- Officium XXVI

  • Ich kam gerade aus der Mittagspause zurück als ich ein fremdes Gesicht bemerkte das in meinem Vorzimmer zu warten schien, doch die beiden Equites Singulares ließen mich sofort erraten das es sich um den Magistrat aus Mantua handeln musste ...


    "Ah .. Magistrat Arorius nehme ich an? Wenn ich mich vorstellen darf, Gaius Pompeius Imperiosus, Procurator a Memoria der Kaiserlichen Kanzlei! Ich hatte mir erlaubt dich einzuladen ... nun wie mir scheint bin ich gerade rechtzeitig aus dem Gespräch mit den anderen Procuratoren zurückgekehrt ... Mantua ist ein bedeutender Punkt auf unser aller Tagesordnung dieser Tage."


    Das war sogar wahr, allerdings war es für heute auch mein einziger Nachmittagstermin so das es nicht schwer war der "wichtigste" zu sein ...

  • Als er angesprochen wurde, wandte sich sein Blick, der einen Moment mit Zahlenexempel innerlich beschäftigt war, dem Neuankömmling zu und er begrüßte diesen respektvoll, nachdem er sich vorgestellt hatte. "Procurator Pompeius Imperiosus, es ist mir eine Ehre," meinte er ernst und hob ansatzweise seine Brauen bei den Worten bezüglich Mantua. "Es freut und ehrt mich sehr, dass Du Dir die Zeit für mich und die Anliegen der Stadt Mantua nehmen konntest. Erlaube mir die Frage, welche Themen Mantua betreffend sind derzeit auf Eurer Tagesordnung? Vielleicht gehen diese gar Hand in Hand mit den Anliegen, die ich gerne mit Dir besprechen würde."

  • Ha damit hatte ich nicht gerechnet, pfiffiges Kerlchen, aber zum Glück konnte ich ja jeerzeit die Vorgesetzten Karte ausspielen ...


    "Nun das bleibt wohl besser eine Sache zwischen mir und den anderen Procuratoren der Kanzlei ... aber ich bin sicher das einige der Punkte mit deinen Anliegen übereinstimmen werden! Aber lass uns das nicht auf dem Gang besprechen, mein Officium gibt uns ausserdem die nötoge Privatsspähre!"


    Ich bedeutete meinem Gast zuerst einzutreten und wandte mich dann nochmal kurz an die Equites ...


    "Das wäre dann erstmal alles, richtet dem Centurio meinen Dank aus! Ich lasse nach euch rufen wenn der Magistrat nach Mantua zurückkehren muss!"


    Dann trat auch ich in mein Officium ein und nahm hinter meinem Schreibtisch Platz, während ein Sklave ein Tablett mit Früchten und zwei Kannen brachte, eine mit Wasser die andere mit stark verdünntem Wein.


    "Etwas zu trinken Artorius?"

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus...


    "Wie Du meinst," erwiederte er höflich und nickte dann bestätigend, als es darum ging die Örtlichkeiten zu wechseln. Als sie an Ort und Stelle angekommen waren, nickte er erneut, als Pompeius ihm zu trinken anbot. "Sehr freundlich," meinte er. "Wenn es keine Umstände macht nur etwas Wasser." Er wollte einen gänzlich klaren Kopf behalten, denn hier war er auf unbekanntem Terrain. Bei Bedarf konnte er auch später noch Anderes trinken, wenn er sich etwas sicherer fühlte, auch wenn man ihm seine Unsicherheit und Nervosität nicht anmerkte.

  • Ein Pallastsklave schenkte zwei Becher mit Wasser ein und trat dann wieder in den Hintergrund, bis er erneut gebraucht wurde ...


    "Ich habe das Schreiben erhalten das du am Tor abgegeben hast und mit dem Praefectus Urbi darüber gesprochen, natürlich sind wir uns der .. "ungewöhnlichen" Lage Mantuas bewusst, die Frage ist nur was konkret du dir von Rom erhoffst. Mantua ist eine wichtige Stadt Italias und der Kanzlei ist viel daran gelegen das sich dies nicht ändert! Aber dazu müssen wir eben wissen was genau wir tun können oder eben müssen!"


    Natürlich war mir klar das es eigentlich nichts gab das wir tatsächlich tun mussten, aber genauso war mir bewusst das dies vielleicht eine Chance war den Pöbel davon zu überzeugen das Kaiser und PU besser für sie waren als der Senat oder wer auch sonst immer auf der "anderen" Seite stand ...

  • Er bedankte sich bei seinem Gastgeber fuer das Getraenk und lauschte dann seinen Worten. Schliesslich erwiederte er freundlich aber bestimmt: "Ich gestehe, der Stadtrat, in dessen Auftrag ich letztlich agiere, war sich selber nicht ganz sicher, ob die Kanzlei uns helfen kann, doch wir sind in einer Situation, wo man alle Optionen wahrnehmen muss." Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort, ohne das man erkennen konnte, ob es eine kuenstlerische oder Wort Sammelpause war. "Obwohl mittlerweile zumindest die Plaetze der Duumviri und auch der Magistrate besetzt werden konnten, mangelt es sowohl der Curia als auch der gesamten Stadt, bis hin zum Cultus, an Personal und Menschen, die bereit sind etwas fuer die Stadt zu tun. Viele sind gestorben, noch mehr geflohen und nicht wieder gekommen. Oeffentliche Aufrufe und Bekanntmachungen bezueglich der Moeglichkeiten in Mantua eine Stelle zu finden und grosse Karrieremoeglichkeiten damit eroeffnet zu bekommen, haben bisher in keiner Weise gefruchtet. Es kommen zwar wieder Menschen in die Stadt aber zu wenige. Wir erhoffen uns durch die Feierlichkeiten nach der Weinernte eine positivere Resonnance doch rechnen wir auch hier mit nur wenig und bei Weitem nicht genug um die grossen Luecken zu schliessen. Wir moechten natuerlich weiterhin nicht nur eine wichtige Stadt fuer das Imperium sein, sondern auch diesem voll und ganz und natuerlich moeglichst reibungslos dienen. Derzeit allerdings haben die Luecken in allen Bereichen eine teilweise verheerende Wirkung auf einen wenigstens ansatzweise geregelten Ablauf." Wieder machte er eine kurze Pause. "Wir hoffen, das die Administratio uns hier, mit Rat, vor Allem aber Tat Unterstuetzung angedeihen lassen kann."

  • Na großartig, Personalprobleme, als hätte ich selbst nicht eine Liste mit ettlichen freien Posten in der Schublade zu liegen, fast schon hatte ich gehofft der Mann würde einfach nur nach ein paar Sesterzen Fragen ...


    "Hmm .. Personal also, um welche Posten handelt es sich denn genau? Am Besten du gibst mir eine detailierte Liste mit allen Daten, Anforderungen, Lohn und Zahl der offenen Stellen und ich seh nach ob ich noch jemanden übrig habe der sich dafür eignen würde. Aber was die Einwohner an sich angeht kann dir die Kanzlei nun wirklich nicht helfen, aber solange die Legio dort stationiert bleibt werden sicher schnell wieder einige Händler ihre Geschäfte dorthin verlegen. Ansonsten organisiert eben ein paar Brotspenden oder dergleichen ... überzeugt die Leute das die Seuche weg ist und so schnell nicht wiederkommt ... mehr fällt mir auch nicht ein."


    An sich konnte das vielleicht sogar klappen, immerhin waren die Anforderungen für die Provinz sicher weit niedriger als die der üblichen Posten auf die ich ein Auge hatte ...

  • Gaius war in den letzten Wochen und Monaten damit beschäftigt gewesen, die Briefe, Dokumente und vor allem Aufzeichnungen vergangener Tage, die er bei seiner Reise durch die Archive der großen italienischen Städte zusammengetragen hatte, einzusortieren, auszuwerten und zu ordnen. Bei dieser Arebit hatte er sich beinahe ausschließlich in den Archiven gehalten, trieb ihn seit dem Tod seines engen Freundes, Decimus Verus, dem ehemaligen Procurator a Memoria, ohnehin nicht viel aus ihnen hinaus, geschweige denn in das einst so geliebte Büro seines verstorbenen Vorgesetzten. Dieses rief ohnehin nur schlechte Erinnerungen hervor fand der junge Iulier.


    Dennoch, nun da seine Arbeit vollendet war begab er sich wiedereinmal dorthin. Mit Sicherheit gab es mittlerweile einen neuen Procuratoren der ihn gebrauchen konnte. Vielleicht aber würde der Iulier, der ja lediglich aufgrund seiner Freundschaft zu Verus und um sich ein wenig in die administratorischen Gründzüge hineinversetzen zu können, ein derart niedriges Amt wie das eines Notarius ausübte, sein Amt nun auch niederlegen und sich etwas Neuem widmen. Abhängen würde das vor allem von seinem neuen Vorgesetzten und der Art wie jener sich präsentieren und verhalten würde.


    Gaius schritt also durch die hohen eisenbeschlagenen Flügeltüren des Büros des a Memoria. Dem Anschlag vor der Porta hatte er noch kurz den Namen des Mannes entnehmen können. Gaius Pompeius Imperiosus.


    "Salve Procurator Pompeius Imperiosus"


    sagte er von daher einleitend zur Begrüßung.


    "Salve,

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Ich sah etwas überrascht auf als ich angesprochen wurde, bis gerade eben hatte meine Nase noch in einer Schrift über die Lage der afrikanischen Provinzen gesteckt, doch die Art wie der Junge mich angesprochen hatte ließ vermuten das er glaubte ich müsse ihn kennen ...


    "Salve, ... und du bist?


    Ich vergas für gewöhnlich kein Gesicht und an seines konnte ich mich nicht errinnern, der Aufmachung nach hätte er auch ein Notarius sein können, doch die sollten eigentlich eigentlich wissen wie man sich bei einem Vorgesetzten meldete ...

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    ...


    Eine LIste war das kleinste Problem. Wozu führte er so viel Schreibkram mit. "Die Liste kann ich Dir gleich geben," meinte er und griff in seinen Beutel, wo er kurz darauf eine herauszog.



    Curia
    Scriba *Anzahl**
    Magistrate *Anzahl*


    Vigilen
    Vigiles *Anzahl*
    Optio Vigilum
    Centurio Vigilum ab Jahreswechsel


    Cultus Deorum
    mit diesem klären, Aussagen seitens des mantuanischen waren eindeutig: zu wenig Personal. Wer übernimmt?


    "Das sind zwar nur meine Notizen aber ich hoffe, Sie reichen Dir."
    Zu den anderen Worten blieb ihm nicht viel zu sagen: "Ja, das planen wir. Es wird ein Fest geben, nach der Weinernte. Vielleicht hast Du bereits die Aushänge bemerkt. Es gingen auch einige persönliche Einladungen heraus. Wenn Du die Zeit erübrigen kannst, bist Du selbstverständlich ebenfalls eingeladen."


    Sim-Off:

    * da steht dann eben eine logische Anzahl ;)

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich sah etwas überrascht auf als ich angesprochen wurde, bis gerade eben hatte meine Nase noch in einer Schrift über die Lage der afrikanischen Provinzen gesteckt, doch die Art wie der Junge mich angesprochen hatte ließ vermuten das er glaubte ich müsse ihn kennen ...


    "Salve, ... und du bist?


    Ich vergas für gewöhnlich kein Gesicht und an seines konnte ich mich nicht errinnern, der Aufmachung nach hätte er auch ein Notarius sein können, doch die sollten eigentlich eigentlich wissen wie man sich bei einem Vorgesetzten meldete ...



    Sich nicht darüber wundernd, das ihn sein Gegenüber nicht zu kennen schien stellte der Iulier sich kurzerhand vor:


    "Ich bin Gaius Iulius Lucanus und war bis zum bedauernswerten verscheiden von Decimus Verus eine Art Notarius, wenn auch mehr mit der Aufgabe ihm bei diversen wichtigeren Dingen unter die Arme zu greifen als mit der einfache Arbeiten auszuführen, desselben und habe recht eng mit ihm zusammen gearbeitet. Bisher war ich noch damit beschäftigt seinen letzten Auftrag auszuführen und nun, da ich ihn vollendet habe, wollte ich mich bei Dir melden und sehen, ob Du etwas für mich zu tun hast."


    Freundlich lächelte er dem Procurator entgegen und wartete nun auf eine Reaktion.

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Der Mann schien vorbereitet zu sein, wenngleich seine Liste natürlich nicht unbedingt Kanzleitauglich war war sie doch immerhin schonmal .. vollständig ... zumindest ging ich davon aus ...


    "Hmm, das wirkt ja als wäre Mantua nun eine Geisterstadt! Aber gut, ich werde sehen was ich in diesem Zusammenhang für euch tun kann. ... Ein Fest soso, na das klingt doch schonmal vielversprechend, auch wenn ich stark bezweifle das ich dafür Zeit haben werde danke ich dir dennoch für die Einladung!"


    Wäre ja auch noch schöner gewesen wenn man mich nicht zu einem öffentlichen Fest eingeladen hätte ... aber gut erstmal kam das dienstliche ...


    "Gibt es denn sonst noch etwas das Mantua benötigt, bzw. etwas bei dem ihr euch Hilfe von Rom erhofft?"


    Schließlich wollte ich sicher sein das ich alles geklärt hatte bevor die Prätorianer den Mann wieder nach Mantua brachten ...

  • Ah Iulius Lucanus, der Verwandte von Centho nun ging mir dann doch ein Licht auf ...


    "Ahh ... Iulius Lucanus, du bist mit Iulius Centho verwandt nicht wahr!? Er hatte mir bereits von dir erzählt und ich habe mich schon gefragt wann wir uns endlich kennenlernen! Setz dich! Nimm dir was zu trinken!"


    Soeben war aus einem namenlosen Gesicht eine minderbedeutende Persöhnlichkeit geworden ... Vitamin-B war eben alles ...


    "Was hast du denn so für meinen Vorgänger erledigt? Womit kennst du dich denn hier in der Kanzlei schon aus?"

  • Er hob bedauernd die Schultern. "In vielen Bereichen ist sie dies. Einige Teile der Stadt wurden schon alleine durch die Seuche stark dezimiert, da gehört leider die Curia dazu. Es scheint ein Wunder, dass es am Ende ein gutes Dutzend gab, die nicht angesteckt wurden." Auch wenn viele wieder genesen waren aber eben viele auch nicht. "Einige Andere haben bei dem Feuer stark gelitten. Hierzu zählen vor Allem die Vigilen, die, aus welchen Gründen auch immer, schon zuvor stark unterbesetzt waren." Das es den Cultus auch so stark erwischt hatte, nun, das war eine Sache, da musste dieser etwas zu sagen. Einen Moment dachte er über die Worte nach und nickte schließlich. "Ja, es gäbe da in der Tat noch etwas. So wie es aussieht, wird eine der beiden Brücken gen Norden komplett neu gebaut werden müssen. Die Empfehlungen liegen der Curia vor, mit den entsprechenden Informationen, wieso weshalb und warum. Unser Problem besteht darin, dass wir dafür keinen vernünftigen Architekten haben. Zwar lebt der große Lucius in der Nähe von Mantua, doch wie Dir eventuell bekannt sein dürfte, ist er nicht mehr, nun ja, nicht mehr sehr geschäftstauglich." Lucius galt viele Jahre als DER Architekt in Norditalia, doch dann starb seine Frau im Kindbett und warum auch immer - denn angeblich war es eine Hassliebe - aber im Anschluss daran wurde er zum Trunkenbold. Selten einmal, dass man ihn nüchtern antraf und wenn dem der Fall war, dann war er tief deprimiert. "Vielleicht besteht seitens der Kanzlei die Möglichkeit der Empfehlung... für beide Seiten." Sprich, eine Empfehlung wer für den Bau geeignet wäre für die Stadt und eine Empfehlung, dass es doch sehr sinnig wäre in Mantua das Projekt anzunehmen, für den entsprechenden Architekten.

  • Diese Seuche schien in der Tat eine sehr präzise Waffe der Götter zu sein hatte sie doch die Führungsebene der Stadt stark dezimiert, das errinnerte mich gleich daran auf dem Heimweg nochmal ein paar Sesterzen für ein kleines Opfer aufzubringen ...


    "Eine Brücke also? Soso ... Ich werde sehen ob ich in dieser Angelegenheit vermitteln kann, aber ich kann nichts versprechen!"


    Natürlich verfügte ich auch selbst über ein paar Architekten in meinem Architektur-Betrieb aber diese waren kaum in der Lage vernünftige Strohhütten zu entwerfen, also wäre es wohl auch besser sie keine Brücke bauen zu lassen ...

  • Er nickte. Das war immerhin schon mal etwas. "Hab Dank," erwiderte er, dachte einen Moment noch darüber nach, ob es noch was gab und richtete dann seinen Blick auf den Pompeia. "Wenn Du sonst nichts mehr hast, bin ich für den Moment fertig." Wer wusste, was die Zukunft noch bringen würde, doch aktuell hatte er tatsächlich nichts weiter mehr zu sagen.

  • Ich nickte, dann war das also auch erledigt und der Praefectus musste nicht behelligt werden ...


    "Gut die Prätorianer warten unten auf dich Artorius und werden dich nach Hause begleiten! Eine ruhige Reise wünsche ich dir ... sobald ich etwas in eurer Sache tun kann werde ich es dich wissen lassen!"


    Damit widmete ich mich dann wieder den Dokumenten auf meinem Schreibtisch, von denen die Hälfte wohl besser nie in meinen Besitz geraten wäre ... zumindest wenn man dabei an die ursprünglichen Besitzer dachte ...

  • Seit dem Tod des Kaisers ging es in der Kanzlei drunter und drüber, nicht etwa weil es plötzlich so viel zu tun gab, auch vorher hatte man ja praktisch alles gemacht da der Kaiser ja krank gewesen war. Aber nun waren die meisten höheren Beamten Zuhause oder auf der Flucht zumindest war es das was sich die Notarii ausmalten ... der Pompeier war als einziger ab und an mal hier oder da und sah den Schreibern auf die Finger ... angeblich hatte er auch etwas mit dem Verschwinden seiner "Kollegen" zu tun doch das hätte sicher niemand laut ausgesprochen ...


    Aulus Pespervius Geminus war selbst Primicerius ab epistulis, quasi der Nachfolger des Pompeiers der ja vor ihm diese Stelle ausgefüllt hatte. Geminus war durch und durch Bürokrat und nun da alle darauf bauten das die Kanzlei funktionierte musste er fast täglich überstunden machen, was soviel bedeutete wie "er ging einfach nicht nach Hause" ... aber da Zuhause eh niemand ausser seinem Bett wartete war das nicht so schlimm ... sein Bett, oh ja ein kleines Nickerchen .. [SIZE=7]etwas Ruhe[/SIZE] ...


    "Heda, Schreiber! Bist du der Primicerius hier? Hier sind einige Unterlagen zum Zeugenschutz, ein Optio aus der II. Legio in Germanien hat gegen seine Kameraden ausgesagt und muss jetzt versetzt werden! Sein Name steht hier auf seiner Akte! Vale!"


    Geminus schrak hoch und war sofort hellwach, nickte eifrig und legte die beiden Tabulae neben sich auf den Stapel, doch kaum war der Prätorianer wieder zur Tür raus fielen ihm wieder die Augen zu ... weiter und weiter und ...


    "Primicerius Geminus, Primicerius Geminus ... Primicerius Geminus! Hier sind die aktuellen Personalakten der zweiten Legion, ich lege sie hier auf den Stapel Primicerius ... der Prokurator hat gesagt er brauch sie erst Morgen ist grad wieder Heim gegangen vielleicht solltest du das auch mal tun ... nur so ein Vorschlag."


    Wieder wurde genickt und der Kopf sank auf den Stapel, recht unbequem so ein Stapel Tabulae ... ein paar zur Seite geschoben und schon war es bequemer ... ... erst als ihn das morgentliche Sonnenlicht kittzelte wurde Geminus wieder langsam wach, erst nur ein wenig, sich strecken und ausgiebig gähnen und dann mit einem Ruck, ein imenser Adrenalinschub, er war im Officium eingeschlafen sein Mund schmeckte nach Wachs und vor ihm lag ein heilloses Chaos aus Tabulae Sabber und dem kümmerlichen Rest einer Blumenvase ... was wohl mit den Blumen geschehen war? ...


    Sofort machte sich Geminus an die Arbeit, sortierte die Tabulae und ergänzte oder erneuerte was sein unruhiger Schlaf verwischt hatte, bis er schließlich wieder vor zwei Stapeln saß ... links die Personalakten der II. Legio und rechts die Versetzung des Zeugen, Optio Aulus Hadrianus Fontinalis ...


    Er formulierte ein Schreiben und legte es in den "Zu bearbeiten" Kasten des Pompeiers, schließlich brauchte das Ganze noch den Segen eines Prokurators und der ab Epistulis war ja leider .. nun ... "unabkömmlich" ...




  • Antoninus betrat das Offizium mit einem mulmigen Gefühl. Doch der Procurator hatte ja gesagt er könne kommen wenn er etwas hätte. Und Antoninus hoffte das sich seine stetes Bemühen um gute Zusammenarbeit sich auszahlen würde. So ging er erst mal auf einen Notarius zu. „Salve ist der Procurator zusprechen. Sag ihm der Centurio Iulius hat ein Anliegen an ihn.“

  • Der Notarius sah leicht verschreckt auf und deutete in Richtung des Officiums des Pompeiers, ein Ort an den die Notarii gingen wenn ihre Zeit gekommen war ... zumindest kursierten da in letzter Zeit so einige Gerüchte, aber der Centurio musste sich sicherlich nicht fürchten ... zumindest war er ja bewaffnet ...


    "Einfach durch die Tür dort, Centurio!"




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