Kampftraining zu Schiff

Die Formation verlor immer mehr Männer und unsere Lage wurde immer verzwickter. Ich hatte eine Fehlentscheidung getroffen und musste es nun wieder gerade biegen.

"In Ordnung, das wird nichts! Wieder Linienforma....nein ich habs! Wir bilden einen Keil in Form eines rechten Winkels. Dann haben wir genug Deckung und sind beweglich. Versuchen wir es!"

Schnell löste sich der Block, immer den Schild so gehalten, dass man nicht getroffen werden konnte. Dann stellte ich mich an die Spitze. Den Schild hielt ich geradeaus. Links und rechts hinter mir, immer etwas versetzt, stellten sich nun die anderen Probati auf, die Schilde leicht nachaußen gewandt und zu einer Wand geschlossen. Nun hatten wir ein offenes Dreieck gebildet, an dessen beiden Katheten jeweils 2 Ausbilder mit etwas Abstand standen. Wenn das ganze hielt, konnte wir schnelle Schwenks machen, ohne dass wir an Deckung nachließen. Etwas gingen wir nach hinten, sodass es für die Ausbilder schwerer war, in unsere offene Seite einzubrechen, weil wir näher an der Reling standen, aber immernoch genug Spielraum hatten.

"Formation halten! Stemmt euch mit aller Kraft dagegen. Und denkt daran, was ich mit Titus während der Übung gemacht hab!"

Die anderen erinnerten sich. Ich hatte mit Titus gekämpft. Auch dort war er auf mich zugestürmt und hatte meinen Schild wegdrücken wollen. Doch ich hatte seine Beine verhakt. Die Probati wollten es auch hier anwenden und stemmten sich zuerst mit aller Kraft gegen die Ausbilder. Dann beharkten sie diese mit Stichen und gezielten Schlägen, sodass sie nicht auf ihre Beine achteten. Schließlich kam die dritte Phase. Die angrenzenden Probati hoben unbemerkt die Beine und steckten sie zwischen die der Ausbilder. Dann "wischten" sie diese zur Seite. Hoffentlich würde es die Ausbilder straucheln lassen, damit man zum Gegenschlag ausholen konnte.

"Aahhh", kam es aus den Mündern der meisten, als wir anfingen zu straucheln und hinfielen. Dort waren wir leichte Beute für die Ausbilder, die uns jetzt vollends niedergemacht hatten.

Wir mussten uns geschlagen geben.

"Ja, Praefectus!", sagten wir mehr niedergeschlagen als enthusiastisch.

Wir hatten verloren, aber unser Bestes gegeben. So waren wir zumindest einigermaßen Stolz auf uns. Schließlich stellten wir uns in Formation mit erhobenen Scuta und Gladii vor den Praefectus und harrten neuer Befehle.

"Ja, Praefectus!", riefen wir diesmal enthusiastischer.

Irgendwann in nächster Zeit würden einige von uns also befördert werden. Ich war aufgeregt, wollte mir jedoch nichts anmerken lassen. So gingen wir wieder zurück zum Castellum, nachdem wir alles fest verstaut hatten.

Ich kratzte mir den Kopf und schaute mit einiger verwunderung zu.
Legio Infanterie Trainung auf ein Schiffsdeck hätte dan kein Tarquinius verhandlung bez solches gelesen?.

Ich hob aber mein einwände auf für ein gespräch diesbezugs mit den Praefectus.

Nach etwas länger als 1 Stunde standen alle 80 Mann bereit, um die nächsten Übungen zu absolvieren.

Nachdem auch ich zu Mittag gegessen hatte, kam ich hinunter zum Kai und wies die Männer auf dem Schiff ein.

"Willkommen auf der Lutaetia. Für die nächsten Wochen ist das euer zweites Zuhause.

Nehmt Aufstellung in einer Kohorte! Ausführen!"

Wir stellten uns auf, wie der Optio es gesagt hatte.
Alle waren etwas nervös, da das der erste Einsatz auf einem Schiff sein sollte.

"Das nächste Mal, wenn ihr einen Befehl ausführt, kommt davor 'Ja, Optio!'....verstanden?"

"Jawohl Optio"

riefen alle im Chor

Ich nickte zufrieden. Sie lernten rasch, das musste man ihnen lassen. Aber da unterschieden sie sich in meinen Augen nicht von Pferden, die man zuritt.

"Das Schiff ist groß genug, um uns einige Schwenks und Manöver zu erlauben. Zuerst marschiert ihr einige Bahnen über das Schiff, hin und zurück. Versucht euer Gleichgewicht zu finden, das ist schon schwer genug.

AUSFÜHREN!!!"

Wenn jetzt und für später keine verbale Bestätigung kommen würde, wären sie Frischfleisch.

Nach einiger Zeit standen wir alle geordnet an Deck. Dann marschierten wir los. Unterwegs wurden wir immer lagsamer. Die Schilde drückten uns nach unten und das Schiff schaukelte. Ein Probartus fiehl hin. Seine Nachbarn halfen ihm aber sofort auf, damit der Optio nicht schimpfte.

Das war für den Anfang doch gar nicht so schlecht. Hier und verlor ein Probatus das Gleichgewicht und ich musste eingreifen. Doch alles in allem war es ausreichend.

"Probati, angetreten!"

Wir standen in 40 Mann Reihen auf dem Deck. Alle waren schon leicht geschitzt, das warme Wetter und die Ausrüstung ,machten allen zu schaffen. Nun warteten wir auf weitere Befehle.