[Ausbildung] Waffentraining

  • Als Seleukos wieder zurückkam, nickte Tubero ihm zu.
    "Zum Aufwärmen fünf Runden um den Platz, nicht dass ihr euch was zerrt. Im Anschluss nimmt sich jeder seine Übungswaffen und sucht sich einen Kampfpartner.
    Seleukos, du kommst zu mir, ich will sehen, was du kannst."

  • Wieder einmal Laufen...Doch 5 Runden waren noch im Rahmen des locker möglichen. Als alle Probati wieder beim Decurio angekommen waren, wählte Tubero den Griechen als Kampfpartner. Seleukos war sich unschlüssig darüber, ob er dies als gutes Zeichen aufnehmen sollte. Er nahm sich eine Übungswaffe und näherte sich seinem Vorgesetzten. Seleukos würde keine Scheu zeigen, sondern sein bestes geben. So eröffnete er den Kampf mit einem schnell präzisen Hieb in Tubero's Rechte.

  • Tubero hatte sich schon eine Parma und Spatha genommen und wartete nun bis Seleukos mit dem Laufen fertig war. Er ließ ihn einen Moment verschnaufen und machte sich dann für den Kampf bereit.


    Hinter seinem Schild bot Tubero nur wenig Angriffsfläche und so fegte er den Hieb des jungen Griechen mit dem Rand seiner Parma zur Seite. Er führte einige kurze und kraftige Hiebe aus, um die Verteidigung seines Gegenüber zu testen.

  • Seleukos parierte die Angriffe konzentriert mit seiner Parma. Immer wieder schlug er zu und ging daraufhin wieder in die Verteidigung über. Ein einfacher Rhytmus, der mit der Zeit jedoch sehr gefährlich werden konnte. Wenn man sich auf diesen Rhytmus verließ, dann durfte man sich nicht wundern wenn der Gegner mit einem unerwarteten Hieb die Überhand gewann. So versuchte Seleukos zwar im Rhytmus zu bleiben, aber dennoch immer bereit für Überraschungen zu sein. Umgekehrt wartete auch er selbst stets auf einen richtigen Moment, in dem er seinen Gegner kampfunfähig machen konnte.

  • Eine weitere Parade von Seleukos ließ Tubero einen Moment Zeit, sich einen kleinen Trick zu überlegen. Er täuschte einen Hieb von oben an und ließ dann seine Spatha im Bogen von unten her gegen die Beine des Probatus sausen.

  • Als der Decurio Seleukos mit einem geschickten Schlag mit der Spatha zu Fall brachte, versuchte er schnell wieder Haltung zu erlangen. Er ging wieder in die Verteidigung über und wartete ab was Tubero nun zeigte. Ohne Zweifel, der Decurio war überlegen, doch wollte sich der Grieche dennoch kampfbereit zeigen.

  • Tubero wartete, bis Seleukos wieder auf den Beinen war. Er schlug sich recht gut für einen Probatus. Scheinbar hatte er den Kampf Mann gegen Mann schon einmal geübt.


    Aber wie würde er gegen einen wilden Angriff reagieren?
    Tubero duckte sich hinter seinen Schild, brüllte plötzlich einen langen Kampfschrei und stürzte sich auf Seleukos. Beim Aufeinandertreffen, rammte er seine Parma hart gegen die seines Gegenüber.

  • Der junge Grieche war von der plötzlichen und gleichzeitig wilden Attacke wahrlich überrascht. Im letzten Moment konte er seine Parma noch erheben, die ihn von einem Sturz, der aufgrund der unglaublichen Wucht des Decurio's ausgelöst wurde, allerdings nicht bewahren konnte. Dank der leichten Rüstung war Seleukos fähig eine schnelle Rückwärtsrolle auszuführen und wieder auf den Beinen zu stehen. Man merkte Tubero an, dass er schon jahrelange Kampferfahrung gesammelt hatte, beziehungsweise sammeln durfte.


    Nun wollte der Probatus entsprechend kontern und so stürzte er sich mit schnellen Hieben auf die Parma seines Gegners. Beinahe im Sekundentakt hämmerte ein Hieb nach den anderen auf dessen Schild ein...

  • Tubero sah, wie der junge Grieche fiel. Was hätte er auch sonst tun sollen? Er war "zivilisierten" Kampf gewöhnt, nicht das wilde Schreien und das Auf-den-Gegner-Eindreschen der Germanen oder anderer Barbaren.


    Die Rückwärtsrolle des Mannes gefiel Tubero so gut, dass er über beide Ohren grinste. Zumindest schien Seleukos sich nicht so leicht unterkriegen zu lassen. Als er wieder auf den Beinen stand, griff er Tubero mit wilden, schnellen Hieben an, denen sich der Decurio nur mit Mühe erwehren konnte.


    Wieder barg er seinen Körper hinter der großen Parma, blickte noch einmal über den oberen Schildrand und machte dann einen Ausfallschritt nach vorne, seine Parma nach vorne stoßend, um die Entfernung zu verkleinern. Seleukos sollte keinen Platz mehr haben, um mit seiner Waffe Schwung zu holen.
    Gleichzeitig beschrieb seine Spatha einen großen Bogen und kam von oben auf den Helm des Seleukos zu.

  • Chamiz schlitzt die Augen und zieht instinktiv den Kopf zwischen die Schulter. Der Grieche würde gleich die Glocken klingen hören, dessen war er sich sicher. Seine Kling fast zwischen Parma und eigenem Körper eingekeilt blieb ihm ausser fallen lassen eigentlich kaum etwas übrig. Nun ja, mit der Rolle in der Hamata hatte er in jedem Fall gezeigt das er ein überaus athletischer junger Mann war und ein ähnliches Manöver sollte ihn aus dem direkten Gefahrenbereich der Klinge bringen, aber Tubero war ein reissender Wolf, soviel war sicher, er würde ebenso wie Chamiz wissen, daß dies die einzig mögliche parade war, und darauf lauern. Ein Lächeln hebt sich in Chamiz Mundwinkeln.

  • Der Abstand zwischen Seleukos' Waffe und der Parma des Decurios wurde von Tubero geschickt verkürzt, so tat sich der junge Grieche schwer weitere Angriffe auszuführen.


    Der Hieb von oben mit der Spatha brachte den Griechen zu Fall. Auch wenn er einen Helm auf hatte, war der Schlag ziemlich effektiv und so musste sich der Probatus erst einige Sekunden sammeln, ehe er wieder bereit war aufzustehen. Spätestens jetzt erkannte Seleukos, dass er keine Chance gegen den Decurio hatte. Dieser hatte einfach mehr Erfahrung, wohingegen der Grieche bisher nur in der Freizeit mehr aus Spaß an seinen Fertigkeiten im Schwertkampf feilte.


    Seleukos ging einige Schritte zurück in Verteidigungsposition. Einige Schläge würde er noch aushalten und er würde erst aufgeben, wenn er vor Schmerzen zusammenbrechen würde und nicht mehr den Weg zurück zur Turma bewältigen könnte. Er warf einen kurzen Seitenblick zu Chamiz, der den Kampf mit einem Grinsen beobachtete. Hatte der Skythe nichts besseres zu tun, als den anderen beim Training zuzusehen? Schließlich war er ebenfalls Probatus und hatte deshalb bestimmt auch Übung nötig. Doch Seleukos wollte sich wieder auf den Kampf konzentrieren und wartete so mit erhobener Parma und Spatha den nächsten Angriff seines Gegners ab.

  • Tubero hatte nicht alle seine Kraft in den Schlag gelegt, schließlich wollte er seine Probati testen und nicht ernsthaft verletzen. Seleukos schien einen Moment lang benommen zu sein, fing sich aber schnell wieder.


    Als Tubero sah, wie sich der junge Grieche wieder bereitmachte, ließ er die Spatha sinken. "Das reicht Seleukos, du hast dich gut geschlagen", meinte er anerkennend. Dann fiel sein Blick auf den grinsenden Chamiz.
    "Wer bist du? Und warum grinst du so?", blaffte er den Mann an.

  • "Probatus Chamiz Scytholatronius, Decurio. Nun um ehrlich zu sein bewunderte ich nur deinen gewitzten Kampfstil. Der Grieche hat sich zwar gut geschlagen, aber ein Mann der in der Schlacht geschult wurde ist immer der bessere Kämpfer." in seinen Worten liegt Bewunderung, aber auch ein Unterton der Stolz sein könnte.

  • Tubero schüttelte den Kopf. "Da gibt es nichts gewitztes, das wirst auch du noch lernen. Entweder du tötest deinen Gegner, oder er tötet dich. Wer mehr Ausdauer und Finesse hat, der überlebt, so einfach ist das."Er warf Chamiz seine Übungsspatha zu.
    "Hier, Seleukos wird dir die grundlegenden Schläge und Angriffe an dem Pfahl zeigen."


    An Seleukos gewandt meinte er: "Probatus, zeig Chamiz, wie man kämpft, ich schau mir dann eure Fortschritte an." Tubero ließ die beiden Männer üben und ging durch die Reihen der anderen kämpfenden Paare.


    "Probatus Chlodwig, das ist doch kein Knüppel, das ist ein Schwert, also benutze es ein bisschen mit Verstand!!!!!

  • Chamiz sieht ein wenig mitleidig zu dem Griechen hinüber. "Ich glaube nicht das du mir noch was beibringen kannst, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren." Dann weißt er mit dem ausgestreckten Arm einladend zu de Pfahl hinüber.

  • Seleukos grinste. Er wusste, dass der Befehl des Decurios dem Skythen nicht gefiel.


    "Das bezweifle ich", sagte der Grieche direkt und monoton. Schon vom ersten Moment an konnte der Probatus über Chamiz' arrogante Art nur Lächeln. Früher oder später würde er daran zerbrechen. Selbstsicherheit war keinesfalls eine schlechte Eigenschaft, solange sie nicht zu Arroganz ausartete.


    Die Beiden näherten sich dem Pfahl. Eigentlich hätte Seleukos einen Spaß daran gehabt, den Skythen bloßzustellen, indem er von ihm verlangte hätte, die Grundschläge vorzuführen. Doch erstens wollte er sich im Beisein Tubero's benehmen, zweitens kannte er Chamiz nicht wirklich. Vielleicht wäre es ungerecht ihn schon vom ersten Moment an auf dem Kicker zu haben. Schließlich durfte der Grieche bisher lediglich einen ersten Eindruck seiner Person schinden.


    "Es gibt drei verschiedene Grundschläge."


    Seleukos stieß seine Spatha gerade auf den Pfahl zu.


    "Der Ictus Recte."


    Der junge Grieche holte zum zweiten Schlag aus und traf rechts unten.


    "Der Ictus Lactus."


    Abermals holte Seleukos aus und traf rechts unten. Diesmal holte er allerdings von links oben aus.


    "Der Ictus Scaevus. Versuche nun die Schläge, sie sollten wohl kein Problem darstellen."


    Daraufhin beobachtete er seinen neuen Kollegen beim trainieren.

  • Tubero hatte die anderen kämpfenden Paare gerade zurechtgewiesen und kam auf seiner Runde wieder bei Seleukos und Chamiz vorbei. Er sah noch die letzten Schläge des Skythen.


    "Chamiz, das sieht schon nicht schlecht aus. Anscheinend hast auch du schon Kampferfahrung. Seleukos, du wirst mit Chamiz den Zweikampf üben, aber erst einmal eine lockere Runde und keine unnötigen Verletzungen."


    Er wollte sich besonders Seleukos anschauen, der ja schon vom Training und dem Kampf gegen ihn müde sein musste. Wie gut die Ausdauer des zähen Griechen wirklich war, würde sich in den kommenden Minuten entscheiden.

  • Anscheinend war Chamiz ebenfalls kein blutiger Anfänger. Naja, er war Skythe, die ja für ihren starken Kämpferwillen bekannt waren. Seleukos nickte dem Decurio zu, als er ihm befahl mit Chamiz zu üben. Der Grieche war angeschlagen, was dem Skythen zwar einen Vorteil verschaffte, aber keineswegs einen sicheren Sieg. So festigte Seleukos den Griff um seine Spatha wieder und ging in die Verteidigung über. Er würde Chamiz erst einmal angreifen lassen und auf den richtigen Moment warten, um ihn zu entwaffnen. Schließlich war ein frontaler Angriff bei Seleukos' noch übergebliebener Kondition viel zu risikoreich.

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