Serranas Blick folgte automatisch dem ihrer Großmutter zu all den Tigeln und Tüchern, mit denen Adula sich auf dem Weg hinunter ins Balneum bepackt hatte und ärgerte sich maßlos, dass sie, von Laevina zweifellos so beabsichtigt, wie in alten Zeiten direkt ein schlechtes Gewissen bekam. So ein Unsinn, schließlich hatte Laevina ihr mittlerweile nichts mehr zu sagen, auch wenn sie Serrana nach wie vor stärker einschüchterte, als diese bereit war, anderen und vor allem sich selbst gegenüber zuzugeben. Aber vielleicht war das hier ja mal eine ganz gute Gelegenheit, um sich ein wenig freizustrampeln, auch wenn sie am liebsten ihrem Fluchtinstinkt nachgegeben und ins Bad geeilt wäre.
"Ich kann baden, wann immer ich möchte." antwortete sie ärgerlich und reckte unwilkürlich den Kopf ein wenig in die Höhe, ohne zu ahnen, dass sie damit eine Bewegung ihrer Stieftochter wiederholte. "Und als ich mich fertig gemacht habe, war im Haus noch alles still und friedlich, warum hätte ich es also lassen sollen?" Serranas Blick ging hinunter zu Sabina, die in Laevinas Griffi mmer noch schrie und zappelte, als hinge ihr Leben davon ab.
"Was hat Sabina denn so Schlimmes getan? Gehört habe ich sie bis vor einigen Minuten nicht, und wenn ich das richtig sehe, sind auch noch alle Vasen und sonstigen Gegenstände hier im Raum vollkommen intakt."