[Ausbildung] Waffentraining

  • Der Decurio nickte.
    "Sehr richtig, Probatus Quirinus. Die Spatha bietet uns vom Pferd einen entscheidenden Vorteil. Von einem Könner benutzt, ist diese Waffe absolut tödlich.
    Wir werden zunächst mit diesen Holzwaffen üben, bis ich sicher bin, dass ihr euch nicht mehr selber verletzt.
    Jeder nimmt sich eine Spatha und Parma und kommt dann zu mir."


    Tubero zeigte auf die große Kiste und den Stapel Parmae. Dann ging er zu den hohen Holzpfählen, die auf dem Übungsplatz standen und schon viele Scharten und Schrammen aufwiesen und wartete bis die Probati alle ihre Waffen geholt hatten.
    Er selber stellte sich mit seinen Übungswaffen vor einen Holzpfahl.


    "Keiner verlässt heute den Platz, ohne dass er die drei grundlegenden Angriffstechniken beherrscht. Ich will kein Herumgefuchtel mit den Waffen sondern sauber ausgeführte Angriffe."


    Er stellte sich schulterbreit vor den Pfahl, mit der Schulter im Schild. Dann stieß er seine Spatha gerade nach vorne. Ein Krachen ertönte, als Holz auf Holz schlug.
    "Der gerade Stoß, Ictus Recte."


    Die Spatha sauste nach rechts unten, wieder ein trockenes Krachen.
    "Ictus Latus, der Schlag nach rechts"


    Schnell zog der Decurio seine Spatha wieder zurück und griff erneut an. Dieses Mal schlug die Waffe von links oben nach rechts unten auf den Pfahl.
    "Ictus Scaevus, der Schlag nach links"


    Dann ließ er die Waffen sinken.
    "Sucht euch einen festen Stand, haltet die Schulter im Schild, um wenig Angriffsfläche zu bieten und dann greift an. Jeder an einen Pfahl, wir üben das ganze.

  • Auf Befehl des Decurio schnappte sich der junge Grieche sofort eine Parma und eine Spatha und positionierte sich vor einem der zahlreichen Holzpfähle. An diesen konnte man gut erkennen, dass sich schon mehrere Probati beim Waffentraining die Zähne ausgebissen hatten.


    Beim Holzpfahl angekommen hob er seine Spatha und machte sich bereit zum ersten Schlag. Es stand ganz außer Frage, dass Seleukos kämpfen konnte. Seine Familie hatte den Umgang mit dem Schwert, mit der Waffe, im Blut. Doch ob sein Kampfstil dem Decurio gefallen würde, war eine andere Sache. So versuchte der Peregrinus sich so gut wie möglich anzupassen, wobei die ersten Schläge, die Tubero vorführte, noch keine große Technik abverlangten.


    Seleukos führte einen Schlag nach dem anderen aus, in der Reihenfolge Ictus Recte, Ictus Latus, Ictus Scaevus, so wie es der Decurio vorgeführt hatte. Nach einigen Hieben kam er langsam in den richtigen Rhytmus und die drei verschiedenen Typen stellten nun keine Schwierigkeit mehr da. Er würde weiterüben, bis Tubero den Befehl geben würde, zu stoppen. Schließlich erachtete der Grieche dies als Training für sich selbst, nicht für den Decurio, da er später auf dem Schlachtfeld dem Feinde gegenüber stehen würde, nicht der Decurio.

  • Quirinus nahm sich eine spatha und einen parma und begab sich an einen der Holzpfähle. Nach einigen Versuchen gelang es ihm ganz gut mit spatha und parma um zu gehen und seine Hiebe konnten sich sehen lassen. Dies war die Ausbildung die er sich immer gewünscht hatte, nichts für Müßiggänger und Dichter, sondern etwas für richtige Männer.

  • Leonidas nahm sich ein spatha und einen parma und gesellte sich zu den anderen an den Holzpflöcken. Er wollte ihnen wieder einmal zeigen, was ein richtiger Spartiat war und schlug wie es ihm befohlen wurde auf den Holzpfahl ein. Doch er tat dies mit einer solchen Präzision und Kraft das der Holzpfahl anfing zu wackeln und das spatha begann Risse zu kriegen.

  • Tubero ging durch die Reihen und merkte schon bald, dass nicht alle Probati blutige Anfänger waren.


    "Probati consistete. (Halt)
    Das sieht schon sehr gut aus. Jetzt geht paarweise zusammen und übt die Schläge an eurem Gegenüber. Aber langsam. Einer greift an, der andere versucht zu blocken."

  • Selekos machte halt und ließ seine Spatha nun ruhen, die er locker Richtung Boden hielt. Er machte sich auf die Suche nach einen Partner und entdeckte Leonidas Kleomenes, der ihm recht sympathisch und als ein würdiger Gegner erschien. Wahrscheinlich nur, weil Seleukos vermutete, dass dieser aufgrund seiner Kleidung und seinem Aussehen, ebenfalls von griechischer Herkunft war.


    "Du scheinst ein Grieche zu sein, wie ich. Willst du gegen mich antreten?"


    Der junge Grieche hob langsam seine Spatha und seine Parma, ein Zeichen dafür, dass er bereit war mit der Übung zu beginnen.

  • "Ja ich bin Grieche" antwortete Leonidas , dann haute er mit dem spatha auf das parma als Zeichen das er gegen ihn antreten würde. Dann stellte er sich in die Defensifstellung, die ihm erlaubte zu kontern.

  • Quirinus suchte nach einem Partner, denn eigentlich wollte er gegen seinen Nachbarn bei der Holzpfahlübung antreten, doch dieser war anscheinend schon von einem anderen Greichen herausgefordert worden, wie er aus dem Gespräch bemerken konnte. Er schaute sich um, alle anderen Probati hatten bereits einen Partner gefunden und warteten auf den Befehl des Decurios mit der Übung anzufangen, deshalb ging Quirinus zum Decurio und sagte: "Ich habe keinen Partner gefunden Decurio Tubero, würdest du mir die Ehre erweisen gegen dich anzutreten?"

  • Tubero nickte, nahm seine Parma und seine Spatha hoch und stellte sich in Position, die Beine schulterbreit, mit einem Ausfallschritt links nach vorne.
    "Natürlich Probatus. Du fängst an, ich werde blocken. Und du brauchst mich nicht zu schonen. Probati, los!!!!


    Dann machte er sich bereit auf den Angriff von Quirinus.

  • Nachdem Kleomenes seinen Schlag ausgeführt hatte, konterte Seleukos mit einem schnellen Hieb, der aber eher unpräzise war, sodass es wirklich nicht zu Verletzungen führen würde. Schließlich wollte der junge Grieche sich nicht schon zu Beginn seiner Laufbahn die Mißgunst des Decurio einheimsen.


    Schnell ging der Grieche wieder in die Verteidigung über, um seinen Partner nun den Angriff zu überlassen. So ging es noch eine Zeit lang weiter. Blocken, Schlagen, Blocken, Schlagen... Seleukos' Angriffe wurden kräftiger und präziser, als er langsam aber sicher bemerkte, dass sein Gegenüber keineswegs ein blutiger Anfänger war.

  • Merowech begab sich auf den Exerzierplatz zum Waffentraining. Dort waren bereits einige Eques aus seiner Turma. Er ging zu Chlodwig, da dieser noch keinen Partner hatte, und die beiden begannen mit dem Training. In raschem Schlagabtausch wechselten sie sich in Angriff und Abwehr ab. Jeweils drei Attacken, dann dreimal defensive Haltung. So verging der Vormittag allmählich und bald schon ertönte das Horn zum Essen fassen und die Soldaten begaben sich zur Essensausgabe.

  • Da der Rest scheinbar nicht mehr aktiv ist, mache ich einfach mit dir weiter, Seleukos.


    Tubero blockte einige Schläge des Probatus ab, ließ ihn ins Leere laufen und schnauzte ihn an. "Na los, Quirinus, hast du Puls in den Armen? Das ist ein Schwert und nicht der Knüppel deines Vaters, etwas mehr Konzentration."


    Als die Probati schließlich ins Schwitzen kamen, befahl Tubero Seleukos, einen Moment lang mit zwei Kameraden abwechselnd zu üben und ging durch die kämpfenden Männer.


    "Seleukos, das sieht schon sehr gut aus. Ich denke deine Arme werden langsam müde? Geht es noch?" Mit besorgter Miene blickte er den jungen Probatus an.

  • Wahrlich, es war nun schon so weit gekommen, dass seine Arme leicht, aber unangenehm schmerzten. Doch dies bestätigte ihn nur. Dies zeigte, dass er richtig und effektiv trainierte. Als der Decurio durch die Reihen schlenderte, die Probati beim Kämpfen beobachtete und schließlich auf Seleukos zu sprechen kam, ging der Grieche einen großen Schritt nach hinten um Zeit zu haben Luft für eine einigermaßen verständliche Antwort zu schnappen.


    "Ja, Decurio! Ich kämpfe weiter!", schrie der junge Probatus der Ala II überzeugt und die Zähne zusammenbeißend. Er wollte nicht schon am Anfang kläglich scheitern und Schwächen zeigen. Schwächen im Schwertkampf, obwohl der Schwertkampf das war, was er am besten konnte und womit er sich bisher am meisten beschäftigt hatte.


    Er kämpfte nun mit zwei Probati abwechselnd, was Seleukos noch mehr Konzentration, Kraft und die für diesen Moment extrem wichtige Willenskraft abverlangte. Er würde kämpfen bis er vor Kraftlosigkeit später nicht mehr selbstständig ins Bett gehen könnte. Ja, so stark war sein Wille und sein Wunsch nach einem neuen Lebensabschnitt.

  • Merowech gelangte nach dem Essen und seinem Besuch im Krankenhaus wieder auf den Exerzierplatz zurück und beobachtete, wie einige Probati unter Anweisung von Decurio Tubero im Schwertkampf trainiert wurden. Beim Anblick der Neulinge erinnerte er sich an seine eigene Zeit als Probatus zurück. Inzwischen war bereits viel geschehen.

  • "Das ist schön zu hören Probatus, du scheinst stark zu sein, du wirst also noch ein wenig mehr trainieren als die anderen. Wenn du kämpfst und ein Feind steht vor dir, wird er nicht fragen, ob du müde bist oder nicht."


    Trotz der harten Worte klopfte er dem jungen Mann auf die Schulter. Er schien einer der strärkeren Probati zu sein, keine schlechte Voraussetzung für den Dienst im Exercitus Romanus.

  • Seleukos nickte nur und trainierte weiter. Er hätte sowieso nicht erwartet, dass der Decurio ihn wegen Müdigkeit oder dergleichen eine Pause gönnen würde. Mehr trainieren als die anderen? Naja, Seleukos sollte bzw. musste es Recht sein. Stark war er, ja, doch seine Stärke lag eher darin, dass er nicht wahllos zuschlug, sondern versuchte, auch hinter jedem Schlag Präzision zu setzen. Die Worte Tubero's verliehen dem Griechen neue Kraft, sie spornten ihn förmlich an sich noch mehr anzustrengen. Er war froh derartiges zu hören. Er war schon glücklich darüber, dass der Decurio teilweise mit positiven Worten auf ihn zu sprechen kam. Immernoch musste der junge Grieche gegen zwei Probati sein Können unter Beweis stellen. Während Seleukos einen Schlag nach dem anderen ausführte, kühlten unzählige Schweißtropfen sein Gesicht.

  • Endlich schien es Tubero genug zu sein. Die Männer führten ihre Schläge alle richtig aus und für den Moment sollte das Waffentraining vorübersein. Tägliches Training würde helfen, die Kondition der Männer zu verbessern.


    "Probati, das war schon recht gut für heute. Jetzt alle zurück in eure Unterkünfte und Ausrüstung reinigen. Dann sucht ihr euch ein Pferd in den Stallungen aus und macht euch mit ihm bekannt. Wir werden morgen auf dem Reitplatz trainieren, zunächst ohne Pferde.
    Wegtreten!!!"

  • Das Training war vorüber. Dies sollte den erschöpften Griechen eigentlich glücklich machen, doch dem war nicht so. Vor lauter Schmerzen spürte Seleukos seine Schmerzen förmlich nicht mehr. Unglaublich, aber wahr. Wenn er sich auf eine schmerzende Stelle konzentrierte, wurde sein Augenmerk auf die nächste gerichtet. Seine Schmerzen nach einem harten Training nicht mehr zu spüren war vielleicht ein schlechtes Zeichen. Doch wollte sich der Grieche vorerst nicht mehr weiter damit beschäftigen. Er wollte die Unterkünfte der Probati aufsuchen, sich kurz neu sammeln und sich dann für die morgigen Reitübungen rüsten, wie Tubero befohlen hatte. So trat er stramm militärisch weg, auch wenn dies ihm aufgrund seiner Kraftlosigkeit schwer fiel.

  • Der Morgen graute schon wieder kalt und neblig, wie so oft in Germanien. Während die meisten Menschen noch schliefen, stand eine kleine Gruppe Probati auf dem Exerzierplatz und wartete auf den Beginn der Waffenübungen.


    "Probatus Seleukos, hol mit einem deiner Kameraden den Handkarren mit den Übungswaffen", befahl Tubero dem Angesprochenen.

  • Seleukos nickte und schnappte sich einen anderen Probatus. Dann brüllten die beiden fast im Einklang:


    "Ja Decurio!"


    Daraufhin entfernten sich beide schnellen Schrittes und brachten den Handkarren mit den Waffen zur Gruppe zurück.

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