Casa Germanica - Oecus

  • Bei "junger Mann" mußte Valerian unwillkürlich lachen. "Ganz so jung bin ich inzwischen auch nicht mehr. Aber danke für das Kompliment. Das geht runter wie Öl."


    Was den Kaiser anging, so zuckte er mit den Schultern. "Die Erholung war sehr wichtig für ihn. Ich denke, er wird bald zurückkehren und sich dann auch mehr in der Öffentlichkeit zeigen." Auf keinen Fall würde er durchblicken lassen, was er wirklich dachte: Nämlich daß der Kaiser nicht mehr gesund werden würde. "Die Garde steht fest hinter ihm. Ich denke, wir haben dem Volk gegenüber einen großen Vorteil: Wir bekommen ihn regelmäßig zu Gesicht."


    Es war ihm ganz Recht, daß das Gespräch sich wieder den Spielen zuwandte. "Woführ hat man denn Sklaven? Sie dürfen nur kein heißes Wasser nehmen. Blut wäscht man mit kaltem Wasser am besten ab. Da bleiben keine Flecken zurück, wenn man dafür sorgt, daß es nicht eintrocknet." Als Soldat besaß er damit einiges an Erfahrung.

  • Sedulus machte eine Handbewegung welche man als alles mögliche hätte deuten können und grinste dabei.


    Nichts zu danken. Gern geschehen.


    So so würde er das. Er hoffte es zumindest denn es würde wahrlich an der Zeit sein das er wieder auf der Bildfläche erschien.


    Wenn die Garde hinter ihm steht, so bin ich ja beruhigt.


    Es gab aber auch schon Zeiten da hörte man etwas anderes. Die Garde, die Kaisermacher. Warum sollte es in diesem Falle mit einem schwachen Kaiser nicht auch so sein? Natürlich durfte Sedulus dies nicht laut sagen aber zumindest es sich denken.


    Sicherlich. Doch wer macht schon gerne Blut weg, noch nicht einmal Sklaven. Er lassen sie sich auspeitschen. Außerdem sind gute Gladiatoren zuweilen recht teuer.


    Was ein anderer Grund war sie sich nicht unbedingt bei einem Schaukampf abschlachten zu lassen. Allerdings war es witzig das Valerian sich so gut im entfernen von Blut auskannte.

  • Die Zweifel waren Sedulus anzusehen. Trotzdem ging Valerian auf das Thema Gesundheit des Kaisers nicht weiter ein. Damit konnte er sich nur den Mund verbrennen. Es galt, die Ruhe und den Frieden aufrecht zu erhalten. Es brodelte schon genug an allen Ecken und Enden. Kein Wunder bei der Politik, die der Praefectus Urbi im Namen des Kaisers betrieb.


    "Ach, ein bißchen Blut sollte doch keinem Sklaven Probleme bereiten. Sind die euren so empfindlich? Wer schlachtet denn bei euch die Hühner, Kaninchen und Fische?" Diese Tiere kaufte man doch am besten lebendig, um sicherzugehen, daß alles frisch war.


    "Aber Du hast natürlich recht, gute Gladiatoren sind teuer und sollten nicht leichtfertig verschwendet werden. Weißt Du, ob Calvena an Gladiatorenkämpfen Freude hat?" Valerian hatte sie nie gefragt. Manche Frauen schwärmten für Gladiatoren, andere lehnten diese blutigen Schaukämpfe ab.

  • Die Zweifel waren auch nicht grundlos. Aber auch Sedulus wollte nicht weiter darauf eingehen aus dem selben Grund wohl wie sein Gast.


    Du wirst lachen, ich weiß es nicht. Wir haben hier soweit ich weiß ein solches Spektakel noch nicht ausprobiert. Na das machen die Küchensklaven wer denn sonst?


    Grinste Sedulus breit.


    Eben das meine ich ja.


    Dann sah er Valerian verdutzt an.


    Ähm, tut mir leid. Aber ich glaube ich kann dir diese Frage nicht beantworten. Am besten du fragst da Calvena selbst.


    Aber die Antwort würde den Onkel natürlich auch interessieren. :D

  • Valerian grinste nicht minder breit. "Dann laß die Küchensklaven putzen. Die wissen, wie es geht, glaub mir. Und es gibt immer ein erste Mal. Auch beim Ausprobieren eines solchen Spektakels." Hoffentlich wurde er dann auch eingeladen!


    "Oh, das werde ich ganz sicher tun. Nicht, daß ich sie zu so etwas einlade und sie sich dann vor Entsetzen schüttelt." Er grinste wieder. Daß Calvena kein Zuckerpüppchen war, das wußte er sehr gut. Trotzdem konnte er nicht wissen, wie sie zu Gladiatorenkämpfen stand.

  • Du kennst unsere Küchensklaven nicht. Wenn ich ihnen das antue, dann bekommen wir in der nächsten Zeit kaum mehr etwas zu Essen und wenn dann wohl nicht mehr solche Köstlichkeiten wie wir sie jetzt noch bekommen.


    Grinste Sedulus breit weiter.


    Ich hoffe wir können dann zu dir flüchten. :D
    Und sicherlich, wenn es einmal so weit ist, dann lasse ich es dich wissen.


    Das würde wohl das Beste sein. Aber am Ende würde es ihr ja noch gefallen, die Zankerei mit Laevina, da war sie ja auch immer voll und ganz dabei. :D


    Ja genau. Du weißt ja, Vorsicht ist die Mutter der Glasvitrine... 8)

  • Valerian lachte. "Ich sehe, das ist ein schweres Problem.. Und natürlich dürft ihr zu mir flüchten. Diomedes kocht ausgezeichnet. Mein Haus steht euch also offen, solltet ihr Asyl benötigen." Wobei er hoffte, daß Diomedes sich nicht in eine Verschwörung mit den Küchensklaven der Casa Germanica hineinziehen ließ.


    "Allerdings. Frauen können manchmal sehr unangenehm werden, wenn man auf ihre Wünsche keine Rücksicht nimmt. Ich möchte das bei Calvena nicht so unbedingt oft erleben müssen." Noch grinste er. Noch hatte er so etwas nicht erlebt. Calvena war eine ungewöhnliche Frau. Und er war sicher, daß sie so einiges auf Lager hatte, wenn sie verärgert war. Ein weiteres Risiko, das sein Leben ein Stück weit spannender machen würde.

  • Sedulus winkte ab.


    Das kann ich mir jetzt nicht vorstellen es sei denn sie würden sich kennen. Aber es ist gut zu wissen wo man für kurze Zeit Unterschlupft finden kann.


    Grinste er und nippte an seinem Glas.


    Ja das denke ich auch. Und ich glaube Calvena kann recht stur sein wenn sie will. Sie hat da ihren eigenen Kopf. Aber das kann in mancher Hinsicht auch ganz gut sein.


    Oder aber vielleicht auch nicht. Doch das dachte sich der Onkel lieber. :D

  • "Das Haus ist frisch renoviert und mit nagelneuen Mosaiken versehen", pries Valerian sein bescheidenes Heim an, "ihr seid mir als Gäste willkommen. Auch wenn hier im Haus mal Drachenalarm sein sollte." Den letzten Satz sprach er etwas leiser, nur für den Fall, das Laevina in der Nähe war. Er grinste dabei ein wenig frech.


    "Ich bin sehr froh, daß Calvena kein duckmäuserisches Hühnchen ist. Ich möchte eine Frau, die eine eigene Meinung hat und bei der ich sicher sein kann, daß sie mich auf Fehler aufmerksam macht. Dafür nehme ich es in Kauf, daß wir die einen oder anderen Kämpfe auszufechten haben werden. Das gehört eben dazu, wenn zwei Menschen mit sehr eigenen Lebensweisen beschließen, ihr zukünftiges Leben zusammen zu verbringen. Langweilig wird uns so schnell nicht werden, schätze ich."

  • Ah schau an. Das hat doch sicherlich einiges an Geld gekostet? Was bezahlt man denn derzeit für eine Renovierung?


    Wollte Sedulus wissen. Für den Fall das es hier in der Casa denn mal etwas zu renovieren gab und sein Onkel gerade nicht hier war um dies zu managen.


    Bevor das der Fall sein wird, schmeiße ich den Drachen lieber hinaus. Das kannst du mir aber glauben! :D


    Und es sollte gar nicht zu lange dauern wo bei einem normalen Abendessen der Familie die Luft würde anfangen zu brennen. 8)


    Ja das mag schon sein. Aber du weißt ja, wehe wenn sie losgelassen. Jetzt magst du das noch so sehen, noch.


    Und Sedulus wußte von was er sprach. Auch er hatte sich hin und wieder mit Paulina in den Haaren gehabt.


    Das glaube ich allerdings auch. Und wenn, dann kannst du ja gerne hierher flüchten oder gibst sie einfach hier ab das sie sich beruhigen kann.


    Wobei, dann würde sie sich bestimmt wieder mit Laevina fetzen. Ob diese Idee nun soo gut war?

  • "Oh, das hängt natürlich vom Anbieter ab und davon, was Du willst. Für die Renovierung - ohne die Mosaike - habe ich knapp 1200 Sesterzen bezahlt. Dafür wurde nicht nur die Außenfassade sondern auch innen alles erneuert. Allerdings ist unser Haus nicht erschreckend groß." Valerian zuckte mit den Schultern. Er hatte mehrere Angebote eingeholt und dann das seiner Meinung nach beste genommen. Daß das beauftragte Unternehmen dann noch seinem früheren Centurio gehört hatte, war noch ein weiterer Pluspunkt gewesen.


    "Ich habe gehört, daß Drachen meist sehr hartnäckig auf einem Hort sitzen, wenn sie dort erstmal sitzen." Er mußte lachen, denn er stellte sich gerade bildlich vor, wie Sedulus eine feuerspuckende Laevina vor die Tür setzte. Ein sicher unangemessener Gedanke, aber er drängte sich ihm geradezu auf.


    "Das Angebot nehme ich gerne an. Man weiß ja nie, was die Zukunft noch so bringt." Er wußte ja nicht, was für Ausmaße die Auseinandersetszungen zwischen den beiden Frauen mit der Zeit angenommen hatten.

  • Also 1200 Sestzern sind ja schon mal kein Pappenstiel nicht wahr. Das hast du dir bestimmt sehr lange ansparen müssen.


    Sedulus wußte ja in etwas was man so in Soldatenkreisen verdient. Von daher war es schon einiges was Valerian da hatte zusammensparen müssen.


    Naja ob groß oder nicht, 1200 Sesterzen sind 1200 Sesterzen!


    Ja das habe ich auch gehört. Aber zum Glücj gibt es Drachen die man schneller loswerden kann als die welche du nun meinst.


    Kicherte Sedulus.


    Tjaja, das wissen nur die Götter. Und selbst das auch nicht immer.


    Von denen hielt Sedulus eh nicht viel. :D

  • "In der Tat habe ich darauf lange gespart. Dann wurde ich zum Centurio befördert und konnte feststellen, daß ich mir sogar Mosaike leisten konnte. Mein Einkommen hat sich durch diese Beförderung enorm gesteigert. So sehr, daß ich meiner Familie ein gutes Leben ermöglichen kann. In einem frisch renovierten Haus mit gutem Personal." Er war nicht wenig stolz auf sich, das erreicht zu haben. Und wenn Sermo so weitermachte wie bisher, würde die Familie bald ein zweites Standbein haben, das einen hohen Lebensstandart sicherstellte.


    "Dann hoffe ich für Dich, daß dieser Drache von der Art ist, die sich schnell loswerden läßt. Nicht, daß ich Dir meine Männer zu Hilfe schicken muß." Lachend zwinkerte er Sedulus zu. Er ging fest davon aus, daß sein zukünftiger Schwiegeronkel mit Laevina fertig wurde.

  • Hmm, hättest du sie dir denn vorher nicht leisten können? Doch oder?


    So viel teurer konnten die doch jetzt auch nicht sein.


    Das freut mich zu hören! Es ist immer gut wenn es der Familie gut geht. Um so weniger muß man sich Gedanken machen.


    Lächelte Sedulus.


    Sei froh. Gutes Personal ist heutzutage schwer zu bekommen. Eigentlich eine Schande!


    Leicht verägert nun, winkte Sedulus ab. Die Sklaven wurden immer fauler aber dafür gefräßiger.


    Das allerdings, glaube ich nun auch nicht. Dieser Drache hat wohl ein rechtes Sitzfleisch. :D


    Grinste Sedulus nun wieder recht breit. Wenn das der Drachen hören würde... 8)

  • "Nicht so schnell und leicht wie jetzt, das muß ich leider zugeben. Doch mein Vermögen wächst von Woche zu Woche, ich staune selbst, wie schnell es geht. Mein nächstes Ziel ist, ein wenig Land zu erwerben. Nur ist der Grundstücksmarkt leider zur Zeit kaum als vorhanden zu bezeichnen." Wie schafften es eigentlich andere, Land zu erwerben? Sein Centurio hatte das auch irgendwie hinbekommen. Vielleicht sollte er ihn einmal fragen, wie er das geschafft hatte? Der war mittlerweile Ritter und diente als Tribun bei der Prima.


    "Ich bin in der Tat froh. Diomedes ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber er hat sich als außerordentlich fähig herausgestellt. Ich liebäugle damit, noch eine Sklavin anzuschaffen, damit sie meiner Cousine zur Hand gehen kann. Aber meine letzten Besuche auf dem Sklavenmarkt waren diesbezüglich ohne Erfolg. Zwar gibt es ein reichliches Angebot, aber keine von ihnen schien mir wirklich zuverlässig und brauchbar." Es war nicht leicht, die richtigen Sklaven zu erwerben.

  • Ja, es ist halt immer das leidige Thema. Ich würde mir ja gerne auch noch eines zulegen. Aber wie du schon sagtest, der Markt gibt da derzeit nicht viel her, leider. Aber es werden bestimmt auch wieder bessere Zeiten kommen.


    Sedulus konnte ja an und für sich nicht klagen.


    Es ist immer gut fähiges Personal im Hause zu haben welches auch alleine seine Arbeiten verrichtet und man nicht noch einen Wachhund anheuern muß. Wenn du Calvena zur Frau nimmst, bringt sie diese mit. Elissa oder so ähnlich heißt sie. Von daher spare dir lieber das Geld.


    Gab Sedulus Valerian den Rat und lächelte dabei.

  • Valerian nickte ernst. "Ja, das hoffe ich. Ohne Landbesitz ist es unmöglich, in den Ritterstand erhoben zu werden. Und auch wenn das sicherlich noch in weiter Ferne ist, so möchte ich es doch wenigstens anstreben." Es konnte nie zu früh sein, sich um Landbesitz zu bemühen.


    "Das trifft sich natürlich gut, daß sie Elissa mitnehmen wird. Ich habe diese Sklavin bereits kennen gelernt. Sie ist Calvena sehr treu und das weiß ich zu schätzen." Daß die Frau sich ihm gegenüber ziemlich unangemessen verhalten hatte, verschwieg er. Er nahm es ihr auch nicht übel. Wenn das nicht zur Angewohnheit wurde.

  • Sedulus nickte nachdenklich. Es war wirklich schwer heutzutage hoch hinauszukommen wenn man nicht den nötigen Grundbesitz hatte.


    Vielleicht weiß ja dein Patron in dieser Hinsicht einen Rat. Er ist doch bestimmt auch Ritter wenn mich nicht alles täuscht?


    Er trank erneut einen Schluck, es war um es genau zu sagen der Rest der noch im Glas war.


    Ja, sie ist Calvena recht treu ergeben. Ach du kennst sie schon? Dann erzähle ich dir wahrscheinlich nichts Neues nehme ich an. Es ist immer gut wenn man treue Seelen um sich hat.


    Ob es nun Sklaven oder Klienten waren, das war im Grunde egal. Die Hauptsache war doch, man konnte auf sie zählen wenn es darauf ankam.

  • Valerian nickte. "Ja, er ist ein Ritter und beizeiten werde ich ihn um Rat fragen. Zunächst ist es wichtiger, daß er mich bei der Erlangung der Heiratserlaubnis unterstützt. Ich möchte ihn nicht mit zuvielen Bitten auf einmal überfallen." Immer einen Schritt nach dem anderen, sonst gab es am Ende gar kein Vorwärtskommen.


    "Ja, das ist es." Auch Valerian leerte seinen Becher. "Ich glaube, ich habe Dir genug Deiner Zeit gestohlen. Danke nochmal für alles. Ich werde sie glücklich machen, das verspreche ich Dir. Und ich gebe nicht oft Versprechen." Denn er hatte den Anspruch an sich, sie zu halten.

  • Das ist sehr weise von dir. Ich glaube mir würde es auch nicht passen wenn man mich derart überfallen würde.


    Lächelte Sedulus Valerian zu.


    Ach i wo. Man kommt nicht oft dazu solche Gespräche zu führen, von daher war es mir eine Freude. Gut. Ich hoffe nur das ich dich nicht daran erinnern muß. Wobei ich mir sicher bin es nicht tun zu müssen.


    Lächelte Sedulus auf`s Neue.

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