Casa Germanica - Triclinium

  • Vulgär beschrieb Vescularius ziemlich treffend. Auch wenn sie es nicht bestimmen konnte, dieser Mann hatte etwas an sich, dass sie nicht leiden konnte. Die wenigen Begegnungen mit ihm waren zwar nicht wirklich negativ gewesen, aber so wie er sich angebiedert hatte, auch an sie, hatte sie es lieber, wenn sie nicht allzu oft auf ihn traf. Das erste Mal hatte sie ihn in Ostia kennen gelernt, zur Einweihung des Merkurtempels. Es war an sich ein schönes Fest gewesen, aber die eindeutigen Blicke, welche der PU ihr zugeworfen hatte, waren ihr ziemlich unangenehm gewesen. Zu den Fontinalien hatte sie ihn eingeladen, weil es ihre Onkel zum einen gefordert hatte und zum anderen, weil es den Regeln der Höflichkeit entsprach. An diesem Abend hatte sie aber kaum mit Salinator gesprochen, sie war zu sehr mit ihren Gastgeberpflichten beschäftigt gewesen und hatte sich dann doch lieber bei ihren Freundinnen und Valerian aufgehalten, als bei langweiligen Politikern. Was sie so an Salinator störte, war dass sie ihn nicht einschätzen konnte und das es unzählige Gerüchte gab. Die meisten waren eben wie Avarus schon sagte aus Neid und Missgunst entstanden, aber meist steckte in so etwas auch ein Fünkchen Wahrheit.
    Während sie so ihren Gedanken nach hing, wurde die Frage erläutert, wie die Germanica nun zu dem PU standen. Anscheinend war diese Frage nicht wirklich leicht zu beantworten. Zwar verdankten ihre Verwandten dem Mann viel, aber wirklich auf seine Schlagen würden sie sich nicht. Zumindest hatte sie das Gefühl. Sie blieben auf höflicher Distanz. Sie nahm sich vor, einmal Valerian um eine Einschätzung des Mannes zu bitten, er hatte noch einmal einen ganz anderen Blick auf diese Dinge.

  • Gundhraban hatte Aulus Germanicus Umbricius also ins Triclinium geführt und einen anderen Sklaven angewiesen dem Gast etwas zu Trinken zu bringen. Er selbst machte sich auf den Weg, die beiden Senatoren Avarus und Sedulus zu holen so fern sie denn im Hause waren.


    Nimm doch bitte einstweilen Platz Herr! Ich denke die Senatoren werden nicht lange auf sich warten lassen wenn sie im Hause sind.





    ___________________
    Gundhraban Türsklave

  • "Germanicus Umbricius... hm dein Name sagt mir was, dein Gesicht jedoch nicht. Ich heiße Dich willkommen in unserem Haus. Ich bin Germanicus Avarus, der Hausherr."


    Er reichte dem Mann verstohlen die Hand, denn die Gesichtszüge vermochte Avarus nicht einzuordnen. Das reservierte Verhältnis mußte erst noch durchbrochen werden, indem der junge Mann von sich erzählte und davon berichtete was er die letzten Jahre getan hatte.

  • Ich erwiderte den Händedruck und lächelte matt. "Ich bin der Sohn von Lucius Germanicus Matrini." erklärte ich dem Hausherren. "Ich war die letzten Jahre in Ostia und möchte nun gerne in Rom Fuß fassen." fuhr ich fort und hielt die Hand so lange, bis sie die meine losließ. "Mein jüngerer Bruder ist in Mantua stationiert. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst."

  • Da kam schließlich auch Sedulus hinzu.


    Salve Onkel Avaraus. Und du mußt dann wohl Germanicus Umbricius sein, sei auch du mir willkommen. Ach du warst in Ostia? Wenn du nur ein Steinwurf weit weg warst, warum hast du dich nicht eher blicken lassen?


    Fragte Sedulus neugierig und auf`s Geradewohl heraus.

  • "Salve." begrüßte ich den zweiten Mann, der dazu kam, und ich musste ihm zugestehen, dass er diese Frage stellte. Auch ich hatte mir diese Frage schon oft gestellt und eigentlich gab es nur eine Antwort darauf. "Bislang gab es für mich keinen Grund. Ich versuchte in Ostia Fuß zu fassen, war jedoch alleine nicht sonderlich erfolgreich. Ich möchte jetzt in Rom eine Anstellung finden. Am liebsten irgendwo in der Verwaltung." erklärte ich gleich beiden.


    Meine dunklen Augen blickten dabei alle zwei Germancia abwartend an. Es interessierte mich sehr, was sie zu sagen hatten. Anderenfalls wäre ich gar nicht hierher zur Casa gekommen.

  • In Rom, in der Verwaltung? An was hattest du denn da gedacht? Wäre es da nicht einfacher gewesen erst einmal in Ostia ein wenig reinzuschnuppern ob dies überhaupt etwas für dich ist?


    Fragte Sedulus gleich ohne weitere Umschweife. Da fiel ihm ein, dass er sich dem anderen Germanices noch gar nicht vorgestellt hatte.


    Entschuldige, ich vergaß mich vorzustellen. Quintus Germanicus Sedulus mein Name. Ich bin der Neffe des Hausherrn.

  • Ein wenig irritiert war ich von diesem Verhör schon, aber ich wollte mir die Verunsicherung nicht anmerken lassen. Ernst blickte ich in Sedulus Augen, während der Hausherr anscheinend beschlossen hatte, seinem Neffen und ihm bei dem Gespräch zuzuhören.


    "Ich habe in Ostia nichts mehr, das mich hält. Mein jüngerer Bruder ist in Mantua und... nun ja, mein Vater tot. - Und es freut mich dich kennen lernen zu dürfen, Sedulus." versuchte ich dem Germanicus meine Beweggründe zu erklären.

  • Sedulus sah Avarus an, was der dazu meinte. Er selbst hätte sich ja für Ostia ausgesprochen, da es dort wohl doch eher diverse Möglichkeiten gab weiterzukommen als hier in Rom.


    Vielleicht könnte man dich als Stadtschreiber oder aber als Agrimensor unterbringen. Was meinst du Onkel?

  • "Was ich dazu sage? Nun es betrübt mich, das die Familie nur etwas wert zu sein scheint, wenn sie benötigt wird. Aber anders als für dich Germanicus Umbricius ist sie für uns das Wichtigste. Natürlich wirst du einen Posten als Scriba auch in Rom finden, aber in der Provinzverwaltung hättest du es deutlich leichter. In Roms Stuben sitzen all jene, die gern dem Vater nah sein wollen, um von ihm zu lernen. Meist sind es Senatorensprösslinge und nunja es wird weitaus schwieriger dort eine freie Stelle zu finden. Ich würde vorschlagen, das du mal den Senator Marcus Vinicius Lucianus aufsuchst. Er verwaltet die Provinz Italia und kann dir sicherlich einen Posten in der Provinzverwaltung anbieten. Vorallem wenn du mit dem klangvollen Namen eines Germanicus zu ihm kommst." ;)

  • Ich seufzte und sah die beiden ernst an. "Ich sehe es wirklich nicht so, dass ich die Familie nicht nur dann für wichtig halte, wenn ich sie benötige. Ich hielt mich bislang nur an meine näheren Verwandten in Ostia. Für mich gibt es nichts wichtigeres als meine Familie. Ich weiß auch nicht, warum mein Vater uns nicht früher bekannt machte." erklärte ich den beiden und fragte mich ernsthaft, warum die beiden mich nun so in die Enge drängten. Ich wollte weder meine Gens irgendwie ausnutzen, noch sonst irgend etwas. Es war lediglich so, dass ich mich als erstes an sie hatte wenden wollen, als ich in Rom ankam. Für mich war es kein Problem, es selbst zu versuchen. Es war ja nun nicht so, dass ich faul war. Ich wusste nur nicht, wo ich anfangen sollte. "Ich hatte mir lediglich einen Rat erhofft und dachte, wenn ich schon in Rom bin, könnte ich auch hier vorbeikommen und mich vorstellen."

  • Sedulus hob beschwichtigend die Hände.


    Da hast du ja auch gut daran getan Germanicus Umbricius. Nun hast du jeweils zwei Vorschläge gehört. Zum einen meinen mit zwei Ämtern welche du anstreben könntest, und zum anderen den von Germanicus Avarus, dass du es einmal bei Senator Vinicius Lucianus versuchst. Nun liegt es an die wie du dich entscheidest.

  • Nickend blickte ich Sedulus an. "Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass die ganzen Senatorensprösslinge die guten Posten in Rom besetzen. - Ich bin auch hierhergekommen, um einen Rat zu bekommen. Wahrscheinlich werde ich mich wirklich erst einmal an den Senator Venicius Lucianus wenden. Dies scheint mir eine vielversprechende Idee zu sein." meinte ich und lächelte leicht. "Ich möchte endlich etwas erreichen in meinem Leben. Dies wird sicherlich auch unserer Familie zu Gute kommen."

  • Da kam Sedulus eine Idee. Lucianus würde eh zu Gast hier sein, also warum nicht auch Germanicus Umbricius mit zum Essen laden?


    Ich habe eine Idee. Der Senator Vinicius Lucianus kommt die Tage zum Essen zu uns, was hälst du davon, wenn du dich einfach zu uns gesellst? Den weg hast du dir dann schon einmal gespart.

  • Bei diesem Vorschlag blieb nichts anders als zu lächeln und zu nicken. "Das klingt nach einer wunderbaren Idee. - Allerdings habe ich schon eine sehr wichtige Frage: Kann ich hier bleiben oder soll ich mich um ein Wirtshaus bemühen?"

  • Sedulus grinste.


    Natürlich kannst du hier wohnen bleiben. Ich werde Anweisungen geben, dass man dir ein Gästezimmer zurecht machen läßt. Ich nehme an, dass du dann für eine Weile hier wohnen wirst oder?


    Wollte Sedulus wissen. Schließlich wußte er gerne wo er dran war. 8)


    Sim-Off:

    Am besten bastelst du dir selbst dein Cubiculum. :)

  • Ich lächelte Sedulus an. Er mochte ein paar Jahre älter sein als ich, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mich ganz gut mit ihm verstehen würde.


    "Wenn ich in Rom bleibe, bleibe ich natürlich gerne länger Gast in der Casa meiner Gens. - Sollte ich irgendwo in der Provinz eine Anstellung bekommen, wird sich zeigen, wo ich bleiben kann. Ich bin froh, endlich wieder Kontakt zur Familie zu haben."


    Sim-Off:

    Wenn ich's dann brauche...

  • Sim-Off:

    Du wirst es brauchen, sonst kann der Sklave dich nicht zum Essen holen kommen... ;)


    Sedulus nickte zufrieden. So war dann wenigstens noch ein Germanicus im Hause wenn der Rest sich schon nach Mogontiacum aufmachte um Rom zu entfliehen... 8)


    Gut, dann freue ich mich darauf, hin und wieder deine Gesellschaft geniesen zu können. Auf alle Fälle sei dir gesagt, bleibe solange du willst und du es für nötig erachtest. Fühl dich ganz wie Zuhause.


    Wobei, es war ja nun mehr oder weniger sein Zuhause... 8)

  • Sedulus wurde mir immer sympathischer. Ich freue mich immer über ein wenig Gesellschaft. Ich war in letzter Zeit ziemlich alleine. Nach dem Tod meines Vaters habe ich mich ziemlich zurückgezogen. Jetzt fühle ich mich bereit, mein Leben im Angriff zu nehmen. erklärte ich meinen beiden Verwandten.

  • Sehr schön Germanicus Umbricius. Dann wirst du auch gleich eine erste Aufgabe von mir erhalten.


    Grinste Sedulus breit.


    Die halbe Familie wird sehr bald nach Mogontiacum aufbrechen.So bitte ich dich, hab ein Auge auf das Haus ja.


    Sedulus kannte den jungen Mann zwar nicht sehr gut, aber dies würde für ihn eine Bewährungsprobe sein.

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