Princeps Curiae

  • Apollonius nickte zufrieden. Wenn sie noch keine Wünsche genannt hatten, dann war ja noch alles möglich und würde der Planung von Phokas auch nicht widersprechen, der doch ungern etwas an seinen Bauplänen ändern wollte. Ah, da war doch etwas gewesen! Rutschte Phokas deswegen etwas unruhig hin und her? Apollonius kratzte sich den Bart. "Ehe ich es vergesse, Duumvir. Was die Villen angeht, wollte ich noch mit Euch etwas absprechen." Apollonius ließ seine Hand sinken und dachte über Phokas Idee nach. Ihm gefiel sie und zu außergewöhnlich war sie nicht.


    "Ich dachte daran, die Villen mit einem bestimmten Thema zu belegen. Um genau zu sein, Ovid!" Apollonius sah Callidus aufmerksam an. "Um mich noch präziser auszudrücken...wir, also ich und mein Architektursklave Phokas,..." Apollonius deutete hinter sich auf Phokas. "..dachten an die Metamorphosen des Ovids. Ihr kennt doch sicherlich die Villa der Hirschen in Herkulaneum, dem früheren Herkulaneum!" fügte Apollonius an und seufzte schwer. Hatte er doch kürzlich noch die Schriften von Plinius, dem Jüngeren, gelesen, der von dem schrecklichen Ausbruch des Vesuvs vor nur einer Generation.

  • Callidus war gespannt, worauf Apollonius hinaus wollte.


    > Ich hörte, dass schöne Skulpturen-Gruppen verloren gingen, ja. Was genau beabsichtigst du? <


    Allein der Gedanke, dass Apollonius das Epos des Ovid einbeziehen wollte, gefiel Callidus sehr. Ein gewisser kultureller touch und eine Rückbesinnung auf das Alte wären sicherlich schön.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Skulpturen? Apollonius dachte kurz über die Bemerkung nach. War doch in jener Nacht und dem Tag die ganze Stadt verschüttet und begraben worden. Und die Villa der Hirschen genauso. Für einen Moment drifteten auch Apollonius Gedanken zum Vesuv. Ein Fluch und ein Segen war er. Hatte er doch gehört, dass man dort im Süden mehrmals im Jahr sogar angeblich ernten konnte. Die Flora und Fauna ist dort bestimmt äußerst interessant, überlegte sich Apollonius. Er sollte vielleicht noch einen kleinen Ausflug näher an den Vulkan wagen. Was hatte ihn Callidus noch mal gefragt? Grübelnd dachte er darüber nach. Irgendwas zu seinen Plänen, oder?


    "Es hängt natürlich von den Wünschen der Senatoren und Kunden ab. Aber man könnte eine Villa unter einem Thema fassen. Nehmen wir mal Apollo. Dann könnte man die verschiedenen Räume mit den verschiedenen Mythen belegen, von der Szene als Amor Apoll mit dem Pfeil traf bis hin zu der Liebe des Apolls zu Daphne. Oder die verschiedenen Liebesgeschichten des Göttervaters. Ganz nach den Wünschen der Käufer!"

  • Callidus hörte sich den Vorschlag an.


    > Nun, wenn du es den Interessenten verkaufen könntest, wäre das eine gelungene Sache, die mir sehr gefällt. Es betrifft aber die Villen an sich und ich kann den Käufern bei ihren Vorstellungen nicht reinreden. Doch meine Zustimmung hast du für dieses Vorhaben in jedem Fall! Unterbreite den genannten Senatoren deinen Vorschlag, ich bin sicher, er wird offene Ohren finden.
    Wenn du deine Reise nach Misenum angetreten hast, melde dich dort im officium meines Magistraten Durus, er wird dir auch das Bauland zeigen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Callidus bot dem Sabbatier Platz an.


    > Es ist nicht des Dankes wert und vielmehr muss sich die Kurie bei dir bedanken, denn fähige Männer werden stets gebraucht. Du hast zwar nicht das Wahlrecht innerhalb der Kurie, dennoch begrüße ich es, wenn du dein Rederecht nutzt, auch steht es dir zu Vorschläge zur Debatte zu stellen. Kann ich dir etwas Wein anbieten? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius nickte zustimmend. Er dachte für einen Moment nach, ob noch Fragen im Raum standen, befand dann jedoch, dass dem nicht so war. "Gut, dann werde ich die Senatorin und den Senatoren aufsuchen und mich danach nach Misenum begeben. Dann breche ich nun auf. Die Arbeit macht sich nicht von alleine!" Apollonius stand auf. "Oder liegt noch etwas von Eurer Seite an?"

  • Callidus erhob sich ebenfalls, um die beiden Baumeister, oder wer von beiden auch immer nun derjenigewelche war, zu verabschieden.


    > Nein, von meiner Seite nicht. Sollte es Fragen oder Probleme geben, kannst du mich jederzeit erreichen. Ich hoffe, deine Gespräche werden Früchte tragen. Valete! <


    Callidus begleitete die beiden noch zur Tür.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius nickte und winkte Phokas vorraus zu gehen. Dieser erhob sich leicht ächzend und verließ als Erstes das Officium. Apollonius blieb an der Tür stehen und neigte bedächtig den Kopf. "Das werde ich! Vale, Duumvir." Dann verließ auch Apollonius das Arbeitszimmer. Es war schließlich wirklich noch viel zu tun.

  • > Derzeit gibt es keine, doch muss noch über den Etat der regio gesprochen werden und über die Festlegung der einzelnen Gehälter. Momentan ist mir dies alles zu unausgegoren, schaut man sich die Provinzen an, in denen die Strukturen wesentlich geordneter sind. Italia sollte sich Freiheiten und Möglichkeiten bewahren, jedoch sollten gewisse Dinge struktuierter sein. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Da ich gerade in Rom weilte, entschloss ich mich, dem princeps curiae einen Besuch abzustatten. Soe kam ich mit der Sänfte am Gebäude an, stieg aus und bedeutete meinem Sklaven, am officium des Aelius Callidus zu klopfen, als wir davorstanden.

  • Callidus hatte sich die entsprechenden Schriftrollen herausgesucht und begab sich nach dem plötzlichen Abschied des Tiberius Durus aus der kleinen kampanischen Stadt Misenum, über den er noch immer wenig erfreut war, nun daran, diesen aus dem Verzeichnis der Kurienmitglieder wieder zu streichen. Er würde der Kurie nach seinem letzten Einsatz für die Aufnahme des Tiberiers nun wieder jemand neuen vorschlagen müssen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Mein Sklave öffnete die Tür und ich trat ein. Er würde draußen warten. Den Princeps Curiae begrüßte ich mit einem Neugen des Kopfes und einem "Salve."
    Ich wartete noch einen Moment, dann fuhr ich fort.
    "Mein Name ist Marcus Aurelius Corvinus. Ich bin der neue magistratus von Mantua und hielt es für eine gute Idee, bei dir vorstellig zu werden."

  • Callidus musterte den Mann, der da eintrat, einen Augenblick, doch stellte er fest, dass er diesen nicht kannte. Als er sich als Magistrat der Stadt Mantua ausgab, nickte der princeps Curiae.


    > Setz dich doch, Aurelius Corvinus! Du bist also Magistrat Mantuas? An deinem Namen lässt sich erkennen, dass du scheinbar in verwandtschaftlicher Verbindung zum Duumvir Aurelius Cicero stehst. Wie geht es ihm? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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