Porta - Der Eingang der Villa Claudia

  • Immernoch in einer sehr militärischen richtigen und strammen Haltung stand Tacitus da. Den Helm trug er auf dem Kopf wobei sein Blick sehr kalt wirkte. Kurz sah der Princeps Prior zu dem eben festgenommenen und dann wieder zum Centurio der doch eigentlich gar nicht so dicklich war...woher diese Gerüchte in der Castra nur immer kamen.


    "Centurio! Dieser Mann dort den die Milites gerade festhalten, hat seine...überschüssige Last an der Mauer dieser Villa ausgelassen! Sonst ist alles ruhig Centurio!"


    Als Tacitus den Mann erwähnte, deutete er nochmal kurz auf diesen und nahm danach wieder rasch seine Haltung an wobei er den Centurio mit seinem kalten Blick ansah und auf eine Antwort wartete.

  • Der Centurio musterte den Übeltäter und nickte zufrieden, jedoch wollte er auch dass die milites der Cohortes Urbanae weiterhin die Gegend patrouillierten und so übernahm er den Gefangenen, den Besuch zur Villa Aurelia musste er da wohl einige Stunden verschieben, aber das machte dem Centurio überhaupt nichts aus.


    "Gute Arbeit Terentius, ich übernehme den Gefangenen und bringe ihn zur Castra Praetoria und ihr patrouilliert weiterhin dieses Viertel."


    Raeticus ging zu den zwei Soldaten und nahm ihnen den Mann ab.


    "Valete Milites." Er salutierte und ging.

  • Flotten Schrittes schritt Galeo Ennius Cerealis auf die Porta der Villa Claudia zu. Wie überall, so sollte auch hier das Wassergeld für dieses Jahr abgerechnet werden. An seiner Seite befand sich sein Lehrling, der ihn für einige Wochen begleitete, um die Aufgaben bei Hausbesuchen kennen zu lernen. Der nette Mann vom Kundendienst plauderte mit ihm, bevor er an die Tür klopfte und seinen freundlichen Gesichtsausdruck aufsetzte, mit dem er jedem sein Anliegen vorzutragen pflegte, wer auch immer die Tür nun öffnen würde.

  • "Wir sind im Auftrag der Cura Aquarum unterwegs und ich bin Aquarius Ennius Cerealis", stellte sich der nette Mann vom Kundendienst routiniert vor. "Wir sind gekommen, um hier in der schönen Villa Claudia den Wasseranschluß zu überprüfen." Dass der Türöffner einen leicht missmutigen Eindruck machte, war Ennius Cerealis nicht entgangen und dass es ihm wohl egal sein würde, ob man die Villa nun für schön hielt oder nicht, war ihm auch bewusst, aber der Anfang an der Tür war bei jedem Hausbesuch immer das wichtigste und sollte auf keinen Fall die Laune verderben.

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    Verwundert zog er eine Braue hoch. Schöne Villa? Ob der wohl immer so daherredete? "So so, den Wasseranschluß möchtest du überprüfen..." Und sicherlich auch noch das Wassergeld eintreiben. Aber das konnte ihm ja herzlich egal sein. Es war schließlich nicht sein Geld. Die Tür wurde nun ganz geöffnet. "In Ordnung. Folgt mir. Ich bringe euch zu jemanden, der euch weiterhelfen kann." meinte er nur und machte eine knappe Handbewegung, die den beiden Gästen zu verstehen geben sollte, dass sie eintreten konnten. Anschließend schlurfte Sharif ihnen voraus und führte sie ins Atrium.

  • Wie auf den sanften Wogen eines Flusses getragen plätscherte eine schlichte, doch gleichsam elegante Sänfte auf der Straße vor der Villa Claudia dahin, bis schließlich ihr Ziel - jene Villa - sie erreichte und die Trägersklaven dort zum Stehen kamen. Einer der es begleitenden Sklaven trat auf das Gefährt zu und schob die Vorhänge bei Seite. "Wir sind angekommen, Herr." Der Angesprochene schob die Füße über den Rand der Sitzfläche und verließ die Sänfte, ließ sich noch einmal die Falten der senatorischen Toga richten, bis das Gewand in Perfektion seinen Körper umschmeichelte, gab dem Sklaven scließlich mit einem marginalen Nicken zu verstehen, dass er ihn melden mochte, was jener umgehend zu tun gedachte. Mit lautem Pochen kündete der Sklave den Besuch an der Türe und sobald diese geöffnet wurde seinen Herrn und dessen Anliegen beim Ianitor an. "Salve, mein Herr, Senator Flavius Gracchus, möchte die ehrenwerte Dame Claudia Epicharis in einer Angelegenheit höchster Dringlichkeit sprechen."

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  • [Blockierte Grafik: http://img87.imageshack.us/img87/7845/sharifds4km8.jpg] | Sharif


    Gerade noch stopfte sich Sharif das letzte Stückchen Brot in den Mund, daß ihm ein Mädchen aus der Küche gebracht hatte, als es ganz unerwartet an der Tür klopfte. Kann man denn hier nicht mal in Ruhe essen?, dachter er.
    Nachdem er das Brot hinuntergewürgt hatte, öffnete er, wie immer schlecht gelaunt, die Tür.
    Salve, was willst du?
    Knapp und unfreundlich, wie immer begrüßte er den Fremden. Der auch schon gleich sein Anliegen vortrug.
    So, so! Einen Moment, ich rufe ein Mädchen, die kann deinen Herrn zur Herrin bringen!
    Kurz darauf erschien eine junge Sklavin die den Besuch ins Atrium geleitete.

  • Der flavische Sklave trat bei Seite, um seinem nun angekündigten Herrn den Eintritt in das Hause zu ermöglichen, was dieser zum Anlass nahm einzutreten. Hinter ihm folgte seine Leibsklave Sciurus, welchem nicht gefiel, wie der Ianitor sein So, so! artikuliert hatte und diesen ob dessen mit einem vernichtenden Blick bedachte, was Gracchus indes jedoch nicht wurde gewahr, ebenso wie ihm auch jene Artikulation entgangen war.

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  • ‚Was für eine Scheiße. Man war das ne Gurkerei, ey. Hätte ich das eher gewuss, dass der Typ so ein beschissener Fahrer ist, wäre ich doch von Germania bis hier gelaufen. Ja, man sollte nie per Anhalter fahren oder man sollte die Möglichkeit haben, viel Bein zu zeigen, dann halten alle an. Nur gut, dass ich diese Möglichkeit nicht habe! Is mir schlecht. Wäre ich nicht schon die ganze Zeit so weiß im Gesicht, wäre ich es jetzt.


    Hoffentlich hatte der Typ in, in, in, wie heißt das Mo, Mog, Mog, Mo gon, Mo gont, scheiße, egal, in Germania jedenfalls, Recht und dieses geschaukel hat sich gelohnt. Da wacht man im Nichts auf, weiß von nichts, von gar nichts und versucht sich zu orientieren und dann schicken die dich nach Rom, weil du so ein scheiß Zeichen eingebrannt hast. Hoffentlich bin ich hier richtig. Sonst kriege se mich aber!‘


    Ich klopfte und wartete.


    ‚Bor komm ma fäddich da, ey. Mir tut der Arsch weh von der ganzen Sitzerei und Brand hab ich auch wie ne Bergziege. Hoffentlich bin ich hier auch richtig.‘

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    Schon wieder klopfte es an der Tür. In letzter Zeit war aber auch was los. Sharif setzte sich in Bewegung und öffnete die Tür. Ein großer, stämmiger Typ stand vor ihm. Was war das denn für einer? Mit einem abfälligen Blick musterte der Ianitor ihn eingehend. Er sah nordisch aus. Ein Sklave? Oder gar Gesindel? Irgendwelches Pack an der Porta der Villa Claudia konnte er gar nicht ab. Dem würd er Beine machen, wenn sich herausstellen würde, dass er betteln wollte. Naja, erst einmal schauen, was der Kerl überhaupt wollte. "Was gibt’s?"

  • ‚Nä, das dauert.‘


    Wärend ich wartete, reckte ich mich noch einige mal, spreizte die Arme, klempte sie hinter den Nacken und drehte den Kopf einige male in selbigen, so dass man es knacken hören konnte. Dabei summte ich ein Liedchen vor mir her und streifte dabei den Staub von Hose und Kittel:


    ‚Alles was ich will liegt auf der Hand, alles was ich will ist ins Lala-Land,
    ich will Mädchen, Möpse und Millionen, mich soll der Bohlen hohlen.‘


    Ha. Nein, da ging ja doch die Tür auf. Ist also doch einer zu Hause. Ich zog die rechte Braue hoch:


    ‚Was is’n das für‘n Wicht? Mit so einem Daura-wards hatte ich jetzt nicht gerechnet. Hab ich nicht zu beurteilen, egal.‘


    Aber seien Sprache, ich verstand jedes Wort, aber konnte ich sie auch selber sprechen. Ich öffnete meinen Mund, streckte die Zunge weit heraus und bewegte sie hin und her, Zungengymnastik also. Dann versuchte ich mein Glück:


    „Hömma, ichchch hab keine Ahhhhnung ob ich hier rich tig bin. Aber ich hab da so’n Brand zei chen auf’m Arm. Mir fehlt leider die Erinnerung, aber kann das sein, das ich einer von die Sklaven aus dem Haus hier bin?“


    War doch gar nicht so schlecht. Aber hat der mich auch verstanden? Ich zog jedenfalls meine Kittel über den Kopf, beugte meinen rechten Arm, so dass die Hand auf der linken Schulter lag und zeigte ihm mein Brandzeichen. ‚Nur gut, dass mir das keiner auf den Arsch gebrannt hat‘, dachte ich in dem Moment.



    Daura-wards, gotisch = Türhütter

  • Sim-Off:

    Willkommen zurück! :)


    Aintzane war wieder einmal nicht hundertprozentig zufrieden mit der Arbeit, die man ihr aufgetragen hatten. Wäsche waschen! Dabei hatte sie bis jetzt sehr wenig damit zu tun gehabt. Nun aber war es noch immer besser wie Küchendienst. Doch dies trug wenig dazu bei, die Arbeit auch nur auf irgendeine Weise lustiger oder niveauvoller zu machen.
    Aber was für eine Wahl hatte sie? Also trug sie die Dreckssachen der Römer brav von deren Schlafzimmer in die Waschküche. Dabei entschloss sie sich, den Weg über das Vorzimmer zu nehmen. Er war zwar etwas länger, aber es eilte ja nicht. Auch wenn die Unterhosen der männlichen Claudier nicht gerade nach Veilchen rochen.
    Also stapfte sie mit ihrer Ladung durch den Gang. Sie sah links, dass Sharif, der Türsteher, mit jemanden draussen sprach. Sie musste kurz lächeln. Egal, wie schlecht ihre Laune war - es gab immer jemanden, der noch mieser drauf war wie sie - Sharif. Doch wer stand da vor der Tür? Ihre Neugier veranlasste sie, hinauszuspähen... und was sie da sah, war unglaublich.
    Sie stand da, hinter Sharif, mit ihrer Wäsche in der Hand und offenem Mund. Fassungslos starrte sie auf den Mann vor der Tür.
    Assindius. Sie konnte es kaum glauben.
    Langsam zog sie die Luft ein und schloss ihren Mund. Energisch liess sie die Wäsche fallen und ging auf Sharif zu. "Sharif! Lass ihn rein, auf der Stelle.", knirschte sie ihm zu, bevor sie sich zu Assindius hindrehte. "Du bist... wieder da.", meinte sie. Dann lachte sie los. "Assindius! Du bist wieder da!"

  • [Blockierte Grafik: http://i11.photobucket.com/albums/a183/-Ela-/sharifds4.jpg] | Sharif


    Er wollte gerade das Brandzeichen auf dem Arm begutachten, als auf einmal diese Baskin um die Ecke erschien. Verwundert blickte er auf. Was schleppte die denn alles durch die Gegend? Und in was für einem Ton sprach sie ihn überhaupt an? Sie war schließlich nicht die Hausherrin. „Na, wenn du das sagst.“ knurrte er. “Dann komm erst mal rein.“ Er machte eine rasche Handbewegung zu Assindius, damit er gefälligst eintrat. Vor der Tür der Villa hatten keine Sklaven herumzulungern. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, wandte er sich noch einmal zu Aintzane. „Kümmere dich um ihn.“ maulte er und machte sich anschließend aus dem Staub.

  • Haben die hier zwei Türsteher oder sind die beiden verheiratet? Jedenfalls ging die Tür weiter auf und mein erster Gedanke war:


    ‚Ja holla, wenn haben wir denn da. Das ist scheinbar keine Römerin, auch wenn man das im Augenblick denken könnte. Die Römer bräuchten doch eine Leiter, wenn sie mir während des Pinkelns beim tragen helfen würden. Aber die hier, meine Fresse, die kann aus ner Dachrinne saufen! Also, wenn die ne Sklavin ist, ist die schon mal ein Knaller! :D Auf jeden Fall scheint sie mich zu kennen, sogar meinen Namen. Tja, da weiß sie mehr als ich. Hätte ich dieses Zeichen nicht auf dem Arm, wüsste ich von nix, nicht mal, warum ich nichts weiß.‘


    Die Quäke ließ mich rein und überall lag Wäsche auf dem Boden, offensichtlich gebraucht und offensichtlich war Unterwäsche der Männer dabei, die Rallystreifen waren eindeutig . Ich hob einige der Teile auf und sah mir dabei die Größe an. Ein hämisches Grinsen schmückte mein zartes Gesicht, da ich mit meinem Gedanken, der die römische Körpergroße anging, offensichtlich Recht hatte.


    Dem Türhampel hätte ich gern noch etwas hinterhergeworfen, weil er so schlecht drauf war, fand aber nichts passendes. Dann sah ich die Lange wieder an und frug mich selbst, wieso ich die vergessen konnte :D und frug sie dann verunsichert:


    „Und jetzt? Ich sollte dir vielleicht sagen, dass ich mich an nichts erinnern kann, auch nicht an deinen Namen oder meinen eigenen. Hlewagastiz ist er aber glaube ich, jedenfalls hab ich mich in letzter Zeit selbst so genannt.“


    Voller Erwartung blickte ich in ihr Gesicht.


    Sim-Off:

    Garagardo bat nahi dut. / Ist das richtig? Warum steht eigentlich nirgendwo, was hallo heißt oder danke oder wie ist die Stimmung?

  • Sim-Off:

    Ich schicke dir mal eine PN.


    Eigentlich hatte sie sich schon lange auf den Tag gefreut, an dem Assindius wiederkommen würde. Doch als Aintzane jetzt in Assindius' Gesicht schaute, sah sie nicht, das darauf hindeutete, dass diese Angelegenheit eine von Jubel, Trubel, Heiterkeit sein würde. Innerhalb von dem Bruchteil einer Sekunde, als keine Reaktion von Assindius kam, sah sie, dass etwas falsch war. Kein Wiedererkennen war in seinen Augen zu sehen. Im Gegenteil, eine noch nie zuvor dagewesene Aura von Unsicherheit umgab ihn. Dies war ein Mann, der sein Gedächtnis verloren hatte.
    Sharif ging ab, nicht ohne sie vorher noch anzuraunzen. Den Göttern sei Dank. Sie war ziemlich sauer auf ihn, dass er Assindius vergessen konnte. Wenigstens war dieser Miesepeter jetzt abgedampft.
    Sie wollte Assindius noch einen warnenden Ruf zukommen lassen, als dieser anfing, die Kleidung der Römer anzufassen - doch sie ließ es sein. Assindius konnte die Wäsche nicht noch dreckiger machen. Er sah heute eh ungewohnt gepflegt aus. ;)
    Sie hörte aufmerksam seinen Worten zu. "Hlewagastiz? Waswerwie?", wiederholte sie ungläubig den Namen, den er ihr sagte. "Nein, du heißt sicher nicht Helewe... wie auch immer. Du heißt Assindius. Du bist Sklave hier, in der Casa Claudia! Deine Herrin, wie auch meine, ist Deandra! Ich bin Aintzane! Aintzane die Baskin! Wir waren in Germanien, du hast gegen einen Bären gekämpft und... kannst du dich wirklich an nichts mehr erinnern?", fragte sie ihn, an der Schwelle zur Verzweiflung.

  • ‚Gegen einen Bären, ich ganz allein? Ja leck mich doch. Da ich hier stehe und nicht der Bär, muss ich den wohl tierisch in den Arsch getreten haben.‘


    Ich blickte auf meinen noch nackigen Oberarm und musterte ihn eindringlich.


    ‚Jaha, das sind richtige Männerarme, das sollten eigentlich Beine werden, da kommt selbst so ein Bärchen nicht gegen an. Ich hätte mich doch Uruz (Auerochse) nennen sollen. Was legt sich dieses Vieh auch mit A, mit A, mit, ähm, A wie? Wie heiße ich? Hlewagstiz hat mir besser gefallen! Auf so eine Scheiße sind bestimmt die Römers gekommen.


    Wie hieß sie noch mal auch mit A was, ne? Wieso eigentlich Herrin? Was muss ich mir denn jetzt dadrunter vorstellen. Ob das eine von denen ist, die mehr als nur die Ausstrahlung von ein Zumoringer haben? Hoffentlich muss ich da nicht aufpassen, das ich unter ihren Jurassic-Füssen begraben werde. Dann geh ich nämlich sofort wieder! Da kommt wohl auch so ein toller Bärentöter nicht gegen an. Ich bin gespannt!‘


    Irgend etwas gefiel ihr nicht. Sie hatte so eine -ja was denn eigentlich- so eine Verzweiflung in der Stimme und auch im Gesicht schien es sich breit zu machen. Mit ruhiger Stimme wollte ich ihr etwas sagen und ihr dabei beruhigend meine Hand auf die Schulter legen, da ich aber grade die Unterwäsche angefasst hatte, musste die Stimme reichen.


    „Jetzt mal schön ruhig bleiben! Alles wird gut! Das kriegen wir schon hin! Den Weg hierher hab ich doch auch gefunden, also kriege ich das Andere auch wieder hin!
    Was ist eigentlich mit der Wäsche hier?“

  • Assindius' Gesicht hatte einen konfusen Gesichtsausdruck, der unter anderen Umständen zum Schreien komisch gewesen wäre.
    Jetzt aber nicht.
    Assindius versuchte, ruhig auf sie einzureden, während Aintzane all ihre Energie darauf konzentrierte, einen drohenden Panikanfall abzuwenden.
    Sie atmete mehrere Male tief aus und ein. Sie wusste, Hysterie würde sie nirgendwo bringen und allenfalls Assindius nur noch mehr verunsichern. "Also. Du kannst dich an nichts erinnern. Null.", stellte sie sachlich fest. "Nicht an mich, nicht an Deandra, nicht an den Bären. Auch nicht an deinen Namen. Die Wäsche hier, das ist das Zeug von den Römern. Die muss sich waschen. Ich habe keine Wahl. Wir sind nämlich Sklaven hier. Weißt du, was das heißt? Wir sind rechtlos. Unser Wohl und Wehe hängt davon ab, ob wir unsere Order ausführen oder nicht. Die Römer können mit uns machen, was sie wollen. Wir haben noch das Glück, Leibsklaven von Deandra zu sein. Es gibt andere, die arbeiten in Minen und schuften sich zu Tode. Doch... es läuft aufs Selbe hinaus. Man hat dich hierhergeschickt, weil du Deandra gehörst. Als ob du ein Stuhl oder ein paar Schuhe wärst. Du musst ihr dienen. Du musst alles machen, was sie dir sagt, sonst überlebst du das nicht.", schilderte sie ihm das Leben, dass sie alle beiden erwartete.
    "Aber, du hast recht. Wir kriegen das hin.", meinte sie zu sich selbst. "Also... du heißt... As-sin-di-us. Sprich mir nach. As-sin-di-us."

  • „Assss in di, hä, wie jetzt? Wie war das? Komm, wir machen ne Biege, sonst kommt der Hampel von grade zurück und fängt an zu heulen, dass wir hier unsere Zeit vertrödeln. Dann müsste ich ihm leider seinen Kopf zwischen die Schultern streicheln. Das gäbe nur Ärger mit der Chefin, oder?“


    Ich zupfte mir an den Barthaaren und drehte einzelne Streifen hin und her.


    „Was Sklaven sind weiß ich! Das ich einer bin, das dachte ich mir, wegen dem Brandzeichen und meiner Frisur. In Germanien schert man den Unfreien und Knechten die Haare. Aber als Waren gelten sie eigentlich nicht, nur als drittrangig. Komischer weise kann ich mich an manche Sitten und Gebräuche erinnern. Auf dem Weg hierher, traf ich einige Germanen, was in Germanien nicht unwahrscheinlich ist, die rüttelten einige Erinnerungen wach, aber sehr viele nicht grade. Tja, aber sonst“


    Ich hob die Schultern und grinste im Anschluss wieder fröhlich vor mir her.


    „Außerdem bin ich’n Kerl. Ich weiß genau, was es heißt, wenn man morgens aufwacht und sich an nichts erinnern kann! Auch da sind die Erinnerungen wieder wiedergekommen. Glaub ich zumindest.


    Krieg ich hier was zu essen?“

  • Seinen Namen hatte er komplett vergessen, und wahrscheinlich bestand sowieso keine Chance, dass er noch ihren Namen heute lernen konnte. Doch nach seinem Satz musste sie grinsen. Das war Assindius, wie er leibte und lebte. Und er schien sich auch zu erinnern, dass es eine Chefin gab, mit der man sich des öfteren herumärgern musste.
    Er selbst klang ganz heiter, als er seine Litanei über Sklaverei anstimmte. Aus seinen Worten konnte sie erschliessen, dass er sich kaum mehr an Germanien erinnern konnte... kompletter Gedächtnisverlust. Doch dies brachte sie auf bessere Gedanken.
    "Schau mal, ich kenne eine Frau namens Fiona. Eine Keltin. Sie ist einmal böse gestürzt und hat ihr Gedächtnis verloren. Aber jetzt ist sie wieder komplett gesund! Es wird schon wieder werden! Es wird schon alles wieder zurückkommen. Aber es wird ein bisschen dauern. Das ist eine ernstere Sache wie der Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht... aber es wird alles gut werden.", versuchte Aintzane zu beschwichtigen.
    "Komm erstmal rein... sicherlich kriegst du was zum Essen. Willst du in die Culina kommen? Dort gibt es etwas."

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