Auf ihre Frage hin öffnete ich sämtliche Schranktüren und sonstigen Stauraum, bis ich tatsächlich einige Handtücher finden konnte und reichte eines davon Axilla. Ich musste unbedingt einen Sklaven finden, der sich in Zukunft um solche Sachen kümmerte. Im Moment war ich aber noch recht unvorbereitet und hatte kaum damit gerechnet, dass ich schon in der ersten Woche meiner Tätigkeit für solche Eventualitäten gerüstet sein müsste.
Mir gefiel, wie sie mich weiter herausforderte. Natürlich war ich nicht mehr bei voller Konzentration, aber das würde wohl eher zu ihrem, denn zu meinem Vorteil gereichen. Mir gefiel, was ich bisher von ihr gesehen hatte und ich wollte keineswegs, dass das für alle Zeit alles gewesen sein sollte. Also nahm ich dankend ihr wohlwollendes Resümee zu meiner Person entgegen und machte mich dann an die Beantwortung ihrer Fragen: "Ich wohne in der Casa meiner Familie auf dem Esquilin, möchte aber alsbald eine angemessere und größere Immobilie erwerben. Zusammen mit meinem Sohn aus erster Ehe, Titus Torquatus, der bald seinen eigenen Weg beschreiten wird. Ansonsten keine Kinder", entgegnete ich ehrlich ihrer Befragung. Nun gut, in Alexandria konnte ich womöglich das ein oder andere uneheliche Kind gezeugt haben, aber wer wusste das schon genau. "Mein Vater ist tot, mein Onkel ist tot. Ich habe nur einen jüngeren Bruder - oder hatte zumindest einen, ich weiß nicht wo er verblieben ist oder ob er ebenfalls tot ist. Du siehst also, meine Verwandtschaft ist übersichtlich." Axillas Verwandtschaft kannte ich namentlich ja bereits, zumindest den wichtigsten Teil. Genaugenommen interessierte sie mich allerdings auch nicht sonderlich, sondern wenn überhaupt Axilla selbst - vor allem auch ihre Kontakte und Verbindungen, wenn sie schon von Spionen sprach. "Wie steht es um deine geschäftlichen Aktivitäten und Kontakte?", fragte ich ohne Umschweife und ganz pragmatisch.