• Das edle Schiff war am Hafen nicht u übersehen. Romana musste nicht mal nachfragen, welches es war, unter den ganzen Kriegs- und Lastschiffen erkannte sie die Jacht sofort heraus. Welch ein Nobelhobel, dachte sie, als sie das Schiff bestieg, und die Rampa unangenehm unter sich wanken spürte. Sie ging vorsichtig nach oben, wo sie dann hastig eher an Bord sprang wie viel. Hoffenlich kommen wir in keinen Sturm, dachte sie entsetzt, besonders seefest war sie leider nicht. Wenn das Wetter aber anhielt, konnte es sich ausgehen.


    Als sie nach rechts blickte, sah sie sofoer die Pomponierin, die es sich auf einem Stuhl bequem gemacht hatte. Romana eilte sofort auf die Frau zu, ohne dass man sie erst hierher bringen musste. „Salve, Schwester Pomponia.“, begrüßte sie die Frau ehrfürchtig. „Ein sehr schönes Schiff...“, meine sie, auch wenn sie von Schiffen rein gar nichts verstand.

  • Pomponia Pia


    "Salve Claudia. Ich bin auch sehr glücklich, es erhalten zu haben. Ich möchte mich einen Augenblick hinlegen - wenn du möchtest, kannst du das Auslaufen ja verfolgen!"


    Huldvoll erhob sich Pomponia Pia und schritt auf die kleine Kajüte zu, die sich am Heck des Schiffes befand. Dort sprach sie einen Augenblick mit dem Kapitän, dann verschwand sie darin.


    Unterdessen befahl der Kapitän, die Leinen loszumachen. Als er Romana sah, zwinkerte er ihr stolz zu, ehe er mit dem Steuermann zu sprechen begann.




  • „Selbstverständlich. Eine gute Ruhe wünsche ich dir.“, meinte sie, nickte ihr zu, und betrachtete sie, wie sie verschwand. Ihre Augen trafen unwillkürlich die des Kapitäns. Sein Augenzwinkern gefiel ihm überhaupt nicht! Was hatte der wohl im Schilde? Der dachte sich doch nicht etwa irgendein versautes Zeug, hoffte Romana und trat tapfer auf ihn zu.


    „Äh... ahoi, Käpt’n.“, begrüßte sie ihn etwas ungeschickt, etwas peinlich berührt, nicht mehr als solch abgedroschene Phrasen auf Lager zu haben. „Das Schiff... sinkt doch nicht, oder?“ Was für eine selten dämliche Frage, damit beleidigte sie die Intelligenz aller Beteiligten. „Äh... ich wollte sagen, wir kommen doch nicht in einen Sturm, oder so, der das Schiff zum kentern bringt, oder so etwas in der Art, und dann sinkt... ich weiß nicht...“ Sie hatte in ihrer Fragestellung den Faden komplett verloren und blickte den Kapitän ein bisschen hilflos an. Der würde sie jetzt sicher auslachen.

  • Sim-Off:

    Ich kürze das mal ab. ;)


    Der Kapitän schmunzelte zwar über die Landratte, wie er es sich dachte, aber eine Vestalin auszulachen, das hätte sich nicht geschickt, und außerdem war es auch nicht seine Art. Er erklärte ihr, dass das Schiff nicht sinken würde, es sei stabil gebaut, und käme auch nicht in Küstengebiete, die zu dieser Jahreszeit von Stürmen heimgesucht werden. Man würde immer in Küstennähe fahren, und er selber sei ein Kapitän mit Erfahrung. Dies alles beruhigte Romana, und sie konnte sich nun, mit mehr Mut im Herzen, umsehen. Das Schiff machte in diesem Moment die Leinen los, und sie sah neugierig dabei zu, wie das Schiff begann, abzusegeln. Der Wind füllte die Segel, und bald hatten sie den hafen von Misenum verlassen. Es ging nun Richtung Nordwesten, der Hafenstadt von Ostia entgegen.

  • Sim-Off:

    Danke, bin leider nicht dazu gekommen :(


    Die Reise dauerte eine ganze Zeit, doch Neptun war den Seeleuten heute hold und so kam kein Sturm auf. Nur der Boden schwankte leicht, was wohl der Grund war, dass Pomponia Pia ihre Kajüte nicht verließ.


    Von Ostia sollte es dann im Reisewagen nach Rom weitergehen...

  • Die Ãœberfahrt von Alexandria nach Misenum war erstaunlich ruhig verlaufen. Scato hatte die meiste Zeit unter Deck verbracht da er nicht sonderlich begeistert war vom offenen Meer. Dieses gab ihm das gefühl nichts unter Kontrolle zu haben und dieses Gefühl konnte er nicht ausstehen. Als sie endlich im Hafen einliefen nahm Scato die Pferde und führte sie an Land. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen habend gind Scato in die Hocke und legte seine Hand auf den Pflasterboden. Es war ein gutes Gefühl die Heimat nach all den Jahren wieder zu sehen......

  • Ein Stapel Kisten und Säcke verdeckte den Blick auf uns. Vertrauen war hier mit Vorsicht zu genießen. Diese Ecke im Hafen war nicht ungefährlich." Gerüchte..., Mutmaßungen....,nein? Du bist dir ganz sicher? Was hast du gesehen, wer hat dir was erzählt." Er hatte mich dringend hier her bestellt. Ich spielte mit dem Säckchen Sesterzen in meiner Hand. Seine Quelle wollte er nicht preisgeben. "An den Prätorianern kommt keiner vorbei. " sagte ich gelassen." Nein du verstehst nicht." raunte mein Gegenüber missgestimmt. Auch die nächsten Versuche mir plausibel zu machen, dass in der kaiserlichen Villa etwas vorgefallen war. Der Kaiser im Sterben lag, vielleicht sogar schon Tod war, nahm ich skeptisch auf. " Hier hast du." Ich warf ihm drei Sesterzen zu. " Wenn du mir einen stichhaltigen Beweis bringen oder einen Augenzeugen nennen kannst, dann gehören dir die 50 Sesterzen. Schnell, bevor ich es anderweitig bestätigt bekomme." Da konnte jeder kommen und solche Behauptungen aufstellen. Ich wandte mich ab, die Umgebung aufmerksam beobachtend. Der Hafen hatte seine Tücken.

  • " Herhören! Alle Patroullien haben besonders auf Schiffe in und aus dem Süden zu achten. Sie werden doppelt so gründlich kontrolliert wie alle anderen. Auffälligkeiten werden sofort gemeldet." Die Milites sahen mich fragend an. " Vorrangig geht es um die Personen von der Proskriptions-Liste. Sofort Festsetzen. Aber haltet auch sonst die Augen offen. Alles verhaften was sich auffällig benimmt. Gebt es an euere Ablösungen weiter. Weiter machen." Mehr war nicht möglich. Neutral bleiben und für Ruhe sorgen. Es stand immer noch aus, auf welchen von den Stühlen sich die classis Misenensis setzte.

  • Es war ein relativ kühler Abend an welchem das kleine Handelsschiff aus Syrien im Hafen von Misenum anlegte. An Bord waren Handelsgüter, Matrosen, der Kapitän (ein dicklicher Zwielichtiger Mann, welcher auch einen Teil der Ladung unterschlagen hatte und diesen nun auf eigene Faust versuchte in Italien unter den Mann zu bringen) und noch ein Mann, Silanus!
    Silanus stand an Deck und schaute auf die Stadt über welche langsam die Dämmerung hereinbrach, er war in Gedanken versunken! Die letzte Zeit war in Syrien nicht wirklich angenehm für ihn gewesen, sein damaliger bester Freund, hatte nicht nur ihn verraten, sondern auch die Sache! Das war schon schlimm genug, aber einen Verrat an Volpe konnte und durfte nicht geduldet werden!
    Silanus war nun auserkohren worden die Sache zu bereinigen! Er war es gewesen, der den Jungen in die "Familie" hineingebracht hatte also war es nun auch an ihm die Sache zu bereinigen! Das wurde ihm sehr deutlich beigebracht! Langsam strich sich Silanus über die frische Narbe auf seinem Gesicht, welche sein Versagen nur zu deutlich zeigte. Das war sein erster Fehler, einen zweiten konnte und durfte er sich nicht mehr erlauben, wenn er weiterleben wollte.
    Mit einem dumpfen langsamen Aufprall legte das Schiff an einer der schier Zahllosen Anlegestellen an, Silanus war in Italien!
    Silanus war gespannt ob er ihn finden würde, die Informationen waren mehr als nur spärlich und nach dem Bürgerkrieg den Italien mitgemacht hatte würde es sicher noch schwieriger werden Flavus zu finden, falls er noch lebte!
    Langsam wurde eine Planke an Land gelegt und Silanus war einer der ersten die das Schiff verliesen ihm war festes Land unter den Füßen einfach lieber...


    Sim-Off:

    muss ich mich jetzt eigentlich noch am Tor melden, oder ist es durch die Ankunft im Hafen getan? :D


    [SIZE=7]edit: sim off[/SIZE]

  • | Sextus Romanius


    Das Schicksal hatte es nicht gut gemeint mit Sextus Romanius. Er war mit seinen dreißig Sommern noch der Classis beigetreten, in der Hoffnung ein ruhiges Leben auf See führen zu können und dabei noch Verpflegung und Unterkunft zu haben. Sein ganzes Leben war Romanius zur See gefahren, doch kaum meldete er sich zur Classis, schon brach ein Bürgerkrieg aus. Es dauerte nicht lange und sie mussten zuerst nach Ostia, dann wieder zurück nach Misenum und schlussendlich zogen sie in eine Feldschlacht gegen den Cornelier. Das alles war erst wenige Tage her und doch schien es für Romanius eine Ewigkeit zu sein.


    Während der Schlacht Südöstlich von Misenum wurde er unglücklich am Auge getroffen, welches er dann in der Folge verloren hatte. So war er für die Classis natürlich nicht mehr tauglich und musste diese verlassen. Selbst der Aufenthalt im Valetudinarium wurde ihm bald untersagt, da es wesentlich schlimmer Fälle gab und diese auch das Lazarett füllten. So war Romanius nun auf sich alleine gestellt und bettelte sich durch die Hafenanlagen welche er nun sein Zuhause nannte.


    Er bemerkte einen kleinen Handelskutter, welcher gerade anlegte und versprach sich, dass er die ein oder andere Münze ergattern konnte. Auf einem Handelsschiff gab es normalerweise immer jemanden, der auch Handel betrieb, was auch bedeutete, dass dieser eine auch Geld besaß. So startete Romanius einen Versuch beim Erstbesten, den er erwischen konnte. Er trat an Silanus heran und stellte sein Schicksal offenkundig zur Schau:


    "Salve Fremder. Habe erbarmen mit einem kriegsversehrten Veteran der Classis. Mein Magen ist noch leerer als mein Geldbeutel. Bitte hab erbarmen."


    Erwartungsvoll streckte er dem Fremden die offene Hand entgegen.....


    [SIZE=7]Edit: Signatur[/SIZE]

  • Es verging nicht viel Zeit an Land und schon wurde Silanus von einem fremden Bettler angesprochen. Die Besatzung der "Poseidon" schaute verachtend auf den Bettler und auch Silanus musterte den Mann ersteinmal mit seinen kalten grauen Augen. Die Kapuze hatte er sich tief ins Gesicht gezogen, er wollte nicht gleich auffallen. Wenn andere in einem Bettler nur einen Schmarozer sahen, welcher sein Leben nicht in den Griff bekommen hatte, so hatte Silanus gelernt, dass vor allem die unteren Schichten so gut wie alles mitbekamen was um sie geschah. Sie waren die besten Spitzel die es gab, da sie überall waren und von niemanden beachtet wurden. Und Silanus brauchte Hilfe, wenn er seinen Auftrag erledigen wollte. Langsam öffnete er seinen Geldbeutel, welcher relativ gut gefüllt war, da ihm Volpe ein kleines Vermögen gegeben hatte für Bestechungen und der gleichen, nahm eine Münze heraus, lies dabei aber die anderen Münzen ein wenig klimpern um zu signalisieren, dass da durchaus noch mehr zu holen wäre und gab sie dem Bettler.


    Hier mein Freund! sagte Silanus mit leiser ruhiger Stimme. Die Informationen die Silanus erhalten hatte waren spärlich, nur dass Flavus irgendwo in Misenum gesichtet worden war. Langsam legte er seinen Kopf ein wenig zur Seite und schaute den Bettler eine Weile an. Sag mal mein Freund, es sieht so aus als hättest du einiges mitgemacht! Wie lange bist du eigentlich schon hier am Hafen? fragte er dann, ebenso leise. Wenn ich einige Informationen benötigen würde, sagen wir mal über ein Schiff, das hier vor einiger Zeit angelegt hat, könntest du mir da vielleicht weiterhelfen? nach dieser Frage, stieß Silanus "aus Versehen" wieder an seinem Geldbeutel an, sodass wieder der liebliche Klang von Geld ertönte...

  • | Sextus Romanius


    Romanius riss sein rechtes gutes Auge weit auf, als er erkennen konnte wie viel Geld der Fremde da bei sich trug. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, dem Fremden einfach eine überzuziehen und sich mit dem Beutel aus dem Staub zu machen. Doch Romanius gestand sich sehr schnell selber wieder ein, dass er im Grunde nur mehr ein Krüppel war und er wohl auch keine Chance gegen den Fremden hatte.


    Andererseits gierte es ihn nach weiteren Münzen, denn eine alleine brachte ihn noch nicht weit. Diese reichte vielleicht wenn er Glück hatte für einen Schlauch Vinum, für den guten versteht sich, nicht den gestreckten Fusel den er sonst immer saufen musste.


    So siegte schlussendlich auch die Gier über die wohl angebrachte Skepsis gegenüber dem Fremden, welcher einen zwielichtigen Eindruck auf ihn machte. Wer trug schon am schönsten Tag eine Kapuze so tief ins Gesicht gezogen, wenn er nichts zu verheimlichen oder zu verstecken hatte. Romanius fuhr sich kurz mit der Zunge über die von der rauen Seeluft aufgerissenen Lippen und antwortete dann:


    "Ich bin hier seit man mich aus der Classis entlassen hat. Seit ein paar Tagen. Mit mir kann man da nicht mehr viel anfangen."


    Dabei deutete er auf ein fehlendes Auge


    "Hmmmmmm, es kommt darauf an. Ich habe viel mitbekommen mit Schiffen, da ich ja in der Classis war. Es hängt ja auch etwas davon ab an wie viel ich mich erinnern muss."


    Romanius deutete vielsagend auf den Geldbeutel

  • Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf dem bleichen Gesicht von Silanus ab. Das nächste, das er an Bettlern und Lupae so mochte war die Tatsache, dass sie für ein wenig Geld ihr Großmutter verkaufen würden. Aber die Information, dass er noch nicht so lange im Hafen war bremste die Euphorie ein wenig.
    Naja es ist schon eine Weile her! Das Schiff müsste so vor einem Monat vielleicht ein bisschen länger hier angelegt haben, aus Syrien! antwortete er dann. Wenn mir die Informationen weiterhelfen, soll es dein Schaden nicht sein, mein Freund! Aber so schnell geht es nun auch wieder nicht, du musst mir schon was sagen! meinte Silanus dann ruhig, um ihm klar zumachen, dass er es hier nicht mit einem Mann zu tun hatte der seine entlaufene Frau suchte, sondern mit einem der das hier nicht das erste mal machte und sein Geld nicht für nichts rauswarf. Er dachte kruz nach. Er kannte seinen besten Freund eigentlich sehr gut, er war auf der Flucht, musste sich verstecken! Die Unterwelt kam eigentlich nicht wirklich in Frage, denn da hätte Volpe sicher etwas gemerkt! Rom würde auch zu gefährlich sein... wo könnte er also sein. Wenn er sich in eine andere kleine Stadt verkrochen hatte, wäre die Suche so gut wie aussichtslos.
    Sag mal mein Freund, wenn ein gebrochener Mann hier ankommen würde, und nicht unbedingt sagen wir mal auffallen will! Wo könnte der hingehen? Wo können hier in Misenum oder Umgebung solche Männer hingehen, wo keine allzustrengen Fragen gestellt werden? Sicher würde Flavus am Anfang nicht wirklich auffallen wollen, das andere Problem war, dass er nicht gerade arm war, da er mit einem kleinen Vermögen geflohen war...

  • | Sextus Romanius


    Romanius kratzte sich am Hinterkopf. Sein Gegenüber machte das wohl nicht zum ersten Mal und mit Halbwahrheiten oder gar Lügen würde er hier wohl nicht weit kommen, wenn er an das Geld wollte. Aber irgendwie bekam Romanius ein ungutes Gefühl. Es schien um eine wirklich ernste Sache zu gehen. Dem Mann ihm gegenüber zumindest schien es sehr ernst zu sein. Darum versuchte es Romanius erstmal mit einem Scherz:


    "Was hat denn der arme Kerl denn angestellt den du suchst, dass er dir soviel wert ist. Hat er etwa deine Frau gevögelt? Oder gar deine Schwester?"


    Romanius lachte laut auf, wobei man nun erst richtig erkennen konnte, dass ihm nicht nur ein Auge, sondern auch die meisten seiner vorderen Zähne fehlten. Lediglich ein loser Schneidezahn hing noch dort, wo sich ansonsten eine gähnende Leere auftat. Da sein gegenüber aber allem Anschein nach nicht zu scherzen aufgelegt war und das vorhergehende Lächeln in diesem blassen Gesicht auch eher Furcht einflößend als freundlich wirkte gab Romanius eine Antwort auf die Frage:


    "Naja, wenn hier ein gebrochener Mann auftaucht und nicht auffallen will, dann geht er entweder in die Unterwelt und sucht sich dort Schutz. Eine andere Möglichkeit wäre, zur Classis zu gehen. Dort nehmen sie zur Zeit eh nahezu alle die dort aufschlagen seit dieser beschissenen Bürgerkrieg angefangen hat. Eine dritte Möglichkeit wäre, man wäscht sich, kleidet sich neu ein und versucht sich als Stadtschreiber."


    Wieder kratzte sich Romanius am Hinterkopf. Allem Anschein nach war dies entweder ein Tick oder der gute Mann hatte Läuse. Kurz darauf fügte er noch hinzu:


    "So wie du den Kerl aber beschreibst tippe ich aber eher auf Unterwelt oder Classis. Oder der arme Hund treibt nackt irgendwo auf hoher See. Kommt auch oft vor."


    Romanius streckte erwartungsvoll seine Hand aus.....

  • Bei seinem Scherz erntete Romanius nur einen klaten Blick von Silanus! Bei diesem Thema verstand er wirklich keinen Spaß. Nun so etwas in der Art! antwortete er dann, da der Bettler sowieso nichts dafür konnte. Er hörte sich die Vorschläge an und wägte ab. Stadtschreiber war Flavus sicher keiner! Unterwelt fiel auch weg und nackt auf See, das war ganz sicher nicht passiert, dafür hatte Flavus zuviel Charisma! Er wäre sicher heil an Land gekommen, wahrscheinlich sogar noch mit etwas Geld von den armen Matrosen denen er eine Geschichte erzählt hatte wie schlecht es ihm nicht ergangen ist! Silanus hatte Flavus gut ausgebildet. Er nahm eine Münze und gab sie Romanius um ihn bei Laune zu halten.
    Gut nehmen wir mal die Classis! Da kannst du mir am besten weiterhelfen! Hattest du bei deiner Zeit auch Kontakt zu den Neuen? Ich suche einen Mann der mit der Annaea hier angelegt hat! Ich weiß nicht wie er sich hier nennt, aber ich kannte ihn unter dem Namen Titus Flavus! Kannst du mir da vielleicht weiterhelfen? nachdem Silanus das fragte nahm er fünf Denare aus seinem Beutel und spielte mit denen vor Romanius

  • | Sextus Romanius


    Romanius sah die Münzen vor seinen Augen funkeln und konnte sich dabei gar nicht mehr erinnern, wann er zum letzten mal so viel Geld auf einen Haufen gesehen hatte. Er dachte an den guten Vinum, den er dafür kriegen konnte und vielleicht etwas frisches, gebratenes Fleisch. Bei diesem Gedanken lief Romanius das Wasser im Mund zusammen und er wischte sich mit dem Armrücken über eben diesen um nicht zu sabbern.


    "Nun........"


    dennoch war Romanius unschlüssig. Er kannte diesen Titus Flavus. Das war dieser junge Kerl, der von sich selber behauptete, Antonier zu sein. Anfangs war ihm Flavus mit seinem zurückhaltenden, aber wenn nötig forschen Auftreten richtiggehend unsympathisch gewesen, doch nach und nach lernte er ihn besser kennen. Zudem hatte er ihn auf dem Schlachtfeld südöstlich von Misenum erlebt. Ein guter Mann. Sollte er also einen Kameraden verraten, der augenscheinlich Probleme hatte? Nach langem hin und her und einigen nervösen Ticks stellte er dann aber fest, dass er ja kein Mann der Classis mehr war und somit auch keinen Kameraden mehr verpflichtet war.


    "Annaea, kenne ich nicht."


    begann er erneut zu sprechen um auch schon wieder eine Pause zu machen. Doch dieses Mal dauerte sie nicht so lange


    "Aber einen Titus Flavus kenne ich. Behauptet von sich selbst, dass er ein Antonier ist. Kannst du dir das vorstellen? Kommt einfach zur Classis als Peregrinus und behauptet doch tatsächlich ein Antonier zu sein. Wenn dem so wäre, dann würde er wohl eher zu den Legionen gehen, nicht wahr."


    Romanius gestikulierte wild


    "Aber er ist ein guter Mann. Ich habe ihn auf dem Schlachtfeld gesehen. Der hat das Zeug zu einem Anführer, auch wenn er manchmal etwas viel redet. Ich weiß wo er ist, wenn dies der Mann ist den du suchst. Aber wenn ich einen Kameraden verraten soll, dann kostet dich das noch etwas mehr als die Münzen, die du in der Hand hast."


    versuchte Romanius den Sold noch etwas in die Höhe zu treiben.

  • Silanus musterte den Mann mit seinen kalten blauen Augen sehr genau. Es dauerte eine Weile bis Romanius sprach und die ersten Worte waren nicht sehr vielversprechend. Eine kalte Brise zog vom Wasser Richtung Land und lies das Wasser unruhig an Steg und Schiffen tanzen. Die Dämmerung brach immer schneller über die Stadt herein und tauchte die ganze Situation in ein sehr gefährlich anmutendes Licht. Als er sagte, er kenne die Annaea nicht war Silanus schon kurz davor das Geld wieder einzustecken, hatte er dem Fremden doch schon genug gegeben um wenigstens diese Nacht im Warmen verbringen zu können.
    Doch die nächsten Worte liesen Silanus doch noch mal innehalten. Lange musterte Silanus Romanius. Das klang nach Flavus! Auch hatte Romanius ein Detail genannt, das nur jemand wusste, der Flavus auch wirklich kannte. Die Familie der Antonier! Flavus war also hier, und er war bei der Classis! Ein Umstand der vielleicht ein wenig kompliziert würde, aber nicht unschaffbar.
    Langsam aber sicher zauberte sich wieder ein fieses, bösartiges Lächeln auf das bleiche Gesicht dieses untypischen Römers.


    Sehr gut mein Freund! kam es dann nach einiger Zeit aus dem Munde Silanus! Das klingt doch schon mal nicht schlecht! meinte er weiter und schaute den Mann eindringlich an. Sicher versuchte er den Preis hochzutreiben, das war sein Recht, jedoch müsste er sich auch überlegen wie gierig er sein sollte, da Silanus mitunter einer der gefährlichsten Männer war, mit denen es dieser Römer bis jetzt in seinem Leben zu tun hatte. Jedoch gefiel Silanus die Einstellung des Mannes und somit gab er ihm die fünf Denare, da die Info sehr brauchbar war. Es folgte wieder eine lange unheimliche Stille.


    Ich verstehe auch deine Zweifel Romanius! Jedoch erlaube mir eine Frage! sagte Silanus und machte dann eine Ausschweifende Handbewegung über den Hafen um ihm noch einmal vor sein letztlich verbliebenes Auge zu halten, dass er ganz auf sich allein gestellt war.Wo sind deine Kameraden jetzt? Sie sitzen im Warmen, trinken Wein und vielleicht amüsieren sie sich mit Lupae! Sie verschwenden nicht einen einzigen Gedanken an jemanden wie dich! Oder an jemanden wie mich! FÜr sie bist du ja schon auf dem Schlachtfeld gefallen! Sie haben dich ohne mit der Wimper zu zucken aus der Classis geworfen! Denkst du wirklich sie scheren sich um das was mit dir passiert? Es ist ihnen egal ob du in der Gosse krepierst! Im Grunde ist es doch so dass, ich dein einziger Freund bin den du jetzt hier hast! Ich bin der einzige dem etwas an deinem Wohlbefinden liegt! Ich kenne dich noch nicht lange, war aber im Grunde ehrlicher zu dir als der Rest! Du gibst Informationen ich gebe Geld! Also sei ein guter Freund und erzähle mir alles was du weißt! Ich halte mein Wort und deshalb wird es nicht dein Schaden sein! Wenn du mir sagst was ich wissen will, vielleicht wirst auch du die heutige Nacht mit Wein und Lupae verbringen! sagte Silanus und machte ihm eine Nacht schmackhaft, die Romanius so sicher schon lange nicht mehr hatte, doch dann kam er einen Schritt näher zu Romanius heran. Ich mag dich Romanius! Deshalb sehe ich es als meine Pflicht einen Freund vor Unglück zu bewahren! Habgierigen Menschen stößt sehr schnell etwas sehr schlimmes zu! Du verstehst was ich meine? Diese Männer laufen manchmal in die Klinge anderer Männer! Sie stürzen unglücklich ins Meer! Es kann soviel passieren in dieser gefährlichen Welt! sagte er dann und tätschelte leicht den Kopf des Fremden und schaute ihn wieder mit diesen kalten Lächeln an. Silanus machte klar, dass er nicht zögern würde ihn umzubringen, er war quasi schon dem Tode geweiht wenn Silanus das so wollte. Sicher würde sich Romanius innerlich verfluchen sich genau Silanus ausgesucht zu haben zum Betteln, aber nun war es zu spät.


    Also mein Freund! Wo ist er? Wo finde ich Titus Flavus den Antonier? die letzten Worte flüsterte Silanus förmlich ins Ohr des Fremden. Theatralik und Täuschung war sehr wirkungsvoll bei Personen aus Romaius Stand, dessen war sich Silanus sicher und die Angst um sein eigenes Leben, auch wenn es noch so wertlos war, war ein sehr guter Ansporn sich den Preis noch einmal zu überlegen...

  • | Sextus Romanius


    Romanius verstand den Wink mit dem Zaunpfahl umgehend. Er wurde nervös und schwor sich in diesem Moment, nie wieder zu betteln. An wen war er da bloß geraten? Was hatte er denn getan, indem er Flavus im Grunde schon verpfiffen hatte? Aus dieser Nummer kam er nun wohl nicht mehr heraus. Seine verdammte Geldgier würde einem ehemaligen Kameraden wohl das Leben kosten, so wie er die Situation hier jetzt auslegte.


    "Nun...... ähmm........naja......."


    begann der Mann zu stottern. Zeitgleich begann er zu schwitzen und wollte eigentlich nur noch weg. Aber die Worte des Silanus trösteten ihn irgendwie. Ja, man hatte ihn aus der Classis entlassen und nun war er niemanden mehr verpflichtet. Genau, so war es.
    Zumindest versucht er sich selber und sein Gewissen zu beruhigen, indem er sich dies selber einredete.


    "Er wird........ naja........"


    noch immer tat er sich schwer und schwankte auch mit dem Oberkörper hin und her, ein sicheres Anzeichen seiner Abscheu sich selber und Silanus gegenüber. Schlussendlich rang er sich aber doch dazu durch, dem Mann zu sagen was er wissen wollte. Schließlich hing er an seinem Leben, wenn auch dieses kaum noch lebenswert war.


    "Die Classis ist nach Rom aufgebrochen. Der neue Kaiser ist dabei. Einfach dem Landweg nach."


    Abwehrend hielt Romanius die Hände vor sich, in der Erwartung, einer Attacke von Silanus. Der Veteran fühlte sich sichtlich unsicher....

  • Sehr gut mein Freund! Das war jetzt doch nicht so schwer oder? antwortete Silanus und musste bei dem Anblick den der Römer machte zwangsläufig Lächeln! Man konnte ihm förmlich ansehen, dass sich jede Faser seines Körpers dagegen wehrte seinen Kammeraden zu verraten.


    Silanus schaute den Fremden eine Weile an und nickte dann. Wie ich schon sagte Romanius, ich mag dich! Und ich bin ein ehrlicher Mann, deswegen schulde ich dir noch was... sagte er dann und griff dann zu seinem Beutel, holte erneut 3 Denare heraus und gab sie Romanius. Die ganze Aktion war schneller und billiger als es sich Silanus erhofft hatte, deswegen überlies er ihm das Geld und tätschelte ihm wieder leicht den Kopf.


    Sei nicht zu hart zu dir selbst! Du hast das richtige getan! Geh in die nächste Taverne, bestell dir zu Essen und Wein und lass es dir gut gehen! In diesen Zeiten muss man sehen wo man bleibt und das hast du! erklärte Silanus dann, drehte sich um und ging einige Schritte von dem Fremden weg, in Richtung Stadt


    Ach und bleib in der Nähe, vielleicht brauch ich dich noch einmal! rief er ihm noch zu, nahm seinen Beutel und machte sich auf den Weg nach Rom, mit der Classis und seinem Ziel...

  • | Sextus Romanius


    Romanius verkniff sich ein Antwort auf die Bemerkungen seines Gegenüber. Der Mann schien gefährlich zu sein, sehr gefährlich. Was hatte er bloß getan? Es sah wirklich so aus, als hätte er einen Kameraden gerade ans Messer geliefert.


    Nach langem hin und her schüttelte er verzagt den Kopf und rief laut aus:


    "NEIN!!!! Verdammt, das sind nicht mehr deine Kameraden. Sie wollten dich ja auch nicht mehr. Sei nicht so hart zu dir selbst."


    Dann setzte sich wieder die andere Stimme in seinem Kopf durch:


    "Verräter. Man wird dich hinrichten!"


    "Ach sei doch still, sieh mal. So viele Sesterzen. Damit wirst sogar du bei den Lupae wieder attraktiv."


    "Schäm dich!"


    Allem Anschein nach begann Romanius endgültig durchzudrehen. Der Vinum und das Trauma der Schlacht entfalteten ihre Wirkung und das Auftreten des Silanus hatte ein Übriges dazu beigetragen. Romanius ließ die Münzen von einer Hand in die nächste fallen und wieder umgekehrt. Nachdem sich dieses Schauspiel mehrere Male wiederholte, humpelte der Veteran dann langsam in Richtung Lupanar, aber erst nachdem er sichergestellt hatte, dass der Fremde außer Reichweite war....

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