[Ausbildung] Waffentraining

  • Doch die Zeit war ihm nicht gegeben. Noch hatte er sein Gladius mit der einen Hand umklammert, doch in dieser Lage, mit diesen Aussichten würde ein Barbar keine Zeit verstreichen lassen seinen Vorteil zu nutzen. Und erst recht nicht ein Römer, auch wenn er noch ein Probatii wie Seleukos war. Es zeichnet einen Soldaten aus, wenn er eine Chance die ihm geboten wird nicht ungenutzt lässt.
    Casilius schreckte zurück, als er den Scutum seines Gegners auf sich niedersausen sah. Werde er sich nochmals retten können? Einen Kampf mit den Fäusten weiterführen? Nein, Die Zeit war gekommen, wo er sich eingestehen musste der Unterlegene zu sein. Er wich zurück um dem drohenden Schlag mit dem Scutum zu entgehen, und als er auf den Aufprall des Hölzernen, mit Weidenruten umflochtenen Übungsscutum erwartete, musste er erkennen, dass Seleukos innehielt und auf ihn herunterblickte.


    Er sah zu ihm auf.
    "Respekt, Seleukos. Ich sehe du hast mir einiges voraus. "
    Er seufzte kurz um sich dann durch eine Drehung aufzustützen und sich langsam wieder aufzurichten.

  • Seleukos reichte seinem 'besiegten' Gegner mit Respekt eine Hand um ihm beim Aufstehen zu helfen. Für den Griechen war es keineswegs ein deutlicher Sieg, er wusste, dass er noch viel Arbeit und hartes Training vor sich hatte.


    "Ich danke dir, aber auch du hast gut gekämpft Proculus. In ein paar Tagen hast du das was du verpasst hast sicherlich wieder aufgeholt."


    Er wendete sich zum Decurio und wartete weitere Anweisungen ab...

  • Casilius griff nach der helfenden Hand und zog sich an ihr hoch.
    " Ich danke dir Seleukos. " Er schüttelte sich den Staub aus seiner lorica während er seinen Blick über den staubigen Platz streifen ließ. Er erkannte einen Übungsscutum, und das Gladius, welches er Seleukos aus seiner Hand geschlagen hatte. Er hob beide auf.
    "Hier Seleukos, das hast du wohl verloren. " Er lächelte und hielt ihm das hölzerne Teil hin.

  • Als der Decurio, nach diesem glänzenden Streich mit dem Schild, in tagelange Stasis verfiel, entschied Chamiz, dass er wohl keine weitere Ausbildung mehr brauchte und zog sich fürderhin zurück bis zum Ende seiner Dienstzeit.

  • Decurio Cupidus betrat den Übungsplatz, gefolgt von zwei Eques, die die Übungsausrüstung auf einem Handkarren transportierten.
    Ein paar der Probati waren schon versammelt, die letzten würden sicher schnell kommen, wenn sie die Stimme des Decurio hörten.


    "Probati in aciem venite."

  • Der Großteil der Probati war bereits anwesend, als der frischgebackene Decurio erscheinte. Auf Befehl Cupidus' stellten sich die Auszubildenden in einer Reihe auf und standen still. Seleukos sah abwartend zum Ausbilder.

  • Casilius stolperte sichtlich gehetzt und etwas konzertiert auf den Platz. Keine Ahnung, was ihn so fertig gemacht hatte. Die Nacht war ruhig, sah man von einem Nager ab, der sich irgendwo im Gebälk verkrochen hatte und sich immer wieder bemerkbar machte. Alles begann damit, dass er seine Caligae nicht finden konnte. Und als er sie dann endlich zusammen hatte musste er erkennen, dass er seine Lorica noch aufpolieren musste. Irgendwann hatte er dann doch alles beisammen und setzte sich im Laufschritt in Bewegung.


    Am Platz angekommen war er sichtlich erleichtert, dass er nicht der einzige Nachzügler war. So fiel es ihm leicht sich, dem Befehl des Decurio gemäß, in die Reihe auf seinem angestammten Platz einzufinden. Mal sehen was heute auf dem Programm steht.

  • Ungeduldig schritt Cupidus vor der Formation hin und her, der letzte der Männer würde aber doch keinen Latrinendienst bekommen... Vorerst jedenfalls nicht.
    Er trat vor die Formation, wo ihn alle sehen und hören konnten.
    "Ihr habt alle das Zweikampftraining absolviert, deswegen kommen wir heute zum Kampf in Formation. Wer kann mir sagen, warum Reiter des Exercitus Romanus lernen müssen, zu Fuß zu kämpfen?"


    Fragend blickte er in die Gesichter, von denen einige noch recht müde schienen. Aber das hier war die Armee und kein Erholungsort für Vestalinnen.

  • Als nun auch die letzten Probati eingetroffen waren, stellten sich alle in einer Reihe auf und lauschten aufmerksam, wenn auch etwas schläfrig und kaputt von den Anstrengungen der letzten Tage. Auch Seleukos war müde und ein Tag Auszeit würde ihm sicherlich wieder gut tun. Doch dem Griechen war bewusst, dass die Ala kein Wunschkonzert war.


    Als der Decurio geendet hatte und erwartungsvoll in die Runde blickte, überlegte Seleukos kurz und meldete sich dann. Auch einige andere Probati meldeten sich und der Grieche wartete ab, wen Cupidus hören wollte.

  • Als der Decurio ihn aufrief meldete sich Seleukos zu Wort.


    "Meiner Meinung nach ist der Kampf zu Fuß Grundvoraussetzung für den Kampf auf dem Pferd. In dringlichen Situationen kann es bestimmt auch zu Kämpfen zu Fuß kommen. In der Schlacht kann es noch so ungünstige Momente geben und nicht immer werden wir unser Pferd parat haben, zum Beispiel wenn die Pferde von einem feigen Feind geklaut werden."


    Dabei erinnerte sich Seleukos wieder zurück, eine genau solche Lage war auch Ausgangspunkt für einen Übungskampf vor einigen Wochen.

  • Cupidus nickte.
    "Genau richtig, Probatus. Ihr als Reiter seid zwar überlegen, weil ihr höher sitzt, aber das Gegner wird alles versuchen, euch vom Pferd zu bekommen. Wer also zu Fuß nicht kämpfen kann, ist tot, sollte sein Pferd verletzt sein.
    Wir beginnen mit einer einfachen Linienformation, zwei Mann tief und 16 Mann breit. Aufstellung
    "

  • Nachdem der Decurio eine Aufstellung anordnete, waren auf einmal wieder alle Probati bei der Sache. Seleukos musste zugeben, dass er bisher noch keinen Probatus in der Ala kennen gelernt hatte, der nicht voll und ganz zu seiner Entscheidung stand, der Einheit beigetreten zu sein. Da die Auszubildenden bereits in einer Reihe standen stellte das Bilden der geforderten Aufstellung kein größeres Problem dar. Auch Seleukos fand seinen Platz recht schnell und stand dann still.

  • Für Casilius klang das alles ziemlich einleuchtend. Vom Pferd zu kämpfen war eine Sache, aber in einer Schlacht musste jeder Soldat auf alles vorbereitet sein. Außerdem glaubte er dass es auch für die berittene Kavallerie, die Ala, gut zu wissen sei, wie Fußsoldaten kämpfen um sich einen Vorteil daraus verschaffen zu können.


    Casilius hing noch einem Gedanken nach, als Cupidus den Befehl zur Aufstellung in eine Linienformation in die Reihen der Probati brüllte. Casilius war wieder hell wach und versuchte seinen Platz einzunehmen. Wie rasch und konzentriert es die Probati schaffen würden diese einzunehmen wird ein Gradmesser sein um ihre Disziplin und ihren Ausbildungsstand zu messen. Das übliche Geschupse unterblieb heute und da es auch sonst kein größeres Problem gab standen die Probati rascher als sonst in der geforderten Formation da.

  • Cupidus stellte sich an die rechte Seite der Formation und holte eine kleine Pfeife aus seinem Gürtel. Ein kurzer und lauter Pfiff und eine Turma in voller Rüstung und mit Übungswaffen kam auf den Platz gerannt. Die Equites stellten sich den Probati gegenüber auf und warteten.


    Cupidus brüllte über die Köpfe. "Haltet die Linie, wer getroffen wurde lässt sich fallen, der Hintermann übernimmt seine Position, der Kampf ist vorbei, wenn der letzte Mann ausgefallen ist."


    Er winkte den Equites zu, woraufhin einer das Cornu bließ und den Befehl zum angriff gab. Eine ganze Turma rannte gegen die Linie der Probati an.
    "Probati, ad arma", gellte der Ruf von Cupidus über den Platz.

  • Seleukos war doch etwas überrascht, dass nun heute direkt der nächste Übungskampf folgte. Doch eigentlich war es abzusehen, schließlich kämpften sie vor einigen Tagen noch wie wilde Barbaren und sollten jetzt den geordneten Kampf in einer Formation üben, wie es sich bei einer disziplinierten römischen Einheit gehörte. Seleukos zog seinen Übungsgladius und erhob seine Parma. Langsam rückten die Probati nun vor. Eine wirklich gute Taktik, bemerkte der Grieche. Auch wenn die Equites wahrscheinlich aufgrund ihrer Wendigkeit überlegen sein würden, standen die Chancen für die Auszubildenden nun besser, zumal der Ansturm der Reiter beinahe auf eine Mauer prasselte. Die Probati hielten stand, als ob es ihr letzter Kampf wäre und auch Seleukos ließ sich von den berittenen Soldaten nicht einschüchtern. Ein einheitliches 'Gebrüll', wenn man es so nennen mochte, machte jeden einzelnen in der Reihe nur noch stärker. Der Wille der Rekruten sich besser zu präsentieren als das letzte Mal war groß, das spürte man förmlich...

  • Casilius erkannte, es war die Zeit das erlernte der letzten Tage und Wochen in die Tat umzusetzen. Noch waren sie keine Eques, noch waren sie in ihrer Ausbildung, doch sie hatten viel gelernt. Und so ging die Formation geschlossen und in Tiefer Verteidigungshaltung, mit gezogenem Gladius langsam nach vorne. Immer wieder spürte Casilius den prüfenden Blick des Decurio Cupidus förmlich über die Reihen streifen.


    Die Eques kamen näher. Die Übungswaffen im Anschlag stellten sie eine wirkliche Bedrohung dar. Die Probati bereiteten sich auf das Treffen vor. Casilius zog seinen Parma höher, nahm seinen Gladius um ihn zum rechten Zeitpunkt einsetzten zu können.


    Da riss neben ihm, durch einen zögerlichen Probati die Reihe auf. Der Probati schien verunsichert, und Casilius glaubte schon, dass sich das gleiche Schauspiel wie vor einigen Wochen wiederholen könnte. Damals war er noch neu, kannte nicht die Taktik, die zum Erfolg führen wird. Jetzt, wusste er, nur Geschlossenheit führt zum Ziel.


    "Komm schon. Hier ist dein Platz. Wir müssen geschlossen sein. Nur wenn wir wie ein Mann zusammenstehen können wir bestehen. " Ein anderer aufmerksamer Rekrut aus der zweiten Reihe schob ihn unsanft wieder in die Formation zurück. Gerade rechtzeitig war die Formation wieder geschlossen und ein Gebrüll ging durch die Reihen. Es stärkte sie und machte ihnen Mut. Bald wurde das Gebrüll von dem Geklirre aufeinander treffender Waffen übertönt und verebbte.


    Casilius hatte alle Hände voll zu tun. Einem der angreifenden Equites blieb die offenbar Schwäche in der Formation nicht verborgen und schien sich nun verstärkt um genau diesen Prbati zu kümmern. Doch Casilius war aufmerksam genug diesen Vorstoß zu erkennen. Ein heftiger Schlag der Hasta gegen die Parma des Rekruten ließ ihn schwanken. Caslius musste eingreifen. Ein schneller Schritt nach vorne, gefolgt von einer leichten gebeugten Haltung, um sich nach vorne mit dem Scutum richtig schützen zu können gab ihm die nötige Freiheit nach rechts ausholen zu können. Casilius schlug zu. Mit einem lauten krachen schlug er die Hasta des Angreifers mit seinem Gladius zu Boden. Dieser geriet aus dem Gleichgewicht, und musste seinen Angriff abbrechen um nicht vom Pferd zu fallen, oder seine Hasta aufzugeben. Die Gefahr war vorerst abgewendet, doch mussten sie wachsam bleiben. Casilius hoffte, dass der Bursche begriffen hatte dass sie geschlossen Kämpfen mussten. Noch bevor Casilius sich darum kümmern konnte musste er einen weiteren schlag abwehren. Der Kampf hatte gerade erst begonnen und der Ausgang noch offen ...

  • Der Junge Vexiliarius der in zweiter Reihe ritt nurtze die Unachtsamkeit eines Probaten und stieß zu der Probat legte sich darauf hin und es entstand eine Lücke die gleich von zwei herrannahenden Equites in Angriff genommen wurde ......

  • Auch Merowech, der neue Duplicarius, hatte die entstandene Lücke bemerkt und er wies nun seine Männer an, in Richtung dieser Lücke vorzustoßen. Anders als vor einigen Wochen, als die Probaten noch wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner versucht hatten, sich zu verteidigen, hatten sie nun schon einiges gelernt. Um auch in diesem Übungsgefecht erfolgreich zu sein, musste man etwas überlegter vorgehen. Schon hatten sich drei Equites der Lücke genähert und begannen damit, die dort kämpfenden Probaten zu bedrängen.

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