Casa Germanica - Gäste

  • “Ja, 'errin, bitte mir folgen.“, antwortete Nakhti eifrig und führte Vespa zu Quarto.


    Bei diesem angekommen: “'err! Die junge 'errin Aelia Vespa dich sprechen möchte, 'err!“

  • Quarto saß auf einem stabilen und bequemen Stuhl. Er ließ sich gerade ein nicht allzu reichhaltiges prandium – ein Mittagsmahl – servieren.


    “Ah, Vespa, meine liebe Nichte!“, rief er aus. “Wirst du mir nachsehen, wenn ich sitzen bleibe und dich nicht im Stehen begrüße, wie es die Höflichkeit eigentlich gebietet? Meine alten Knochen...“
    Er machte eine theatralische Geste, die wohl bedeuten sollte, wie übel sein alter Körper ihm mitspielte.
    “Willst du mir vielleicht Gesellschaft leisten und etwas mit mir essen, mmh? Nur eine Kleinigkeit, ja?“

  • Sie war froh, dass ihr Onkel wach war und folgte Nakhti. Sie erblickte ihn beim Essen und wollte sich gerade entschuldigen, dass sie störte als er auch schon das Wort an sie richtete.


    "Nein, nein. Bleibe ruhig sitzen Onkel. Ich freue mich sehr, dass du Zeit für mich hast."


    Sie trat näher und drückte ihn ein wenig ehe sie sich zu ihm setzte. Er wirkte direkt munter und es tat gut ihn so zu sehen.


    "Aber wirklich nur eine Kleinigkeit Onkel. Mein Sohn und ich haben schon ein wenig gespeist, aber es ist schon ein wenig her und nehme gern noch etwas."


    Sie lächelte ihn an und nahm einen Bissen.


    "Wie geht es dir? Ist hier alles zu deiner Zufriedenheit? Ich habe ja schon mitbekommen, dass du schon viele Besucher empfangen durftest."


    Gern wusste sie über das was in der ewigen Stadt passierte Bescheid und in letzter Zeit fühlte sie sich wahnsinnig unwissend und vielleicht konnte sie so ein wenig mehr davon erfahren was hier so passierte.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Na, was... ähm... was hast du denn da?“


    Quarto nahm das Schreiben, hielt es weit von sich gestreckt und versuchte mit zusammengekniffenen Augen zu entziffern, von wem es kam.
    Aber kaum begonnen, gab er das Unterfangen auch schon wieder auf: “Ach, diese gekünstelte Schrift und meine schlechten Augen... Gaius, lies du es mir vor, ja?“


    Damit reichte er es an seinen Sohn weiter.


    “Es ist“, eröffnete Paetus seinem Vater, nachdem er das Schreiben rasch gelesen hatte, “eine Einladung zur cena. Von Senator Marcus Decimus Livianus. Er würde sich freuen, wenn du sie in den nächsten Tagen annehmen würdest und es steht dir frei, weitere Gäste mitzubringen.“

  • “Ach ja, Decimus Livianus, sieh an, sieh an...“


    Quarto schloss die Augen und erinnerte sich seines Klienten, den er schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte.


    Die Pause dauerte etwas länger. Wieder einmal schien es fast, als wäre er über seinem Nachsinnen eingeschlafen. Aber dann, plötzlich: “Natürlich, ja, ja, wir sollten diese Einladung wahrnehmen, keine Frage! Du wirst mich begleiten, mein Sohn. Der Mann ist ein weiterer Senator, den du kennenlernen solltest.“


    Er drehte sich mühsam zu Nakhti um: “Laufe zum Haus der Decimer. Es ist auf dem Caelimontium. Sag' bescheid, dass ich die Einladung annehme und Gaius mitbringe. Wann...? Mmh... sagen wir übermorgen, zur cena, wenn das genehm ist.“

  • “Ja, 'err. Zum 'aus der Decimer ich ge'e und sage: übermorgen!“, wiederholte Nakhti, was sein Herr ihm aufgetragen hatte.


    Dann verneigte er sich und machte sich eilig auf den Weg, einmal quer durch die Stadt.


  • “Ach, naja, tatsächlich ist es so, dass sich ein paar alte Freunde an mich erinnert haben... auch ein paar neue und dazu Männer, die sich etwas von meiner Bekanntschaft erhoffen.“


    Er machte eine Geste, dass sich seine Nichte doch bedienen möge.


    “Aber wie ist es dir ergangen? Du bist gut hierher gekommen, ja? Konntest du dich bereits ein wenig einleben?“



    Sim-Off:

    Imbiss per WiSim-Angebot

  • "Nun, alte Freunde hat man doch gern zu Besuch,"


    antwortete Vespa und nahm sich dann etwas von den Dingen, die auf dem Tisch standen. Der Käse war sehr gut und davon nahm sie sich gleich noch etwas. Danach noch etwas vom Obst.


    "Die Reise war ganz in Ordnung. Wir konnten ohne Zwischenfälle nach Roma reisen und wir haben auch ganz so wie du es gewünscht hast die restlichen Dinge mitgebracht. Es ist eingelagert worden. Du hast wirklich Glück solch gute Freunde zu haben. Sie haben uns ganz einfach aufgenommen und sie kümmern sich wirklich gut um uns. Es fiel meinem Sohn und mir nicht schwer uns einzuleben. Ich habe auch schon ein paar Bekannte in der Stadt besucht."


    Bei den Oliven auf ihrem Teller war sie sich ganz sicher, dass sie aus den aelianischen Hainen stammten. Diese waren einfach die Leckersten. Leise seufzte sie als sie das lockere Gespräch mit ihren Gedanken belasten musste.


    "Ich habe nachgedacht. Es ist an der Zeit, das Gaius eine Ausbildung bekommt. Ich wollte dich fragen ob du vielleicht jemanden kennst, der sich seiner annehmen kann? Er ist ein schlauer Kopf und ich denke, dass er einiges erreichen kann, wenn er das möchte. Wie denkst du darüber?"


    Sim-Off:

    Vielen Dank :)

  • “Ach, wenn Lysias nur... aber, nein, was rede ich... er ist lange tot und wäre er es nicht, wie alt wäre er dann? Bald neunzig Jahre, denke ich.“
    Kurz gedachte der inzwischen auch schon sehr alte Quarto seines noch älteren Lehrers, den er schon vor vielen Jahren nahe des Grabmals der Aelier beerdigt hatte.


    “Ist es denn schon so weit, dass der Junge Unterricht benötigt? Aber, gewiss, es kommt der Tag, da die Kindheit nicht nur aus sorglosem Spielen besteht. Und er ist ein Prudentius. Damit tritt er ein großes Erbe an und es geht ihm nicht anders als meinem Sohn Gaius, denn es gibt nicht mehr viele seines Namens.“

  • "Damit hast du recht, Onkel Quarto. Er tritt in wahrlich große Fußstapfen. Da aber leider keiner er Prudentii für seine Ausbildung Sorge tragen kann, liegt es nun an uns. Er soll so gut es geht auf eben jene Verantwortung vorbereitet werden. Nur ich bin damit ehrlich überfragt. Meine Hoffnung lag in dir oder deinen Verbindungen. Sie treten beide ein großes Erbe an,"


    pflichtete Vespa ihrem Onkel bei. Gaius würde es nicht leicht haben, aber sie war zuversichtlich. Er würde es schaffen und sicher ebenso erfolgreich werden können wie es seine Ahnen waren. Aber bis zu diesem Tag hatte er Zeit. Sie mussten nur schon langsam den Weg bereiten.

  • “Mmh... ja, ja, wir müssen uns wohl einen klugen Sklaven kaufen. Leider habe ich zu viele dumme.“
    Er sah unverhohlen Nakhti an.


    “Einen klugen und gelehrten Griechen... ja, natürlich, denn Griechisch so gut zu sprechen, wie Latein, dass zu lernen, damit kann man nicht früh genug anfangen und dafür, natürlich, ist ein Grieche am besten. Es muss keiner aus Achaia sein. Die sind knapp geworden und inzwischen überschätzt. Ein alexandrinischer Grieche wäre auch recht, oder einer aus Asia.“


    Einen kleinen Augenblick dachte er weiter.
    “Später, wenn er ein junger Mann geworden ist, dann brauchen wir einen Senator, der ihn als Tiro fori nimmt. Ich kann es nicht mehr, ich bin schon jetzt zu alt und froh, wenn ich ich Gaius noch genug beibringen kann, bevor er sich zum ersten mal auf die Rostra begibt.“


    Noch einmal geriet er ins Stocken.
    “Wie alt ist der Junge denn jetzt überhaupt?“
    Im ging auf, dass er sich seinen Großneffen schon langen nicht mehr genauer angesehen hatte.

  • "Er wird bald 10 Jahre werden."


    Die Oliven waren sehr köstlich und sie griff erneut zu. Wie sehr sie sich freute, dass sich ihr Onkel so dem Problem annahm. Es schien ihm gut zu tun wieder in Roma zu sein und zu tun zu haben. Die Sorgen um ihn minderten sich etwas.


    "Im Moment wird es wohl nicht leicht sein einen Sklaven aus Alexandria und Asia zu bekommen. Wir werden uns wohl oft auf den Märkten umsehen müssen. Wir werden sicher jemanden für den Jungen finden. Du musst dich nicht sorgen. Es hat ja auch noch etwas Zeit bis er in das Alter kommt bei einem Senator zu lernen. Mein Vetter wird das wohl deutlich früher tun. Wie wird er eigentlich bei den anderen Senatoren aufgenommen? Ich hoffe doch gut?"


    Vespa hofte es wirklich inständig. Stabilität war wichtig für die Stadt und ihre Familie hatte bisher immer dazu beigetragen.

  • “Gaius? Ach, er ist ein sehr kluger Junge. Nur leider ist er manchmal zu ungeduldig und zu vorlaut. Er mischt sich manchmal in die Gespräche der Älteren ein, ohne gefragt zu werden und er kann dabei nicht immer verbergen, dass er meint, es besser zu wissen. Aber, na gut, er ist jung und muss noch lernen sich zu zügeln. Bisher hatte er noch kein Amt inne, konnte und musste sich noch nicht beweisen. Man hat ihn freundlich aufgenommen. Das kommt aber, weil er mein Sohn ist. Er wird sich bemühen müssen, dass man ihn um seiner selbst schätzt. Doch die wirkliche Probe kommt ohnehin erst, wenn er für den Cursus Honorum kandidiert. Der Senat kann eine Schlangengrube sein, in der es ein junger Mann nicht immer leicht hat. Dann wird man sehen. Aber es hat noch ein wenig Zeit.“

  • "Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg finden wird. Er ist ein Aelius und wir lassen uns nicht unterkriegen."


    Es klang fast schon wie eine kleine Kampfansage. Es war so viel passiert und sie hatten so viel hinnehmen müssen. War es da nicht nur gerecht, dass es endlich besser wurde? Vespa fand, dass es ihnen zustand.


    "Das Alter bringt die Ruhe in die Menschen. Wir waren es doch alle und wir haben es gelernt und auch wenn er es im Moment vermutlich noch nicht zu schätzen weiß so wird er später gern deinen Rat suchen. Da sind sie auch alle gleich."


    Die Aelia sprach da sogar aus eigener Erfahrung. Dann kam sie auf das anfängliche Thema zurück.


    "Also suchen wir als nächstes nach einem Lehrer für den Jungen. Ich hoffe, dass wir einen Guten finden."


    Kurz versank sie in Gedanken und verspeiste nebenher etwas vom Obst. So ganz nahm sie es aber nicht wahr. Es gab etwas, das ihr schwer auf der Seele lag.


    "Weißt du eigentlich schon wie es mit uns weiter gehen wird?"

  • “Ich habe mich gezeigt, ich habe alte Verbindungen erneuert und neue geknüpft. Es stehen nach wie vor viele namenhafte Männer und manche Familien hinter mir. Appius Cornelius wird nicht an mir vorbei kommen. Er kann es sich nicht leisten, uns noch lange zu ignorieren. Es gibt da einen jungen Senator aus seinem Umfeld. Er heißt Duccius, Duccius Vala. Mit ihm haben wir vereinbart, dass er ein Treffen arrangiert. Dabei wird sich dann hoffentlich zeigen, was wir zu erwarten haben.“

  • Da blieb ihr doch glatt die Traube im Hals stecken. Vala würde ein Treffen zwischen Kaiser und ihrer Familie organisieren? Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Als sie dann wieder Luft bekam, trank sie einen Schluck um ihren Hals zu beruhigen.


    "Dann hoffe ich, dass dir dieses Treffen auch wirklich bald ermöglicht wird. Eigentlich müsste Palma doch wissen, dass wir auch gern unser Schicksal geklärt wissen möchten. Die gens ist aber nicht systemrelevant also kann man sie warten lassen."


    Vespa kam nicht umhin zu seufzen. Manchmal war sie ganz froh mit der Politik auf Kriegsfuß stehen zu können. Natürlich wusste sie gern Bescheid und versuchte zu verstehen was sich die großen Köpfe des Reiches dachten wenn sie etwas taten oder auch nicht. Nur manchmal fehlte ihr die Muße Dinge verstehen zu wollen, die sie nicht verstand.


    "Ich bin gespannt was er dir zu sagen weiß und was dann aus uns wird."

  • “Wenn ich zu ihm gehe, dann bestimmt nicht als Bittsteller. Der Bürgerkrieg hat Rom gespalten. Selbst die Gegner des Usurpators zerstreiten sich jetzt, wo er tot ist. Cornelius hat nur dieses Testament. Nur das legitimiert ihn und ich habe vorher nie etwas davon gehört. Mein Bruder hat ihn vor seinem Tod nicht zum Caesar ernannt. Wenn er glaubt, auf unsere Unterstützung verzichten zu können, dann ist er ein leichtsinniger Narr. Nein, mein Kind, wir sind nicht unbedeutend, wir sind relevant!“


    Quarto glaubte daran, auch wenn manch einer ihn dafür vielleicht verspottet hätte, angesichts des Sieges von Palma und den Legionen, die treu hinter ihm standen. Dieser Duccius Vala hatte ihn das deutlich spüren lassen. Aber der alte Consular war von der eigenen Bedeutung nach wie vor überzeugt.

  • Es überraschte sie wie intensiv ihr Onkel darauf reagierte als sie meinte, dass sie wohl nicht mehr so wichtig wären. Seine Worte machten ihr aber deutlich, dass sie gar nicht so geneigten Hauptes durch die Stadt laufen sollte. Er hatte recht, sie waren noch immer wichtig. Wenn sie so in sich hinein hörte, baute es sie unheimlich auf.


    "Dann hoffe ich, dass er das wirklich weiß und sich dessen auch bewusst ist. Er sollte dich wohl wirklich bald mal bei sich vorsprechen lassen."


    Wie lange waren sie schon aus Roma zurück? Eigentlich lange genug um vom Kaiser mal eingeladen worden zu sein, aber das war noch immer nicht passiert. Sie könnte jetzt viel mutmaßen warum er sich dann so viel Zeit ließ.


    "Ich wollte dich auch noch fragen ob ich dir bei irgendetwas helfen kann? Du weißt doch, dass du mich immer ansprechen kannst."


    Manchmal musste sie ihn daran erinnern, dass sie ihm gern half wenn sie es vermochte.


  • Mit hochgezogener Augenbraue sah sie auf die Tabula, die sie in den Händen hielt. Am liebsten hätte sie diese auf den Boden geworfen. Da glaubte dieser Kerl, dass er nicht persönlich anzutanzen brauchte? Was erlaubte er sich nur? Vespa klappte sie zu und legte sie auf dem Tisch ab. Sie trank einen Schluck von dem verdünnten Wein, atmete durch und sah wieder zu dem Täfelchen. Noch immer wollte sie diese der Schwerkraft mit Schwung überantworten, aber dann würde sie nur zerbrechen. Es war ja noch immer ein Kaufpreisvorschlag, der ordentlich war. Sogar sehr ordentlich sogar. Mit ganz zu viel hatte sie nicht gerechnet. Aber in Anbetracht der geringen Grundstücksmenge, war es sicher ein annehmbarer Preis. Bei aller Wut auf diesen Kerl, dachte sie an die Freundschaft die ihren Mann mit der Familie verband. Die anderen schienen also nicht so zu sein wie Vala. Sie würde es wohl oder übel annehmen und das schrieb sie ihm nun. Allerdings nicht ehe sie noch einen Schluck genommen hatte und noch mal vor sich hingrummelte.

  • Teutus hatte den Gast zu seiner Unterkunft gebracht.


    So Herr, hier ist dein Zimmer. Ich hoffe du wirst hier alles finden was du benötigst. Sollte etwas fehlen, so rufe bitte einen der Hausklaven. Sie werden dir so ziemlich jeden Wunsch erfüllen. Aber auch nicht alle.


    Grinste Teutus spitzbübisch und ging wieder zu seinem Herren zurück.

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