Officium| Eheregistratur

  • Gut, also konnte er es zumindest theoretisch eintragen. Wenn da nicht dieses kleine Hindernis mit dem Datum wäre.
    "Ähm, steht auf eurem Vertrag das Datum der Verlobung so denn schon fest drauf? Wenn nein, würde ich einen Tag früher oder einen Tag später eintragen, damit es wegen dem Feiertag keine Anfechtungsgründe gibt, sofern euch das recht ist. Nicht, dass einer noch auf die Idee kommt, die Gültigkeit deshalb anzufechten."

  • Sim-Off:

    Vorweg: Bitte nicht persönlich nehmen. Das ist nur Fausta, die eben einfach kein emotional ruhiger Mensch ist und sachliche Kritik daher für gewöhnlich nicht neutral ausdrücken kann. ;)


    Für einen kurzen Moment starrte ich diesen Schreiberling nur ungläubig an. Was wollte der denn bitte hier von mir.. uns?? Erst brabbelte er etwas von irgendeinem Vertrag, wo wir doch den Ehevertrag erst noch schließen mussten und für eine Verlobung mitunter eben auch eine bloße mündliche Willenserklärung ausreichte. Dann fing er an von der Anfechtung der Verlobung, die für eine spätere Hochzeit eh nicht zwingend notwendig war, zu palavern. Niemand würde meine Verlobung anfechten! Pardon, unsere Verlobung. "Nein, wie mein Verlobter bereits sagte: Wir haben uns am 4-Götter-Festtag am ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXIII A.U.C. (23.9.2013/110 n.Chr.) offiziell verlobt. Das kannst und sollst du genau so festhalten.", ergriff ich noch vor meinem Marcus merklich zickig das Wort. "Bitte.", schob ich mit einem gemeinen Lächeln noch nach. Denn ich ließ mir hier doch nicht von irgendwelchen Feiertagen vorschreiben, wann ich mich verlobte! Überhaupt passte es alles andere als zu meiner Meinung über die Götter (dass die nämlich das menschliche Leben nicht beeinflussten), mir hier jetzt indirekt durch sie irgendetwas aufdiktieren zu lassen! Es reichte ja schon, dass ich mich bei meinem.. unserem späteren Hochzeitstermin nach den Unsterblichen richten musste und zum Beispiel nur deshalb nicht im März heiraten konnte (obwohl sich der frühe Frühling ansonsten sehr gut für solche Festlichkeit anbieten würde). - Nein, irgendwo musste man auch mal einen Punkt machen und eine Grenze ziehen. Und ich für meinen Teil zog die hier: In diese Verlobung ließ ich mir nicht reinquatschen! Keine Chance.


    // Edit: Links unterstrichen.

  • Dives hatte gerade dazu ansetzen wollen, zu erklären, dass sie auf einen Ehevorvertrag verzichteten und sich im Sinne geringerer Bürokratie (und natürlich weil er sich selbst nicht gerne mit diesem Thema hier befasste) mit einem letztendlichen Ehevertrag begnügen würden, da begann die Sergia jedoch bereits das Wort an sich zu reißen. Die Dame schien felsenfeste Vorstellungen in dieser Sache eines einfachen, lächerlichen Datums zu haben... Was wäre so schlimm daran, dass man eben sagte, gut, wir nehmen für diesen Eintrag den Vortag oder den Tag danach? Der Iulier wusste es nicht - und das sah man ihm in diesem Augenblick wohl auch einen Moment lang an.
    "Nun, du hast sie gehört. Ich denke, wir bleiben einfach bei diesem Datum, wenn du so freundlich wärst.", versuchte er sich in einem entschuldigenden Lächeln. Einerseits nämlich wollte Dives nicht übermäßig lange Zeit in diesem Officium verbringen, bereitete ihm die gesamte Thematik doch deutlich mehr Bauchschmerzen, als dass er glücklich über die in Aussicht stehende Ehe war. In diesem Zusammenhang kam es ihm letztlich vielleicht sogar entgegen, wenn es nur für den Fall der Fälle soetwas wie 'Anfechtungsgründe' gab, wie auch immer man diese gegebenenfalls für sich nutzen könnte. Auf der anderen Seite wiederum hielt es der Erpresste auch nicht für besonders schlau sich in dieser Topic groß mit seiner Verlobten anzulegen. Da riskierte er an dieser Stelle lieber von ihrem Gegenüber für seine vermeintliche Schwäche belächelt zu werden...

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  • Sim-Off:

    In einem Spiel nehm ich grundsätzlich nichts persönlich ;) Ist besser für den Blutdruck.


    Tja, was machte man, wenn Weiber zu Hyänen wurden? Auch wenn sie noch so gern wollte, dass ihre Verlobung nach ihren Wünschen eingetragen wurde, dafür gab es schlichtweg Vorschriften. Eine war, dass man kein Verlöbnis eingehen konnte, wenn man noch verlobt war. Und die andere, die sämtliche Rechtsgeschäfte betraf (auch die nicht einklagbaren oder formlosen): Nicht an Feiertagen, an denen das Schließen von Verträgen per se ausgeschlossen war.
    Er überlegte und druckste ein wenig herum, aber wenn die Sergia so sehr auf eben diesen einen Tag bestand, dann konnte er da nichts machen.
    “DANN kann ich nichts eintragen und muss dir sagen, dass du nicht rechtskräftig verlobt bist. Das geht nur an Tagen, an denen Verträge geschlossen werden können. Egal in welcher Form.
    Aber da das für die Hochzeit an und für sich ja auch nicht nötig ist, zuvor verlobt zu sein, ändert das ja auch nichts an euren Plänen. Ich würde nur vorschlagen, dass ihr für DEN Tag dann ein passendes Datum wählt. Und keinen göttlichen Feiertag. Oder den von mehreren Göttern.“

  • Sim-Off:

    Ich wollts nur vorsichtshalber gesagt haben, um keinen Unmut heraufzubeschwören. ;)


    Ehrlich jetzt? Was bildete sich dieser aufgeblasene Beamte hier ein! Natürlich war ich.. wir verlobt!! Verlobter konnte man gar nicht sein! Ärger und Wut kochten in mir hoch, die ich mich fühlte, als wäre das hier alles nur zu meiner ganz persönlichen Schikane und alle anderen verlobten sich trotzdem munter an Monatsiden oder anderen Festtagen, wie dem der Fors Fortuna oder dem Festtag der Venus am 15.08., den Optalia am 09.12., einem richtigen nefastus-Tag wie dem 20.04. oder mitten während der Ludi Palatini am 18.01., dem Festtag der Iuno! (Ohne hier genauere Kenntnisse zu haben, fielen mir rein zufällig gerade diese Tage als Beispiele ein. Keine Ahnung, warum.) Ja, das ging mir hier eindeutig zu weit und ich wurde stinkig: "DAS.... das wird dir noch Leid tun!", drohte ich nicht, sondern versprach ich diesem Kerl. So ging man nicht mit mir um. Das machte man nicht mit mir. Nicht. Mit. Mir!
    Ich beugte mich zur Verabschiedung über den Pult oder Tisch oder wovor wir hier standen (in meiner Aufgebrachtheit nahm ich das nicht wahr) und fügte nicht laut, aber aggressiv und giftig hinzu: "Ich werde mich an das Collegium Pontificum und den Pontifex Maximus persönlich wenden und ihn bestätigen lassen, dass eine bloße Tempeleinweihung des Tempels von Apollo und Latona beim Marcellus-Theater", denn aus keinem anderen Grund bestand beispielsweise der Apollo-Festtag für den 23. September, "noch lange keinen Dies comitalis in irgendeinen anderen Tagescharakter verwandelt!" Oh ja, ich würde mir bestätigen lassen, dass ich mich an genau diesem Tag verloben durfte. Böse funkelte ich meinen Gegenüber an und gab ihm hier eine letzte Chance den angedrohten Ärger (und ich fühlte mich hier tatsächlich sehr im Recht) zu umgehen und einfach das gewünschte Datum in seine Liste einzutragen.

  • Ihr Götter! Die Entwicklung dieser Situation gefiel Dives gar nicht! Und das meinte auf der einen Seite durchaus die Tatsache, dass die Sergia nicht einfach mit ihrem blöden Datum zufriedengestellt wurde. Denn so wie die darauf bestand und pochte war doch zu befürchten, dass sie in ihrer Unzufriedenheit am Ende vielleicht gar auf den Iulier losging, ihm womöglich gar vorwarf, dass er sie hier absichtlich so hatte ins offene Messer laufen lassen, dass er sich nur einer Ehe mit ihr entziehen wollte und sie nun folglich keinerlei Grund mehr besäße, um sein Geheimnis auch weiterhin für sich zu behalten. Andererseits aber war Dives auch über das Verhalten seiner Zukünftigen wenig erbaut. Welches Licht sollte das hier auf ihn selbst werfen (an seine Pläne irgendwann selbst Teil eines kultischen Collegiums Romas zu werden gar nicht zu denken!), wenn die Sergia den Beamten hier so anfauchte und sogar bedrohte?!?


    "Verzeih... meine Liebe.", wandte er sich zunächst an seine... Verlobte, legte seine Hände auf ihre Schultern und holte ihren Oberkörper mit sanftem Druck wieder zurück. Dann wandte er sich an den Beamten und entschuldigte sich auch bei diesem zunächst: "Bitte verzeih, aber der aufkommende Stress einer bevorstehenden Hochzeit ist... mitunter nicht gering. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit hier ohne irgendwelche Drohungen oder unnötige Beschwerden noch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen?", erkundigte sich der Iulier mit einem oberflächlich-freundlichen Lächeln. Er würde drei Kreuze, mindestens drei Kreuze machen, wenn er hier raus wäre! "Was verdient ein so tugendhaft und pflichtbewusst tätiger Schreiber wie du hier eigentlich?", machte Dives nach kurzer Zäsur eine wohl relativ klare Andeutung, während seine rechte Hand 'zufällig' am daraufhin etwas klimpernden Geldbeutel des Iuliers hängen blieb. Das war hoffentlich Wink genug für ihren Gegenüber.




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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Der Schreiberling zuckte auf den Wutanfall der Frau hin einfach kurz mit den Schultern. Was sollte er dazu schon sagen? Schlimmstenfalls bekam er eine Aktennotiz, das Verlöbnis so einzutragen, und so oder so hatte das Problem hiermit jemand anderes an der Backe und nicht mehr er. Was sollte er da den Zorn der Pontifices fürchten? Wegen so einer Lappalie, die auch noch darüber hinaus extrem einfach zu lösen war, wurde garantiert niemand herausgeworfen.
    Er wollte sie also schon mit einem Na dann, viel Spaß, einfach hinauskomplimentieren, als der Mann neben dieser Furie offenbar seine Sprache wiederfand und weitaus angenehmere Töne anschlug. “Man verdient nicht die Welt, aber schon sehr stabil“, machte der Schreiberling also deutlich, dass der Ärger nach dieser Drohung, auch wenn sie nicht besonders bedrohlich war, schon etwas mehr wert wäre und er den Beutel an seiner Seite doch recht deutlich klimpern lassen sollte, wenn er hier seiner Liebsten diesen unmöglichen Wunsch erfüllen wollte.

  • Sim-Off:

    Wenn zweie zeitgleich schreiben... ^^


    Dives, der seine Sprache nie verloren hatte, der Dame an seiner Seite hier bis eben allerdings stets mit einem kurzen Kommentar zustimmte, was diesen Eindruck womöglich letztlich hervorrief, war selbst von der Reaktion der Sergia ein wenig überrascht worden. Er war froh, dass er scheinbar gerade noch rechtzeitig eingreifen konnte, um einen Rausschmiss an dieser Stelle zu vermeiden.


    Er nickte auf die Aussage des Schreibers hin und bot an:
    "Vielleicht ließe sich diese Stabilität deines Verdienstes ja noch ein wenig erhöhen? Ich hörte, dass Goldanlagen sehr gefragt seien und hätte sogar auch eine goldene Münze bei mir. Ich könnte sie dir... ja mal 'zeigen', um sie anschließend hier... zu 'vergessen'. Was meinst du?" Denn so ein Schreiber verdiente hier über den Daumen gepeilt vielleicht knapp mehr als ein Scriba in Ostia, das hieß schätzungsweise vielleicht 25 Sesterzen. Einen halben Aurei für die Eintragung und einen halben für die Drohung der Sergia, das war hoffentlich auch für den Schreiber hier ein guter Deal.




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  • Ein Aureus war in der Tat eine nette Aufbesserung seiner eigentlichen Finanzen. Dann konnte er seiner Frau den gefärbten Stoff vom Markt mitbringen, von dem sie ihm schon seit Wochen vorschwärmte. Der Schreiberling überlegte kurz. Vielleicht war ja noch mehr rauszuholen? Ein zweiter Aureus würde zu dem Stoff noch das passende Schuhwerk liefern. Bei einer näheren Betrachtungsweise der beiden Gestalten da vor ihm kam ihm allerdings keiner von beiden besonders wohlhabend vor. Eigentlich sogar eher noch ärmer als er selbst.
    In einer überlegenden Geste strich er sich übers Kinn.
    “Nun, dann müsste ich wohl eben kurz den Raum verlassen, um den Besitzer zu suchen. Und wenn dabei zufällig die Liste mit den momentanen Verlöbnissen neben einer Schreibfeder hier auf dem Pult liegen bleibt und niemand schaut, ob da jemand etwas hineinschreibt....Zum Beispiel Sachen, die ich so nicht hineinschreiben darf...“*


    Sim-Off:

    *Du kannst ruhig den Vorgang dann schon inklusive Verlassen des Raumes beschreiben, ich trag dann in die Liste ein, was hierbei rauskommt ;)

  • Was für ein Weichei! Da wurde dieser Galbinus einem der vermutlich verbreitetsten Vorurteile über seinesgleichen ja mal vollkommen gerecht! Statt zu kämpfen wie ein richtiger Mann (denn ich sah mich hier nach wie vor im Recht), kniff er nur feige den Schwanz ein und zahlte für etwas, das ich hier auch genauso gut hätte kostenfrei bekommen können! Verstimmt sah ich daher (dennoch kommentarlos) dabei zu, wie der Schreiber sich kaufen ließ. Überhaupt war das allein, stünde ich hier nicht gerade an meiner etwas wollenden Position, auch schon wieder so eine Sauerei! Wenn ich erst einmal Postpräfektin von Italia wäre (an dieser Stelle ahnte ich ja noch nicht, WIE langsam die unbestochenen Verwaltungsbeamten selbst auf dem Palatin, an meiner Beförderung nämlich, "arbeiteten"), dann würde ich diesbezüglich auch erstmal hart durchgreifen und ein Exempel an irgendeinem Stationarius-Caius-Wurst statuieren - und wenn ich dafür selbst jemanden bezahlen müsste, der zu diesem Zweck eine Bestechung inszenierte!


    Ich wartete also still ab, bis die beiden Kerle sich geeinigt hatten, wie genau sie meinen Willen in die Tat umsetzten. Dann verließ ich noch immer merklich angesäuert mit meinem nun auch eingetragenen Verlobten den Ort des Geschehens.... und hielt ihm auf unserem gesamten gemeinsamen Rückweg einen (vorwurfsvoll leisen, weil die Passanten ja außer meinem Unmut inhaltlich nichts davon mitbekommen sollten) Vortrag darüber, wie unmännlich er sich hier gerade verhalten hatte - ja, beinahe so, als würde er es bewusst darauf anlegen, dass ganz Rom sah wie fehlverknüft (ein anderes Wort fiel mir zu seinen Neigungen gerade nicht ein) es teilweise in seinem Kopf aussah!


    Bei der Verabschiedung letztlich zahlte ich ihm den Bestechungs-Aureus zurück. * So schnell ließ ich mich nämlich nicht in die Situation bringen, in jemand anderes Schuld zu stehen. Das hatte er doch damit erreichen wollen, oder? - Pustekuchen! Nicht mit einer Sergia Fausta! (Ich sah schon, ich musste mir meinen Zukünftigen noch mehr erziehen, als zunächst naiverweise gedacht.)


    Sim-Off:

    * Selbst ist die Frau: Mir ist das Datum wichtig, also habe ich das Geld auch eben an den CD überwiesen. Ich bin emanzipiert und kann es mir leisten, müsst ihr wissen. 8)

  • Sim-Off:

    Na ein Glück, dass ich jetzt nicht schon selbst überwiesen hatte. ^^


    So also holte Dives einen goldenen Aureus hervor, der das Konterfei sogar noch des Divus Iulianus zeigte, schob ihn unter der flachen Hand zum Schreiber herüber und wandte sich hernach kurz mit einem sich versichernden Lächeln an seine Verlobte. Ein Glück, dass die wenigstens hier und jetzt schwieg und zu merken schien, dass Drohungen kein Allheilmittel waren.


    Und wie angekündigt war der Schreiberling sodann verschwunden, als sich der Iulier wieder nach vorne wandte. Nur die Liste der momentanen Verlöbnisse war zusammen mit einer Schreibfeder noch immer da. So trug Dives nun folglich ein:


    EHEREGISTER
    - Verlobungen -


    Stand: ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLXIII A.U.C.
    (2.12.2013/110 n.Chr.)



    Gültige Verlobungen





    Anschließend verließ der Verlobte zusammen mit der Sergia das Eheofficium, ließ ihren Vortrag an sich vorbeirauschen - da er sonst womöglich noch selbst angefangen hätte hier über angemessenes Auftreten einer Frau in der Öffentlichkeit zu sprechen - und nahm kommentarlos den Bestechungs-Aureus von seiner Verlobten zurück, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten. Sollte ihm auch egal sein, wenn sie sein Geld nicht wollte. Immerhin machte diese eine Münze sicherlich auch nicht mehr den großen Unterschied in ihrem Verhältnis zueinander aus. - Nicht dann, wenn man bedachte, was sie sonst noch alles mit dieser Ehe hier bekäme. Nach einer von seiner Seite aus wortlosen Verabschiedung machte der Iulier zurück in der Casa Iulia angekommen drei dicke, rote Kreuze. Wie würde das bloß werden, wenn er erst mit dieser Furie verheiratet wäre und sie mit ihm unter einem Dach lebte?




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  • Was mit der Hochzeitszeremonie unter zahlreichen Zeugen im Prinzip längst amtlich war, sollte nun auch auf bürokratischer Ebene den letzten Schritt zur Amtlichkeit machen. Um jedoch zu umgehen, was bei seinem ersten Besuch dieses Ortes geschah, ließ der Iulier heute nur einen Boten mit schriftlicher Nachricht im Eheofficium vorstellig werden:
    "Salve!", grüßte der Cursor, als er an der Reihe war. "Ich soll im Auftrag meines Herrn das hier abgeben.", erklärte er dann, während er die unversehrt verschlossene Wachstafel übergab. Kurz noch wartete er das Öffnen des Schreibens ab, bevor er nach einem freundlichen "Vale!" wieder den Heimweg antrat.


    Roma, A.D. III ID IUL DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Officium Immatriculationis Matrimoniorum
    Regia Cultus Deorum
    Roma, Italia



    Marcus Iulius Dives s.d.


    Mit diesem Schreiben möchte ich das Officium der Eheregistratur darüber in Kenntnis setzen, dass meine bereits in den Akten des Officium verzeichnete Verlobung mit der Bürgerin Sergia Fausta am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.) in eine Hochzeit (per usum, sine manu) mündete.


    Dementsprechend bitte ich hiermit nun also höflich darum, dass ein entsprechender Eintrag in die Liste gültiger Ehen vorgenommen wird, wie in Verbindung damit selbstredend eine Streichung aus der Liste der nur gültigen Verlobungen wünschenswert wäre.


    Ich danke im Voraus für den Aufwand und die Mühen und wünsche allen Mitarbeitern des Officium den wärmenden Segen der Götter!
    Vale!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE


    Sim-Off:

    Zusammen mit diesem Eintrag wäre also einzufügen:


    Numerius Duccius Marsus | Petronia Octavena |24.06.863 | 05.07.863 | per usum, sine manu
    Marcus Iulius Dives | Sergia Fausta | 23.09.863 | 25.02.864 | per usum, sine manu


    Gleichzeitig wäre die Ehe von Flavius Gracchus und Claudia Antonina auszutragen (und bei den erloschenen Ehen hinzuzufügen), nachdem sie mit Antonias Tod am 21.02.864 ein jähes Ende fand.

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  • Es war nur eine Formalität. Nur eine Formalität. Formalität. Nur.
    Vala machte einen alles andere als erbauten Eindruck, als er mit seiner.. ja, Ehefrau... aus tiberischen Hause höchstpersönlich vor dem Officium der Eheregistratur auftauchte um eben diese Formalität hinter sich zu bringen. Natürlich wäre es um ein vielfaches einfacher gewesen das ganze einfach postalisch kundzugeben, allerdings brauchten sie... vor allem natürlich der duccische Senator... einen gewissen Öffentlichkeitseffekt ohne zu sehr auf die Schaubühne zu treten.
    Die Eheschließung war mit betonter Achtung auf Würde gegenüber den Sitten Roms geschehen und Vala hatte auf sämtliche germanischen Elemente verzichtet (als Zugeständnis an die Tiberii), die Gästeliste war hochkarätig (wenn man von einem einsamen duccischen Centurio absah), aber bewusst kurz gehalten ausgefallen (ein Zugeständnis an seine Frau).


    Jetzt galt es also, das ganze auch noch verbrieft und der römischen Bürokratie entsprechend eintragen zu lassen.


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Die ehrenwerte Tiberia Lucia und ihr Ehemann, der Praetorius Titus Duccius Vala sind gekommen um ihre Ehe eintragen zu lassen." , kündigte Sirius Dominus und neuerdings auch seine Domina an und machte keinen Hehl daraus wie unwohl er sich in seiner Haut fühlte, dieses Weib als 'ehrenwert' zu bezeichnen. Eigentlich war ihm die Frau, wie so ziemlich fast alle aus Fleisch und Blut, einfach nur verdammt unheimlich und eine reelle Ausgeburt des Bösen. Warum sein Herr sich jetzt gerade entschieden hatte diese Hexe zu heiraten erschloss sich ihm nur im sozialen Status innerhalb des Hexenzirkels. Was sonst sollte sie wohl haben? Nein, die Frau war ganz klar eine Oberhexe.. und Sirius fortan eine ganze Spur vorsichtiger im Umgang mit ihr.

  • Es war unvermeidlich gewesen, auch wenn es irgendwie doch so lange vage in der Zukunft gelegen hatte… Aber dann war alles plötzlich ganz schnell gegangen. Jetzt standen sie hier vor dem Officium der Registratur, es gab kein Zurück mehr. Lucia straffte die Schultern. Haltung wahren. Das war ihr Mantra der letzten Tage, so schwer es ihr auch manchmal fiel.
    Schon in ihrem Zimmer waren so viele Versuchungen gewesen. Beispielsweise der Krug Wein, der so ganz unschuldig bereit gestanden hatte. Er verlangte förmlich von Lucia in wenigen Zügen geleert zu werden. Sie hatte sich einen Becher unverdünnt einschenken lassen und ihn an die Lippen geführt nur um innezuhalten. Haltung wahren! Nur Säufer tranken puren Wein!
    Arsinoe hatte auf Lucias Befehl hin etwas von dem Genussmittel besorgt, das auch Sergia auf ihrer Hochzeit verteilt hatte. Sie wollte sich schon darauf verlegen, doch alles in ihr sträubte sich dagegen… vermutlich weil die Idee indirekt von Sergia kam. Sie war doch wohl besser als Fausta! Sie würde sich sicher nicht betäuben, um dann von ihrer eigenen Hochzeit nichts mitzubekommen. Was würde das auch für einen Eindruck machen? Haltung wahren.


    Lucia hatte das Gefühl schon seit Ewigkeiten die Zähne zusammenzubeißen und gleichzeitig ein süßes Lächeln zur Schau zu tragen. Ihre Kiefermuskeln schmerzten regelrecht. Doch sie hielt sich wacker und nur selten drohte ihre Maske zu fallen. Der Moment in dem der Sklave sie ankündigte war so einer. Lucias Mundwinkel zuckten und ihre Augen huschten zu… ihrem Ehemann. Es war wie wenn man auf einer Treppe eine Stufe verpasst: Ein kurzer Moment des maßlosen Schreckens und das sichere Gefühl zu Fallen und dann war es schon wieder vorbei. Nur ein vages Gefühl der Angst blieb im Herzen zurück. Es gab aber schon lange kein Zurück mehr, also Haltung wahren

  • Gelangweilt machte der Beamte in der Eheregistratur seine Arbeit. Daran änderte auch die Anwesenheit von gewesenen Magistraten nicht das geringste. Bei diesen gab es auch nichts anderes zu machen, als die passende Liste hervorzukramen, die Angaben hineinzukritzeln und sich schließlich wieder eben derselben Langeweile hinzugeben wie zuvor. Wie bei allen anderen eben auch.


    Also kritzelte der Schreiberling die beiden Namen schon einmal auf und fragte das, was ihm noch fehlte.
    "Gab es eine offizielle Verlobung zuvor? Und wann fand die Hochzeit statt und nach welchem Ritus?"

  • "Die öffentliche Verlobung fand an den Kalenden des Martius des vergangenen Jahres statt. (26.02.2014)" , gab Vala ohne großes Federlesen zu Protokoll, "Die Ehe wurde sine manu per Usum an den Kalenden des October dieses Jahres geschlossen. (20.9.2014) "

  • Der Schreiberling blinzelte kurz verwirrt und schaute nochmal auf. “An den Kalenden des October? Die sind doch erst noch! Wir haben jetzt* den zehnten Tag vor den Kalenden. Hast du dich im Datum vertan, oder findet die Hochzeit erst noch statt?“
    Jetzt war der Schreiberling schon etwas wacher. Sicher war der Mann vor ihm nur nervös gewesen und hatte entweder den September gemeint, oder einfach den Tag vergessen. Das ging ja vielen so, dass sie ihren Hochzeitstag mal verschwitzten. Wenngleich üblicherweise erst im Laufe der Jahre.


    Sim-Off:

    *Ausgehend vom Datum der Threaderstellung

  • Ein Bote aus der Casa Decima überbrachte dem Officium für Eheregistraturen eine Tabula des Hausherrn.



    An das
    Officium Immatriculationis Matrimoniorum
    Regia Cultus Deorum
    Roma, Italia


    Mit diesem Schreiben möchte ich das Officium der Eheregistratur darüber in Kenntnis setzen, das ich, Consular Marcus Decimus Livianus und die ehrenwerte Aelia Vespa am ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLXIV A.U.C. (21.9.2014/111 n.Chr.) im Zuge einer Hochzeitsfeier in der Casa Decima Mercator das Eheversprechen (per usum, sine manu) abgelegt haben.


    Wir bitten daher, dass mit diesem Datum ein entsprechender Eintrag in die Liste gültiger Ehen vorgenommen wird.


    Vale Bene,


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator

  • Hatte er grade wirklich einen Fehler gemacht? Lucia musterte ihren Mann aus den Augenwinkeln und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Sie hätte nie von sich gedacht, dass sie bei solchen Kleinigkeiten so schadenfroh sein könnte –doch sie war es.

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