[Officium] Praefectus Castrorum

  • "Aus meiner centuria muss ich sagen, dass nicht." beantwortete Licinus die Frage.
    "Versteh mich nicht falsch. Sie sind gute Männer und ich würde sie auch gerne in die neue centuria übernehmen, falls das möglich ist.
    Aber außer meinem optio sind sie zu jung, und von diesem weiß ich, dass er eine Beförderung aus persönlichen Gründen nicht will."
    welche genau das waren wusste er jedoch auch nicht.

  • Brutus hob die Augenbraue und sah Licinus einen Moment lang an. Er hatte gehofft, so bald als möglich einen geeigneten Nachfolger für die Nona zu finden, zumal die Personallage immernoch gespannt war. Dennoch zwang er sich zu einem kurzen Lächeln. "Dann klären wir die Frage nach einem neuen Centurio später.... Was dein Anliegen angeht, ob die Männer in die neue Centuria kommen können, erwarte ich eine Liste mit Namen von dir. Aber gerade was junge Männer angeht bin ich mir nicht sicher, ob sie schon erfahren genug sind, um den Adler zu schützen. Ihren Mut stelle ich dabei nicht in Frage. Sonst noch Anträge, Licinus?" fragte er.

  • "Oh, ich dachte nicht an die neuen, sondern vielmehr an einige der älteren sesquiplicarii und an meinen optio.
    Ich lasse dir so schnell wie möglich eine genaue Liste zukommen."

    Licinus dachte kurz nach, ob sonst noch etwas wäre und dann fiel es ihm ein:
    "Ja, Herr, einen Antrag hätte ich schon noch. Meine aktuelle Ausbildungsgruppe, ich würde die Ausbildung gerne zu Ende bringen. Ich bin mir über die Mehrbelastung im klaren und auch darüber, dass es etwas ungewöhnlich ist, dass ein primus pilus ausbildet, aber ich würde gerne zu Ende bringen, was ich angefangen habe." Natürlich hatte Licinus nicht vor täglich selbst auf dem campus zu stehen, sondern er würde wohl einen Teil der Ausbildung an die Hilfsausbilder delegieren, aber die Federführung wollte er behalten.

  • Brutus hörte sich die Bitte des Iuliers an. Da er ohnehin nicht in den aktuellen Ausbildungsablauf eingreifen wollte, nickte er. "Natürlich kannst du die Ausbildung zu Ende bringen, es wäre nicht nicht, jetzt noch den Ausbilder zu wechseln, da es nur noch einige Wochen bis zum Ausbildungsende sind." Er nahm einen Schluck aus seinem Becher.
    "Sonst noch etwas, Licinus?" fragte er.

  • "Keine weiteren Anmerkungen meinerseits, praefectus" entgegnete Licinus zackig und bereitete sich darauf vor nun entlassen zu werden. Zumindest ging er nicht mehr davon aus, dass sein Vorgesetzter noch etwas für ihn hatte.

  • Normalerweise hatte Reatinus seit der Ankunft des Praefecten immer nur dienstlich mit diesem zu Schaffen gehabt. Doch dieses Mal musste er in die Verlegenheit kommen, seinen Vorgesetzten privat um etwas zu bitten. Eine Bitte, die ihm viel bedeutete, auch wenn dies einen mehrtägigen Ausfall von Reatinus bedeuten würde. Er wusste nicht, ob ihm dies genehmigt werden würde. Doch wenn nicht, könnte er sich wenigstens nicht vorwerfen, nicht nachgefragt zu haben.


    Ausgeputzt, wie der Artorier im Dienst immer war, erschien er vor dem Officium des Praefecten und klopfte mit kräftigen Schlägen gegen die Tür.

  • Der Optio der Torwache betrat die Principia, grüßte die wachhabenden Kollegen dort, teilte sein Anliegen mit und wurde eingelassen. Vor dem Praefectus Castrorum angekommen salutierte er.


    "Der neue Legatus Legionis Titus Aurelius Ursus ist eingetroffen. Er zieht gerade ins Praetorium ein und lässt ausrichten, dass er gleich zu dir kommt", teilte er mit, was der neue Chef gesagt hatte.

  • Es mochte ungewöhnlich sein, daß ein neuer Legat zum Praefectus Castrorum ging, statt diesen zu sich kommen zu lassen. Doch Ursus war eben nicht wie jeder andere und fand es auch albern, ein ihm noch unbekanntes Officium zu beziehen, um dann den Offizier mit allen Unterlagen antraben zu lassen. Die zwei Schritte konnte er auch gehen, um dann gleich den Offizier mitsamt den Unterlagen vorzufinden und sich über alles Nötige zu informieren.


    Ohne auf ein Herein zu warten, betrat Ursus nach kurzem Anklopfen das Officium des Iunius Brutus.



    Edit: Wegen Abwesenheit des Spielers

  • Noch immer herrschte die Krankheit in der Stadt und es war - obwohl er im Castellum ja nun bei seinem Onkel lebte - an manchen Tagen gar nicht so einfach in dieses wieder rein zu kommen. Einige Legionäre schienen auch von der Angst ob derer übermannt. Aber heute -einmal davon abgesehen, dass er sich auf ein entspannendes - nicht reinigendes, denn das hatte er schon - Bad und ein Bett sowie etwas zu Essen freute - war er zudem in offizieller Mission unterwegs. Er sollte - als sozusagen letzter Wille seines Vorgesetzten - mit dem Praefectus Castrorum über Hilfe bei den Reparaturen in und um die Stadt herum sprechen. Das, obwohl da wahrscheinlich, so lange die Seuche grassierte, nichts geschehen würde. Andererseits, nun warum nicht auch hier ein wenig den Schein der Normalität wahren? Im Zweifel gab es einen Vogel, den man ihm zeigte, im besten Fall wurden Pläne für bessere Zeiten geschmiedet. So fragte er einen Legionarius, der vor der Principia augenscheinlich Wache hielt, wo er den PC finden konnte und begab sich zu dessen Officium. Hier klopfte er dann, die Rolle mit den Unterlagen in der rechten Hand und wartete, ob man ihn einlassen würde.


    Sim-Off:

    Ich weiß, es gibt derzeit keinen, wenn ich es recht im Kopf habe, aber könnte einer der Offiziere ihn miemen?

  • Ein Soldat öffnete von innen die Tür, an die gerade geklopft worden war. Er trug einige Wachstafeln, genug, daß der Stapel wenig Stabilität besaß. "Salve", grüßte der Mann Celer. "Wer bist Du und was willst Du?", fragte er gerade heraus. Offenbar arbeitete er dem Praefectus Castrorum zu und regelte auch seinen Besucherstrom.

  • "Salve," grüßte er den Soldaten, dessen Gebaren ihn nicht mehr wirklich schrecken konnte. Immerhin ging er tagtäglich im Castellum ein und aus. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer, Scriba der Stadt Mantua. Ich wurde von meinem Vorgesetzten entsandt um mit dem Praefectus Castrorum zu sprechen. Mein Vorgesetzter Caius Haterius Damasippus," dieser war im Castellum und bei dem Praefectus Castrorum wohl gut bekannt, arbeitete er doch schon seit Jahren mit der Legio zusammen, "ist leider nicht mehr in der Lage persönlich zu erscheinen, denn er wurde ein Opfer der derzeitigen Seuche." Leichte Trauer lag in der Stimme des jungen Mannes, denn er hatte ihn - trotz aller Strenge - gemocht. "Sein letzter Wille war, dass ich mit dem Praefectus Unterstützungsaufgaben bespreche, die anfallende Reparaturen in Mantua und Umgebung betreffen. Es war ihm bewusst, dass die Situation momentan nicht gerade diesen Dingen zuträglich ist, aber er war - bis zu seinem Tode - stets bemüht wenigstens den Anschein von Normalität im Alltag zu wahren und wünschte, dass seine Untergebenen dies ebenfalls taten. Entsprechend seinen Wünschen bin ich nun hier um zu handeln, zu besprechen und zumindest einen etwaigen Fahrplan zu erstellen. Hat der Praefectus Zeit für mich?"

  • "Hm." Der Soldat schien einen Moment lang zu überlegen. Dann nickte er aber. "Ja, geh nur rein." Der Praefectus Castrorum war nicht gerade bester Laune in den letzten Tagen. Aber das war ja in diesem Fall nicht sein Problem, nicht wahr?

  • "Hab Dank," meinte er freundlich und betrat nach kurzem Anklopfen das Officium. "Salve Praefectus Castrorum, Deine Ordonanz ließ mich ein. Ich komme im Auftrag von Caius Haterius Damasippus, welcher bedauerlicherweise nicht mehr unter uns weilt. Sein letzter Wille war, dass ich mit Dir Unterstützungsaufgaben bespreche, die anfallende Reparaturen in Mantua und Umgebung betreffen. Es war ihm bewusst, dass die Situation momentan nicht gerade diesen Dingen zuträglich ist, aber er war - bis zu seinem Tode - stets bemüht wenigstens den Anschein von Normalität im Alltag zu wahren und wünschte, dass seine Untergebenen dies ebenfalls taten. Entsprechend seinen Wünschen bin ich nun hier um zu handeln, zu besprechen und zumindest einen etwaigen Fahrplan zu erstellen. Hast Du Zeit für mich?"

  • Stirnrunzelnd blickte der Praefectus Castrorum auf. Sein Gesichtsausdruck war ein Gemisch aus Unglauben und Ärger. "Salve. Ich habe für überhaupt niemanden Zeit. Da sich das aber in absehbarer Zeit kaum ändern wird, setz Dich und faß Dich kurz." Er wollte nur hoffen, daß der Mann wirklich etwas von ihm wollte und nicht eigentlich hätte in Mantua zur Einsatzzentrale in der Curia hätte gehen sollen. Ein Wunder war es überhaupt, daß der Mann durch das Tor gekommen war.

  • Ohje, ein Griesgram. Nun ja, es war ihm nicht zu verübeln. Immerhin hatten sie alle momentan viel zu tun und mussten mit den Bedenken und Ängsten ebenso ein Opfer der Seuche zu werden umgehen. Sein Glück war es, dass er eh im Castellum wohnte, weshalb es so viel einfacher gewesen war bis hierher vorzudringen, ausserdem war so der Weg zu seinem Bett, nach dem er sich so fürchterlich sehnte, nicht so weit. Die Tage wurden nicht erholsamer seit sein Vorgesetzter nun auch noch verstorben war und er musste gar schon seine Stunden beim Medicus etwas einschränken. "Nun," begann er und öffnete die Rolle in seiner Hand, aus der er mehrere Bögen fein säuberlich abgeschriebener Mängel- und Anforderungslisten herauszog. "Hier sind einige Listen der Mängel die durch den Winter, den Regen der letzten Wochen und der Ausfälle der vielen Opfer entstanden sind, welche teilweise schnellstens, teilweise langfristig behoben werden müssen. Die Listen sind priorisiert nach Wichtigkeit und in sich noch einmal der Dringlichkeit. Normalerweise würden wir nur in einem begrenzten Maße auf die Hilfe der Legio zurück greifen, aber die Umstände haben überall die Ressourcen und Kapazitäten immens in Mantua und seiner Umgebung eingeschränkt, weshalb wir diesmal wohl auch auf längere Sicht auf die Hilfe der Legio angewiesen sein werden. Ich habe mich bemüht hier nur die Dinge aufzulisten, die nicht von der Curia und deren Möglichkeiten abgedeckt werden können. Auf den letzten beiden Dokumenten habe ich diese allerdings noch einmal explizit aufgelistet, damit Du siehst, was momentan unsere Möglichkeiten sind und was wir vermuten, wie sich diese Möglichkeiten in den nächsten Monaten anpassen werden - ich bin dabei vom besten Fall ausgegangen, nämlich das die Seuche bald ihr Ende finden mag. Wenn Du wünschst, können wir die Auflistungen im Detail besprechen, allerdings vermute ich - zumindest war dies meine Absicht - dass die Beschreibungen und teilweise Zeichnungen bereits einen guten Überblick geben." Es waren viele Dokumente und einiges darauf war aufgelistet, doch zum Glück gab es nur 4 Punkte unter der hohen Priorisierung und dazu zählten zwei wichtige Brücken, ein Tempelbau und die Hauptverkehrsstraße im Süden der Stadt, die vom vielen Regen unterspült worden war.

  • Es war nicht so, daß den PC diese Dinge nicht interessierten. Trotzdem schaute er sichtlich ungläubig drein. Er hörte ruhig zu. Nahm auch die Schriftrollen entgegen, um sie sich anzusehen. Nur kurz, er wollte nur einen Überblick, keine Details. "Nun gut. Wir werden helfen. Sobald unsere Kranken alle wieder auf den Beinen sind und das Chaos, das durch die Seuche entstanden ist, beseitigt ist. Wie sieht es in der Curia aus? Wenn ich das hier sehe, darf ich wohl annehmen, daß sie wieder voll funktionstüchtig ist?"

  • Er konnte sich ein ungläubiges Lachen nur knapp verkneifen bei der Frage. "Nein, das kann man so definitiv nicht sagen. Wir haben über die Hälfte der Mitarbeiter bereits an das Krankenbett oder Schlimmeres verloren. Wobei Schlimmeres auch bedeutet, dass die Leute sich teilweise nicht mehr in die Curia oder gar aus dem Haus trauen. Diese Aufgabe ist das Vermächtnis eines Mannes, dem ich viel verdanke und das ich einzuhalten gedachte." Was ihn noch mehr schlaflose Stunden bereitet hatte. "Viele Arbeiten in der Curia liegen brach oder werden in doppelten oder mehr Schichten abgearbeitet, so weit dies überhaupt erst möglich ist. Vieles liegt durchaus auch im Argen, weil niemand mehr dafür Verantwortliches da ist. "

  • Mit einen Aufseufzen nickte der Praefectus und blickte Celer ernst an. "Sein Vermächtnis wird Würdigung finden, dafür gebe ich Dir mein Wort. Aber erst, wenn die dringend anliegenden Aufgaben erledigt sind. Was die Curia angeht: Du sagst, für einiges fühlt sich niemand mehr verantwortlich. Werdet ihr fertig damit? Oder braucht ihr dort Hilfe?" Falls ja, würde er mit dem Legaten sprechen müssen.

  • Er nickte. "So lange es erledigt wird, bin ich es zufrieden. Halte mich bitte auf dem Laufenden. Wie es scheint bin ich, bis ein neuer Magistratus oder Sonstiges dafür ernannt wird, nun für diese Aufgaben zuständig..." Und noch für ein Dutzend Anderer, von denen er teilweise eigentlich keine Ahnung hatte. "Nun ja, momentan kriegen wir es wohl noch hin, so lange die Menschen sich nicht mehr auf die Straße trauen wenn nicht nötig. Aber sobald die Seuche besiegt ist... Wenn wir dann immer noch so wenige sind... Ich fürchte, dann werden wir ein mehr als ernstliches Problem haben. Vor Allem, weil es scheinbar besonders die höheren Posten erwischt hat." Ob davon nun alle krank waren oder einfach nur nicht mehr zur Arbeit kamen aus Angst, mochte dahingestellt sein.

  • "Das wird es." Der Praefectus Castrorum hatte es notiert, also kam es auf die Liste der zu erledigenden Aufgaben. "Ich hoffe, die Stadt wird sich eines Tages daran erinnern, wie unbürokratisch, schnell und effektiv die Legio geholfen hat, das Schlimmste zu verhindern." Wer's glaubte... Sobald die alle wieder gesund und alle Schäden beseitigt waren, würde das große Vergessen eintreten. Wie immer. "Mach eine Aufstellung, welche Stellen unbesetzt sind und bei welchen Amtsinhabern schlicht nicht bekannt ist, ob sie nur krank oder tot oder auf und davon sind. Wir werden ermitteln und dafür sorgen, daß die wirklich wichtigen Angelegenheiten erledigt werden und eine gewisse Ordnung eingehalten wird. Mehr können wir nicht tun. Neue Wahlen ansetzen und neue Leute einstellen, das müßt ihr schon selbst." Eine chaotische Stadt lag auch nicht im Interesse der Legion. Aber es konnte auch nicht angehen, daß die Legion ständig in die Bresche sprang und sich alle anderen darauf ausruhten.

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