[Officium] Praefectus Castrorum

  • Licinus nahm Platz und begann mit dem Abarbeiten seiner zugegebenermaßen nicht besonders langen Liste:
    "Als erstes möchte ich einen Soldaten für eine Auszeichnung vorschlagen.
    Namentlich den eques Iulius Antoninus, erste turma, und zwar für die armillae in bronze.
    Während des Unwetters über Mantua vor einigen Tagen hat er mir und einem Kind das Leben gerettet.
    Das Mädchen war verschüttet gewesen.
    Nachdem ich zu ihm gelang war und es durch einen Gang unter dem Geröll fast in Freiheit geführt hatte begann das Dach einzustürzen.
    Genau kann auch ich dir nicht sagen, was geschehen ist, aber der eques konnte das Einstürzen des Daches so lange hinauszögern, bis ich und das Opfer den Raum verlassen hatten, ich meine mitbekommen zu haben, dass er sich gegen einen Balken stützte."

    Licinus war sich bewusst, dass er hier haarscharf am Rande der Spekulation war, aber da es keinen neutralen und konzentrierten Zeugen für das geschehene gab, blieben ihm zur Darstellung nur das Bild, dass er für einen Augenblick wahrgenommen hatte, bevor er durch die Tür gehechtet war.
    "Beinahe wäre er dann selbst von den Trümmern erschlagen worden, bevor er den Keller verlassen konnte. Er kam jedoch mit einer Bewusstlosigkeit und einer gebrochenen Schulter davon.
    Kurz: Er hat mir das Leben gerettet.
    Die medici im valetudinarium der Meinung, dass er wohl nach einer entsprechend langen Rekonvaleszez wieder voll diensttauglich erklärt werden kann."
    , referierte Licinus weiter in einem abgeklärten Tonfall. Davon abgesehen, dass er seine Emotionen ohnehin selten zeigen wollte, war er in diesem Falle sogar überzeugt, dass zu viel davon der Sache wohl eher abträglich sein würden.
    Dann wartete er ab, ob der praefectus irgendwelche Nachfragen hatte.
    Währenddessen reichte er ihm eine tabula über den Schreibtisch, die das gesagte nochmal zusammenfasste.


    Sim-Off:

    Edit: Ich füge die übrigen Gesuche an, zwecks schnellerem Durchkommen
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    "Desweiteren möchte ich meinen Optio Tallius Priscus für eine Phalerae für 'vorbildliche Pflichterfüllung und besonderes Organisationstalent bei der Beseitigung der Überschwemmung' vorschlagen."
    So würde das technische Verständnis und die Findungsgabe des optios wohl honoriert werden, fand er.




    "Im letzten Punkt bin ich nur Übermittler der Botschaft:
    Der decurio der ersten turma hat mich gebeten, da ich ohnehin zu dir wollte, den eques decimus celsus zur Beförderung zum tesserarius vorzuschlagen."

  • Klare Ansage, dachte sich Lycus. Es war ja auch klar, dass nicht nach einem kurzen Wortwechsel alles beschlossene Sache sein konnte. Immerhin war er ein Fremder und Soldaten waren sowieseo von Natur aus misstrauischer als andere Bürger...


    Ja Praefekt. Nun ich komme aus der Gegend um Verona. Dort leben nach wie vor mein älterer Bruder und meine Mutter. Sie betreiben dort eine kleinere Schneiderei, in der ich bisher mit gearbeitet habe.


    Lycus nahm einen kräftigen Schluck Wein, um dann fort zu fahren.


    Ursprünglich stamme ich jedoch aus Germania. An die Zeit dort kann ich mich aber nicht mer erinnern. Meine Familie hat diesen Ort nach meiner Geburt verlassen um nach Italia zu gehen. Das lag vor allem daran, dass mein Vater vor allem in Noricum diente. Die Entfernung zu seiner Familie war von Verona aus eben nich so unerhört weit.


    Lycus nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher, und wartete die Reaktion des Praefekten ab.


    Sim-Off:

    Sorry, war Karneval :)

  • Der Praefekt hörte sich Lycus Ausführungen ruhig an. Er schien davon jedoch nicht besonders angetan zu sein.
    Hatte Lycus einen Fehler gemacht??


    Sim-Off:

    Hab dein Pin gelesen, und werde nochmal sinnen. Jetzt müssen wir nur noch aus der Sache heraus kommen. ;)

  • Brutus überlegte eine Zeitlang. Besonders die germanischen Wurzeln des jungen Mannes rührten ihn an, und schließlich sprach er weiter:
    "Und du willst also das Amt eines Priesters antreten? Für welchen Gott hast du dich denn entschieden?"

  • Brutus hörte sich das Gesuch des Centurios an, die Geschichte war beeindruckend und zeugte von Mut und Kühnheit des jungen Reiters. Er überflog die Tabula nur flüchtig und legte sie dann zur Seite. Einen Augenblick lang sah er den Centurio an, einen der Veteranen, die schon einige Dienstjahre auf dem Buckel hatten. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. "Die Auszeichnung wird genehmigt, ebenso die Phalera für den anderen Eques. Was die Ernennung zum Tesserarius angeht, ist dies nur eine kleine Formalität. Ich werde sie sofort veranlassen," meinte er noch.
    "Sage mir Centurio Licinus, in welcher Kohorte dienst du?" fragte er

  • Zitat

    Original von Publius Iunius Brutus
    Von drinnen drang ein wohlvernehmliches "Herein" an das Ohr des Klopfenden.


    Macer öffnete sofort die Tür und versuchte so knapp wie möglich zu sprechen.
    Salve, ich bin Faustus Octavius Macer. Ich leiste hier mein senatorisches Tribunat ab und wollte mich dir bekannt machen!

  • Zitat

    Original von Publius Iunius Brutus
    "Die Auszeichnung wird genehmigt, ebenso die Phalera für den anderen Eques. Was die Ernennung zum Tesserarius angeht, ist dies nur eine kleine Formalität. Ich werde sie sofort veranlassen," meinte er noch.
    "Sage mir Centurio Licinus, in welcher Kohorte dienst du?" fragte er


    Oh, dachte sich Licinus, da war offensichtlich etwas falsch herübergekommen.
    "Entschuldige praefectus, die phalera, optio Tallius Priscus dient in meiner centuria, nicht bei den Reitern", präzisierte er seine Aussage, damit hier kein unnötiges Missverständis auftrat.


    "cohors nona, centuria quarta, praefectus!" meldete Licinus, wie es jeder Soldat knapp, wenn es um seine Person ging.

  • Brutus hatte noch nicht mit einem neuen Tribunus laticlavius gerechnet, umso erfreuter war er, als ein Mann durch die Türe trat und sich als ebensolcher vorstellte. Seine bisherige Erfahrung mit solchen Männern hielt sich in Grenzen, doch er beschloss, den Neuen erst zu prüfen, schließlich war noch kein Soldat vom Himmel gefallen.
    Er stand auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um dem jungen Mann die Hand zu reichen. "Salve Octavius Macer, ich bin Publius Iunius Brutus, der Praefectus Castrorum. Wie ich hörte bist du dem Kommandostab der Legio vor kurzem zugeteilt worden? Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise hierher," begann er und winkte seinem Scriba, der sogleich zu dem kleinen Tisch ging und Wasser und Wein mischte. "Einen Schluck Wein?", fragte er und lächelte.

  • Macer gab dem Praefecten die Hand und setzte sich hin. Ich nehm gerne ein wenig Wein. Die Reise war zwar nicht sonderlich schön, aber immerhin ohne Zwischenfälle. Macer hasste das Reisen, vorallem, wenn er aus Rom rausmuss und alles zurückleässt.


    Ich habe bereits mit dem Tribun Artorius Reatinus gesprochen. Der meinte, ich sollte mich um die Aufräumarbeiten in Mantua kümmern...

  • Nun, aus mehreren Gründen, will ich Priester des Mars werden, Praefekt. In erster Linie, weil mein Vater diesen Gott als Soldat besonders verehrt hat. Natürlich spielt auch diese Stadt eine Rolle. Ich dachte mir, dass göttlicher Beistand, gerade für eine Legion unerlässlich ist.

  • Brutus nickte bei den Worten des jungen Mannes. "Es wäre in der Tat gut, einen Priester des Mars in der Nähe zu wissen, der sein Handwerk versteht. Die hiesigen Marspriester sind zu wenige als dass sie allen ihren Aufgaben nachkommen könnten..."
    Er überlegte eine zeitlang, dann erhob er sich und reichte Lycus die Hand. "Ich werde dich fördern, mein lieber Lycus, in der Hoffnung, dass du mich zukünftig ebenfalls bei meinen Vorhaben unterstützt?" fragte er seinen Gegenüber.

  • Brutus hörte den Unterton in der Stimme des jungen Tribunen. Offensichtlich behagten ihm die Reisen nicht. Nun, er würde sich schon daran gewöhnen müssen, der Legatus Legionis war noch nicht eingetroffen und in dieser Zeit oblag es Brutus, aus diesem Aristokraten einen echten Mann und Soldaten zu machen.
    Er blickte aus seinen Dienstplan und nickte dann. "In der Tat, die Aufräumarbeiten..." Er legte den den Dienstplan zur Seite und stützte sich mit den Armen auf die Tischplatte. "Ich will dir nichts vormachen, Macer. Du trittst hier einen Posten an, den die meisten Soldaten in der Armee belächeln. Ihren Respekt musst du dir verdienen und ihnen zeigen, dass du nicht nur durch die Mühen deines Vaters diesen Posten erhalten hast. Gib ihnen Anlass, deine Tugenden kennenzulernen und lerne sie zu verstehen. Denn vielleicht brauchst du diese Fähigkeiten in deiner späteren Laufbahn noch einmal." Er stand auf und reichte ihm die Hand. "Willkommen bei der Legio I. Ich nehme an man hat dir deine Behausung schon zugewiesen? Wenn ja kannst du dich gleich in die Stadt begeben, um die Arbeiten zu überwachen. Halte dich an die altgedienten Centurionen, sie werden dich unterstützen. Außerdem helfen wir vom Stab auch gerne weiter, du musst nur fragen," bot er ihm an. Nun konnte man den Jungen getrost auf die Soldaten loslassen.

  • Die kurze und präzise Angabe gefiel Brutus und er wandte sich dem Lebenslauf des Centurio zu.
    "Du hast am Parthienfeldzug unseres verstorbenen Divius Iulianus teilgenommen und wurdest zweimal ausgezeichnet. Einmal für die Verteidung des Adlers der Prima und für die Teilnahme an der Eroberung von Circesium... Beförderungen bis zum Centurio und nun bildest du die neuen Probati aus. Die Stabsoffiziere und die anderen Centuriones halten große Stücke auf dich. Um es kurz zu machen, mein lieber Licinus, ich biete dir die Stelle eines Primus Pilus an. Wir brauchen fähige Männer wie dich und dein Werdegang ist ein Vorbild für viele Männer. Was hälst du davon?" fragte er rundheraus, um sein Anliegen vorzubringen.

  • Macer hörte dem Praefecten genaustens zu und nichte bedächtigt. In der Tat konnte er das alles vollkommen verstehen, schließlich war er kein ausgebidleter Soldat, sondern eher ein Wortkünstler.
    Ich werde mein Bestes geben! Meine Wohnung hab ich bereits bezogen, ich werde sofort zu den zuständigen Centurionen gehen und alles weitere mit den besprechen. Damit war sein kurzes gespräch vorüber und seine Arbeit konnte endlich beginnen.


    Er gab Brutus noch die Hand und trat ab. Vale.

  • Licinus hörte seinen Lebenslauf an und nickte stumm dazu. Soweit war alles richtig.
    Dann jedoch meinte er sich verhört zu haben. Primus pilus? nach nur zehn Jahren bei der Truppe? Das war früh. Zwar wusste Licinus, dass sich das Personalkarussel zur Zeit sehr schnell drehte, aber so schnell?
    Schnell versuchte er zu reflektieren und kam dann zu einem interessanten Schluss. Er schien tatsächlich kaum centurionen zu geben, die damals in Parthia dabei war. Und offensichtlich hielt man ihn für den bestgeeigneten.
    Also gut. Kneifen war nicht.
    "Herr, ich danke dir für dein Angebot und nehme die Herausforderung gerne an."
    Licinus wartete eine Sekunde ab, in der er sich an die Aussprache eines anderen tribunus erinnerte "...du wirst deine Energien woanders einsetzen...", war etwa der Artorier die treibende Kraft hinter dieser Ernennung? Das müsste man doch herausfinden können.

  • Ein Lächeln lief über Brutus Gesicht, als er bei Licinus zunächst Ungläubigkeit erkannte und anschließend den Entschluss, die Entscheidung anzunehmen.
    "Sehr schön, dann werde ich der Truppe beim Appell die Entscheidung bekanntgeben. Ich brauche fähige Männer und deine Leistungen sprechen für sich. Du bist damit das Bindeglied zwischen Führungsstab und den Männern, ich werde also öfter deine Meinung und deinen Rat einholen. Ab heute bist du bei allen Stabsbesprechungen mit dabei." Er nahm einen Schluck aus seinem Becher. "Ich werde mich um deine Ernennung kümmern, Centurio. Meinen Glückwunsch zur Ernennung," sagte er und reichte ihm die Hand. "Mögen die Götter dir wohlgesonnen sein. Du darfst wegtreten, Primus Pilus," meinte er mit einem Kopfnicken.

  • "Danke, Herr, ich fühle mich durch dein Vertrauen geehrt."
    Dann ging es Licinus allerdings doch etwas zu schnell, einen Punkt gab es noch abzuklären:
    "Entschuldige, praefectus, aber ich hätte da noch eine Frage.
    Mein centurienstab. Gibt es Posten, die ich neu besetzen muss, oder verbleiben die Männer von Nonius Tullus auf ihren bisherigen Posten?"

    Ein Punkt über den Mann bescheid wissen musste, wie Licinus fand.

  • Brutus ging zurück zu seinem Schreibtisch, nahm einen der Dienstpläne zur Hand und vertiefte sich einen Moment hinein. "Nun, der Posten des Centurio bei deiner Centuria ist noch vakant... Hast du Vorschläge für einen geeigneten Nachfolger? Außerdem wäre da noch die Frage, ob du weiterhin die Ausbildung der Probati leiten willst. Normalerweise ist die Nona dafür zuständig, was aber die theoretische Ausbildung angeht, könnte ich dich in der Schola einplanen?" fragte er seinen Gegenüber

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