Den Inspektionsbericht der Magistra hatte er auf dem Schreibtisch bereit gelegt, frische Wachstafeln für Notizen ebenfalls. Jetzt wartete der Legat auf Venusia Duccia Britannia, um die Lage der Regio im Detail zu besprechen.
Gespräch mit Venusia Duccia Britannia
- Spurius Purgitius Macer
- Geschlossen
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Sie war dem Scriba gefolgt, der sie gleich zu Macer brachte. Vor der Tür blieb sie stehen und klopfte an.
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"Ja, herein bitte!"
Macer erhebt sich von seinem Platz als die Magistra eintritt und begrüßt sie freundlich.
"Schön, dass Du sofort Zeit hast. Du hast dich von der anstrengenden Reise bereits wieder gut erholt?"
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Sie trat dann ein.
Salve Macer. So anstrengend war sie eigentlicht. Jedenfalls nciht für mich. Auch wenn es durchaus einige Überraschungen gab. Aber ich habe die Tage genutzt um mich etwas auszuruhen. Danke der Nachfrage.
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Er deutete ihr an, Platz zu nehmen und setzte sich ebenfalls.
"Überraschungen sagst Du? Nun, da bin ich gespannt, was Du zu erzählen hast. Aber heben wir uns die für den Schluß auf und gehen erst die Punkte durch, die Du schon schriftlich dargelegt hattest."
Er wirft kurz einen Blick auf ihren brief, um sich sein erstes Stichwort zu holen.
"Infrastruktur. ja, das hatte ich geahnt bzw. bei meiner Anreise auch teilweise selber gesehen, dass die stellenweise sehr schlecht ist. Da werden wir im frühjahr so bald wie möglich dran arbeiten müssen. Die Legionen werden dazu heran gezogen werden.
Wurden Dir einige Orte oder Objekte genannte, die besonders dringender Reparaturen bedürfen?"
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Venusia setzte sich.
Zum Beispiel die Handelsstraße durch Borbetomagens ist nicht die beste.
Sie zog eine Wachstafel hervor auf der sie alle Anregungen dieser Art noch einmal zusammengefasst hatte und reichte sie ihm.
Hier habe ich noch einmal alles genau zusammengefasst.
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Macer nahm die Liste entgegen und las sie sich durch. Ein paar Einträge hatte er erwartet, aber viele Problemstellen waren ihm neu. Schließlich legte er die Liste mit einem kräftigen Nicken zum Bericht dazu.
"Ja, da haben wir wirklich einiges zu tun im Frühjahr.
Du schreibst auch, dass es einige Anregungen für neue Bauprojekte gäbe. Welche sind das?"
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Sie sah auf ihrer anderen Tafel nach.
Da haben wir eine Lagerhalle für Vindonissa. Eine Straßen zu anderen Dörfern. Vesontio möchte ganz gern ein Denkmal haben, Geneva ein Speicher. Das nur als Beispiel.
Auch hier überreichte sie ihm anschließend die Tafel.
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"Lagerhalle für Vindonissa... und vor Geneva auch eines...", wiederholte Macer. "Klingt sinnvoll - wie gut man große Vorratslager gebrauchen kann wissen wir ja inzwiwschen leider nur zu gut.
Straße zu anderen Dörfern - das müsste vor Ort genauer geplant werden.
Ein Denkmal in Vesontio. Das können die auch selber organisieren. Wenn sie einen Geldgeber brauchen, können sie mich ruhig fragen. Aber die Ausfürhung muss die Stadt übernehmen, da können wir unsere Ressourcen woanders besser einsetzen."
Er notierte an der entsprechenden Stelle gleich ein kleines Symbol auf der Tafel, was ihn später an diese Entscheidung erinnern sollte. Auch die anderne einträge kommentierte er meistens kurz und setzte hier und dort Anmerkungen auf die Tafel. Schließlich legte er auch diese mit einem Nicken weg.
"Gut, damit wäre der Punkt Bauprojekte und Infrastruktur also abgeschlossen."
Er warf wieder einen Blick auf das bereit liegende Schreiben der magistra und holte sich so das nächste Stichwort.
"Zukunftsperspektiven. Du hast also insgesamt den Eindruck gewonnen, dass die Menschen trotz aller Probleme positiv in die Zukunft sehen?"
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Sie nickte.
Ja, das denke ich. Denn wenn man nicht positiv in die Zukunft schauen würde, würde man nicht Planungen anstellen, wie man seine Stadt verschönern kann, was man alles noch bauen muss, was ebend ausgebessert werden müsste. Zumindest würde ich mir diese Anstrengungen sparen.
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Der Legatus konnte da nur zustimmen. "Ja, so sehe ich das auch. Und ich bin froh, dass die menschen diese Projekte anfangen wollen. Und sich dabei nicht nur auf Ideen zum Schutz der Städte beschränken, wie es Anfangs bei den ganzen Wünschen nach Stadtmauern war."
Ein letzter Blick auf den kurzen schriftlichen Reisebericht zeigt ihm, dass die schriftlich genannten Punkte alle abgehandelt waren.
"Nun, das wäre dann also soweit alles zu deiner schriftlichen fassung. Aber wie Du selbst schreibst, ist das nur die Kurzfassung. Und eben sprachst Du von einigen Überraschungen auf der Reise.
Was hast Du mir also noch interessantes zu berichten?"
Gespannt lehnte er sich zurück, nachdem er eine frische Wachstafel für Notzien aufgeklappt hatte.
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Sollte sie ihm alles erzählen? Es kursierten inzwiaschen ja schon genügend Gerüchte in der Gegend herum, also würde sie hier an der Stelle mit ihnen aufräumen.
Auf meiner Reise bin ich dicht and er Grenze zu Raetia vorbei gekommen. Es war schlechtes Wetter. Nebel, leichter Nieselregen und Kälte. So trennten wir uns und suchten etwas was ein Unterschlupf sein konnte. Ich hatte noch einige Männer als Eskorte mitgenommen. Doch in diesem Nebel hatte sich eine Bande von Römern und Germanen versteckt, die schließlich meinen Treck überfielen und die Männer außer Gefecht setzten. Da sie bei mir noch früh genug sahen, dass ich kein Mann, blieb mir dies erspart. Doch sie nahmen die Pferde, die Decken und den ganzen Proviant mit sich. Auch mit guten Worten waren sie davon nicht abzubringen.
Hier ließ sie wiederum ganz bewusst aus, dass sie doch gut mit ihnen diskutiert hatte.
Die Nacht hielt ich teilweise gefesselt durch am Feuer, was sie uns netterweise gemacht hatten um wilde Tiere abzuhaten. Ein Händler am nächsten Morgen half uns dann aus unserer mislichen Situation und nahm uns ins nächste Dorf mit. Das Römer und GErmanien bei sowas gemeinsame Sachen machen, war mir doch neu.
Sie sah ihn an und war gespannt wie er darauf reagieren würde.
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Macer hörte konzetriert zu und mache ein angespanntes Gesicht.
"Und da sagst Du noch, dass die Reise nicht anstrengend war. Solche Zwischenfälle gehen wohl doch über die übliche Belastungsgrenze hinaus!"
Anerkennend musste Macer feststellen, dass die Magistra offenbar ziemlich hart im Nehmen war. Und vielleicht ein wenig zu schicksalsergeben, dass sie der Vorfall offenbar nicht weiter aufregte.
"Aus der Tatsache, dass Du diesen Vorfall nicht sofort und auch nicht in deinem schriftlichen bericht erwähnt hast schließe ich, dass Dir an einem Vorgehen gegen die Täter nicht gelegen ist. Das würde zwar ohnehin nicht so ohne weiteres möglich sein, da solche Räuberbanden ja ein leider viel zu häufig auftretendes Problem sind, aber jeder schnelle Hinweis auf eine Bande hilft uns natürlich weiter."
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Dieser Vorfall war zu Beginn meiner Reise. Diese Räuberbande war schon über alle Berge als ich hier ankam. Ich kann dir ja noch nicht einmal alle beschreiben. Ich weiß nur der Anführer war ein Germane und hatte einige Römer und Germanen unter sich. Doch vermutlich werden sie sich schon getrennt haben.
Da hatte sie nun ihr Fett abbekommen und saß trotz ihrer Erklärung ziemlich bedröppelt da.
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"Damit magst Du Recht haben. Aber ich hätte es Dir nicht verübelt, die Reise wegen des Zwischenfalls abzubrechen oder zumindest einen Boten an die nächste Militäreinheit oder hier nach Mogontiacum zu schicken."
Vielleicht war es aber auch nur ihre Art, mit Römern und Germanen und Konflikten umzugehen, dass sie sich nicht früher gemeldet hatte, vermutete Macer.
"Nun, wie dem auch sei, jetzt ist es sicher zu spät für sinnvolle Maßnahmen.
Gab es auf deiner Reise noch mehr derartige Überraschungen zu erleben? Oder andere Ereignisse, die Du bisher noch nicht erwähntest?"
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Sie schüttelte den Kopf.
Bis auf den plötzlichen Schneefall, weswegen ich Confluentes auf meiner Reise ausgelassen habe, gab es eigentlich nichts weiter. Und sollte noch einmal soetwas passieren, werde ich dann umgehend alles Nötige veranlassen. Vielleicht war ich einfach nur zu geschockt davon, dass ich daran nicht mehr gedacht hatte und einfach nur meine Reise fortsetzte.
Entschuldigend lächelte sie.
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"Ah ja, Confluetens auszulassen ist aber kein Problem, dort konnte ich mir ja auch schon einiges ansehen. Die Stadt bittet regelmäßig um eine neue Stadtmauer und um Hilfe durch die Ala, aber im allgemeinen scheint ihre Lage nicht ganz so schlecht zu sein, wie es zumindest einige der Stadtvertreter dort gerne darstellen. Ich habe allerdings schon länger nichts derartiges mehr von dort gehört."
Eigentlich hatte er zuletzt überhaupt nichts aus Confluentes gehört. Fast müsste man schon wieder nachfragen, ob die Stadt nicht im Schnee versunken ist.
"Wenn es also weiter nichts zu berichten gibt, dann können wir unsere Besprechung der Reise also beenden."
Er klappt seine Wachstafel mit den Notizen zu und legt sie zur späteren Abarbeitung zur Seite.
"Gibt es sonst - abgesehen vom bevorstehenden Besuch der Augusta - noch aktuelle Themen, die besprochen werden sollten?"
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Ja, die gibt es in der Tat.
Sie sah auf ihre Liste.
Sicher hast du auch schon davon gehört, dass unser Regionarius erkrankt ist und auch schon in einem Alter, wo es schwierig wird dieser Arbeit nachzugehen. Aber das weißt du vermutllich besser als ich. Doch wir brauchen bald Ersatz.
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"Ja, ich wurde darüber bereits informiert. Ein geeigneter Kandidat für seine Nachfolge hatte sich auch schon empfohlen, aber dieser Mann kandidiert jetzt erst einmal für den Cursus Honorum, wie ich hörte. Aber ich werde mich weiter darum bemühen, einen geeigneten Nachfolger ernennen zu können."
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Da bin ich ja beruhigt zu hören, dass du bereits darum bemühst. Dann habe ich für den Moment auch nichts weiter.
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