Er kam sofort zur Sache, immerhin ahnte er schon warum er aufgesucht wurde.
"Und wie kommen die Arbeiten voran?"
Er kam sofort zur Sache, immerhin ahnte er schon warum er aufgesucht wurde.
"Und wie kommen die Arbeiten voran?"
Ich grinste "Du weisst natürlich, warum ich komme" und begann meine Ausführungen.
"Nun, der Currator leistet gute Arbeit, hat alle Aufgaben verteilt und die Kommandeure der Einheiten haben ihre Männer zugewiesen.
Die Arbeiten wurden aufgenommen und laufen, momentan, auf Hochtouren.
Bis jetzt gab es keine Probleme und die Einheiten arbeiten auch gut zusammen.
Praefectus Crassus war kurz vor Ort und hat sich ebenfalls über den Fortschritt der Arbeiten informiert und vor Ort leitet Tribun Dragonum, von den Urbanern, die Einheiten!"
Ich überlegte kurz und nickte dann, das müsste eigentlich alles gewesen sein, soweit.....
"Gut, gut dann läßt sich die Hoffnung anstreben, das die Wasser des Tibers gut ablaufen können.
Treibe sie weiterhin zu schnellem Handeln an, es kann schon in wenigen Tagen soweit sein. Vielleicht sollten wir eine Wasserwache aussenden, dei an einer weit oben gelegenen Stelle am Tiber Tiefenmessungen vornimmt. Das könnte uns eine Warnung sein, wenn das Wasser stark steigt und der Fluss zu einem reißendem Strom wird. Immerhin könnte es am Tage sein und Soldaten noch in den Gängen der Kanäle arbeiten."
Denkt einen Augenblick nach.
"Sprich mit den Kommandanten darüber, vielleicht sieht er sich in der Lage einige Männer zu Ross dafür abzustellen. Immerhin sind es auch seine Männer..."
Ich nickte "In Ordnung, ich werde mich sofort darum kümmern! Hast du sonst noch Anweisungen, Consul?"
"Nein..." er winkte ab.
"Gut" sagte ich und verneigte mich leicht "Dann werde ich deine Zeit nicht länger in Anspruch nehmen! Vale, Consul"
und schon machte ich mich wieder auf den Weg....
"Vale Vinicius Lucianus" Er verschwand so schnell ie er kam. Avarus machte sich hindes auf ins Oecus... der Magen knurrte.
Während Lucilla auf Avarus wartet betrachtet sie gedankenversunken das Mosaik auf dem Fußboden des Atriums. Ihr eigenes Leben kommt ihr bisweilen selbst wie ein Mosaik vor und sie hofft, dass sie eines Tages Steinchen um Steinchen gefunden und an der richtigen Stelle plaziert haben würde, so dass ein wunderbares Bild zurückbleibt.
Schließlich kommt ihr der Gedanke, dass Avarus hier ein kleines Fest feiern wollte. Vielleicht könnten sie doch noch eine kleine Sponsalia nachfeiern. Natürlich würde es nichts an der Situation ändern und sie glaubt weder, dass Meridius dies akzeptieren, noch dass er kommen würde, doch vielleicht wäre es tatsächlich angebracht, die Verlobung im Kreise einiger Freunde zu legitimieren. Mit dem Fuß fährt Lucilla den Rand einer Figur auf dem Mosaik nach und denkt darüber nach, wen sie überhaupt zu ihrer Hochzeit einladen würde. Sie kennt noch immer kaum jemanden in Rom und die meisten Gäste wären wohl 'Anstandsgäste'.
Er betritt das Atrium von der Seite und geht langsam auf sie zu. Auch Helena kommt erst jetzt von der Küche, ein strafender Blick trifft sie und so beeilt sie sich den Importwein und die Datteln abzustellen, um sogleich wieder zu entschwinden.
"Ah ist das nicht eine herrliche Zeit, wenn die Knospen sprießen und die Luft so frisch nach Frühling duftet."
Avarus war bei Lucilla angelangt und setzte sich neben sie. Sein Arm umfasste ihre Schultern und er blickte hinauf, wo sich tiefblauer Himmel mit winzigen Schäfchenwolken abwechselten.
Lucilla lehnt sich genießerisch gegen ihn und folgt seinem Blick zum Himmel hinauf. Sie ist noch immer fasziniert von der Dachkonstruktion, welche den Mosaikboden vor etwaigem Regen schützt, welcher in Rom zwar zugegebenermaßen selten, doch wenn, dann heftig auf die Erde herniederprasselt.
"Mit dir gemeinsam wird jede Zeit nur noch schön sein." gibt Lucilla ein wenig verträumt von sich. Wie lange hat sie sich danach gesehnt, Avarus so dicht an sich dran zu spüren, einfach nur bei ihm zu sein.
Genau genommen nur eine Woche, allerdings eine endlos lange Woche.
"Bist du denn neben der vielen Arbeit dann überhaupt zum Nachdenken gekommen?"
Für den Moment zieht er ihr verführerisches Parfüm ein und läßt die Stille wirken. In der Ferne hört man einige Vögel zwitschern. Doch verdrücken sie sich aus dem Lärm der Stadt.
"Ja das hab ich. Oben in der Bibliothek, drüben im Esszimmer. Auf der Liege in meinem kleinen Reich. Immerzu hab ich Zeit gefunden um über das "Wir" nachzudenken. Mein Entschluss steht fest und mag er noch so steinig sein. Aber ich möchte dich nie wieder loslassen, sondern mein Leben mit dem Deinen teilen. Ob hier oder in fernen Breiten unserer Welt."
Er blickte Lucilla tief in dei Augen.
"Mein Herz liebt dich, da kann mein Verstand nicht nein sagen."
Und drückte ihr einen langen innigen Kuss auf die Lippen...
Ohne den geringsten Widerstand schließt Lucilla ihre Augen, lässt sich einfach in diesen Kuss hineinfallen und genießt ihn, so lange er währt. Als sie ihre Augen wieder öffnet, liegt ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen.
"Mein Entschluss steht ebenfalls fest. Ich werde das tun, was meine Familie immer wollte. Das, was sich meine Mutter noch am Sterbebett gewünscht hat und das, was auch Meridius nur immer wollte. Und das ist glücklich werden. Und glücklich kann ich nur an deiner Seite werden, dessen bin ich mir ganz sicher."
In diesem Augenblick würde sie sogar Sysiphus bei seiner Arbeit helfen, wenn es bedeutend würde, mit Avarus zusammen sein zu können. "Es wird vielleicht nicht immer einfach werden. Meridius wird seine Vorbehalte nicht so schnell ablegen und ich weiß, dir wird es auch nicht immer leicht fallen, doch ich bitte dich nur um eines. Bitte halte deinen Verstand ein wenig zurück, wenn Angelegenheiten die Gens Decima betreffen. Sei ein bisschen weniger kritisch, denn ich bin und bleibe eine Decima. Und ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen, wie ich als Decima an deiner Seite stehen kann." Mit dem Trotz einer Decima fügt sie hinzu: "Alles andere werde ich gemeinsam mit dir durchstehen und nichts und niemand wird mich von dir abbringen."
"Vielleicht schaffst du es ja mir diese Sturköpfigkeit auszutreiben, aber da ich mich nicht weiter auf politischem Boden begeben werde, ist es durchaus im Möglichen dir diesen Wunsch zu erfüllen."
Wie könnte er ihr da auch widersprechen...
Erneut küsst er sie und sicher spürt sie, das er mehr von ihr will. Naja gerade noch rechtzeitig vor einem Homogenen Kollaps reißt er sich los.
"Wollen wir heut zusammen noch etwas unternehmen, oder reden wir einfach bischen miteinander. Ich war übrigends diese Woche bei Hungi... "
Obwohl er der Mann ist, mit welchem Lucilla den Rest ihres Lebens verbringen will ist ihm sein drängendes Verlangen doch etwas unangenehm. Sie hofft, dass er sich noch bis zur Hochzeit gedulden könnte.
"Hast du etwas Besonderes im Sinn?" fragt sie neugierig nach, immerhin gibt es viele schöne Orte in Rom. "Von mir aus reicht es aber auch, wenn wir hier bleiben. Hauptsache du bist bei mir."
Dann schaut sie ihn mit großen Augen an. "Was hat Hungi gesagt? Bekommen wir unseren Legatus Augusti Cursu Publico zurück? Hast du ihm auch von deinen Plänen bezüglich der..." Sie grinst verschmitzt. "...der Reise erzählt?"
Er lehnt sich zurück nickt einem Sklaven zu und wartet, bis dieser heran getreten ist.
"Möchtest du etwas essen Lucilla oder einen besonderen Umtrunk haben?"
Zum Sklaven äußert er sich vorerst mit allgemeinen Anweisungen.
"Decke im Oecus ein, lasse auch die Heizung anzündeln, die Abende sind kühl und lass einen der Jungen um die Ecke laufen. Wir könnten einige Harfenspieler vertragen. Sie sollen auch Popillia mitbringen, ihre zarte Stimme wird uns unsere Ohren verwöhnen."
Nachdem dieser Sklave genug Aufgaben zu erfüllen hatte, trat Paulus heran, um die kulinarischen Wünsche aufzufangen.
Avarus blickt zu ihr und wartet, was Lucilla wünscht. Ihm ist es nach dem stressigen Arbeitstag ganz recht, das sie nicht darauf besteht heut noch auszugehen. Ein netter Abend zu Zweit mit Musikern und Masseuren (so sie es später wöllte ) mochte für einen gelungenen Abend ausreichen.
Lucilla greift nach einer der Datteln, welche Helena bereits herbeigebracht hat. "Noch habe ich keinen Hunger. Aber später sicherlich." Sie beißt ein Stückchen von der Dattel ab und lässt sie sich auf der Zunge zergehen, während sie über ein passendes Getränk nachdenkt. "Etwas Mulsum zum Apetitanregen wäre nicht schlecht."
Sie ist beinahe froh, dass Avarus den Nachmittag in der eigenen Casa dem draußen in der Stadt vorzieht. So müsste sie ihn mit niemandem teilen und könnte ihn ganz für sich allein beanspruchen.
Nachdem die Sklaven entlassen sind, stupst sie Avarus in die Seite. "Nun sag schon, was hat Hungi gesagt? Werden sie dich wieder einstellen? Oder muss ich noch mehr jammern, bis ich endlich einen Vorgesetzten bekomme?"
Er registriert ihre Aussage zum Speisen mit einem Nicken und flätzt sich wieder zu Lucilla hin. Den Mulsum würde ein Diener sicher bald bringen.
Avarus reibt sich die Stelle wo Lucilla ihn gestupst hatte. Manchmal -war er sich sicher- wußten Frauen nichtmal was sie mit ihren spitzen Fingernägeln alles anrichteten.
"Hungaricus war hin und weg. Es kam mir fast so vor als hätte sich während meiner langen Abwesendheit kein einzigster auf diese intressante, wie für römische Verwaltungsverhältnisse gut bezahlte Stelle beworben."
Naja mir kann es Recht sein. Ich hatte während meines politischen Ausfluges nicht wenige Ausgaben und die Reserven doch arg stapaziert.
"Ich werde als wieder dein Vorgesetzter. Die Sache mit der Reise mag auch so laufen, rein die Finanzierung muß noch geklärt werden. Ansonsten denke ich können wir rechtzeitig fliehen. "
Avarus griff in die Schale mit den Datteln und drehte eine heraus. Der Stil landete in einem Becherchen, nachdem er ihn heraus gezupft hatte. Die Frucht an sich in seinem Mund. Das jedoch Stückchenweise. Immerhin ißt auch er diese edlen Früchte nicht täglich.
Zufrieden registriert Lucilla, wie Avarus sich die Seite reibt und schließlich seine Information preisgibt. Was so ein spitzer Fingernagel doch alles bewirkt.
"Überhaupt niemand hat sich beworben?" fragt sie erstaunt und beißt ein weiteres Stück von der süßen Frucht ab. "Mhm, vielleicht hätte ich es doch einmal versuchen sollen, nachdem es den Senatoren anscheinend viel zu gut geht. Und bei Hungi hätte ich vielleicht eine Chance gehabt." Sie lächelt verschmitzt vor sich hin. "Aber so ein armer Kerl wie du wird diese Stelle nötiger haben, als ich. So eine Ehefrau soll ziemlich kostspielig sein, habe ich gehört."
Sie lutscht das letzte Stück Dattel vom Stil und wirft diesen in seinen Becher. Mit der Dattel schluckt sie auch ein Seufzen hinunter. "Es hört sich fast so an, als meinst du das ernst mit der Flucht. Es ist doch nicht wegen uns, oder? Du musst dir wirklich keine Sorgen um meine Familie machen... sie sind alle gar nicht so wild, wie sie manchmal tun."
"Nein überhaupt niemand hat sich beworben." plappert er ihr nach.
"Ohja das hab ich auch gehört. Frauen sollen ganze Goldberge in wenigen Monaten schmelzen können und stehts unzufrieden mit ihrer Garderobe sein..." er grinst sie an und fügt hinzu: "Aber ich weiß ja, das du ein gutes wie reichliches Einkommen hast."
Eine weitere Dattel wandert zum Mund.
"Nein es ist nicht wegen deiner Familie oder dir, aber nach so langer Frustzeit in der Politik sehnt man sich nach der Freiheit und einigen Tagen Seele baumeln lassen. Ich bin mir sicher, auch du wirst diese Tage mit Sehnsucht herbei hoffen. Mal raus aus Rom, keine Staus, keine Hektik unendliche Weiten und Ruhe. Feine Luft und leckere Speisen."
"Ein reichliches Einkommen?" Lucilla schaut ihn gespielt entsetzt mit großen Augen an. "Da musst du mich verwechseln, mein Lieber. Ich bin nur eine schlecht verdienende Preafecta Vehiculorum. Früher waren die Zeiten einmal besser, da gab es noch reichlich Trinkgeld, doch mittlerweile ist es ja nur selbstverständlich, wenn man sich besonders bemüht die Post eilig zu transportieren." Sie seufzt theatralisch. "Aber ich werde mich schon über Wasser halten können. Ambrosius wird eben knausern müssen mit der Stutenmilch im Bad und ein Peeling gibt es dann nur noch einmal in der Woche. Außerdem ziehe ich meine Kleider dann einfach wie eine ordinäre Person so lange an, bis sie mir in Fetzen vom Körper hängt." Grinsend schaut sie Avarus an. "Was würde ich nicht alles tun, nur um mit dir zusammen sein zu können."
Es beruhig Lucilla, dass er nicht glaubt, vor ihrer Familie flüchten zu müssen. "Das hört sich wunderbar an. Auch wenn mir Rom gar nicht so sehr missfällt, doch ich kann es kaum noch abwarten, die unendlichen Weiten zu sehen, in Regionen vorzudringen, die nie eine Decima zuvor gesehen hat."
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