Weiterbildung und Übungen der Legionsreiter in der geschlossenen Einheit

  • Macer blickte ebenfalls nach oben und entdeckte die typische Bewölkung, die immer genau dann am Himmel hing, wenn er sie gerade nicht da haben wollte.


    "Wir werden den Götter wohl noch ein wenig Opfern müssen. Zur Sicherheit."


    Er blickte wieder auf die Reiter, die ihr Manöver fortsetzten.


    "Nein, wie im Circus muss es nicht sein. Aber wenn sie mal in Paradeausrüstung sind, mit der Drachenstandarte vorneweg, dann wird man kleinere Fehler gar nicht sehen.


    Du gibst mir eine Listen, wenn Legionäre auf Probe als Equites übernommen werden können?"

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Viele Fragen auf einmal, Hadrianus Subdolus, und auf alle habe ich auch noch keine Antwort. Die Feinde hinter dem Limes scheinen momentan ruhig zu sein. Wenn du mich fragst, dann wurde ihnen im letzten Jahr ein gehöriger Schlag versetzt. Aber wir kennen die Germanen, man darf sich bei ihnen niemals zu sicher fühlen. Ich hoffe, dass wir zumindest den Winter über Ruhe haben werden. Was das Frühjahr und der Sommer bringt, dass wird man sehen müssen. Ich fürchte, uns fehlt es im Augenblick an genügend Informationen über die Vorgänge im Osten. Unsere Informationswege wurden zerstört, es fehlt an Verbündeten oder zumindest an zur Zusammenarbeit mit uns bereiten Barbarenfürsten. Das wird sich ändern müssen, meine ich.
    Ansonsten hoffe ich, dass die Zweite im Laufe des Jahres ihre Reihen wieder vollständig auffüllen kann, damit wir dem Feind jederzeit gut gewappnet entgegentreten können, sollte er sich nochmals vorwagen.“


    Ich habe von diesen Schlachten gehört Tribun, naja auf der einen Seite war ich danach froh nicht dabei gewesen zu sein, auf der anderen hingegen wäre ich es trotzdem gern.
    Ich war lange bei der Legio II und habe auch die Sitten und Lebensweisen jenseits des Limes kennen gelernt und deswegen würde ich (so ich eine Stimme hätte) empfehlen die feindlichen Spuren im Winter zu lesen. In keinem Jahrsabschnitt geht dies besser und sicher könnte man die Wege der Feinde ergründen, dabei ihre Schritte imitieren und nebenbei wichtige wie aktuelle Informationen jenseits der Limesbebauung sammeln. Natürlich erwarten sie es nicht und damit ist es zusehens einfacher für unsere Männer


    Sie mußten ihr Gespräch unterbrechen, denn die Übung wurde fortgesetzt. Scheinbar war der Besuch der Augusta sehr nah gerückt.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Es hatte über Nacht geschneit und der Kavallerieübungsplatz war mit einer dünnen, aber dichten Schneeschicht überzogen, die viele Unebenheiten gnädig überdeckte. Doch Corvus, der an diesem Tag das weite Feld hinter dem Castellum besichtigte, wusste, dass sie da waren. Während ihrer Übungen war der Boden tagsüber leicht aufgetaut gewesen und die Hufen der der Pferde hatten in teilweise aufgerissen. Diese Schründe, Krater und Riefen waren nun erneut steinhart gefroren und dazu kam die Glätte des neuen Schnees.
    Nachdenklich schritt er den Platz einmal der Länge nach ab. Die Reitervorführung vor der Augusta würde ein Wagnis werden, angesichts dieses Platzes. Im Krieg musste man solche Risiken fraglos eingehen, doch auf eine Übung hätte er bei diesen Verhältnissen sicher verzichtet. Nun aber war die Vorführung der Kaiserin angekündigt und ein Zurück kam nicht mehr in Frage, auch wenn jedes taumelnde Pferd und jeder stürzende Reiter das Bild der Formationen empfindlich stören würde. Doch es ließ sich nicht ändern und so entschied er, seine Bedenken für sich zu behalten und auf das Beste zu hoffen.

  • Wir hatten auf dem Kavallerieübungsplatz einige Strohpuppen aufgestellt, die wir mit einfachen Lederhosen oder Lendenschürzen anzogen. Sie waren bei uns im alltäglichen Sprachgebrauch als "Strohgermanen" bezeichnet. Nachdem wir nun eine dieser Horden aufgestellt hatten, gingen wir zurück zu unseren Pferden und saßen auf.
    Jeder von uns musste zunächst einzeln mit eingelegter Lanze gegen die Strohpuppen antreiten und diese niederreiten.
    Schließlich wr ich an der Reihe. Ich stieß meinem Schimmel, der auf den Namen nubecula (=Wölkchen) hörte, in die Seite und preschte los. Kurz vor dem Ziel legte ich die Lanze ein und stieß mit voller Wucht auf meinen "Kontrahenten".
    Diese Übung wurde zunächst von jedem Eques einzeln mehrmals wiederholt.
    Dann schließlich ritten wir in geschlossener Formation auf unsere Ziele zu. Dies war ungleich schwieriger, da man sich nicht nur auf sein Ziel konzentrieren musste, sondern auch noch darauf seinen Platz in der Formation zu wahren.
    Doch auch diese Übung absolvierte unsere Turma zur Zufriedenheit. =)

  • Es lagen noch kleinere Nebelschwaden auf dem Übungsplatz so früh am morgen, aber dass sollte den ersten Übungslauf nicht wesentlich stören. Ich hatte mir vorgenommen mit meinem Pferd einen Rundkurs um den Platz und dannach noch eine kleine Schleife an der Palisade des Castellum entlang zu laufen.
    Hoch konzentriert saß ich auf dem Rücken meines prächtigen Schimmels und vor meinem inneren Auge liefen die Startszenen eines Pferderennens ab, welche ich bisher immer nur als Zuschauer gesehen hatte.
    Schließlich trat ich dem Schimmel in die Seite und Nubecula sprengte davon.
    In einem wilden Gallopp jagten wir über die Bahn und ging in die ersten Kurven. Der Übungsplatz mit seinen künstlichen Hindernissen und den Strohpuppen flog an mir vorbei und wir flogen auf das Castellum zu. In einem scharfen Ritt umrundeten wir auch dieses, sodass wir wieder auf den Übungsplatz und unsere Zielgrade kamen. Noch einmal trat Nubecula in die Seite und verlangte das Äußerste von ihm. Wie ein weißer Götterblitz passierte wir unsere Ziellinie.
    In Ruhe ritt ich mein Pferd dannach aus. Es war jetzt wichtig, dass es sich langsam abkühlen konnte. So legte ich schnell eine weitere Decke über das Tier und führte es langsam zu Castellum zurück., wo uns einige Wachen von ihren Posten zu geschaut hatten.

  • "Wie ihr seht haben wir hier vor den Toren des Castellums viel mehr Platz, das heißt, dass wir hier unser Training steigern können. Ihr werdet gleich erneut bis zur einer Wendemarke reiten, aber diesmal werdet ihr gallopieren. Ich will, dass ihr so schnell reitet, wie ihr es euch und dem Pferd zutraut.
    Los, du Probatus machst den Anfang."

    Ich übergab die Zügel eines der Tiere einem etwas verdutzt rein schauenden Probatus und wartete darauf, dass er sich auf das schwingen wird.

  • Der Probatus stieg auf das Pferd und ritt langsam los. Er steigerte sein Tempo kontinuierlich bis zum Galopp, er machte dabei eine alles andere als elegante Figur und es sah aus als würde er jeden Moment aus dem Sattel fallen, doch der Probatus hielt sich tapfer hielt sich tapfer bis zur Wendemarke und kehrte im gleichen Tempo zurück. Als er ankam und vom Pferd abstieg konnte man ihm deutlich ansehen dass er froh war diese Übung geschafft zu haben.

  • "Gut Probatus, du hast es ja geschafft.Stell dich darüben zu den anderen."
    Es war mal wieder ein Fiasko.
    Obwohl es auf dem Exerzierplatz noch so aussah, ob es doch noch ein paar gute Reiter gibt, wurde ich auf dem Kavallerieübungsplatz jäh enttäuscht.
    Es scheint so, dass sich ein Römer auf einem Pferd nicht wohl fühlt und lieber den beschwerlichen Weg zu Fuß einschlägt.
    Irgendwann war dann auch der letzte Probatus heil vom Pferd gestiegen.
    "So, das war eure kurze Reitausbildung. Ich bin mir sicher, dass ihr was gelernt habt. Auch wenn es nur ist, dass ihr wisst, wie hart der Boden ist.
    Ihr könnt wegtreten.

  • Nachdem die Turmae von ihren Eskortaufträgen wieder zurück im Lager waren, war natürlich keine Zeit für Mußiggang. Es stand natürlich wieder die Ausbildung neuer Eques auf dem DIenstplan und Übungen für die erfahrenen. So versammelte sich eine Turma nach der anderen auf dem Übungsplatz um nach den Maßgaben ihrer Decurio und Duplicarii Übungen durchzuführen.

  • Es war gleich nach der ersten Mahlzeit des Tages, als sich die Eques der Turma auf dem Reitplatz versammelten. Varus war schon zugegen und hatte genaustens darüber gewacht, wie einige Stallburschen und Probati Strohpuppen aufstellten.
    Bever Varus mit der Ausbildung beginnen wollte, ging er zunächst die Puppen ab und prüfte sie. Es schien alles in Ordnung zu sein, so konnte es losgehen.


    So Equites. Nachdem wir in der letzten Woche uns als Fußkämpfer mit der Spartha "vergnügt" hatten, kommen wir jetzt wieder zur Ausbildung mit dem Pferd.
    Ich habe hier mehrere Übungspuppen aufstellen lassen. Ich will, dass ihr mit eurem Pferd den Parcour entlang reitet und jede der Puppen einen Hieb versetzt.
    Gibt es Fragen dazu?
    Kein? Gut.
    Eques Mercutio, fang an.


    Der genannte Eques schwang sich auf sein Ross und fing an als erster den Parcour abzureiten. Seine Leistungen war sehr zufriedenstellend.


    Das habe ich zwar von einem germanischen Mädchen schon besser gesehen, aber für den Anfang war das in Ordnung.
    Los, der Nächste.

  • Jeder der Equites hatte diese Übung zu absolvieren. Aber natürlich in verschiedenen Varienten. Schließlich greifen die Germanen ja auch nicht immer nach dem gleichen Muster an.
    So vertrich der Tag bis am Ende viel Schweiß geflossen ist. Sowohl von den Männern als auch den Pferden.


    Ja Männer, was ich heute gesehen habe hat mich zufrieden gestimmt. Ihr könnt mit Recht behaupten, dass euch Mars gewogen ist und ihr die bete Turma der Legio II seid.


    Ein zustimmendes Gemurmel der Männer war darauf die Antwort.


    Zurück zum Tagesdienst.
    In der nächsten Woche werden wir wieder die Patrouillen für Mogontiacum und die Römerstraßen stellen. Zudem werde ich vier Mann gesondert für Botenaufträge abstellen werden.
    Also, der Routinedienst hat uns wieder, - Patrouille - Bereitschaft - Ausruhen und dann wieder von vorne.
    Sagt euren kleinen germanischen Gespielinnen in den Tavernen für nächste Woche lebewohl.


    Mit diesen Worten beendete Varus die Ausbildung und machte sich daran den Dienstplan für die nächste Woche zu erstellen.

  • Primus ließ die Secunda absitzen und wartete bis sie sich ausgerichtet hatten.
    Nach ein paar Sekunden waren die Männer soweit und sahen ihn an,...32 Augenpaare, darunter auch Lucius und Ocellus. Jetzt war es an ihm den Weg des ausgeschiedenen Agrippa fortzuführen,...ein schweres Erbe...
    Männer!...wie ihr wißt, besteht ein Großteil dieser Provinz aus dichten Wäldern... er ließ seine Worte wirken und betrachtete die Gesichter seiner Leute,...sie bestätigten seine Aussage mit Gesichtsausdrücken zwischen Ablehnung und Resignation.
    Wie ihr wißt, obliegt der Legionsreiterei weniger die Aufgabe des Kampfes, sondern mehr die Aufgabe der Aufklärung, der Nachrichtenübermittlung und schließlich dem Patrouillendienst.
    Auch wenn die Männer das nicht so gerne hörten,...für die Kämpfe war die Alae zuständig.
    Es ist von absoluter Wichtigkeit, daß wir den Auftrag welchen wir übernommen haben auch zuende führen...und das können wir nur, wenn wir besser, schneller, härter und geschickter sind als alles was sich uns in den Weg stellt. Das schien ihnen wieder zu gefallen...
    Darum werden wir unsere Übungen auf den Wald ausweiten,...wir werden lernen im Wald zu reiten, zu galoppieren, ...Aufklärung zu betreiben ohne, daß man uns meilenweit hört,...wir werden lernen den Wald als Unterschlupf zu nutzen,...wir werden dem Gegner diesen Vorteil rauben,...er soll nicht länger auf ihrer Seite sein!

  • Der Morgen war kalt aber klar,...Frühnebel lag noch auf den Feldern als sie in Richtung des Waldes ritten. Vor einer Schneise ließ Primus halten und sammelte die Männer in einem Kreis um sich.
    Also, Männer! Wir werden jetzt Zweiergruppen bilden...jeder sucht sich einen Partner. Nun begann das fröhliche Aussuchen,...beim nächsten mal würde er abzählen lassen...schmunzelte Primus.
    Bald hatte jeder einen Partner. Primus nickte und sagte,
    Jedes Paar wird jetzt in den Wald hineinreiten,..macht euch mit den Eigenarten des Bodens, mit der Vielfalt der Stolperfallen vertraut.
    Er sah die Männer an und folgerte,
    ...denkt daran,...ihr seid die Augen eures Pferdes,...und ohne Pferd seid ihr aufgeschmissen,...achtet auf tiefhängende Äste, Dornengestrüpp und ähnliches. Ich werde euch voranreiten, versucht mir einfach zu folgen,...jedes Paar folgt auf, wenn die Vorgänger im Wald verschwunden sind....Fragen?
    Die Männer sahen sich an,...keine Fragen.
    Primus zog sein Pferd herum und ritt auf den Waldrand zu,...er entdeckte eine kleine Schneise und brach in den Wald ein,...orientierte sich und trieb sein Pferd vorwärts,...ein Stadium hinter ihm bereits das erste Paar. Er bemühte sich wenig Lärm zu machen, was der dumpfe Hufschlag auf dem moosigen Boden nur bedingt zulies. Immer wieder zügelte er sein Pferd und umritt ein Hinderniss,...er wagte hier nichts zu überspringen, weil er nicht wußte was sich hinter dem Hinderniss verbarg. Sein Abstand wuchs, obwohl er moderat unterwegs war. Bald trat er aus dem Wald heraus und ritt ein Stück weiter auf eine Felsformation zu, die sich im warmen Licht der Morgensonne als Rastplatz anbot. Nach und nach lkamen die Männer aus dem Wald, viele wiesen Striehmen im Gesicht auf, manches Pferd hatte Risse von Geäst oder Dornen in den Flanken.

  • Primus wartetebis alle den Wald verlassen hatten und forderte sie auf sich zu ihm auf den Steinen zu setzen. Das war ohne weiteres möglich, da die Legionspferde keinen Schritt liefen, sobald die Zügel zu Boden hingen.


    Er sah seine Männer an, einen nach dem anderen und versuchte etwas aus ihren Gesichtern zu lesen. Wenn es etwas war, was er dort las, so war es Befangenheit.


    Er sprang von seinem Stein herunter und stellte sich vor die Leute hin.
    Also, was wir gerade gemacht haben,...die schnelle Durchquerung eines Waldstücks,...ist nichts im Vergleich zu den Fähigkeiten der Germanischen Reiter. Er ließ die Worte wirken und fuhr dann fort.


    Die Kerle bewegen sich in Turmastärke voll gerüstet durch den Wald und zwar unbemerkt... sie sind eins mit ihrem Pferd und dem Wald.


    Natürlich musste der Fairness halber auch gesagt werden, daß die Pferde der Germanen speziell für derartige Einsätze ausgebildet werden,...aber er wollte an den Ehrgeiz seiner Männer appellieren,...er wußte, es war mehr drin.
    Wollt ihr, daß diese Bärenfellfurzer besser sind als wir?


    Sie sprangen auf, hoben die Fäuste und schrien,
    Nein,..Niemals!
    Primus schrie,
    Roma victor!
    und vielstimmig schallte es zurück,
    Roma victor!
    Ja, das waren seine Männer,...er sah den Ehrgeiz in ihren Gesichtern, und rief,
    Zu den Pferden, Männer, auf ein Neues, ...gleiche Paarungen wie vorhin und Abite!

  • Es war ein schöner Frühlingsmorgen, auf den Feldern und Wiesen glänzte der Tau und die Wälder dampften in Schein der Morgensonne. Zum ersten Mal war Decurio Gracchus bei ihren Übungen dabei, er erwartete sie am Campus.


    Seit der Zeit bei den Germanen hatte er sich verändert. Sowohl körperlich als auch menschlich. Doch blieb im Grunde alles beim Alten, die Ausbildung wurde von Primus geleitet,...der Decurio war nur zugegen und inspizierte seine Turma.

    Den Männern kam das vor als würde ihnen ein gestrenger Oberlehrer über die Schultern sehen.

    Sie waren in voller Kampfausrüstung angetreten, gerade so als müßten sie in den Krieg ziehen.

    Da hallte die bekannte Stimme über den Platz.

    Equites! In aciem venite!

    Es dauerte einen Augenblick, aber dann standen 32 Equites in einer Linie und sahen auf ihren Ausbilder.

    Männer!...wir werden nicht nur zu Botengängen in ungewisse Missionen geschickt,...wir begleiten nicht nur Honoratioren oder machen Patrouillenritte und Spähunternehmen.


    Er sah die Reihe der Männer an und fuhr fort.

    Wir sind auch die Leib- und Ehrenwache des Legatus Venicius!

    Die Worte liefen herunter wie Öl....

    Ein Umstand, der schon für sich spricht,...denn niemand kommt so ohne weiteres in eine Eliteformation!

    Die Männer grinsten und sahen den Duplicarius an,...nur weiter so, ihrer Eitelkeit wurde nichts geschuldet...

    Von einer Elite, besonders einer berittenen Elite erwartet man neben Loyalität und Todesmut aber auch absolute Präsizion sowohl im Umgang mit den Waffen, als auch in der Beherrschung des Pferdes!

    War doch klar las er in den Gesichtern der Männer,...natürlich!

    Wir werden jetzt verstärkt Formaldienst machen! Ich will, daß ihr euer Pferd absolut beherrscht,...wenn Befehle kommen, sollen sie genauso schnell umgesetzt werden wie bei den Fußtruppen!
    Ihr sollt eins werden mit eurem Pferd!

    Mehr noch als ihr es ohnehin schon seid!


    Er sah sie an,...wenn auch keine Unsicherheit so war jetzt Skepsis in manchen Mienen zu lesen.

    Ich zeige es euch!...Decurio?!


    Gracchus nickte und gab anschließend eine Reihe von Befehlen, welche Primus´Umgang mit seinem Orcus demonstrierten.

  • Nun war es an der Zeit, daß die neuen Equites diese Kommandos umsetzen konnten.

    Decurio Gracchus verabschiedete sich und verließ den Campus.

    Primus saß auf Orcus in Front zu seinen Equites der Turma Secunda.

    Also meine Herren! Nun werden wir das gehörte in die Tat umsetzen!
    Die erfahrenen Equites bilden die Formationsführer!


    Damit war klar, daß die Contuberniumsältesten ihre Kameraden in Richtung bringen würden.

    Primus bemerkte die Anspannung bei den jüngeren Equites...

    Zunächst mal die Grundübung...

    Equites conscendite in equos! - Aufsitzen.

    ...und während die erfahrenen Equites in die Sättel glitten dauerte es bei den Frischlingen wie üblich etwas länger und es folgte das Unvermeidliche...

    Descendite ex equis! - Absitzen

    Repetere! - Wiederholen!

    ...und das insgesamt 5 Mal. Primus war unerbittlich in dieser Hinsicht, schließlich war die Turma die Leibwache des Legatus,...da mußte alles sitzen!

    Schließlich gelang es leidlich und Primus ließ es gut sein, alleine schon der Alten willen.

  • Lupus gehörte zwar nicht mehr zu den ganz frischen Equites aber auch ihm bereitete es einige Schwierigkeiten mit der Ausrüstung einigermaßen vernünftig in den Sattel zu gleiten.
    Er sah ein, daß der Duplicarius die Übung wiederholen ließ,...die Figur welche die Neuen beim Aufsteigen machten war in der Tat jämmerlich.
    In Gedanken war er bei heute Abend,...er würde zusammen mit Primus in die Casa Terentia gehen um Iulia zu besuchen,...er konnte es immer noch nicht fassen, daß sie wieder da war.

  • Primus saß wie ein Reiterdenkmal auf Orcus, welcher wie sein Reiter die Bemühungen der Equites und Pferde zu beobachten schien.


    In Ordnung,...ich denke so kann man es erst einmal gelten lassen!...für´s Erste!


    Daß er mit den dargebotenen Leistungen nicht wirklich zufrieden war hörte man deutlich heraus.
    Die älteren Equites waren über diesen Umstand mindestens genauso verärgert wie der Duplicarius selbst...das würde für die Neuen noch Konsequenzen haben.
    Primus kannte seine Männer,...die würden das Auf- und Absteigen üben,...bis zum Exess.


    Machen wir weiter,...ihr habt jetzt eine Ahnung wie schwer es ist, synchron als Einheit zu agieren! Vergesst nie, neben eurer Aufgabe als Bote, Kurier oder Patrouillenreiter seid ihr auch die Garde des Legaten! Man blickt zu euch auf! Daher erwartet man von euch nur eines,...Perfektion!


    Er zog Orcus leicht nach rechts und ging mit ihm die Truppe ab, die immer noch abwartend neben den Pferden stand. Am Ende der Turma angelangt machte er kehrt und ritt wieder bis in die Mitte der Linie, zog Orcus herum und befahl,


    Equiteees! Conscendite in equos!


    Es klappte diesmal besser,...die Fältchen um Primus´Augen bewiesen, daß er innerlich Freude empfand, während seine Miene verschlossen blieb.


    Wir haben jetzt ein weiteres Kommando! In duae ordines ad dextran/sinistram! Funktioniert folgendermaßen...der Erste Equites in der Linie zieht sein Pferd in Marschrichtung, der zweite reitet neben ihm,...der dritte bringt sich hinter dem ersten und so weiter fort...am Ende habe ich 16 Paare!
    Primus sah in die Gesichter, auch hier waren Anspannung und Unsicherheiten bei den Neuen zu sehen...los ging es!
    Equiteees! In duae ordines ad dextrammm!


    Doch entgegen der Befürchtung klappte es ganz gut!

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