Officium|leerstehend

  • Einen Moment verweilt sie schweigend, seine Worte wohl überdenkend, dann sucht sie seinen Blick und nickt langsam, nun wieder ein Lächeln auf den Lippen, dann mit zwar leiser, doch fester Stimme erwidernd:


    Die Wahl der Sacerdos wird meinen Wunsch, zu dienen, nicht ändern... so sie mich nicht ablehnt, sehe ich keinen Grund zu zaudern und den Eid nicht zu leisten.


    Die Hände noch immer im Schoß gefaltet blickt sie zu ihm, das kaum merkliche Lächeln noch immer ihre Mundwinkel umspielend.

  • Der Scriba nickt erfreut, scheint sich die junge Frau doch aufrichtig den Göttern verschreiben zu wollen.


    "Dann bitte ich dich geradeaus den Gang hinunter in den heiligen Hallen den Eid zu sprechen, und schließlich wieder zu mir zurück zu kommen. Ich werde unterdessen schon einmal prüfen, welche Sacerdotes in Frage kommen."


    Er steht eifrig auf um ihr die Tür zu öffnen.

  • Und nach einiger Zeit, nachdem sie das Officium verlassen hatte, klopte es wieder an der Tür - wohl hatte sie sein Wort beherzigt und war nach geleistetem Eide zurückgekehrt.

  • "Herein!" Der Scriba sichtet die Liste und blickt auf, als die Dame das Officium wieder betritt. "Setz dich nur, es ist gar nicht so leicht, einen passenden Ausbilder zu finden. Die Sacerdotes Iunonis scheint es derzeit vermehrt nach Germania zu ziehen. Wie wichtig ist es dir, in Italia bleiben zu können? Wärst du auch bereit, die Provinz zu wechseln?"

  • Wie geheißen nimmt Hypathia wieder Platz und lauscht ihm mit leicht gerunzelter Stirn, ehe sie das Haupt nachdenklich ein wenig zur Seite neigt und zu sprechen anhebt.


    Wie wichtig es mir ist... nun, alles, was ich habe, was ich bin, ist hier begründet. Mir persönlich ist es nicht wichtig, wo ich diene, doch habe ich auch Pflichten meinem Gatten und meiner Familie gegenüber, die ich unterstütze und an deren Seite ich stehe. Ich fürchte, ich stehe vor einem Dilemma... folge ich den Sacerdotes, um Juno zu dienen, lasse ich meine Ehe und meine Familie im Stich. Breche ich damit nicht auch meinen Eid, den ich leistete? Widerspreche ich damit nicht den Lehren Junos? Folge ich nicht... scheint es, das ich nicht in dem Sinne dienen können werde, wie es gedacht ist. Was ich auch tue, es wird nicht im Sinne Junos sein...


    Ein wenig ratlos und hilfesuchend hebt sie ihren Blick nun wieder zu ihrem Gegenüber...

  • Der Scriba bekommt ein ganz schlechtes Gewissen, was er da nun angerichtet hat. "Aber nicht doch, nicht doch, so schlimm ist es nicht, wirklich. Die Ausbildung muss nicht zwangsläufig in dem Cultus stattfinden, in welchem du später dienen willst. Natürlich hat dies Vorteile, doch um ehrlich zu sein, die wenigsten Sacerdotes haben dort angefangen, wo sie heute sind. Und es hat ja durchaus auch Vorteile, in einen anderen Kult hinein zu schnuppern."


    Er legt die Liste mit den Sacerdotes in Germania weg und schaut über die von Italia. Sehr rosig sieht es auch da nicht aus. Auf einmal wandern alle nach Germania aus und in Rom bleiben keine zurück. "Nun, wenn du in Rom bleiben möchtest, dann hast du besonders Glück, dann würdest du zwar Kultfremd ausgebildet werden, doch dies könnte die ehrwürdige Flaminca Minervae übernehmen."

  • Vielleicht bemerkt er das leichte Schlucken, als er ihr eröffnet, wer wohl für ihre Ausbildung in Frage käme, doch dann nickt sie und das Lächeln kehrt wieder auf ihre Lippen zurück.


    Wenn sie dies tun würde und mich für würdig erachtet, wäre ich wirklich von Herzen dankbar.


    Diese Worte werden von einem leichten Nicken unterstrichen.

  • Er nickt ebenfalls und nimmt eine Wachstafel zur Hand. "Dann brauche ich nur noch deinen Namen, die Ernennung ist dann nur noch eine Formsache. Anschließend kannst du dich im Tempel der Minerva melden, sobald du dich dazu bereit fühlst."

  • Eifrig notiert der Scriba den Namen und blickt freundlich wieder auf. "Damit hätten wir dann alles. Willkommen in den Reihen des Cultus Deorum! Mögen die Götter deinen Weg leiten."

  • Langsam erhebt sie sich und neigt ihr Haupt.


    Ich danke dir. Und mögen sie dich und die deinen allzeit schützen. Vale...


    Damit verlässt sie das Officium auch wieder, um im Tempel vorstellig zu werden.

  • Vom Officium der Anmeldung aus schlägt Victor in Begleitung von Flaccus den Weg in das Officium eines Scriba ein, um dort die Prüfungsfragen für Flaccus abzuholen. Mit diesen im Gepäck suchen sie einen freien Raum und werden auch ziemlich schnell fündig.


    "Ich hoffe, der Sacerdos hat dich gut vorbereitet." In Erinnerung an seine eigene Prüfung fügt Vic grinsend hinzu: "Oder du dich selbst." Er legt die Wachstafel mit den Fragen auf den Tisch und zwei weitere für Flaccus Antworten dazu. "Mögen die Götter deinem Wissen freien Lauf lassen." Victor holt sich aus dem Regal eine Schriftrolle, deren Titel sich einigermaßen interessant anhört und setzt sich damit auf einen Stuhl.

  • Flaccus setzte sich und legte sich die Tafeln zurecht, um mit den Fragen zu beginnen. Er hoffte, dass seine damaligen Studien, seine sich daraus ergebenen Aufzeichnungen, seine jetzigen Vorbereitungen und auch die Gebete an Apoll ihm helfen würden.
    So begann er die Prüfung...

  • ...und nachdem es etwas länger gedauert hatte, da der Patrizier sich keine Blöße geben wollte und in schönster Manier die Antworten in den Wachs ritzte, gab er die Täfelchen an Victor zurück.

  • Victor nimmt die Tafeln in Empfang und schlägt die erste auf. "Wenn du es nicht eilig hast, dann werde ich sie direkt korrigieren." Er nimmt den Griffel zur Hand, liest die Antworten des Popa ganz genau und kritzelt ab und zu etwas in das weiche Wachs. Zwischenrein ist ein Hmm., dann ein Mmm., ein andermal ein Puh. und später ein Tja. zu vernehmen.


    Als Vic den Griffel weglegt und zu Flaccus aufschaut, liegt ein zufriedener Ausdruck auf seinem Gesicht. "Gratuliere, Sacerdos Tiberius Flaccus. Im Tempel des Apollo Sosiamus wird zukünftig ein äußerst fähiger Priester seinen Dienst tun."

  • Nachdem ich meinen Eid gesprochen hatte, war ich zurück auf den Gang getreten und wählte die fünfte Tür der linken Seite, wie es mir der Scriba gewiesen hatte. Der karge Raum war leer und so blieb ich in der Mitte desselben stehen, ohne Platz zu nehmen, denn wer auch immer dort erscheinen würde, er sollte mich nicht für faul halten. Schweigend verlor ich mich in meinen Gedanken und wartete ab, wer sich zu mir gesellen würde, um den nächsten Schritt vorzugeben ...

  • Mit einem Stapel Wachstafeln unterm Arm betritt Victor den Raum und trifft auf den jungen Flavier, den er neulich erst bei der Feier zu Ehren Fors-Fortunas kennen gelernt hatte. "Salve Flavius! Du bist also der Prüfling?" Er legt die Tafeln auf dem Tisch ab und wundert sich, warum Aquilius im Raum rumsteht, wo es doch so viele Stühle gibt. "Setz dich. Der Scriba hat mir gesagt, dass du deinen Schwerpunkt auf den Dienst für Mars legen möchtest, ist das korrekt? Heute wird es zwar noch nicht so viel Unterschied machen, aber für die Opferprüfung dann."

  • "Salve, Valerius!" sagte ich und nickte ihm ruhig zu. Dass ich ihn so schnell wiedersehen würde, hätte ich nicht gedacht, aber es war mir nicht unrecht. Als er mich dazu aufforderte, suchte ich mir einen freien Tisch in der Nähe des seinen und setzte mich - nun war aus dem erwarteten Greis mit weißem Haupthaar ein Priester in den besten Jahren geworden, so bestand auch keine Notwendigkeit, hier weiter herum zu stehen und einer unnötigen Höflichkeit Genüge zu tun.


    "Ja, das habe ich vor. Es ist mein Wunsch, dem Mars zu dienen, so gut ich es vermag." Moment. Prüfling? Was bitte wollte er nun prüfen? Aber ich hoffte irgendwie, dass ich noch erfahren würde, worum es ging. Opferprüfung? Er würde doch hoffentlich nicht erwarten, dass ich gleich einen Stier schlachtete ...

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