Casa Germanica - Porta
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Das Fest war eine angenehme Abwechslung im triesten Alltag Aculeos. Zum einen war er nicht alleine dort sondern in Begleitung von Octavia Varena welche er einige Tage zuvor am Markt kennenlernte.
Die Umstände des Kennenlernens waren nicht besonders rosig aber da soll nochmal jemand sagen das Verbrechen nichts bringt.
Nachdem die beiden jungen Leute nun das Fest verlassen hatten entschloss sich Aculeo, Varena mit in die Casa Germanica zu nehmen.
EIn etwas mulmiges Gefühl beschlich ihn dabei, wusste er nicht wie zum Beispiel Sedulus auf diesen Besuch reagieren würde.Varena und Aculeo betraten nun das Haus und sahen sich Gundi gegenüber der wie immer an der Türe saß und auf Besucher wartete die vorgelassen werden wollten.
Salve Gundhraban. Hoffe dir geht es gut? sprach nun Paullus den Türsteher an. Das ist Octavia Varena. Sie ist eine gute Freundin. Mit einem Seitenblick zu Varena hoffte er dass sie diese Umschreibung gutheißen würde.
Ist jemand im Haus oder sind alle ausgeflogen?
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Varena war mulmig zumute, da sie ein wenig über den Durst getrunken hatte. Aber es war ein schöner Abend gewesen und sie hatte nette Leute kennengelernt. Bei Aculeo untergehakt ließ sie sich widerstandlos von ihm führen. Immerhin gelang es ihr ohne größere Probleme einen Fuß vor den anderen zu setzen, aber sie würde erst einige Stunden Ruhe brauchen, bevor sie wieder vollkommen klar war.
Als sie bei der Casa Germanica ankamen straffte sich die junge Frau, um nicht wie eine betrunkene Dirne zu wirken. Sie lächelte den Ianitor an und nickte ihm grüßend. "Salve" war allerdings so ziemlich alles was sie momentan rauskriegte. Wenigstens hatte die kühle Nachtluft sie wieder ein wenig wacher gemacht auf dem Weg zur Casa.
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Gundhraban grinste breit als er die junge Dame mit Aculeo sah und nickte.
Salve Domina. Salve Aculeo. Ihr hattet einen angenehmen Abend? Und danke der Nachfrage. Wie immer geht es mir gut. Es wäre eine gute Idee wenn du und deine Begleitung in den Garten geht um ein wenig zu ruhen. Soll ich dir etwas bringen lassen? Speisen, Getränke?
Aculeo zuckte mit den Schultern und blickte Varena an.
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Selbst in diesem Zustand entging der jungen Frau das breite Grinsen des Ianitors nicht, aber sie machte sich nichts draus. Getrunken und gegessen hatte sie auch auf jeden Fall genug auf dem Fest, aber ein wenig Wasser wäre nicht schlecht. "Ein wenig kühles Wasser wäre wunderbar, aber Hunger habe ich nun wirklich keinen mehr." sagte sie lächelnd.
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Na gut... dann gehen wir nun in den Garten. Da gibts auch etwas um sich ein wenig auszustrecken.
Danke Gundhraban.
Danach nahm Aculeo Varena am Arm und schlenderte mit ihr durchs Atrium um in den Garten zu gelangen.
Vielleicht treffen wir jemanden im Garten an. Meistens halten sich die jetzige Ehefrau von Germanicus Sedulus da auf und seine Tochter und mein Bruder. Hoffe nur sie haben nicht wieder Götter gespielt und den Garten verwüstet.
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Nachdem Seneca ja bereits seine Cousine Axilla kennengelernt hatte, machte er sich auf um seine andere Cousine Serrana kennenzulernen. Nachdem er die Casa Germanica diesmal wesentlich schneller gefunden hatte und nicht wie damals als er die Casa Iunia suchte stundenlang durch Rom irrte, klopfte er an die Tür, und hoffte einfach mal darauf dass Serrana zugegen war.
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QuadrataDa der germanische Tölpel mal wieder nicht an seinem eigentlichen Posten anzufinden war, nutzte Quadrata wie so häufig die Gelegenheit, ihrerseits die Porta zu öffnen. Vielleicht stand zur Abwechslung ja mal ein halbwegs interessanter Besucher davor.
"Ja bitte? Was kann ich für dich tun?" fragte sie, nachdem sie den hochgewachsenen jungen Mann relativ ungeniert gemustert hatte.
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Seneca blickte die ältere Dame an und war verdutzt darüber wie seltsam sie ihn an sah..
"Salve gnädige Frau, mein Name ist Aulus Seneca von den Iuniern. Ist Iunia Serrana anwesend?", fragte er freundlich..
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QuadrataNach einem sechzigjährigen Sklavinnen-Dasein unter einer alles andere als pflegeleichten Herrin als gnädige Frau tituliert zu werden, ging Quadrata runter wie Öl, und sie war derart gepauchpinselt, dass es eine ganze Weile brauchte, bis der Gens-Name des jungen Mannes zu ihr durchgedrungen war. Ein Iunier? DAS war allerdings mal ein Besucher, der Germanica Laevinas Interesse wecken würde...Schließlich freute die sich doch über jedes Mitglied dieser Familie, das bereits den Orcus bevölkerte. Bei Quadrata hatte er jetzt nichtsdestotrotz einen Stein im Brett und sie antwortete mit für sie eher ungewohnter Freundlichkeit, bevor sie die Tür endgültig öffnete, um ihn einzulassen.
"Oh, soweit ich informiert bin, ist domina Serrana bereits vom Tempeldienst zurück. Folge mir doch bitte ins Atrium, ich werde sie sofort informieren."
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Seneca freute sich sichtlich dass Serrana zu Hause war und ihm entfloh ein kurzes Lächeln welcher er schnell mit ein paar Worten zu unterdrücken suchte...
"Ich danke dir.", antwortete er, während er bereits einen Schritt in die Casa Germanica gesetzt hatte und Quadrata ins Atrium folgte..
Während er der älteren Dame weiter hintertrottete stieg die Vorfreude weiter in ihm. Würde er sich mit Serrana genauso verstehen wie mit Axilla? Und würde Serrana ähnlich misstrauisch wie Axilla reagieren, obwohl dies ja durchaus verständlich war.
In seiner Hand hatte Seneca bereits das Siegel der Iunier bereit, damit wollte er sich einige Unklarheiten ersparen..
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Als Flaccus den Brief des Pontifex mit dem Namen seiner Ausbilderin, einer gewissen Iunia Serrana erhalten hatte, schnappte er sich ohne Umschweife einen stämmigen flavischen Sklaven, der ihn zu der Casa der Germanicer führen sollte, war die Iunia doch Gattin des Senators Sedulus und wohnte darob in der Casa Germanica. Auf dem Weg machte er sich Gedanken, wie die Priesterin wohl sein würde und wie der Unterricht verlaufen könnte.
Als sie die Porta der Casa erreichten, die Flaccus im Vergleich zum flavischen Anwesen nahzu lächerlich klein vorkam, schickte er den Sklaven vor, um an die Tür zu klopfen und ihn anzukündigen.
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Gundhraban der wie so oft seinen Dienst tat und mal eben vor der Türe stand und sich mit einem anderen Sklaven den er kannte unterhielt, sah die beiden Fremden schon von weiten auf die Casa zukommen. Auch der andere Sklave bemerkte dies und verabschiedete sich.
Salve! Wie kann ich dir helfen?
Fragte Gundhraban den anderen Sklaven.
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Gundhraban Türsklave -
Am ganzen Weg zur Casa Germanica hatte Flaccus versucht dem etwas dämlichen flavischen Sklaven die Worte einzutrichtern, mit denen er ihn ankündigen sollte. Nun würde sich zeigen, ob seine Mühen mit Erfolg gekrönt würden.
"Salve! Mein dominus, Quintus Flavius Flaccus, möchte die aeditua Iunia Serrana sprechen.", brachte der Sklave hervor und vergaß die Hälfte der eingeübten Worte, nämlich dass es um den Cultus deorum ging, und um Flaccus' Unterricht etc.
Nichtsdestotrotz erfüllten die Worte ihren Zweck, schließlich beinhalteten sie zumindest Flaccus' Namen und den der Iunia.
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Ich nehme an, der da hinten ist dein Dominus?
Der Germane nickte auf den Flavier welcher noch ein Stück weit entfernt war.
Allerdings hat dein Dominus Glück, die Domina ist sogar im Hause. Wenn er dann endlich hier ist, kann ich ihn sogar ins Haus geleiten...
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Gundhraban Türsklave -
Flaccus trat heran und übernahm selbst das Reden.
Ja, ich bin Flavius Flaccus und möchte mit Iunia Serrana über meine Ausbildung im Cultus Deorum sprechen.
erklärte er seine Absicht.
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Sabina wusste nicht ob sie schmollen sollte oder sich freuen. Bia hatte von einem Puppenspiel erfahren und ihre Stiefmutter Serrana hatte darauf hin beschlossen, mit ihr dorthin zu gehen. Da sie beschlossen hatte Serrana nicht zu mögen, war ihre Vorfreude jedenfalls gedämpft. Dennoch, die Aussicht auf ein Puppenspiel erhellte ihre finstere Miene und ließ sie ungeduldig auf und ab gehen. Am liebsten wäre sie allein schon vorgelaufen, aber sie wusste, welchen Ärger es geben würde, wenn sie allein das Haus verließ.
Schließlich setzte sie sich auf die Stufen der Treppe und holte einen kleinen Esel aus ihrer Tasche. Es war einst ein Spielzeug von Serrana gewesen. Darauf passte sie auf und eigentlich sollte sie das Holztier ihr wieder geben, aber sie hatte das Tier ins herz geschlossen und wollte es nur ungern wieder hergeben.
Es war alles so kompliziert geworden, der Tod ihrer Mutter hatte ihre kleine heile Welt völlig aus den Fugen geraten lassen und die erneute Heirat ihres Vaters, hatte es auch nicht besser gemacht. An sich war Serrana ja ganz nett, aber sie wollte einfach nicht dass diese einfach den Platz ihrer Mutter einnahm. Das kam ihr falsch vor. Mit solchen Gedanken beschäftigte sie sich, wenn sie Abends im Bett lag und sich die Decke bis zur Nasenspitze hoch zog. Sie war irgendwie ein wenig einsam, besonders seit dem Calvena nicht mehr im Haus lebte. Mit dieser hatte sie sich viel unterhalten können und sie war auch nicht immer so ernst wie alle anderen Familienmitglieder. Sie hatte sich wirklich gefreut nach Mogontiacum zu reisen, dann hätte sie Calvena wieder gesehen… -
Als Serrana aus der Casa Germanica hinaustrat, entdeckte sie die kleine Gestalt ihrer Stieftochter und musste ein wenig schlucken. Seltsam, dass sie immer so nervös war, wenn sie mit Sabina allein war, schließlich war die doch ein sechsjähriges Mädchen und sie selbst eine erwachsene Frau. Naja, strenggenommen war sie nur zehn Jahre älter als Sedulus' Tochter, aber konnte doch keine Ausrede sein. Vorsichtig, um Sabina nicht zu erschrecken, näherte Serrana sich ein wenig mehr und ihr Blick fiel auf den kleinen hölzernen Esel in der Hand des Mädchens. Aus irgendeinem Grund freute es Serrana ungemein, dass Sabina sich mit ihrem alten Spielzeug beschäftigte, und ihre Aufregung legte sich ein bisschen, als sie die letzten Schritte zurücklegte und sich dann neben der Kleinen auf der Stufe niederließ.
"Es freut mich, dass du so gut auf den Esel aufpasst." sagte sie dann mit einem Blick auf das kleine Holtzier. "In den letzten Jahren hat sich leider niemand mehr um ihn und die anderen gekümmert."
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Kurz drehte sie den Esel wieder in den Händen. Eigentlich hätte sie es schlimmer treffen können mit ihrer Steifmutter… aber da sie sich weigerte, Serrana den selben Platz einzuräumen wie ihrer Mutter, hatte sie einfach beschlossen die Iunia nicht zu mögen. Egal wie nett diese zu ihr war.
Als hätte Serrana sie bei einem Streich ertappt hob sich fast schuldbewusst den Kopf, als ihre Stiefmutter sie ansprach. Doch schnell wurde ihre Miene wieder etwas störrisch und verschlossen. Serrana sollte nicht sehen was sie dachte und das sie traurig war. Doch ihre Entgegnung war bei weitem nicht so giftig, wie es eigentlich sein sollte. „Ich hab ihn nur zufällig in der Tasche“, meinte sie. Sabina würde nicht so schnell zugeben, dass sie eigentlich recht häufig mit dem Esel spielte.
Kurzerhand verschwand das Spielzeug wieder in ihrer Tasche. Sie wollte so schnell wie möglich zum Puppentheater, dann musste sie sich nicht mit Serrana unterhalten.
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