Casa Germanica - Oecus

  • Nur immer fein lächeln. 'Einer meiner Söhne. Wieviele waren das noch...' Lucilla überlegt fieberhaft. Irgendwann hatte er es mal erwähnt, irgendwann bei einem Gespräch in ihrem Officium. Oder irgendwo anders. Vor langer Zeit. In Lucillas Gedanken rattert es. 'Angenommen, dieser wäre der Älteste. Als Quästor müsste er ungefähr... herrje... und angenommen, Avarus hätte sehr früh angefangen... dann wäre er mindestens... jössas!' 8o Ein Schluck Wein folgt, anschließend weiter Lächeln.


    "Es freut mich sehr, dich kennen zu lernen." Und immer weiter Lächeln. Immerhin, für einen Erben bräuchte sie dann schon einmal nicht zu sorgen. Lucilla möchte eh viel lieber Töchter. 8)


    "Es ist immer gut, wenn sich die fähigen Männer des Reiches in der Politik einsetzen." Und ein Lächeln zu Avarus. "Und es muss auch immer solche geben, welche die Grenzen des Reiches beschützen." Das sagen zumindest die Soldaten immer.

  • "Natürlich muß es diese Männer auch geben, aber warum rekrutiert man diese nicht aus dem gemeinen Volk oder läßt sie nach zehn, statt fünfzehn Jahren los und ihr Leben leben, aber nein sie müssen sich allesamt für die längere Zeit verpflichten und werden dann quer durch das ganze Imperium gescheucht. Von einer Einheit zu Nächsten, von einer Schlacht zur Nächsten, von einer Revolte zur Nächsten... *sfz*. Man macht es Vätern wahrlich nicht leicht."


    Blickt seinen Sohn an.


    "Was hast du eigentlich bisher für dein Quästorenamt getan, wenn du jetzt erst zur Aufgabenerfüllung nach Germanien aufbrichst?"


    Einige Trauben verschwinden in seinem Mund, bevor er anfügt:


    "Ich habe heute Morgen mit einem Magistraten der Stadt geplaudert, dabei kamen wir darauf, das du dich in der Stadt ansiedeln möchtest, hast du dabei auch schon einen Beruf vor Augen, den du nach dem Cursus Honorum ergreifen willst?" oder dachte er seinem Vater auf der Tasche liegen zu können, fügte er in Gedanken an und schaute ein wenig ernst, wie besorgt drein.

  • Lucilla seufzt mit Avarus gemeinsam. Als würde sie nicht regelmäßig das Soldatenleben verfluchen. Andernfalls würde sie vielleicht heute statt in der Casa Germanica in der Casa Caecilia sitzen. Doch es scheint ihr nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber auszulassen.


    Sie genehmigt sich noch einen Happen zu Essen und beobachtet Vater und Sohn bei ihrem Vater-Sohn-Gespräch.

  • Ich hatte vor nach meiner Zeit als Quaestor wieder zur Armee zurückzukehren.


    Sebastianus machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr


    aber für mich käme auch eine erneute Kandidatur in Frage. Ich weis es nocht nicht. Doch jetzt will ich euch nicht weiter stören.


    Sebastianus war schon fast aus dem Zimmer, als er sich nocheinmal herumdrehte um seinen Vater noch etwas zu fragen


    Soll ich Titus etwas von dir ausrichten?

  • "Natürlich, meine besten Grüße und ihm immer wehrende Gesundheit. Dir wünsche ich zudem eine gute Reise, pass in den Bergen auf, es sind schon einige Menschenleben zu beklagen und ich will nicht noch einen Sohn zu Grabe tragen. Es wurden einige Lawinenabgänge gemeldet. Bis dann in naher Zukunft."


    Dann wandte er sich wieder an Lucilla:


    "Titus ist mein jüngster Sohn, dient auch bei der Armee in Mogontiacum. Die Legio II Germanica ist dort stationiert."


    Der Redeschwall forderte seinen Tribut und er nahm einen kräftigen Schluck aus dem Weinkelch.

  • "Vale, Reverus. Eine gute Reise." wünscht auch Lucilla


    Sie wendet sich wieder Avarus zu, lächelt unsicher und zögert etwas. Schließlich jedoch ringt sie sich zu ihrer Frage durch. "Wieviele..." Sie räuspert sich. "Wieviele sind es denn... insgesamt?" Das ist vielleicht zu unverständlich. "Söhne... Kinder, meine ich. Von dir."


    'Herrje!'

  • "Oh, bisher drei Söhne, jedoch ist einer im Kampf gefallen." *seufzt*


    Er entschließt sich schnell seine Gedanken auf ein anderes Thema zu lenken, der gefallene Sohn sollte nicht ihre gute Laune, jetzt und hier zerstören. Es war ja auch schon etwas her...


    "Schmeckt es dir, möchtest du noch etwas anderes essen?"

  • 'Drei.' Lucilla winkt nachenklich ab. "Es ist köstlich. Danke, nein, es reicht vollkommen aus." Wen interessiert momentan schon etwas zu Essen, wo die spannenden Details des Abends gerade erst herauskommen.


    Sie fährt sich mit Zungenspitze leicht über die Lippen und beugt sich dann etwas weiter zu Avarus hinüber. "Sag mal..." Ein hintergründiges Lächeln huscht über ihre Lippen. "Wie alt ist der Älteste? Und wie alt warst du, als er geboren wurde?"

  • Lucilla grinst und lehnt sich zurück. "Weil es so viel mehr über dich aussagt. Aber wie du möchtest." Sie zuckt mit den Schultern. "Dennoch bleibt es bei zwei Fragen. Wie alt bist du? Und wie alt ist Sebastianus?" :P

  • Das er ihr eine kleine Falle stellen wollte, war schon klar, aber das Lucilla so einfach hinein tappte, hätte er nicht gedacht. :P


    "Liebste Lucilla man(n) ist immer so alt wie man sich fühlt, was sagen schon zwei dahin gekritzelte Zahlen aus? Nichts! Ich bin in bestem Alter und habe noch Kraft für mindestens weitere drei Kinder. Auch wenn ich mir mal ein Mädchen darunter wünschen würde..." :]

  • Ein Schmunzeln überzieht Lucillas Lippen. "So wird das nichts, Avarus. Du hast noch nichteinmal meine Hand sicher und schon beginnst du mit der Geheimniskrämerei. Wie soll das erst in einer Ehe enden? Ich stamme aus keiner altehrwürdigen Familie, in der Ehen nur aus politischen Zwecken geschlossen werden und wo einer den anderen hintergeht. Ich habe eine gute Partie für dich zurückgewiesen. Ehrlichkeit ist das Mindeste, das ich erwarte."

  • Er beschließt das Spiel weiter zu spinnen und erhebt sich. Langsam umkreist er den Tisch und läßt sich auf ihrer Kliene nieder. Mit Engelsausdruck in den Augen kommt er ihrem Gesicht sehr nah, riecht sie und drückt ihr einen langanhaltenden Kuss auf die Lippen.


    "Hmmm, wie alt schmecken diese Lippen?" :D

  • "Mhmm..." Lucilla fährt sich wieder mit der Zungenspitze über die Lippen. Wen interessieren schon zwei dahingekitzelte Zahlen bei einer solchen Versuchung? Doch Lucilla wäre nicht Lucilla, wenn sie nicht mit allen Mitteln versuchen würde, ihren Kopf durchzusetzen.

    "Altes Pergament... Papyrus..." Sie blickt lächelnd an ihm vorbei, wiegt den Kopfe ein wenig hin und her, hebt die Schultern. "So spannend wie du es machst, muss ich ja geradezu vom Schlimmsten ausgehen. Siebzig wäre ein wenig viel, denke ich. Man hat dann mehr Falten, hier," sie hebt eine Hand und steicht sanft um Avarus Auge. "Und hier." Ihre Finger streichen über seine Stirn und sie bringt ihre Gesicht etwas näher an ihn heran. "Aber sieh da, was ist das denn für eine Furche? Ich bin mir nicht sicher, ob sich solche tiefen Rinnen schon bilden, bevor man sechzig Jahre überschritten hat..." Sie muss sich sehr beherrschen, ihr Lachen zu unterdrücken.

  • Er wäre nicht Avarus, wenn er es ihr zu leicht machen würde...


    "Sie entstehen vorallen, wenn ich beim Baden auf die gute alte Methode der Stutenmilchcreme verzichte. Sie wirkt ganze Wunder. In letzter Zeit war ich viel zu oft in den öffentlichen Thermen und meidete das eigene Bad, eine Zeit in der solcherlei Furchen gebildet werden, aber keine Angst, sie gehen auf meiner jugendlichen Haut sehr schnell wieder weg... warum schätzt du nicht einfach mal mit einer Zahl zwischen eins und vierzig?" 8)


    Er genießt förmlich seine Sitzposition und drängt sich auffällig nah an Lucilla heran.

  • Lucilla wird ganz heiß. Ein ganz normaler Effekt, wie sie sich erinnert. Bei Crassus war das ebenso. "Eins?" flüstert sie verlegen und schluckt. "Vierzig." Sie zuckt mit den Schultern und schüttelt dann leicht den Kopf. "Du wirst es mir so oder so sagen, nicht wahr?" Ihre Stimme ist nur noch ein Flüstern. Ihr Herz pocht wild bis in ihre Ohren hinauf. Ein Schauer geht durch ihren Körper und sie genießt das Gefühl seiner Nähe, kurz, viel zu lange.


    Dann steht sie ruckartig auf, geht ein paar Schritte. Sie schließt die Augen und atmet tief durch. "Du hast gewonnen. Für heute." Sie öffnet die Augen wieder, dreht sich um und blickt Avarus an. Schließlich strafft sie ihre Schultern und lächelt schelmisch. "Ich werde Meridius bitten, es in die Ehebedingungen aufzunehmen."

  • Upps da entfleucht sie ihm, na nicht so schnell... :D


    Auch er steht auf, kommt auf sie zu und packt sie mit seine kräftigen Händen an den Lenden. Er hebt sie an sich heran und flüstert ihr leise ins Ohr: "sechsunddreißig, aber nicht weiter sagen..." Sein Verlangen ist mittlerweile so stark, das er sich nur mit Mühe beherrschen kann, den Germanikuss zu verbergen. 8)

  • 'Herrje!' Schon wieder fängt es mit der Hitze an. Lucilla schließt wieder die Augen, atmet tief ein, atmet tief aus. Sie braucht einen Plan. Schnell. Wo ist der verdammte Anstandssklave?


    "Tu das nicht." flüstert sie flehentlich und blickt Avarus in die Augen. Ein Fehler. Heiß. Zu heiß. Sie schluckt. "Mein Bruder bringt mich um. Und dich gleich mit." Ein verzweifelter Unterton liegt in ihrer Stimme. "Ich sollte besser gehen." Sie rührt sich keinen Zentimeter, hilflos ausgeliefert in seinem Griff.

  • "Ach was.... komm setz dich wieder. Ich nehme auch die andere Liege."


    Er war eindeutig zu weit gegangen und hatte seine Beherschung verloren. Mit dieser Radikalkurve versuchte er die Situation zu retten.


    Er selbst legte sich auffordernd auf seine vorher benutze einzeln stehende Liege zurück, nahm einige Trauben und begann zu erzählen:


    "Irgendwann müssen wir den Part der Vergangenheit sowieso erfüllen."


    Er versucht sich kurz zu halten und nebenbei einige Unwichtigkeiten heraus zu lassen.


    Ich wurde also in Germanien geboren, wuchs dort auf. Mit fünfzehn lernte ich zu lieben und heiratete ein Jahr später Felicia. Sie war damals zwei Jahre älter als ich, aber ich sah darin kein Problem und sie auch nicht. Sebastianus war unser erster Sohn, doch irgendwie konnten wir es nicht lassen, zumal uns die römischen Methoden zum Abwenden einer Schwangerschaft unbekannt waren. Es folgten noch zwei weitere Söhne, immer im Abstand von jeweils eineinhalb Jahren. Irgendwann siedelten wir dann nach Mogontiacum um, die Familie war angesehen und für germanische Verhältnisse sehr reich, die Römer nahmen uns also mit Kusshand. Tja ich lernte die römische Verwaltung kennen, während Felicia die Kinder aufzog und Traianus, mein Bruder die Legionsleiter schnell und zielstrebig erklomm. Sobald sie fähig waren, zog es meine Söhne zum Militär, ihr Onkel der große Legat und später Legatus verhalf ihnen natürlich zu den Posten, die sie sich wünschten, naja er handelte im Sinne der Familie und ich bin ihm derwegen auch über sein Leben hinaus dankbar. Er hat viel erreicht für Germanien, doch nach seinem und antürlich auch nach dem Tod meiner Frau sah ich nurnoch Elend und Leid in der Provinz.... ich kam hierher nach Rom und erhielt wahrscheinlich auch ob meines "großen Bruders" die Stelle in der kaiserlichen Kanzlei. Naja ich habe dann den Cursus Publico neu strukturiert und fast ein wenig neu aufgebaut. Die Vorraussetzungen dafür hab ich in der römischen Verwaltung gelernt, vom Mercator, Magistratus, Dumviir, Magister Scriniorum und Comes habe ich alle Stufen mitgenommen und wurde nicht wie einige heutzutage regelrecht in den siebten Himmel gehoben. Immerzu habe ich hart gearbeitet und mir dadurch Wohlstand, das Häuschen in Rom, ein Landgut in Germanien und gewisse Posten erfüllt. Meine Familie kam dadurch viel zu kurz.... genau das ist es, was ich mir noch erträume. Leider kann ich diesen Traum nicht mit Felicia träumen, da sie bei Mogontiacum den Tod fand und ich ich werde mir deswegen noch Jahre die Schuld geben, denn wäre ich daheim geblieben, hätte ich sie retten können."


    Ein tiefer Seufzer entfährt ihm und eine kurze Stile entsteht.


    "Doch ich weiß, das sie sich nichts sehnlicher wünscht, als das Glück ihrer Familie auf Erden, irgendwann werden wir sie wieder sehen, doch bis es soweit ist, fehlt noch ein Stückchen Ruhm."


    Der Hals war trocken geworden, er nahm einen Schluck und sagte noch:


    Neben diesen Arbeiten, war da noch die Schola und meine Berufung die Architektur. Ich habe viele wichtige wie große Bauten im Reiche bereits betreut und doch weiß das eigentlich keiner... wenn ich mal die Zeit habe, wünsche ich mir vom Senat eine Vorgabe, das römische Bauten im Umfang einer Therme, eines Theaters oder eines Tempels, einer Renovierung oder einer großartigen Spende den Namen des Erbauers, Wohltäters tragen sollte... erst dann wird klar, welch Leistung manche römische Bürger erbringen und erbracht haben."


    In seiner Stimme schwang etwas Verachtung mit, als er dies anfügte:


    "Bis es soweit ist, müssen wir uns vom Pöbel in den Dreck ziehen lassen, weil wir nichts anderes tun, als im Senat Däumchen zu drehen und auf Arbeit im Geld schwimmen."


    Er beruhigt sich schnell wieder und isst einige Trauben. Dabei schaut er Lucilla lange und nachdenklich an.


    "... und du, wie hast du bisher gelebt?"

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