"Wenigstens ein guter. Er ist ein Asiate und kommt von weit her.
Tja, dann kann ich wenigstens nächstes Mal Furianus besser verhauen." Ich lachte.
Exerzierplatz
- Decimus Pompeius Strabo
- Geschlossen
-
-
"Gut, ich denke, ich muss jetzt wieder abreisen.
Unsere Darbietungen sind vorbei und wie ich sehe packen unsere Leute schon die Sachen.
Also machs gut, Strabo, vielleicht sieht man sich ja mal wieder, vale."
Dann machte ich mich auf, da Castellum der Vigiles und schlussendlich Rom, zu verlassen." -
Ich nickte und sah ihn davongehen. Schließlich stand ich allein auf dem Platz und übte vor mich hin.
-
Nach der Sache in der Cella musste ich erst einmal einen freien Kopf bekommen. Der Exerzierplatz war frei, sodass ich allein üben konnte. Ich zog meine Tunika aus und warf sie an den Rand. Schließlich nahm ich das Gladius und schwang es hin und her, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen.
Ich stellte mich in Position und lief dann einige Bewegungen ab, die ich mir ausgedacht hatte. Teilweise improvisierte ich auch einfach. Immer wieder führte ich Hiebe und Stiche gegen meinen imaginären Gegner aus und wich seinen aus. In meinem Kopf ratterte es unaufhörlich. 'Verdammt! Warum nur eine Sklavin...?' Immer wieder schrie ich meine Wut als Unterstützung zur Kraft heraus. Nach einer Stunde intensiven Trainings ließ ich das Gladius fallen und verschnaufte scheißgebadet. Der ganze Schattenkampf hatte mir verdammt gut getan.
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Rufus, ein Vigil, und ich standen uns auf dem Platz entgegen.
"Bereit?", fragte ich ruhig, ohne dabei eine Miene zu verziehen.
"Ja, Strabo!", antwortete er grinsend.
Ich nickte. Wir hatten vereinbart, ohne Scuta zu kämpfen. So standen wir uns nur mit einem Holzgladius bewaffnet gegenüber. Die Luft flirrte in der Mittagssonne, aber jeder von uns hatte für heute noch nicht sein Pensum erfüllt. Plötzlich rannte er auf mich zu und führte einen Stich zu meiner Schulter aus. Ich drehte mich ab und ergriff seine Führungshand. Nun, jetzt würde ich mal anwenden, was mir Toxis beigebracht hatte, oder es adaptieren. Rufus schaute verwundert, doch an meinem Gesichtsausdruck änderte sich weiterhin nichts. Ich drehte die Schwerthand nun so, dass die Spitze des Gladius auf den Hals Rufus' zeigte. Er lächelte mich nur müde an und seine Schwerthand erschlaffte.
Ich nickte nur kurz. Auf meinem Körper hatte sich eine dünne Schweißschicht gebildet, sodass ich kurz verschnaufen musste.
"Guter Kampf..."
Er sah mich nur ausdruckslos an und fing dann an zu lachen. Spontan stimmte auch ich mit ein. Wir ließen uns auf den Boden sinken und verschnauften dort.
-
Mit einem dumpfen Geräusch fiel mein Gürtel, der die Tunika hielt, zu Boden. Auch die Tunika fiel zu Boden. Schließlich stand ich mit Gladius auf dem Platz und vollführte meine morgendlichen Übungen. Zwischen den Bäumen ging die Sonne auf. In der noch kalten Luft schlug meine Atemluft weiße Wolken.
-
Ah, ich hatte ihn gefunden.
Ich ging auf ihn zu, im Abstand von ein paar Metern sagte ich: "Salve, Strabo. Bist du inziwischen befördert worden?", scherzte ich. -
Immernoch konzentriert kämpfend bemerkte ich nicht, wie jemand auf den Platz kam. Verwundert drehte ich mich zu ihm und erkannte durch den Schleier aus Schweißperlen Toxis. Lächelnd trat ich näher.
"Salve, Toxis. Ich bin nun Optio, um genau zu sein."
Kurzerhand ging ich an die Waffenablage und nahm ein Gladius heraus. Damit ging ich zu ihm und hielt es ihm mit dem Schaft zuerst hin.
-
"Soll das ne' Herausforderung sein?", fragte ich grinsend, packte das Schwert und zog es aus der Scheide heraus.
Nun, ich hatte auch nichts gegen eine kleine Übung. -
Ich warf die Scheide davon und nahm dann entsprechende Stellung ein. Grinsend sagte ich:
"Ich habe gehört, die Gladiatoren Hispanias versinken im Wein und tun nichts für ihre Kampfkunst. Man behauptet sogar, die Lupae, die sie großgezogen haben, seien besser im Kampf."
Ein wenig wollte ich ihn reizen und kam näher. Dabei schwang ich das Holzgladius hin und her, um die Entfernung auszumachen.
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"Für Gladiatoren gibt es keinen Wein, und nicht alle waren von Lupae geboren worden." Ich musste mir vor Augen halten dass er mich bloss provozieren wollte und es nicht wirklich ernst meinte.
Seelenruhig drehte ich mein handgelenk mehrmals, dehnte meine Arme etwas und bereitete mich vor. -
Lächelnd kam ich näher und schloss den Griff um den Schwertgriff fester. Alle Sehnen in meinem Körper waren zum Zerreißen angespannt. Plötzlich tat ich einen Ausfallschritt und zielte auf die Brust des Gladiatoren.
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Aus Reflex heraus zuckte mein oberkörper leicht zurück, währenddem ich sein Schwert ohne zu zögern zur Seite schlug. Ich machte eine Pause von einer Viertelsekunde und schoss danach genau auf seinen Hals zu.
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Wie erwartet parierte er den Schlag und setzte dann zum Konter an. Doch ich hatte dazugelernt und drehte mich weg. An seiner Seite versuchte ich einen Schlag zur Schlagader Toxis'. Jedenfalls täuschte ich diesen an, tauchte aber vorher runter, um zu seiner Niere zu stechen.
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Ein geschickter Zug von ihm. Als er auf meinen Hals zielte hielt ich mein Schwert mit der Klinge nach oben entgegen, doch als er nach unten hin abdrehte, verdrehte ich mein Handgelenk, um die klinge nach unten zu richten, doch da sich ein handgelenk nicht so sehr drehen liess, hatte ich fast keine Kraft, seinen Schlag abzuwehren.
Seine Waffe kam auf meiner Seite an, doch ein wenig verlangsamt und soeben schoss meine Schwertspitze nach vorne vor und hielt ganz knapp vor seinem Oberkörper an. -
Meine Finte schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Ich traf beinahe, doch da kam auch schon seine Schwertspitze auf mich zu. Ich musste sehr rudern, um den Stich auszuweichen und dabei noch einen Konter zu versuchen. Ich wendete seinen Stich ab, um dann nach seinem Handgelenk zu fassen. Fest schloss sich mein Griff darum und ich wollte schon mit der anderen Hand zustoßen...
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Ohne einen Sekundenbruchteil zu zögern schoss meine andere Hand zur Schwerthand zu, machte schnell eine halbe Drehung zur Seite, sodass Strabos linker Arm gestreckt war und meine Schwertspitze auf seinen Hals zielte.
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Mit Schrecken musste ich sehen, dass meine Taktik nicht aufging. Plötzlich hatte er mich soweit. Seine Schwertspitze war auf meinen Hals gerichtet. In einem normalen Kampf wäre ich jetzt tot. Lächelnd ließ ich seinen Schwertarm los und ließ mein Gladius fallen.
"Glückwunsch, du hast mir soeben bewiesen, dass Gerüchte mal wieder nur Schall und Rauch sind."
-
"Das habe ich auch erhofft.", sagte ich grinsend und liess ihn los.
"Das war aber ein guter Zug vorhin, du hättest mich schön verletzen können."
Zum Glück war dies in der Arena unwarscheinlicher, da ich dort zwei Waffen zum kämpfen hatte. -
Ich löste mich aus seinem Griff und rieb mir dann weiter lächelnd das Handgelenk.
"Danke, ich habe dazugelernt. Nun sag, was führt dich nach Roma? Ich habe gehört, es soll wieder Spiele geben."
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