"Du meinst 'zu befehligen', nicht war?"
Dieses Komitteewesen bereitete mir Unbehagen.
"Wozu benötigen wir dann einen Rector? Und wer trägt die Verantwortung für Entscheidungen?"
/edit: zweite direkte rede angefügt
"Du meinst 'zu befehligen', nicht war?"
Dieses Komitteewesen bereitete mir Unbehagen.
"Wozu benötigen wir dann einen Rector? Und wer trägt die Verantwortung für Entscheidungen?"
/edit: zweite direkte rede angefügt
> Senator Avarus, du sagtest, dass der Rat auch die Schule nach außen vertritt, aber ist nicht der Rector die Person, die von den Bürgern aufgesucht wird und damit die Vertretung der Schule nach außen darstellt? An diesem Punkt würde ich gern wissen, wie weit die Kompetenzen des Rectors reichen, denn gewiss wird er bei Anfragen der Bürger auch Entscheidungen treffen müssen ohne jedes Mal den Rat einberufen zu müssen, was wohl auch den Mitgliedern des Rates ebenso entgegenkommen würde, so sie nicht für jede Kleinigkeit herangezogen würden. Was also würde in der Entscheidungsgewalt des Rectors liegen? <
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Ups, Felix war schneller
"Nein, nein ihr versteht mich falsch. Für den allgemeinen Ablauf der Schule wird der Rector ganz allein verantwortlich sein. Für die Aufnahme von neuen Kursen etc. wendet er sich zur Konsultierung an die Ratsmitglieder. Auch die Praeceptoren haben dabei etwas beizutragen. Entscheidend ist aber auch hier die Stimme der Schulleitung, also des Rectors. Der Rat ist demnach viel mehr ein Organ, das sich um neue Dozenten bemüht, die Entscheidung trägt, wer in der Schule lehren wird und wer sie leitet. Dazu sich über die Stadtgrenzen Roms in Fragen der Public den Interressen der Schule widmet und der in Notsituationen zwischen den angestellten Gelehrten, dem Rector, aber auch Menschen von Außen als Schlichter auftreten vermag."
Erneut knappert er auf etwas herum. Diesmal war es eine in Honig eigetunkte Feige.
"Alleinig die Option des Personalwesens in seiner Entscheidung zu wählen, wird es einem Rector nicht erlauben den Ruf der Schule all zu stark strapazieren zu können. Jener kann neue Mitarbeiter an den Rat heran tragen, denn oft treten auch jene zumeist in des Rectors Officium um sich um eine neue Stelle zu bewerben. Aber die Entscheidung darüber sollte bei einem Kontrollgremium liegen."
Nun meldete sich auch Adria zu Wort.
"Es geht vor allem um strukturelle Entscheidungen. Die Bestellung des Rektors etwa sollte unbedingt bei diesem Gremium liegen. Als ich zum Rektor ernannt wurde, wurde dabei sogar noch der Senat eingebunden." Falls sie sich noch richtig daran erinnerte. Schon Jahre lag es zurück.
"Aber auch wenn es Veränderungen im Kurssystem geben soll. Zu welchem Thema der nächste Kurs stattfinden wird, wird den Rat wohl eher nicht interessieren bzw. er seine kostbare Zeit dafür nicht verschwenden wollen und solche Entscheidungen weiterhin allein beim Rektor belassen.
Wir hofften mit euch Personen zu finden, denen die Schola und ihre Zukunft am Herzen liegt, die die Schola unterstützen, helfen die Qualität und das Ansehen hoch zu halten, nicht nur ein Ort des Lernens sondern ein Ort der Bildung zu sein."
"Ich denke es würde reichen, wenn der Rat die Macht besäße Rektoren zu ernennen und abzusetzen. Damit kann er dem Rektor als Ratgeber zur Seite stehen - und zwar ohne das Risiko, ignoriert zu werden. Wenn man den Rektor außerdem dazu verpflichtet, vor wichtigen Entscheidungen den Rat zu konsultieren, sollten wir für alle Eventualitäten vorgesorgt haben."
Zufrieden griff ich nach einem Häppchen.
Die Antwort des Avarus stellte Callidus zufrieden und es schien fast so, als würde man schon in die Nähe eines gemeinsamen Nenners kommen.
> Solange der Rat über Ein- und Absetzung des Rectors bestimmen kann, wird dieser sich bei allzu großen Entscheidungen automatisch an den Rat wenden und es nicht wagen, ihn zu übergehen. Strukturelle Veränderungen an der schola sollten grundsätzlich nur in Einvernehmen mit dem Rat vollzogen werden. <
Ein kräftiges Nicken symbolisierte, das das genau das war, was er gemeint hatte. Sprechen konnte Avarus gerade nicht, denn es waren die ersten scharf gewürzten und mit Peperoni's ausgestopften Hühnchen serviert worden. Er war dabei nicht zögerlich gewesen und sein Mund voll.
Erst nach einer gewissenhaften Kauphase antwortete er demnach.
"Genau das ist es was ich mit meinen Worten ausdrücken wollte."
Der Blick streifte zu Adria und traf sich mit ihren. Sollte man nun auf die Besetzung eingehen oder war es vorher noch Zeit andere Faktoren zu beleuchten?
Ich wunderte mich ein wenig, schienen doch Avarus' Worte nur in seinem Geiste meinen und des Aeliers Vorstellungen entsprochen zu haben. Schulterzuckend vergriff ich mich an den Speisen und wartete auf weitere Wortmeldungen. Meine Meinung schien mehrheitsfähig zu sein.
Callidus, bin ich dir da ein 2. Mal zuvorgekommen?
"Können wir es also so verstehen, dass ihr diesem Rat auch angehören würdet?", fragte Adria sicherheitshalber nochmals in die Runde, wobei die Frage vor allem Felix und Hungaricus betraf.
Hungi hatte der Unterhaltung schweigend beigewohnt. Wollte er doch sich zuerst einmal anhören, was Avarus zu sagen hatte und dann riss Felix das Gespräch an sich. Und dann hatte er eigentlich auch nicht wirklich etwas zu sagen, also nickte er nur.
ZitatOriginal von Aelia Adria
"Können wir es also so verstehen, dass ihr diesem Rat auch angehören würdet?", fragte Adria sicherheitshalber nochmals in die Runde, wobei die Frage vor allem Felix und Hungaricus betraf.
Unschuldig blickte ich meine Nachfolgerin und bald auch ehemalige Rektorin an. Verging die Zeit wirklich so schnell?
"Ich habe Avarus bereits zugesichert, dass ich gern einem solchen Rat beiwohnen würde."
Warum man allerdings den ehemaligen Oberprätorianer in einem intellektuellen Zirkel wünschte, das war mir schleierhaft.
Nachdem sie das dezente Nicken von Hungaricus wahrgenommen hatte und auch Felix zugesagt hatte, meinte sie: "Wunderbar. Auf die Unterstützung durch ehemalige Rektoren wird natürlich besonders großer Wert gelegt.
Auch ich selbst würde gerne dazugehören. Ich war lange genug Rektor der Schola und es wird Zeit für jemand anderen. Jemanden, der schon Einblick in die Schola und deren Verwaltung hatte.
Ich möchte gar nicht lange herumphilosophieren sondern euch gleich Callidus als neuen Rektor vorschlagen."
Es war manchmal einfach Pläne zu durchkreuzen. Ohne zu wissen, das man es tat. Avarus war über den Vorstoß von Adria zwecks des Rectorenposten erfreut. Schließlich aber wußte er dies schon vorher. Das sie sich nun in dem Rat platzieren wollte, war ihm hingegen unbekannt und er erinnerte sich daran (glücklicher Weise) von bis zu vier Paten gesprochen zu haben.
Sie war für die Zeit ihrer Rectorenaufgabe eine wichtige Stütze und Reformantin gewesen, hatte viel Neues für die Schule verwirklicht. Ihren Willen nicht zu entsprechen, wäre stupide. Für einen Moment mußte er die Zeit nutzen um abzuwägen. Dabei aß er etwas Gedanken verloren an einem zarten Stückchen Filetfleisch weiter und nahm vom Wein...
Etwas überrascht schaute Hungi von Adria zu Callidus. Sicher hatte er gewußt, daß Adria nicht auf ewig den Rectorsposten innehaben wollte, und er hatte sich auch gedacht (oder hat Avarus ihm das explizit gesagt?), daß es an diesem Abend zu einem Wechsel an der Spitze der Schola kommen sollte. Also insofern war es doch nicht so überraschend, wie Hungi im ersten Augenblick dachte.
Aha... etwas fragend blickte er zwischen den beiden hin und her. Mit Verlaub, das überrumpelt jetzt doch. Ist das schon eine fixe Sache und ihr wollt jetzt nur noch unser Abnicken oder gibts auch noch andere Kandidaten?
"Es wäre nicht im Sinne des Rates, diese Wahl einfach abzunicken, wie du es so schön ausdrückst Senator Hungaricus. Aber es hat sich bisher kein anderer geeigneter Kandidat für diesen Posten gemeldet. Kein Römer hat sich dafür intressiert, kein Römer hat sich in den letzten Monaten überhaupt für eine Tätigkeit in der Schule intressiert. Ein Römer scheint sich derweil nur dafür zu intressieren, wie schnell er seine benötigten Kursunterlagen besteht. Genau das ist eins jener Probleme, die wir schon eine ganze Weile haben. Aufrufe der Schulleitung bleiben ungehört. Hoffnungsvolle Intressenten verlieren schnell wieder ihre Lust etwas zu bewegen.
Wenn dir aber jemand ins Auge rückt. Es schon getan hat oder du ihn empfehlen würdest, sei es nicht verwehrt ihn uns zu nennen, ihn hier zu nennen oder später. Es ist ein Vorschlag. Die Wahl aus den Reihen jener zu gestalten, die lange Zeit ihre Kraft und Fürsorge dem Wohlergehen der Schule gewidmet haben."
Darauf einen Becher Falerner.... und zwei drei Datteln.
Adria stimmte dem Avarus mit einem deutlichen Nicken zu.
Die sperrige Reaktion von Hungaricus hatte sie durchaus überrascht, obwohl solche Launen für ihn nicht untypisch waren.
"So ist es, es sollte ein Vorschlag jemandes sein, den ich dafür geeignet halte, und nun war eure Meinung dazu gefragt."
Callidus hielt sich aus der Diskussion, die ja schließlich um seine Person geführt wurde, deutlich zurück und naschte von den Köstlichkeiten, die der Senator hatte auffahren lassen.
Für alle in der Wisim, ich hatte gehofft es nicht dazu schreiben zu müssen.
Er selbst nutzte die kleine Pause, um sich den Wamst weiter voll zu stopfen. Dies tat er mit der nötigen Ruhe, aber im Wissen den Sättigungspunkt bereits überschritten zu haben...
ZitatOriginal von Aelia Adria
"So ist es, es sollte ein Vorschlag jemandes sein, den ich dafür geeignet halte, und nun war eure Meinung dazu gefragt."
Aha. antwortete Hungi wenig eloquent. Allerdings fiel Hungi auch nicht wirklich jemand ein, der für diese Arbeit in Frage kommen würde, deswegen schaute er zu Felix hinüber.
Gefolgt von ihrem Sklaven hatte Medeia die Residenz des Senators, Praeceptor und rege aktiven Architectus, sogar als Magister, betreten, schritt durch die Gänge bis in die Räumlichkeiten des Triclinum hinein. Am Eingang dieses Speiseraumes angekommen, schlug sie ihre goldsafranfarbene Palla zurück, rückte ihre lange dunkelgrüne Stola zurecht, für so ein offizielles Treffen erschien ihr das Gewand doch angebracht, und betrat mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen den Raum. Ihre Mutter pflegte stets zu betonen, mit einem gut gesetzten Lächeln war schon die halbe Schlacht bei den Männern gewonnen und bis auf Adria erwartete Medeia nur einen Raum von höchst wichtigen Persönlichkeiten, sprich Angehörige des anderen Geschlechts. Lächelnd grüsste sie in den Raum hinein. „Salve, meine Herren. Salve, werte Aelia. Entschuldigt bitte meine Verspätung, ich bin gerade erst aus Mantua eingetroffen.“ Da nicht allzu viele Plätze mehr frei waren, schritt Medeia auf einen der Sessel und nahm geschmeidig darauf Platz, hörte die letzte Worte, mehr den letzten Ausruf von Hungaricus und war somit in keinster Weise im Bilde, was der Stand des Treffens war. Sie nahm von einem Sklaven einen Becher mit verdünnten Wein entgegen und wandte sich ein wenig an Adria. „Habe ich schon viel verpasst?“ fragte sie die Rectorin leise.
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