• Arria nickte ihm zu und blieb sitzen. Am Abendessen teilnehmen... Da war Crispus sicherlich auch da. Wie scharf sie darauf war! Sicherlich würde er sie wieder ärgern.


    Leicht zuckte sie mit den Schultern, dann begab sie sich wieder in ihr Cubiculum.

  • (vom Triclinium ausgehend)


    Cinna hatte seiner Frau nachgesehen. Er wusste, dass er sich von ihr später auch noch einmal was würde anhören können und er musste sich eingestehen, dass sie dann im Recht war. Aber er war ja nicht der schlechte Ehemann, für den ihn alle zu halten schienen, sondern würde sich geduldig mit Marcia auseinandersetzen. Sie war doch sein Ein und Alles.
    Deshalb erst recht verstimmt polterte er vom Triclinium kommend ins Atrium, wo sein Bruder ihm noch etwas zu sagen hatte. Cinna sog durch den geöffneten Mund Luft ein und verlangsamte seinen Gang, bis er stehen blieb. Langsam wandte er sich herum, einem Raubtier ähnlich, dass das Beutetier hinter dem eigenen Rücken witterte.
    "Ganz genau", rasselte Cinnas Stimme kraftvoll, ehe die Mundwinkel in der Versuchung eines verärchtlichen Grinsens zuckten und er den Kopf leicht senkte. "Ein Jammer für die gesamte Familie."
    Er hielt dem Blick seines Bruders, der auf seine Kline thronte wie ein König, noch eine ganze Weile stand, dann wandte er sich wieder herum und setzte senien Weg fort. Er bezweifelte, dass Varus ihn noch einmal unterbrechen würde.

  • Iason betrat das Atrium, um hier weiterzukehren. Aber scheinbar hatte Arria es vorausgeahnt und sich genau hier breit gemacht. Was hieß breit gemacht? Sie war so schmal und zierlich. Er lächelte. Sie war schon ein recht hübsches Mädchen - für eine Römerin selbstverständlich!

  • Iason lächelte zurück. Er mochte Arria doch - sie war zumindest nett zu den Sklaven. Er konnte sich nicht entsinnen, dass sie ihn jemals angeschrieen hätte. Außerdem war sie ja Priesteranwärterin. Sie konnte sicherlich griechisch. Demeter war schließlich die geistige Mutter von Ceres :D
    "Ihr seid mir doch nicht im Weg, Herrin! Eure Anwesenheit ist doch eher eine Ehre!"

  • Arria winkte nur müde ab.


    "Ich gehe schon, keine Sorge, Iason. Ich will dir deine Arbeit ja nicht noch schwerer machen, reicht schon, dass mein Onkel dich so zurechtgewiesen hat", antwortete sie und erhob sich.




    Sim-Off:

    Ceres und Demeter waren ursprünglich zwei völlig verschiedene Kulte, nur dass Ceres und Demeter im Laufe des Einflusses des Griechischen immer mehr zusammengelet wurden, obwohl sie anfangs nicht viel mehr als das wachsen und Reifen der Feldfrüchte, also das "Erdgottheitsdasein" gemeinsam hatten. *musste ich als Anwärterin einmal loswerden :D*

  • Iason wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Diese Freundlichkeit war Balsam auf seiner geschundenen Seele. Dann sah er jedoch doch zu seinem Herrn herüber, ob dieser keine Befehle hätte.


    Sim-Off:

    So genau weiß der Iason das ja auch nicht - aber in seiner griechischen Arroganz denkt er das eben...er hat die Entwicklung ja nicht erlebt.

  • Arria blickte ihren Vater fragend an. Was er wohl wollte? Sich zu entfernen oder das Wort zu erheben wagte sie aber auch nicht, immerhin hatte sie schon genug Ärger mit ihm. Sie wollte ihn nicht noch mehr verärgern, nicht, dass er sie doch noch an irgend jemanden verheiratete, den sie weder liebte noch kannte noch überhaupt mochte. Ganz davon abgesehen, dass der Mann wohl sowieso keine Freude an ihr gehabt hätte...

  • Arria lächelte ihn unsicher an. Irgendwie war ihr Vater heute seltsam, sonst war er auch nicht so... wortkarg. Außerdem schien es ihm nicht sonderlich gut zu gehen und ehe er richtig gekommen war, ging er auch schon wieder... und sie wartete weiter, in der Hoffnug, dass Marcia doch noch auftauchte und sie sich entschuldigen konnte. Oder war ihre Tante etwa schon längst irgendwo in der Stadt?

  • Marcia kam ins Atrium und sah ihre Nichte dort alleine stehen. Ihre Schritte wurden sofort langsamer und ihre Haltung war ein wenig anders als gestern, was allerdings nichts damit zu tun hatte, dass Cinna nicht dabei war.


    "Arria schön dich zu sehen, ich hoffe du hattest eine gute Nacht?" fragte sie in einem ganz normalen Ton und man merkte nicht, dass sie eigentlich immer noch sauer auf die junge Frau vor ihr war. Die Worte die sie gestern von ihr gehört hatte waren nicht die schönsten gewesen und jeder andere hätte ihr wohl die wirkliche Meinung gesagt aber Marcia war anders.


    "Vielleicht möchtest du mich ja begleiten? Ich wollte später noch etwas einkaufen gehen."

  • Arria war mit dem Rücken zum Ausgang des Atriums gestanden und drehte sich jetzt zu ihrer Tante, als diese ihre Stimme erhob.


    "Guten Morgen", antwortete Arria und lächelte sie an. "Ich wollte dich auch fragen, ob du Lust hast, mich auf den Markt zu begleiten", erwiderte sie auf deren Frage und spielte nervös mit ihren Händen. Marcia ließ sich nichts anmerken, aber die junge Frau war sich sicher, dass ihre Tante noch böse war. Tante... Wie sie es hasste, sie so zu nennen, immerhin war sie selbst älter. Es war wirklich Zeit, dass sie heiratete.

  • "Das trifft sich doch gut, vielleicht können wir uns so auch besser kennen lernen und auch einige Dinge aus der Welt schaffen." Marcia sah und spürte, dass Arria unsicher war und nervös, was anscheinend daran lag, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte.


    Marcia lächelte und packte dann die Hände ihrer Nichte und drückte sie leicht. "Was hälst du davon, wenn wir erst einmal etwas essen?" Sie deutete dann auf die freien Sitzplätze in der Ecke und zog die junge Frau einfach mit sich ohne auf eine Antwort zu warten. Marcia setzte sich in einen Korbsessel und wartete darauf, dass auch Arria sich setzen würde.

  • Arria nickte unsicher und folgte ihr unsicher, setzte sich schließlich neben sie, nicht tief in den Sessel sondern nur an den Rand, die Arme auf den Knien gefalltet. "Ich... Ich habe keinen Hunger", antwortete sie und das stimmte wirklich. Sie fühlte sich irgendwie schummrig und was sie sicher nicht hatte, war Appetit. Innerlich seufzte sie, aber äußerlich war sie ruhig und blickte Marcia an.

  • Marcia hatte ihre Arme auf den Lehnen liegen und sah Arria an. Sie wirkte nun wie ein verunsichertes Kind, dabei hatte Marcia gar nicht vor ihr eine richtige Standpauke zu halten, wenn dann würde das sicher Cinna machen oder ihr Vater. Sie wollte nur eines klären und das würde sie auch.


    "Wir brauchen auch nichts zu essen. Ich habe auch keinen sonderlich großen Hunger. Aber Arria?" Sie sah ihr in die Augen und erkannte wieder eine große Ähnlichkeit mit ihrem Vater. "Es war auf keinen Fall in Ordnung was du mir gestern gesagt hast. Wenn das deine Meinung ist dann solltest du diese vielleicht besser für dich behalten aber nicht andere so beleidigen. Es mag für dich vielleicht den Anschein haben, dass ich wie eine Sklavin wirke aber ich bin das sicher nicht. Ich liebe Cinna und er liebt mich. Er ist ein wunderbarer Ehemann und sehr liebevoll auch wenn du das noch nicht gesehen hast. Gestern war eine wirkliche Ausnahmesituation und diese wird sich sicher nicht widerholen."


    Naja wirklich ganz sicher war sie sich da nicht, dass sich das nicht widerholen würde aber sie war je doch selber dran Schuld, dass er sie geschlagen hatte. Es gehörte sich nun mal nicht, dass man seinen Mann so reizte.

  • Arria seufzte und schloss die Augen, blieb aber aufrecht auf der Stuhlkannte sitzen. Sie durfte sich keinen Fehler mehr erlauben, überhaupt keinen.


    "Ich sagte nicht, dass du seine Sklavin bist und ich wollte das auch niemals ausdrücken, Tante. Nur sahst du verschüchtert und klein aus und so sehen normalerweise Sklavinnen aus. Ich hatte keinen anderen Vergleich parat. Ich bin mir sicher, dass ihr eine sehr liebevolle Beziehung führt, wenn ihr alleine seid, aber ich wünsche mir, dass du auch nach außen hin eine stolze Frau bist. Mehr nicht", antwortete sie leise und biss die Zähne zusammen, damit die Tränen, die sich in ihren Augen sammelten, nicht hervortraten. Sie hatte alles falsch gemacht in letzter Zeit. Und würde es so weitergehen? Würde sie weiterhin nur Fehler begehen? Würde ihr Vater sie an irgendeinen reichen Schnösel verheiraten, der sie mehr oder minder als Eigentum ansah?


    Arria erhob sich und spürte einen deutlichen, dumpfen Kopfschmerz. "Ich werde Vater nach etwas Geld fragen", murmelte sie und widerstand dem Drang, sich an die Stirn zu fassen.

  • Nun betrat noch eine Petronierin das Atrium. Hier war ja ein Verkehr wie auf der Agora von Athen! Aber klar, es waren ja Frauen! Und da gewöhnliche Frauen zu arbeiten hatten, die Petronier dafür jedoch Sklaven hielten, war es klar, dass sie ständig im Haus herumsaßen. Er fragte sich, was seine junge Herrin so zu bereden hatte und kehrte unauffällig etwas näher zu der Sitzgruppe.
    Als er hörte, dass sie in die Stadt wollten, fragte er
    "Verzeiht! Wie ich höre, wollt ihr Einkaufen gehen. Kann ich Euch vielleicht beim Tragen behilflich sein?"
    Er würde es genießen, mal wieder die Casa zu verlassen und das dämliche Kehren anderen Sklaven zu überlassen.

  • Marcia beobachtete die junge Frau vor sich genau. Irgendwie kam es ihr so vor als würde sie noch etwas ganz anderes bedrücken, ausser das Gesagte von gestern. "Weißt du Arria wenn du verheiratet bist wirst du wissen wie es ist an der Seite eines Mannes zu gehen. Gestern das war eine Ausnahmesituation und Cinna hatte vollkommen Recht mit dem was er tat oder nicht tat." Sie lächelte Arria aufmuntern an. "Warte noch einen Moment."


    Marcia ergriff eine Hand ihrer Nichte und hielt sie fest. "Was bedrückt dich denn Liebes? Irgendetwas stimmt doch nicht. Du kannst gerne mit mir reden wenn du möchtest."


    In diesem Moment kam der Sklave, der gestern schon in ihrem Zimmer war und Marcia sah auf. "Wir wollen noch auf den Markt genau und du solltest sowieso mitkommen, das wäre nett."

  • Iasons Miene hellte sich auf, als er Marcias Antwort hörte. Er würde es genießen, mal wieder andere Leute zu sehen. Und so schwer würde das Tragen ohnehin nicht werden.
    Mit Vorfreude auf die Stadt machte er sich wieder ans Kehren.

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