[Triclinum] Speisezimmer

  • Wieder so schön nichtssagend, dachte ich und lächelte...


    "Ganz wie du willst!"


    Ich nahm ein paar Oliven in die Hand und steckte eine davon in den Mund...


    "Hoffen wir nur, dass es dann nicht regnet, sonst überragst du mich vielleicht bei unserem nächsten Zusammentreffen!" lachte ich und zwinkerte ihr zu....

  • Etwas verdutzt sah sie ihn an. Also damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. Jetzt versuchte er doch glatt ihren Spaß gegen sie zu verwenden...


    Und wäre das so schlimm? Mal abgesehen davon, dass es bei mir eh nichts mehr helfen würde.


    Mit einem sehr interessierten und auch neugierigen Ausdruck in ihrem Gesicht sah sie ihn an und war gespannt was er antworten würde.

  • "Schlimm?" fragte ich... "Naja, sagen wirs mal so..... würdest du denn gerne deinen Mann von oben betrachten?"


    Eine komische Vorstellung, zu seiner Frau aufsehen zu müssen....


    Und wieder verschwand eine Olive in meinem Mund..

  • Die Vorstellung ist in der Tat reizvoll. Wenn er nicht hörthat man vielleicht doch etwas mehr Respekt, wenn man sich dann in voller Größe vor ihm aufbaut.


    Sie stellte sich das gerade bildlich vor und musste darüber lachen. Doch diese Vorstellung hatte etwas an sich, dass recht interessant werden könnte.


    Aber genug vom Regen und seinen Vor- und Nachteilen. Von der weiß ich nun, dass du Iberer bist. Aber was hast du gemacht ehe du zur Ala gingst?

  • Ah...jetzt kam die Fragerunde einmal andersrum....


    "Naja, lass mal überlegen.... ist schon eine Weile her...." sagte ich und legte die Stirn in Falten ".....mein Vater, Decimus Mercator, hat mir damals, als ich noch im jugendlichen Alter war, in seiner unermässlichen Güte ermöglicht, auf Reisen zu gehen.
    Ich bereiste die südlichen Provinzen, von Mauretania bis Aegyptus. Eine wirklich interessante Ecke des Imperiums.


    In Mauretania war es auch, besser gesagt in der Regio Numidia, als ich das erste Mal numidische Reiter in Aktion sah.... sie haben mich auf Anhieb beeindruckt. Also was lag dann näher, als nach meiner Rückkehr der ALA beizurteten?!"

  • Nun wenn man zum Militär möchte, liegt das bestimmt sehr nahe. Aber, wenn ich anmerken darf. Du bist auch recht weit herum gekommen. Doch im Gegenteil zu mir eher in den südlichen Gefilden. Was hat dich denn an diesen Reitern so beeindruckt?


    Nach ihrer Frage griff sie wieder zum Tisch und nahm sich noch etwas von den Trauben und trank noch etwas vom Wasser.

  • "So ist es, wenn man zum Militär will! Für mich stand dies ausser Frage. Eine Vielzahl meiner Ahnen wr beim Militär und ich sehe darin die beste Möglichkeit dem Imperator zu dienen!"


    Ein kleiner Schluck Bier und schon gings weiter....


    "Was mich beeindruckt hat?..... Naja, die römischen Legionen bauen ihre Stärke auf dem Fussvolk auf. Nur eine kleiner Anzahl von Reiterei gibt es in den Legionen, die hauptsächlich als Schutz beim Marsch und als Meldereiter eingesetzt wurden.


    Die numidischen Reiter allerdings waren keineswegs nur Hilfe, sie kämpften und das sogar hervorragend! Ihre Fertigkeiten im Umgang mit dem Pferd und dabei noch die Übersicht im Kampfe.... sowas ist einzigartig.


    Pferde habe ich schon immer geliebt, als kleiner Junge verbrachte ich schon die meiste Zeit auf unserem Gestüt in Taracco.


    Nun versuche ich, diese Fertigkeiten meinen Männern beizubringen, auf dass sie zu einem unverzichbaren Element in der Schlachtaufstellung einer römischen Armee werden!"

  • Es ist schon kein leichtes Unterfangen sich auf dem Pferd halten zu können und gleichzeitig zu kämpfen. Der Gleichgewichtssinn ist hier besonders gefragt.


    Sie trank noch einen Schluck Wasser und dachte dabei an ihre Zeit in Britannien ihre ersten Reitversuche.


    Es ist aber auch ein ganz besonderes Gefühl auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen und über das Land zu reiten. Ich finde, das gibt einem so ein besonderes Gefühl von Freiheit. Doch seit dem ich hier bin, komme ich viel zu selten dazu. Was ich schade finde.

  • Ich nickte eifrig "Ja, das ist es. Den Wind zu spüren, wenn man so dahinreitet, das weite Land, diese unendlichen Weiten, als müsste man nie umkehren!"


    Dann kam mir eine Idee....


    "Nun, wenn du so selten dazu kommst, was hältst du von einem Ausritt? Morgen vielleicht?! Du könntest mir die Gegend zeigen...."


    Natürlich kannte ich die Gegend, als Kommandant der ALA, jedoch könnte sie mir vielleicht ein paar versteckte, schöne Plätzchen zeigen....

  • Morgen...?


    Sie überlegte und ging im Kopf alle ihre Vorhaben durch und welche Zeit diese wohl in Anspruch nehmen würden.


    Morgen passt mir gut. Da habe ich Zeit. Doch glaube ich nicht, dass ich dir all zu viel von der Gegend zeigen kann. So oft bin ich hier noch nicht ausgeritten. Welche Zeit würdest du denn bevorzugen? Morgends, Mittags, Nachmittags? Und sei gewarnt. Ich reite schnell.


    Ein breites Grinsen erschien in ihrem Gesicht.


    Ich habe dir ja von den weiten Ebenen in Britannien erzählt. Da muss man schnell sein um alles zu sehen.

  • Ich lächelte "Dann erkunden wir die Gegend eben gemeinsam.... Morgens wäre mir Recht, da ist es am Schönsten..."


    Dann versuchte ich, ernst dreinzuschauen.... "Na ich werde versuchen, dir zu folgen, aber nicht, dass du mir davon reitest!"

  • Ich kann mir ja Mühe geben nicht ganz so schnell zu sein und ein wenig Rücksicht zu nehmen,


    sagte sie mit einem Zwinkern und lächelte.


    In ORdnung, dann werden wir die Landschaft gemeinsam erkunden. Um Mogontiacum herum würde es anders aussehen. Da habe ich schon einige schöne Stellen entdeckt.


    Nun schenkte sie sich etwas von dem Wasser nach und trank wieder einen Schluck.


    Was machst du eigentlich wenn es mal hier nichts zu tun gibt? Ich hoffe, dass es solch Momente auch mal gibt.

  • "Das machen wir....." sagte ich während ich ihr weiter zuhörte...


    Dann zog ich eine Augenbraue hoch "Naja, selten gibt es solche Momente, oder ich nehme sie mir einfach zu selten.
    Allerdings gibt es auch keinen Grund, mir solche Momente zu nehmen...."
    und leise murmelte ich "...bisher noch nicht!"


    "Aber wenn ich mal freie Zeit habe, gehe ich gerne in die Thermen oder übe mal wieder das Bogenschiessen...."


    Achja, das sollte ich auch mal wieder....


    "...ansonsten lässt die Arbeit nicht viel Anderes zu!"

  • Interessant, das mit der Zeit kenne ich. Ist schon seltsam, dass man sich für ein paar schöne Momente einfach zu wenig Zeit nimmt und sich immer mehr der Arbeit zuwendet.


    Nun nahm sie noch etwas vom Brot und vom Käse und aß noch etwas. So langsam musste sie aufpassen, sonst würde sie n och platzen. Aber während des Erzählens war man irgendwie immer wieder versucht nach etwas zu Essen zu greifen und tat es auch. Wie würde den Becher in der Hand behalten müssen, dann konnte sie nicht mehr nach dem Essen langen.


    Muss man nicht beim Bogenschießen ein besonders gutes Auge haben um sicher sein Ziel zu treffen? Entschuldige, die vielleicht dumme Frage, aber damit kenne ich mich nicht besonders gut aus. Ich habe eher etwas anderes gelernt.


    Sie hatte sich ja nur das Schwertkämpfen abgeschaut.

  • "Ja, so ist es..... vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich keine Familie habe..... vielleicht würde man sich dann mehr Zeit nehmen!"


    Ich griff auch nochmal zu, das Hühnchen war exzellent....


    "Das Bogenschiessen, ja ein sehr gutes Auge braucht man! Eigentlich ist es ja ungewöhnlich für einen Römer! Doch ich hatte einen guten Lehrmeister, der mir die Grundlagen beibrachte, damals im Feldzug in Hispania!"

  • Naja, ich könnte mir vorstellen, dass die Familie sonst meutern würde, wenn du dir keine Zeit für sie nehmen würdest. Die wollen ja sicherlich etwas von ihrem Mann und/ oder Vater sehen.


    Sie nahm die letzten Stücken Käse zu sich und sah wieder freundlich drein, was sie ja sowieso die ganze Zeit schon machte.


    Das ist in der Tat ungewöhnlich für einen Römer, aber so wie es sich für mich anhört, scheint es Dir Freude zu bereiten und dies ist doch die Hauptsache.

  • Ich nickte nur zu ihrer Ausführung über die Familie und nahm noch eine Olive....


    "Du hast Recht, solange es Freude macht, ist es wohl egal, ob es typisch ist oder nicht!"


    Ich blickte sie an "Und du? Du lebst auch nur für die Arbeit?"

  • Nun sagen wir es so. Ich habe doch ein wenig zu tun. Ob ich nun durch die Regio ziehe und versuche alles am Laufen zu halten, da doch einzelne Magistrate oder Duumvire nicht danz so eifrig hinterher sind, oder im Rahmen meiner Cura Provionzialis Beschäftigungen in unsere Nachbargebiete reise oder auch Kurse an der hiesigen Schola halte und diese ein wenig verwalte. Ich finde eigentlich immer etwas zu tun und dennoch versuche ich abends zu Hause zu sein und ein wenig für die Familie da zusein auch wenn wir nur ein buntgewürfelter Haufen aus den Resten einer großen Familie sind. Ich versuche nicht nur für meine Arbeit zu leben. Die Familie ist mindestens genauso wichtig .

  • Nicht schlecht, dachte ich, die Frau ist ja überall vertreten....


    "Eine Menge Aufgaben, die du da übernommen hast.... Regio, Curia Provincialis, Schola..... und dann noch die Familie..... sag, woher nimmst du die Zeit! Oder schläfst du nie?" fragte ich grinsend....

  • Doch manchmal schlafe ich auch. Wenn man alles gut ordnet, schafft man das schon. und selbst wenn mal etwas dazwischen kommt läuft alles weiter. Eine Frage der Oraganisation,


    erwiederte sie auf die Frage mit einem vielsagenden Lächeln.


    Und in die Curia wurde ich schon zu meinen Scribazeiten geholt. Also das zieht sich so durch und die Arbeit macht mir Spaß. Ich mache gern alles was ich kann für die Regio und die Provuinz.

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