"Seufz.", meinte ich mit gespielter Verzweiflung.
"Man kann dir Saldir einfach nicht schmackhaft machen. Ich werde sie sicher bis in alle Ewigkeit mit mir herumschleifen müssen."
Casa Germanica - Cubiculum Aelia
-
-
"Willst du sie unbedingt loswerden?"
-
"Nicht unbedingt.", gestand ich schmunzelnd.
"Aber eine Sklavin, die wenigstens einigermaßen versteht, was ich sage, wäre schon ganz nett." -
"Mhh.. Liegt es daran, dass sie unsere Sprache nicht versteht, oder ist sie einfach dumm?"
-
Ich überlegte kurz und antwortete schließlich im Urton der Überzeugung und vollkommen ohne Mindestmaß an Besitzerstolz: "Sowohl, als auch."
-
"Mhh... gegen das eine könnte man etwas tun, aber das andere...." er grübelte.
-
Ich winkte ab.
"Hätte keinen Sinn. Wenigstens wird sie in Germanien die Händler verstehen." -
"Ah, sie ist eine Germanin?"
-
"Ich fürchte ja. Zumindest glaube ich das aus ihren bisherigen Aussagen herausgefiltert zu haben. Außerdem hat der Vorbesitzer es mir gesagt."
-
"Na das kann ja heiter werden. Nicht dass sie auf die Idee kommt 'nach Hause' weglaufen zu wollen."
-
"Glaub ich nicht.", nuschelte ich, eine weitere Traube im Mund.
"Ich hab sie schon einmal mit einem Brief da hoch geschickt. Entgegen meiner Erwartungen ist sie zurück gekommen." -
"Vielleicht ein weiterer Beweis ihrer Dummheit..." murmelte er vor sich hin. Er schwieg einen Moment und schaute sie dann lächelnd an.
-
"Vermutlich.", stimmte ich nickend zu. "Naja, irgendwie ist sie ja auch eine Rarität. Ich habe jedenfalls noch keinen so dämlichen Sklaven gesehen."
Ich ersinnte eine neue Geschäftsidee, wagte jedoch zu bezweifeln, dass jemand Geld bezahlen würde, um Saldir in Aktion zu sehen. Seufz.
"Naja, vielleicht finde ich in Germanien ja eine griechische Sklavin. Die sollen ja recht aufgeweckt sein." -
"Ja, das sollen sie sein. Wobei ich sagen muss, dass ich mit meinen germanischen Hausangestellten keine Probleme hab. Es muss an diesem speziellen Exemplar liegen."
-
"Warum wundert mich das nicht?", seufzte ich und verdrehte grinsend die Augen.
"Naja, mal sehen. Vielleicht habe ich einfach kein Talent beim Sklaven-aussuchen." -
"Ich kann dich ja das nächste Mal begleiten. Du musst wissen, ich stehe mit ein paar Sklavenhändlern auf recht gutem Fuss."
-
"Habe ich in letzter Zeit einmal erwähnt, wie sehr ich dich schätze?"
Mit bestem Zahnpastawerbungslächeln (wenn es denn schon Zahnpasta gäbe) strahlte ich Commodus an. -
"Nein, dass hast du schon länger nicht erwähnt." sagte er grinsend.
-
"Oh, wie konnte ich nur?"
Zum Zahnpastawerbungslächeln kam nun noch ein Blinzeln hinzu.
"Vergib mir, mein lieber Freund." -
Das war der Punkt, an dem Commodus einfach nur noch lachen musste.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!