Ausflug mit Pferd

Endlich auf freierem Feld angekommen, hält Sev die beiden Tiere an.
"Hrhr. Na wunderbar. Bislang liefs doch ganz gut, oder? Traust du dich schon allein, oder brauchst du noch ne kleine Anleitung?"
Mit breitem Grinsen sieht er zu Aelia auf.

"Hrhr... Dein erstes Mal also?"
Es fällt Sev schwer, sich das anzügliche Grinsen zu verkneifen, doch er schafft es halbwegs.
"Ochjoh, son paar Tipps fallen mir sicher noch ein."
Er mustert sie kurz fachmännisch und nickt dann mit übertriebener Kennermiene.
"Jo... Also die Haltung is schonmal nich die schlechteste, wobei ich noch son paar Sachen zu verbessern hätte. Sitz ein bißchen gerader, dann bekommste auch keine Rückenschmerzen. Nimm die Zügel locker in die Hand und verkrampf dich nicht so. Die sind nich zum festhalten da. Deinen Halt bekommst du aus deinen Beinen. Lass sie leicht angewinkelt und angespannt. Aber auch hier sollteste dich nich verkrampfen. Ich denk, wir fangen erstmal nur mit der langsamsten Gangart an. Antreiben kannst du das Pferd durch leichten Druck deiner Schenkel. Wenn sie nich will, dann darfst du ihr auch leicht deine Hacken zu spüren geben. Aber nich zu arg, dann renntse dir weg. Dat wird schon..."
Sev nickt Aelia ermutigend zu und übergibt ihr dann die Zügel ihrer Stute. Anschließend sitzt er gekonnt auf seinen Hengst auf und sieht sie fragend an.
"Bereit?"

Sev mustert Aelia nun noch skeptischer als zuvor.
"Najoh... Ganz sicher? Die Richtung gibst du mit den Zügeln an, aber nich zu arg dran reißen. Du willst dem armen Tier ja nich weh tun, ne? Sonst machts noch vor Schreck nen Hüpfer und du fliegst runter. Hrhr. Na dann mal los..."
Sie immernoch hochgradig skeptisch im Auge behaltend treibt er sein Pferd zu einem langsamen Schritt an und beobachtet Aelia, ob sie ihm folgen kann. Ihre Stute setzt sich dabei von ganz alleine auch in Bewegung und folgt ihm nach.
"Na geht doch fantastisch! Hrhr: Diana wär neidisch auf dich..."

Sev überlegt kurz, ob der Reitstil schon unter Tierquälerei fällt, entscheidet sich aber dann aufgrund der reizenden Person der Reiterin doch noch dagegen.
"Vermutlich eine Kombination aus allem zusammen..." lächelt er sie an.
"So... Dann können wir es jetzt ja mal ein bißchen schneller probieren, hm?"
Sev grinst diabolisch und treibt sein Tier an, so dass es in einen lockeren Trab verfällt.
"Denk dran... Nicht an den Zügeln zerren..."
Und schon sieht er, wie die Stute brav folgt und ihr Tempo ebenfalls beschleunigt...

Sev wendet sich nach vorn und fixiert die Richtung, in die sie unterwegs sind. Da beginnt er plötzlich, sich krampfhaft zusammen zu krümmen und vornüber zu kippen. Er klammert sich in der Mähne seines Tieres fest und zuckt, während er merkwürdige, unterdrückte Geräusche von sich gibt. Das Pferd weicht dadurch von seinem eigentlichen Pfad ab und trottet seitwärts von Aelia und ihrer Stute weg.

Mühsam bekommt Sev sich wieder ein, kriegt sogar seine entgleisten Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und wendet sich dann wieder halbwegs ernst zu Aelia um.
"Läuft doch ganz gut, oder?"
Doch da ist es auch schon wieder um einen Teil seiner Beherrschung geschehen und er reitet grinsend zu Aelia zurück.
"Mach dir nix draus. Hrhr. Du solltest mal meinen kleinen Bruder Al kennenlernen. Wie der anfangs auf seinem Gaul gehangen hat, das war nich mehr zum Lachen, das war zum Heulen."
Sev verdreht theatralisch die Augen und nimmt eine dermaßen krumme und schiefe Haltung auf seinem Pferd ein, dass man glauben könnte, er würde im nächsten Moment herunterkippen.

Teils kontrolliert, teils weil er es übertreibt verliert Sev jetzt doch auf einmal das Gleichgewicht und rutscht weniger elegant aus dem Sattel und landet unsanft und nicht wenig verdutzt auf dem Boden.
"Verdammt..." flucht er erst ungehalten und schaut dann mit einem schiefen Grinsen zu Aelia auf.
"Kann passieren." zuckt Sev mit den Schultern und rappelt sich wieder auf. Eilig die Kleidung wieder abgeklopft sitzt er auch schon wieder auf dem Rücken seines Pferdes.
"Na, was is, Süße? Wagen wir es nochmal in den Trab? Wenn du dich ein bißchen auf die Bewegungen der Stute einlässt und mit ihr mit gehst, dann isses auch gleich viel angenehmer für dich. Du sollst sie ja reiten und dich nich tragen lassen. Das ist wie beim... äh... ach, egal... Und sitz gerade!"

Grinsend lässt Sev Aelia ein Stück voranreiten, während er die Gelegenheit nutzt ihre nicht zu verachtende Rückansicht zu betrachten.
"Na wunderbar, Mädel! Das sieht super aus! Ja, jetzt haste die Bewegung auch drin. Genau der richtige Rhythmus... Hrhr. Ich wusste, du kannst das... Siehst du? Is nich viel anders als beim... äh... Reiten."
Er entscheidet sich nun doch für einen Themawechsel.
"Is dir auch noch warm genug? Ansonsten hab ich noch nen Reserveumhang dabei. Und wie läufts so auf der Arbeit? Nix Neues in der Regia?"
Seufzend erinnert er sich an seinen eigenen Job.
"Ich muss demnächst wohl auf ne kleine Rundreise durchs Imperium. Mit der Augusta... Kennste die zufällig?"

"Hrhr. Na das klingt ja nich grade nach ner interessanten Arbeit. Macht dir das Spaß oder machste das nur wegen der Kohle?"
Sev dreht sich zu Aelia um und schaut sie fragend an.
"Ich könnt mir zumindest spannederes vorstellen. Hrhr. Decurio bei den Equites Singulares zum Beispiel. Oder haste sone aufregende Freizeit, dass der Posten die pure Erholung is?"
Lässig sitzt er im Sattel, lenkt sein Pferd neben ihres und passt sich ihrem Tempo an.

"Hrhr. So is das also... Na dann müssen wir ja öfter mal... ausreiten, damit sich deine Arbeit auch lohnt..."
Er grinst ihr schelmisch zu und hebt anzüglich die Augenbrauen, bis ihm plötzlich einfällt dass er grad mit ner richtigen Dame redet. Schnell ordnet Sev seine Gesichtszüge und unterdrückt das Grinsen mühselig.
"Früher, als ich noch noch beim Militär war, da hab ich auf dem Hof meines Vaters gearbeitet. Der hat nämlich ne Pferdezucht. Hrhr. Dat is auch nich unspannend, sach ich dir. Vor allem wenn die neuen Tiere reinkommen und gezähmt werden müssen..."
Sev mustert Aelia schmunzelnd.
"Also einmal hatt ich da sone Stute, das war ein wildes Biest, eine wahre Furie. Aber sie war schöner als ein Sonnenaufgang im Winter. Venus wär neidisch geworden. Das is noch garnich so lange her. Hrhr. Die durfte ich damals zureiten. Sowas wildes hab ich noch nich erlebt..."
Er zwinkert ihr verschmitzt zu.
"Ich würd dir das ja gern mal zeigen. Würd dir garantiert gefallen. Anschließend hätteste genug Aufregung gehabt für drei Monate in deinem ruhigen Officium..."
Ihm fällt plötzlich etwas ein.
"Ahso... Ich hab dir ja noch garnich erzählt, wie dein Pferd heißt. Darf ich vorstellen? Das ist Lucidus..."