• Die Casa Matinia war nicht schwer ausfindig zu machen. Einige Bürger konnten mir durchaus den Weg zur Heimat des Proconsuls beschreiben, womit ich recht schnell an mein Ziel gelangte.


    Zum Klopfen an die Tür nahm ich meinen Gehstock zur Hilfe, so dass durch das Holz gleich ein etwas lauterer Ton entstand als üblich. Ich war mir sicher, dass mir nun jeden Moment jemand die Tür öffnen würde...

  • Ich hörte im Vorbeigehen eine mir durchaus bekannte Stimme und mein Herz machte einen kurzen Hüpfer - es schien mein Cousin Maximus zu sein. Sogleich eilte ich vom Atrium ins Vestibulum und da stand er auch schon.


    "Salve Maximus!"


    rief ich erfreut.

  • Kaum hatte Maximus dem Sklaven seine Bitte mitgeteilt, stand ihm plötzlich seine Cousine Helena entgegen. Auch sein Gesicht hellte sich nun auf, in anbetracht dessen, dass er sie nun schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Es war für ihn sehr überraschend sie hier zu sehen, da es ihm nur wage in Erinnerung lag, wo ihm Avitius vor einiger Zeit berichtete, dass Agrippa sie adoptierte. Nun erinnerte er sich aber wieder sehr schnell und begrüßte sie voller Freude.


    "Helena!" Er machte einen Schritt nach vorne um sie zu umarmen. "Bei den Göttern wie lang ist es jetzt schon her? Lass dich mal anschauen, du siehst wirklich noch genau so schön aus wie ich dich in Erinnerung habe, Cousinchen."

  • Ich war froh ob seiner Reaktion und erwiderte seine Umarmung stürmisch. Er war so ziemlich der letzte aus der gens Octavia denn ich besser kannte. Mit Vater, Licinia und Iustinianus waren damals die letzten dahingeschieden.


    "Und auch du hast dich kaum verändert! Obwohl es schon ewig her ist. Wie ist es dir ergangen, Maximus? Und was führt dich hierher? Ich bin ja so froh, dich einmal wieder zu sehen!"


    Sein 'Cousinchen' ließ ich unkommentiert, es sollte ja vorerst noch geheim bleiben.

  • Maximus versuchte sich die geringen Schmerzen in seinem Bein zu verkneifen, das bei dieser stürmischen Umarmung etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber es ging schon wieder, die Freude über das Wiedersehen überwog.


    "Nun, ein wenig hab ich mich wohl doch verändert." Er blickte trotz der eigentlich traurigen Tatsache schmunzelnd auf seinen, in der rechten Hand liegenden, Gehstock. "Aber lassen wir das erst einmal. Was mich hergeführt hat? Nun, die Arbeit wenn man so will. Wie du vielleicht aus Rom gehört hast wurde ich erst kürzlich zum Quaestor Urbanus gewählt und meine Aufgabe besteht nun darin die Chronik dieser schönen Provinz Hispania zu erstellen. Agrippa war dann so nett mir seine Casa als Unterkunft anzubieten. Aber bevor wir uns weiter unterhalten: Meine Kehle ist ziemlich trocken, könntest du mir vielleicht einen Schluck Wasser anbieten?"

  • "Was ist denn überhaupt geschehen?"


    fragte ich bestürzt, als ich seines Gehstockes genauer gewahr wurde. Ich hatte ihn zwar vorher bereits bemerkt, aber nicht wirklich wahrgenommen. Doch ich ergriff seine andere Hand und lächelte.


    "Weißt du was? Ich werde dich einfach in dein Gästezimmer führen und nehme dem Sklaven, da ja Saturnalia gerade erst waren, diese Arbeit ab."


    Ich wandte mich dem Sklaven zu und wies ihn an, uns gleich doch bitte Wein und Wasser zu bringen, anbei vielleicht noch ein paar gute Trauben. Dann machten wir uns auf dem Weg ins Gästezimmer für Maximus.

  • Einige Diener der Kaiserin trafen vor der Casa ein. Medeia winkte Amatia und der neuen Sklavin ihr zu folgen und trat auf den Eingang zu. Sachte, wie sie es gewohnt war, klopfte sie an der Tür.

  • Medeia wartete einen Moment, dann holte sie tief Luft und klopfte erneut an der Tür. Wahrscheinlich war ihr Klopfen einfach zu sachte gewesen, weswegen sie jetzt kräftiger gegen die Tür schlug.

  • "Verdammt"


    murmelte ich leise ehe ich zur Tür hastete. Nun reichte es mir, die Türsklaven würden Agrippa gemeldet, es reichte mir selbst immer deren Rolle zu übernehmen. Die Herrschaften mussten immer zulange warten. Ich öffnete die Tür und lächelte die edle Herrin an:


    "Guten Tag, was kann ich für dich tun, Herrin?"

  • "Salve!" Medeia nickte. "Ich bin hier, da sich die Pläne der Kaiserin ein wenig geändert haben. Sie wird nicht hier in der Casa, sondern in der Regia unterkommen." Medeia wirkte dabei selber etwas genervt, ob der Planänderung, zuckte jedoch kurz mit der Schulter.


    "Aber ich habe eine Bitte. Die Regia bietet nicht ein passables Bad für die Dienerschaft. Wir können ja nicht das Bad mit der Augusta teilen!" fügte sie leicht schmunzelnd an. "Könnte ich für eine Stunde Euer Bad hier nutzen. Ich muss ein junge Mädchen..." Sie deutete auf Ioanna. "...herrichten!"

  • "Oh, dann haben sich die letzten Tage also doch stressiger als nötig gestaltet..."


    schmunzelte ich leicht und lächelte, ehe ich Medeia und die Sklavin musterte.


    "Aber natürlich darfst du unser Bad nützen, Herrin. Ich werde der Herrin Bescheid geben, ob der Planänderung. Komm herein, ich führe euch in unsere hauseigenen Thermen."

  • Nach meiner überstandenen Reise aus Rom, kam ich ohne irgendwelche besonderen Ergebnisse wieder zurück zur Casa Matinia. Ich war noch fast genauso schlau, wie ich vor meiner Reise war und habe in Bezug auf Avitius immer noch keine Gewissheit erlangen können. Sofort machte ich mich auf, mein zuvor beanspruchtes Gästezimmer aufzusuchen um mir wieder etwas Ruhe zu gönnen.

  • Es war bereits spät am Abend, das Schiff mit dem Ravus aus Ägypten eintraf war zwar schon in den Mittagstunden eingetroffen doch durften die Reisenden nicht von Bord, aus welchen Gründen auch immer.


    Nun stand Ravus vor dem Heim der Gens Matinia, der Gens welcher er seit Geburt angehörte stets war ihm die Größe und Ehre der Gens bewusst, doch nun wo er nach Jahren der Abwesenheit wieder heimkehrte war seine Freude umso größer.


    Seine alten Hände klopften gegen die schwere Tür …

  • Ich selbst hatte mich in der Nähe der Tür aufgehalten um die Türsklaven zu überwachen. Kaya hatte Recht, natürlich war keiner von ihnen angesprungen. Und das jetzt, wo die Augusta in Hispania weilte. Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Tür.


    "Salve!"


    lächelte ich dem Manne entgegen und machte einen Shritt zurück um ihn eintreten zu lassen.

  • Ein Sklave berichtete ihm, ein Familienmitglied, welches er noch nie gesehen habe, sei an der Porta, er stand auf und begab sich zu dieser um zu sehen, wer es sein könnte. Er blickte zu ihm, konnte das sein, war das der Bruder seines Vaters?


    "Willkommen in der Casa Matinia Onkel, Helena, darf ich dir den Bruder meines Vaters vorstellen ..."


    Aber welcher war es bloss, Caius oder Sextus ...

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Ravus verneigte sich leicht, "es freut mich sehr dich kennen zu lernen mein Kind“, dann wandte er sich seinem Neffen zu, mehr als 40 Jahre hatte er ihn nicht gesehen und seine Erinnerung waren nur noch wage, „Agrippa schau was du aus dir gemacht hast, es erfreut mein altes Herz dich wieder zu sehen.“ Er umarmte seinen Neffen und küsste ihn auf die Stirn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!