- Officium XXVI

  • Der angesprochene Notarius sah verschreckt auf ... ein Mensch! Wie war der denn hierhergelangt? und warum sprach er ihn an? Aber zum Glück wollte der Mann ja garnichts von ihm sondern vom Procurator, der redete gern und oft ... viel zu oft wie manche hier fanden, aber es hatte auch was gutes so mussten die Notarii nicht mit den ganzen Leuten sprechen die hier so auftauchten ... der Notarius sah zufrieden mit seinem Gedankengang auf und erschrak erneut leicht ... der Mann war ja noch da ... mit dem Daumen deutete er auf die hölzerne Tür auf der rechten Seite des Officiums der Procurator hatte eh nichts zu tun, zumindest nichts von dem der Notarius gewusst hätte ...



  • "Hast du deine Zunge verschluckt, Scriba?!" herrschte ich den schreckhaften Schreiberling an, als er weder Anstalten machte, mir zu antworten, noch, mich anzumelden. Das waren ja Sitten! Da ging es ja selbst bei den Stadtkohorten höflicher und effizienter zu. Und das auf dem Palatin!


    Verstimmt trat ich in das gezeigte Officum und sprach:
    "Salve Procurator, ich bin Tribun Decimus Serapio. Ich komme aus Ägypten und bin wegen meiner Versetzung hier. Du hattest mir geschrieben."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Ich war gerade damit beschäftigt den Archivindex nach Nachweisen oder überhaupt nur Hinweisen bezüglich der senatorischen Reiselust zu durchforsten als plötzlich jemand in mein Officium kam ... diese verfluchten Notarii, nach meiner Versetzung und dem Tode Archias waren sie wieder völlig verweichlicht, konnte ja nicht angehen das hier jeder dahergelaufene .. Tribun?


    "Ah ja natürlich, schön das du die Reise gut überstanden hast, Tribunus Decimus! So einen Moment ... Ah, nee ... Ah doch jaja hier ist es ... Tribunus Angusticlavius Faustus Decimus Serapio, Legio XXII. Deiotariana ... Vita ... Verwandsch... Ah ja Abberufung und Versetzung! Du wurdest auf Empfehlung deines letzen Kommandanten nach Rom beordert und soweit ich weiß möchte der Praefectus Urbi vor deiner Beförderung selbst auch nochmal mit dir sprechen! ... Sofern du also nicht noch eine Frage hast stelle ich dir einen Befehl aus der dir sicher schnell einen Termin bei ihm verschaft!"

  • Sofern ich nicht noch eine Frage hatte... Mich beschlich der Verdacht, dass dieser freundliche Bürokrat hinter seinem Schreibtisch sich einen Spaß daraus machte, arme administratio-unerfahrene Militärtribunen auf die Folter zu spannen! 8o Da hatte ich schon auf der langen Reise die ganze Zeit darüber gemutmaßt wo ich landen würde, und nun machte er nicht mal eine Andeutung. Ausser: Rom. Rom war schonmal gut, aber es konnte von Vigilen bis Garde alles bedeuten.
    Tief durchatmen Faustus.
    "Um welchen Posten geht es, Procurator?"

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    Klient - Decima Lucilla

  • Hmm die Frage hatte ich erwartet, allerdings war ich mir nicht sicher ob der Praefectus dahingehend nicht selbst die gute Nachricht überbringen wollte ...


    "Ich gehe davon aus das das Teil des Gespräches mit dem Praefectus Urbi sein wird! So und hier ist der besagte Befehl, schön dich mal "in Persona" getroffen zu haben Tribunus Decimus, ich bin sicher deine Akte werde ich auch in Zukunft öfter konsultieren! Vale bene!"


    Und was konnte besser sein als die Tatsache das das eigene Leben ständig von der kaiserlichen Kanzlei, Mir, überwacht wurde?


    Befehl


    Der Tribunus Angusticlavius,
    Faustus Decimus Serapio,
    ist schnellst möglich zum Praefectus Urbi vorzulassen.



    Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei

    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


  • Das hier artete so langsam in ein Geduldsspiel aus. Unwillig nahm ich das Schriftstück entgegen. Zu meiner Zeit bei den CU hatte es so etwas nicht bedurft, um zum Stadtpräfekten vorzudringen. Der Beamte wollte mich offenbar umgehend wieder loswerden – ich hob die Hand, in der Geste gemach, um überhaupt noch zu Wort zu kommen.
    "Augenblick, Procurator. Eine weitere Frage." Ich fixierte ihn eindringlich, um sicherzugehen, dass dieser hastige Mann mir wirklich zuhörte.
    "Mein Kommandant hat mich nach dem Blemmyerfeldzug für eine Hasta pura vorgeschlagen. Ist diese bewilligt worden?"

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    Klient - Decima Lucilla

  • Auch diese Frage war mehr als nur verständlich doch die Antwort blieb die gleiche ...


    "Auch hierzu wird der Praefectus sicher etwas sagen wollen. Es tut mir Leid das ich dir so wenig offenbaren kann, aber sei versichert Decimus das .. sollte der ehrenwerte Praefectus Urbi in eurem Gespräch irgendetwas auslassen werde ich dir gern alles im Detail erläutern. Doch zunächst solltest du erstmal mit dem Stellvertreter des Kaisers sprechen, immerhin ist er es der zu deinen beiden Fragen das letzte Wort hat!"


    Sicher hätte ich auch einfach sagen können was bisher geplant war, aber dafür war mir der Vescularier einfach zu launisch am Ende wurde der gute Tribun noch nach Brittania versetzt ... wer konnte das schon wissen ...

  • Ich bin Faustus' aufkommendes Gefühl des Unbehagens.
    Der Stadtpräfekt hatte meinen Vater nach Hispania getrieben, und unser Haus war ins Visier der Prätorianer geraten - vor diesem Hintergrund fand ich es... nicht gerade beruhigend, dass er mich unbedingt persönlich sprechen wollte, bevor dieser Bürokrat hier mir überhaupt irgendwas verriet. Wer sagte mir, dass ich, wenn ich einmal in der Castra Praetoria war, heil wieder rauskam?? Aber eine Wahl hatte ich nicht, jedenfalls wenn mir irgendwas an meiner Position und der meiner Gens lag.
    "Ich verstehe." antwortete ich indigniert. "Was sich allerdings meinem Verständnis entzieht, Procurator, das ist, warum du mich hier in die Administratio bestellt hast, wo du mir doch im Grunde nichts offenbaren kannst."
    Den Gang hätte ich mir echt mal sparen können! Und dafür hatte ich mich in Toga geworfen!
    "Vale." verabschiedete ich mich kühl, raffte besagte Toga und machte mich auf den Rückweg, tief in Gedanken und blind für die Pracht des Gebäudes. Der Gardist lieferte mich wieder am Eingangstor ab. Ich sammelte meinen Sklaven ein und winkte mir für den Weg durch die Stadt einen Tragesessel heran.


    >>

  • Völlig unbeeindruckt wank ich lässig ab ...


    "Es ist nicht nötig das du das verstehst Tribun, es ist lediglich erforderlich den Befehlen nachzukommen!"


    Das Denken und lenken übernahmen ohnehin wir Bürokraten, diese einfach gestrickten Soldaten würden ja nichteinmal in einen ihrer heiß geliebten Kriege ziehen können wenn wir ihnen vorher nicht erklärten wo es hin ging und wer diesmal eigentlich der Feind war ... erstaunlich genug das der Decimer zurück nach Rom gefunden hatte ohne das ich ihm eine Karte mit in den Marschbefehl gezeichnet hatte ... aber Rom war eben wie eine große Laterne, sie strahlt helles und warmes Licht in die ganze Welt zieht aber auch allerlei Ungeziefer an ...

  • Antoninus hatte grade eine Wachschicht begonnen als ihm einer seiner Männer das Schreibens des Aushangs überbrachte. Er war ein wenig verwundert so was hatte noch kein Beamter aus gehangen aber wenigstens stand bitte in dem Schreiben. Denn der Mann konnte ja immerhin nichts befehlen weil er Zivilist war. Und Prätorianer nahmen grundsätzlich nur Befehle des Kaisers und ihrer Vorgesetzten an. Das wäre in Antoninus Fall eben der Tribun der seine Cohrte befehligte und den hatte er ewig nicht gesehen. Oder eben der Präfekt der Prätorianer. Aber er hatte ja eigentlich eine recht guten Draht zur Kanzlei des wegen würde er einfach mal fragen was der Procurator wollte. Aber das hieß wieder klinken putzen. Also meldete er sich bei einem der Schreiber die im Vorzimmer des Procurator saßen. „Salve ich bin heute einer der Wachoffiziere, Centurio Iulius. Ich habe gehört das der Procurator ein Anliegen hat. Kannst du nachsehen ober er grade Zeit hat dann spreche ich das gleich mit ihm ab.“ Er klärte er vielleicht konnte er dem Mann ja helfen wenn er seinen Posten bei der Palastwachen nicht all zu lang vernachlässigen musste. Aber immer hin waren ja noch ein Schwung anderer Centurionen da die ihn mal vertreten konnten von seinem Optio ganz abgesehen. Kamm ja immer darauf an wie man gefragt würde.

  • Der Scriba sa verdutzt auf und deutete dann auf die Tür hinter sich ...


    "Einfach reingehen der Procurator erwartet dich bereits!"


    Die Prätorianer waren den Notarii selbstverständlich besonders unheimlich, was besonders daran lag das sie Waffen hatten und die Fähigkeiten sie zu nutzen ...

  • Antoninus nickte dem Schreiber der ihn aufgenommen hatte zu. Das die Prätorianer den Schreibern unheimlich waren wusste er nicht das traf meistens nur auf die Leute zu die sie nicht täglich sahen. Dann ging er in das Officium und begrüßte den Procurator denn er schon von mehrern Gelegenheiten her kannte. „Salve Procurator. Centurio Iulius zu deinen Diensten.“ Damit hatte er die Sachen das das Ganze als Befehl ausgehängt war, eigentlich sicher umschifft.

  • Ich sah von einem Stapel Unterlagen auf die Matua betrafen die Informationen waren zwar reichlich aber die Seuche hatte auch dafür gesorgt das sie vor allem anderen nebensächlich geworden waren ... zumindest für einen gewissen Zeitraum ...


    "Ah Centurio sehr schön! Die kaiserliche Kanzlei benötigt einen zuverlässigen Boten aus den Reihen der Prätorianer, es gilt einen Magistrat aus Mantua abzuholen, herzubringen und später wieder zurückzubringen! Natürlich wäre mir lieb wenn diese Aufgabe von einem besonders fähigen Soldaten übernommen werden könnnte, wenngleich ich natürlich weiß das diese sicher vornehmlich hier auf dem Palantin oder in Misenum gebraucht werden!"


    Ich wollte es vorerst auf dem "Eine Bitte"-Weg versuchen, immerhin mochten es die Prätorianer nicht wenn man ihnen Vorschriften machte, aber wenn sie nicht spurten dann musste man eben die Vorgesetzten-Karte ausspielen ...

  • Nun ja er war ja prinzipiell nicht abgeneigt das selbst zu machen aber er war keine Reiter mehr. Und er war erst letztens für ein Jahr abgestellt worden. Aber er hatte noch einen Guten Draht zu den Equites Singulares. Wenn er dort nachfragte ging das sicher. „Sicher Procurator, wenn es der Kanzlei hilft. Ich kenne bei den Singulares. Wenn du es wünscht werde ich es einleiten. Ich brauche nur den Namen und wann er hier sein soll. Ach und wie das Geleit aussehen soll und mit wie viel Nachdruck sie den Mann her zitieren sollen. Ich meine eine Turma muss es ja nicht gleich sein oder? Und vielleicht reicht auch ein duplicarius und 4 bis 6 Männer.“ Natürlich waren Offizier ständig mit so was beschäftigt aber wenn der Mann den schnellen einfachen Weg wollte und die Männer nicht erst beim Präfekten beantragen wollte dann ging es sicher auch so.

  • Ich hatte natürlich erwartet das man mir in meiner neuen Position entgegenkommen würde aber mit so viel "Hilfsbereitschaft" hatte ich dann doch nicht gerechnet ...


    "Oh Ausgezeichnet! Aber ich denke zwei Männer sollten völlig ausreichen, zumal der Mann sicher freiwillig mitkommen wird! Es handelt sich um den Magistratus Marcus Artorius Celer! Die Männer sollen ihm ausrichten das die kaiserliche Kanzlei gewillt ist ihm einen Termin einzuräumen, um mit ihm über Mantuas momentane Lage zu sprechen. Die beiden sollen ihn dann hierher begleiten ... wobei natürlich gilt je eher der Mann hier ist umso besser!"


    Ich hatte immerhin auch so genug zu tun, da wollte ich auf den Magistrat nicht auch noch warten müssen, zumindest nicht länger als unbedingt nötig ...

  • Na ja in dem Fall hätte es eine Einladung wohl auch getan. Aber das schmierte er dem Mann jetzt nicht auf´s Brot. Er wollte ein Abholkommando aus Prätorianern und Antoninus konnte ihm eins verschaffen. Da er sich mit dem Mann schon verstanden hatte als er noch Miles war. (Wenn das auch eher eine flüchtige Bekanntschaft war.) Jetzt musste er auch mal langsam an seine Zukunft denken. Es war es sicher nicht verkehrt wenn er ihm mal den einen oder anderen Gefallen tat. Immerhin würde er in nicht wenigen Jahren entlassen werden. Und wenn er dann wieder Ein eintreten wollte lag es an Männer wie dem Pompeius was er dann für einen Posten bekam. „Ich werde es veranlassen Pompeius. Die Männer werden Baldigst aufbrechen. Ich spreche morgen Früh nach der Wache gleich mit einem Deurio den ich gut kenne. Ich denke das die Männer morgen Mittag aufbrechen werden. Aber ich werde dir noch eine Nachricht zu kommen lassen damit du weist das sie auch auf dem Weg sind.“

  • Ich nickte zufrieden, dieser Iulier war in der Tat ein nützlicher Zeitgenosse, im Gegenteil zu den meisten anderen Prätorianern die ich bisher getroffen hatte ...


    "Ausgezeichnet Centurio Iulius, der Mann kann dann, sobald er hier ist, gleich zu mir gebracht werden! Und solltest du deinerseits mal einen Gefallen brauchen zögere nicht dich an mich zu wenden!"


    Vielleicht brauchte der Mann ja noch einen Patron, ein Prätorianer wäre wirklich ausgesprochen nützlich ...

  • Antoninus gab dem Procurator ein bestätigendes Nicken. „Ich werde das nötig veranlassen und dir die Nachricht zukommen lassen. Vale Procurator Pompeius.“ Damit verabschiedet er sich mit einem durchweg gutem Gefühle. Es konnte nicht schaden wenn einem Männer die an solchen Stellen saßen freundlich gesinnt waren.


  • An
    Procurator a memoria
    Gaius Pompeius Imperiosus


    Wie wir besprochen hatten sind zwei Reiter der Eques Singulares auf dem Weg nach Mantua. Sie werden deine Einladung überbringen und den Mann gleich abhohlen.


    L. Iulius Antoninus, Centurio

  • Bei den Göttern war das Ding groß. Zum Glück hatte er die beiden Prätorianer dabei gehabt, die ihn nicht nur anstandslos durch den Eingang gebracht hatten, sondern auch bis zum Vorzimmer seines Ziels geleiteten. Alleine hätte er sich wahrscheinlich hoffnungslos verlaufen. So betraten sie das Vorzimmer und er wurde angemeldet. Da er über eine Einladung verfügte, schien man hier auch Bescheid zu wissen. So wartete er geduldig, bis man ihm erlaubte einzutreten.

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