[Officium] Regionarius | Gaius Flavius Catus

  • Sanft lächelte Livilla ihn an und strich über seine Wange, beugte sich vor und küsste ihn zärtlich, während sie die Beine um ihn schlang und ihn näher zu sich zog, ihre Hände gleichzeitig an seiner Kleidung werkelten.


    "Seh ich so aus?", fragte sie nur als sie sich schließlich zurück lehnte und auf ihre Hände aufstützte, sich ihm öffnete.

  • Sie sah nicht so aus und ließ es diesmal gewähren. Ich ließ mich nicht zweimal bitten und nahm sie an Ort und Stelle. Sanft und fürsorglich, denn diesmal wollte ich nicht, dass sie wieder mitten in dem Akt abbrach und mich einfach so stehen ließ. Diesmal wollte ich, dass auch sie auf ihre Kosten kam. Dass sie es genießen würde, dass sie es genießen MUSSTE. Selbst wenn sie nicht wollte, sie sollte es genießen MÜSSEN. Ich ließ mir daher Zeit, ich ging auf ihre Bewegungen und Regungen ein, ich passte mich an, ich beobachtete ihre Augen, ihr Gesicht, ich studierte ihre Mimik. Meine Hand lag auf der ihren, mit welcher sie sich auf der Tischplatte abstützte, ich wusste nicht mehr warum, doch ich streichelte sie. Als sie dann mehr forderte, gab ich mehr, und als in ihren Augen das Verlangen abzulesen war, in großen Kapiteln wie in Fels gemeißelt stand, entfesselte ich mich und kam über sie wie eine Horde wilder Tiere.


    ...


    Als es geschehen war - und es kam mir wie eine Ewigkeit vor - lag ich auf ihr, ihren Kopf in meinen Händen haltend und den Blick seitlich zu einem Mosaik auf der Wand gerichtet.

  • Livilla hatte sich eindeutig getäuscht, bei ihrer ersten Einschätzung von Balbus. Entgegen ihrer Erwartung war er nicht nur der fordernde Liebhaber, sondern konnte durchaus auch zärtlich und fürsorglich sein, ließ sie genießen und genoss selbst. Als er nun auf ihr lag, hob sie eine Hand und strich sanft über seinen Kopf, legte den ihren auf seinen und lächelte sanft.


    "Du bist wie der Morgen und die Nacht zugleich", meinte sie leise.

  • Sie wurde zärtlich. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Wer war sie? Und wer war sie für mich? War sie eine Lupa? Oder mehr? Sie hieß Livilla. Doch wer war Livilla? Sie mochte mich, zumindest machte sie den Anschein. Und ich mochte sie auch - ein wenig. Liebe jedenfalls war es nicht. Soviel wusste ich. Es war eine Mischung aus Begehren, Verlangen und Ich kann Dich leiden.


    Auf ihren Satz erwiderte ich nichts. Ich stemmte mich nur hoch, verließ ihren Schoß, fand das Standbein wieder und ordnete meine Tunika.


    "Was machst Du heute noch alles?"


    fragte ich, um nicht irgendetwas dummes zu sagen.

  • Livilla wiegte leicht mit dem Kopf und zuckte schließlich mit dem Kopf.


    "Ich weiß es noch nicht. Vielleicht sehe ich mich auf dem Markt um, vielleicht auch im Park. Vielleicht entführe ich dich in eine andere Welt oder mache mir einen schönen Tag zu Hause, vielleicht arbeite ich auch noch, ich weiß es wirklich nicht", antwortete sie ehrlich und schob sich ihre Tunika wieder über die Beine, blieb vorerst aber noch sitzen.

  • Livilla lachte glasklar auf und legte ihre Arme um seinen Hals, legte ihre Stirn an die seine.


    "Ein Besuch beim nächsten Fluss, vielleicht ein gemeinsames Essen, Wein, ein Abend zu zweit", erläuterte sie lächelnd.

  • Ich lachte.


    "Verlockend. Aber ich habe keine Zeit."


    Der Kuss auf die Stirn fiel etwas kurz aus. Dann riß ich mich mehr oder weniger los.


    "Ich habe einige Fälle zu klären und es sind sogar Ermittler aus Rom in Tarraco. Ich kann es mir nicht leisten, den ganzen Tag frei zu nehmen..."

  • Livilla nickte verstehend und ließ sich auf den Boden gleiten. Noch einmal schlang sie die Arme um ihn, sein "neues" Wesen gefiel ihr irgendwie und sie könnte sich glatt daran gewöhnen.


    "Wenn du doch noch Lust dazu verspürst und ausspannen willst, weißt du ja, wo du mich findest", lächelte sie und blickte ihm tief in die Augen.

  • "Ja, ich werde dann vorbeischauen, falls ich dazu komme."


    Sie war recht nett.


    "Aber jetzt muss ich weiter arbeiten.
    Es war schön, dass Du vorbeigeschaut hast um mir die Arbeit zu versüßen..."


    Ich lachte.


    "Jemanden wie Dich hätte ich mir schon viel früher zulegen sollen..."

  • Ich sah sie kopfschüttelnd an.


    "Was dann? Dann hätte ich mir meine Arbeit öfters versüßt..."


    Ich grinste.


    "Aber Du solltest jetzt wirklich gehen, ehe mich das Verlangen erneut übermannt. Sonst komme ich gar nicht mehr zu meiner Arbeit. Also raus, scher Dich davon. Beweg Deinen Hintern, bevor ich ihm mir packe... Man sieht sich vermutlich heute abend..."


    sprach ich etwas garstig und ruppig, wie mir selber auffiel, was jedoch so nicht gemeint war, doch ich hatte wirklich zu arbeiten. Sie war überraschenderweise hier gewesen, ich hatte nicht damit gerechnet gehabt. Wir hatten gefickt. Dafür wurde sie auch bezahlt. Für mehr hatte ich keine Zeit. Und auch kein Bedürfnis.

  • Livilla nickte leicht und ging zur Tür.


    "Ich werde warten", meinte sie noch, als sie die Tür aufschloss. Er war eben doch nur ein Freier, der einen kurzen Anfall von Nettigkeit gehabt hatte, um sie zu begeistern.

  • Ich sah ihr nach und widmete mich dann meinem Papierkram. Der vermaledeite Scriba war bisher immer noch nicht aufgetaucht, vermutlich müsste ich ihn erstmal wecken. Wenn er denn überhaupt im Hause war.


    Ob ich jemanden auf die ehemalige Senatorin ansetzen sollte? Vielleicht gar den Scriba? Er war doch ein Decimus. Die Decima hatten einen guten Draht zu dieser ehemaligen Falvierin. Vielleicht sollte ich es auf einen Versuch ankommen lassen...

  • Etwas später kam ich von dem Officium meines Scribas zurück. Ich bog gerade in den Gang, als ich eine Frau vor der Türe stehen sah, welche ich sofort als Livilla erkannte. Was wollte sie schon wieder hier? Ihre Besuche schienen zur Gewohnheit zu werden. Ich lächelte und trat näher.


    "Salve, Livilla. Möchtest Du zu mir?
    Ich war gerade bei meinem Scriba."


    Ich erreichte sie und schloss meine Türe auf.

  • Livilla drehte sich um, als sie Schritte hörte und lächelte den Regionarius an. Sie folgte ihm ins Zimmer und lehnte sich an den Schreibtisch, musterte ihn genau. Er sah abgespannt und müde aus, etwas überarbeitet und gereizt.


    "Ich wollte dich entführen, wie ich es angekündigt habe", erklärte die Frau lächelnd und sah sich nach einem Umhang um, den er vielleicht noch anlegen musste.

  • Ich atmete tief durch. Sie wollte mich entführen und wohl auch verführen. Die Frage war warum? Doch es war besser ich stellte sie nicht. Ich war Regionarius, sie war Peregrina, ich war ihr Arbeitgeber, sie meine Angestellte, ich bezahlte sie dafür, das sie mit mir schlief, also, warum sollte ich das kaputt machen? Ich überdachte kurz den Tag, was ich noch alles vor hatte, was alles an Arbeit anfiel, und ob ich mir irgendwo frei machen könnte. Es sah jedoch nicht gut aus. Und doch - sollte die Kleine den ganzen Weg umsonst gemacht haben?


    "Auf Entführungen steht die Höchststrafe, das weißt Du? Ich werde mit Sicherheit vermisst werden und meine Stadtwachen werden mich suchen und wenn sie mich haben, muss ich Dich einsperren..."


    sagte ich lächelnd und zwinkerte ihr zu.


    "Von wann bis wann?"

  • Livilla lachte und grinste ihn an.


    "Ich glaube nicht, dass du es übers Herz bringst, deine Entführerin zu verhaften. Und von wann bis wann, lass mich einmal überlegen..."


    Livilla machte einen möglichst nachdenklichen Gesichtsausdruck, murmelte unverständliche Dinge, zählte ihre Finger ab, kratzte sich am Kopf.


    "Von jetzt bis morgen früh sollte reichen", lächelte sie und zog den Umhang enger um ihren Körper.

  • Sie war nett, lieb und auch süß. Doch ich hatte für eine so lange Entführung keine Zeit und auch nicht die Muße. Zumindest nicht jetzt. Ich sah sie kurz an, lachte und schüttelte den Kopf.


    "Sei mir nicht böse, doch so lange bin ich nicht entbehrlich. Die Augusta ist in Tarraco und ich sorge für ihre Sicherheit. Auch wenn sie ihre Praetorianer mitbringt, doch alles können auch die nicht tun. Ich will es erst gar nicht soweit kommen lassen, dass irgend ein Spinner bis zu diesen durch kommt..."


    Ich trat an meinen Schreibtisch und überflog einen Zettel.


    "Tut mir leid. Aber wenn Du es willst, kann ich nach dem Essen kommen."

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