    andere Zeitebene


    [Blockierte Grafik: http://img463.imageshack.us/img463/3130/tesserauo2.png]
    Tesserarius Nero kam in die Principia. Am Abend zuvor hatten sich er und sein Centurio, Artorius Avitus, über ausstehende Beförderungen unterhalten. Gleich am nächsten Morgen hatte ihn der Artorier dann zu sich bestellt, ihm eine Wachstafel überreicht und ihn in die Principia zum 'Alten' geschickt. Nero ahnte, dass die Wachstafel Namen von Männern enthielt, die befördert werden sollten, verkniff es sich aber, die Tafel aufzuklappen und reinzusehen, da er keine ausdrückliche Erlaubnis dazu erhalten hatte.


    So trat er vor das Büro und ließ sich von dem Beneficarius anmelden.
    "Miles Hirtius Nero, II Centuria, I Cohors"
    sagte er knapp und wartete ab, bis ihn der Beneficarius dem Praefectus meldete.



    [URL]http://www.imperium-romanum.in…sigs/leg1-legionarius.png[/IMG]

  • Der Scriba nahm den Mann die Wachstafel ab und packte sie zu einem riesigen Stapel an Briefen, Schreiben und anderen Poststücken. Dann brachte er alles zum Praefectus und gab dem Mann zu verstehen kurz zu warten.


    Wenig später kam der Scriba wieder heraus.


    "Der Praefectus lässt ausrichten, daß sich dein Centurio persönlich in die Principia bemühen soll, wenn es um Beförderungen geht. Und das soll er im Rahmen einer Stabsbesprechung machen, die der Praefectus ohnehin ansetzen will. Nimm es nicht persönlich und dein Centurio auch nicht. Der Praefectus hat heute sehr schlechte Laune. Nach der 4. Tasse Kräutersud ist er ganz umgänlich. Er ist aber erst bei der 1. Tasse."

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  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    Avitus nahm Platz, hörte dem Praefectus zu und rekapitulierte dann das von Plautius Gesagte. Dass es um Bauarbeiten ging, war ja schön und gut, aber als Plautius die Veranstaltung von Militärspielen erwähnte, horchte der Artorier auf. Für einen Moment verlor er die Konzentration und erinnerte sich, wo er wohl zu dieser Zeit gewesen sein mag... Dann schob er diese Gedanken jedoch beiseite, sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierend.
    "Wieviel Mann sollen nach Rom geschickt werden?"
    fragte er nach. Mit dem Begriff Bautrupp konnte die halbe Legion oder aber einige Contubernii gemeint sein.


    "Avitus. Es handelt sich um Renovierungsmaßnahmen. Gerüste, Dachausbesserungen. Wände neu verputzen etc... Ich dachte an eine Truppe von maximal 40 Mann. Die besten Spezialisten halt. Zuviele Leute sind schlecht, denn den ein oder anderen Freiwilligen findet man als Handlanger ganz sicher vor Ort. Wenn zuviele Leute dort auflaufen, dann stehen die sich gegenseitig im Weg, denn das Gebäude steht ja und es müssen im Gegensatz zum kaputten Mercurius Tempel nicht noch Schutt und Trümmer beseitigt werden. Und die Größe des Tempel ist ja auch überschaubar. Die Männer sollen sich quasi in Bereitschaft halten, falls wir den Auftrag bekommen. Der Legatus interveniert hier bereits beim Imperator."

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