Besuch für den Proconsul aus Han

  • "Grosse Philosophen? Erzähl mir etwas von denen, welche Ansichten haben sie über das Leben und wie stehen sie zum Genuss ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Es gibt zwei große Philosophen, die unsere Gesellschaft prägten. Der eine ist Laotse, das bedeutet so viel wie "der Alte vom Berg", und Kong Fuzi. Laotse hat die Lehre vom Tao bedeutend beeinflusst. Er hat das Tao Te King geschrieben. Was genau Tao bedeutet, kann ich nicht sagen, dazu reicht meine erkenntnis nicht aus. Wichtig hierbei ist, dass man sich selbst befreit. Man soll unabhängig sein von allem Materiellem, weil es den Blick auf das wahre Wesen der Welt, das Tao, versperrt. Man soll frei sein von Zielen, weil sie einen daran hindern, das ganze Bild zu sehen. Wer auf ein Ziel fixiert ist, der sieht nicht, was zu beiden Seiten des Weges liegt. Dadurch, dass man alles aufgibt, kann einem nichts genommen werden. Und dadurch, dass einem nichts genommen werden kann, besitzt man alles. Das höchste Gut ist innerer Frieden.
    Kong Fuzi sieht die Familie als höchstes Gut und die Ordnung, die sich in ihr widerspiegelt, als Grundlage jeder Ordnung. Man soll seine Eltern ehren und loyal zu ihnen stehen, so wie man auch loyal zu allen anderen stehen soll, die es verdienen.
    Beide Lehren haben gemeinsam, dass der einzelne unbedeutend ist und seine persönlichen Belange hinter den Belangen der Allgemeinheit zurück stehen. Sie beinhalten noch vieles mehr, aber das findet man am besten durch weitere Fragen heraus.
    Zum Genuss kann ich die Deutung geben, dass man nicht danach streben sollte, zu genießen, doch sollte man auch nicht danach streben, nicht zu genießen. Wenn sich die Situation ergibt, etwas genießen zu können, dann kann man es genießen. Vielleicht sollte man es auch, obwohl es dafür meines Erachtens keine Vorschrift gibt."

  • "Nun Laotse muss als ein armer Mann gestorben sein, ich sage dir ganz ehrlich, ich bin abhängig von Materiellen Dingen, Luxus ist etwas, welches ich niemals missen möchte, meinen Weg habe ich bis jetzt immer stets gefunden, man kann mir einiges nehmen, dies ist wohl wahr, doch wenn ich nichts hätte, habe ich nicht gelebt, lieber einen Tag im Luxus leben als keinen. Ob du es glaubts oder nicht ich habe meinen innenren Freiden ..."


    Er nahm einen Schluck Wein.


    "Kong Fuzi ist eine weisser Mann, er hat recht, denn in unseren Söhnen lebt die Familie weiter und sie erzählen von den Taten ihrer Ahnen. Rom ist ja stets im Kollektiv unbezwingbar, eine Römer alleine ist schon stark, aber in der Gemeinschaft sind wir unbesiegbar."


    Er nahm sich eine Dattel.


    "Ich verstehe nicht ganz zum einten sollte man geniesen zum anderen wieder nicht? Die Situtation ergibt sich immer das man etwas geniessen kann, nehmen wir doch diese Dattel, welche ich jetzt dann gleich geniessen werde. So solltest auch du die Gelegenheit nicht vorbeiziehen zu lassen, eine Dattel zu geniessen ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Man soll nicht abhängig sein. Deshalb muss man auch verzichten können. Und sich an Kleinigkeiten erfreuen. So wie am Geschmack einer Dattel oder auch am Atmen. Man kann alles genießen, aber man sollte sich bewusst sein, dass alles vergänglich ist und nichts von Bedeutung ist. Der wert einer Sache ist immer subjektiv. Für einen einfachen Bauern wäre diese Casa unbezahlbar, doch für den Kaiser wäre sie sicher nur ein einfaches Haus... jedenfalls für den Kaiser, der über meine Heimat herrscht."

  • "Am Atmen erfreuen? Nun wenn ich nicht mehr Atme, dann lebe ich nicht mehr. Atmen ist etwas, was der Mensch von Natur aus macht. Ich stimme dir zu alles ist vergänglich, eine Dattel ist vergänglich sobald sie gegessen wurde, nachher existiert sie nicht mehr. Aber doch ist diese Dattel von Bedeutung, sie hat mich genähert, mich gesätigt, ohne sie hätte ich noch Hunger und dies wäre langfristig gesehen eine Bedeutung fürs Überleben."


    Er nahm sich noch eine Dattel.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Ist ein Menschenleben bedeutend für die Welt? Oder auch nur für ein Imperium? Ist nicht jeder ersetzbar? Stirbt ein Kaiser, so folgt ein neuer. Stirbt ein Beamter, so folgt ein neuer. Stirbt ein Soldat, so folgt ein neuer. Welche Bedeutung hat also das Leben eines Menschen? Keine, so wie auch das Leben einer Ameise bedeutungslos ist. Es mag schwer sein, das zu akzeptieren, doch ist es letztlich doch die Wahrheit."

  • "Das Leben eines römischen Bürgers ist mehr als nur bedeutend. Wir Römer haben uns die Welt untertan gemacht, wir Herrschen von den dunklen Wäldern Britanniens bis zu der Wüste Afrikas, von der Küste Lusisaniens bis zu den Steppengebieten Parthien, die gesamte zivilisierte Welt ist uns untertan. Es waren Leute wie Caesar, Pompeius oder auch Augustus, welche dies geschaffen haben, du siehst ein Leben kann durchaus bedeutend sein. Diese Leute sind von uns gegangen und haben ihren Platz bei den Helden und Götter eingenommen. An die Soldaten und Beamten welche ihnen treu dienten, wird man sich noch lange erinnern, sie haben etwas bedeutendes geschaffen und werden somit ihren gerechten Platz in hades eingenommen haben ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Das Reich Han ist auch nicht kleiner. Gewiss, man erinnert sich noch an den Einiger unseres Reiches, Shi Huangdi, der mit militärischer Macht und äußerster Brutalität das Reich vereint hat. Er herrschte durch die Furcht, die er verbreitete. Tausende Gelehrte ließ er hinrichten, keine Opposition erlaubte er und niemanden verschonte er, auch nicht seine eigene Familie. Und doch schuf er damit Großes, nämlich ein vereinigtes Reich. Und doch starb er wie jeder einfache Mensch auch. Und sein Sohn war der letzte Herrscher seiner Dynastie, bevor sie gestürzt wurde und durch Liu Bang ein neuer, gerechter Kaiser an die Macht kam. Ein Kaiser, der vor allem die einfachen Menschen im Sinn hatte. Und der in seiner Person nie etwas Besonderes oder Überlegenes sah. Dadurch, dass er stets im Herzen einfach blieb, wurde er überragend. er hatte das Reich noch etwas erweitert und die Grenzen durch Bündnisse gesichert.
    Und nun frage ich Euch, wer ist bedeutend? Der Kriegsfürst, der mit Gewalt herrschte und das Reich einigte oder der Friedensfürst, der das Leben der Armen verbesserte und dem Reich Wohlstand und neue Freunde verschaffte?"

  • "Dieser Shi Huangdi war ein Tyrann, aber sei dir gewiss aus einem Kriegsfürsten kann ein Friedensfürst werden, ist euch im Osten der Name Gaius Iulius Caesar Octavianus oder einfach nur kurz Augustus geläufig? Am Anfang war er ein Kriegsfürst, doch wurde er mit dem alter ein Friedensfürst, Pax Romana herrschte, viele erinnern sich heute noch gerne an den grossen Kaiser, auch wenn er meine geliebte Republik vernichtet, hat er dem Reich Frieden und Wohlstand gebracht."


    Er machte eine Pause.


    "Ein Kriegsfürst ist nicht gleich zu setzen mit Terror, Caesar liess Milde walten ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Sim-Off:

    Ihr könntet zusammen mal ein Geschichtsbuch schreiben! :D :dafuer:


    Während die beiden Geschichtsbücher sich gegenseitig mit mehr oder weniger wichten Namen und Ereignissen bewarfen, waren mir ein paar Trauben in den Mund gerutscht....


    "Salve Pentesilea...... vieleicht erinnerst du dich noch an mich.... mein Mame ist Marcus...."

  • Zitat

    Original von Marcus Matinius Gratianus
    "Salve Pentesilea...... vieleicht erinnerst du dich noch an mich.... mein Mame ist Marcus...."


    Ich hörte fasziniert, aber auch zu einem Teil irritiert zu und dachte gerade über den Satz der Bedeutungslosigkeit des Lebens nach, als ich angesprochen wurde. Einen Moment musste ich überlegen, ehe ich antwortete.
    "Sei gegrüßt! Verzeih, ich glaube, ich erinnere mich nur dunkel an Dich. Du lebst normalerweise nicht hier, richtig?"

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Dieser Shi Huangdi war ein Tyrann, aber sei dir gewiss aus einem Kriegsfürsten kann ein Friedensfürst werden, ist euch im Osten der Name Gaius Iulius Caesar Octavianus oder einfach nur kurz Augustus geläufig? Am Anfang war er ein Kriegsfürst, doch wurde er mit dem alter ein Friedensfürst, Pax Romana herrschte, viele erinnern sich heute noch gerne an den grossen Kaiser, auch wenn er meine geliebte Republik vernichtet, hat er dem Reich Frieden und Wohlstand gebracht."


    Er machte eine Pause.


    "Ein Kriegsfürst ist nicht gleich zu setzen mit Terror, Caesar liess Milde walten ..."


    "Da erzählen sich die Gallier aber anderes. Und selbst wenn er Milde walten ließ, es ist unmöglich, einen Krieg zu führen, ohne das Land zu verwüsten. Und es gehört leider zu den unvermeidbaren Folgen eines Krieges, dass auf jeden gefallen Soldaten zwei getötete Zivilisten und eine vergewaltigte Frau kommt. Es sei denn, der Feldherr legt strenge Regeln und Strafen fest. Übrigens hatte Shi Huangdi auch nur nach den Gesetzen gehandelt, die er erlassen hatte. Und nach diesen Gesetzen wurde jede noch so geringe Verfehlung strengstens geahndet. Auf fast alles stand die Todesstrafe und der Rest wurde mit körperlichen Strafen geahndet, die auch häufig zum Tode führten. Aber auch seine eigene Familie unterstand diesen Gesetzen. Über diesen Augustus würde ich allerdings gerne mehr erfahren."

  • Zitat

    Original von Pentesilea
    Ich hörte fasziniert, aber auch zu einem Teil irritiert zu und dachte gerade über den Satz der Bedeutungslosigkeit des Lebens nach, als ich angesprochen wurde. Einen Moment musste ich überlegen, ehe ich antwortete.
    "Sei gegrüßt! Verzeih, ich glaube, ich erinnere mich nur dunkel an Dich. Du lebst normalerweise nicht hier, richtig?"


    "Nein, ich lebe in Carthago Nova.... ich bin dort magistratus...."

  • "Die Gallier sind ein Volk von Barbaren, was ist sie erzählen ist nicht wichtig, dank Caesar haben sie Kultur, Wohlstand und Zivilisation erhalten. Sicher wurde das Land verwüstet, doch war dieser Krieg unabdingbar, Rom musste sich verteidigen, das Leben der Gefallenen Soldaten und Zivilisten war der Preis für die zivilisierte Welt. Shi Huangdi ist mit eher nicht ein Kaiser sonder eher einer dieser viele tyrannischen östlichgen Könige, von denen kann man nichts anderes erwarten als Grausamkeit. Was möchtest du über Augustus wissen?"

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Woher kam er? Warum hat er Kriege geführt? Was hat er im Frieden gemacht? Wie hat er das Leben der Römer verbessert? Wie lange hat er regiert? Wie alt ist er geworden?"

  • "Sein Geburtsname ist Gaius Ocatvius, er war der Grossneffe von Gaius Iulius Caesar, welcher die Gallier bezwang. Als Caesar der Verschwörung des Brutus und des Cassius zum Opfer fiel, wurde er von diesem per Testament als sein Sohn adoptiert und trug von da an den Namen Gaius Iulius Caesar Ocatvianus, später nach all seinen Kriegen, bekam er den Ehrennamen Augustus, der Erhabene. Der erste Krieg führte er gegen die Mörder seines Vaters und diese wurden dann vernichtend geschlagen und die Ehre Caesar war wieder herrgestellt, später dann noch gegen Marcus Antonius, welcher ein mehr oder weniger treuer Gefolgsmann Caesars war. Dieser Antonius wollte der ägyptischen Königin und Dirne Kleopatra weite Teile des Reiches verschenken und dies konnte Rom nicht gut heissen. Antonius und Cleopatra wurden besiegt. Nach vielen Jahre wurde das erste Mal seit langem die Tore des Janus Tempels geschlossen, bei Krieg sind dir Türen immer offen. Er hat das Zeitalter der Bürgerkriege beendet. Er hat danach den Dialog mit seinen Feinden gesucht. Rom regiert hat er seit seinem 19. Lebensjahr, damals wurde er zum Consul gewählt. Ich glaube er wurde 77 Jahre alt ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Cheng nickte langsam und anerkennend. "Dann wurden ihm die Kriege aufgezwungen. Den Mord an Caesar zu rächen war notwendig und gerecht, ebenso die Einheit des Reiches zu erhalten. Den Bürgerkrieg zu beenden und dem Reich Frieden zu bringen zeigt das wahre Wesen des Augustus. Er hat den Krieg nicht geliebt, sondern den Frieden erkämpft. Oder irre ich mich? Der Dialog, den er mit seinen Feinden gesucht hat, war erfolgreich? Hat er sie zu Freunden machen können? Und ist er eines natürlichen Todes gestorben?"


    Er war fasziniert von diesem Augustus. Irgendwie erinnerte dieser ihn an das, was man sich in Han über Kaiser Gaozu erzählte.

  • "So kann man es sagen, er war kein Feldherr wie es Caesar war, dafür hatte er begabte Weggefährten wie Marcus Agrippa, er war mehr ein Politiker, sein Schlachtfeld war das des Senates. Nun, er war mehr oder weniger erfolgreich, aber zu Freunden konnte er sie nie machen, dafür war in den Kriegen zuviele geschehen, wessen er nicht ganz unschuldig ist."


    Er nippte an seinem Becher.


    "Anderst als sein Vater, starb er eines natürliche Todes ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Nun, die höchste Kunst des Kampfes ist der Kampf mit Worten, oder? Ein Schwert ist ein Schwert, eine Lanze eine Lanze, doch ein Wort, das nett erscheint, kann ganz anders gemeint sein."

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