"Ein Wort kann oft mehr verletzen als ein Schwert, vorallem wenn es von einer spitzen Zunge stammt ..."
Besuch für den Proconsul aus Han
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Er nickte zustimmend. "Absolut. Ich hätte da eine Frage zu einem anderen Thema. Mir hatte mal jemand gesagt, dass man als Peregrinus einen römischen Patron haben sollte. Was hat es damit auf sich?"
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Er nahm sich eine Olive ...
"Der Patron ist sowas wie ein Hirte, welcher auf seine Schäfchen, die Clienten aufpasst und für ihre soziale und wirtschaftliche Sicherheit sorgt. Der patron unterschütze seinen Clienten etwa vor Gericht oder anderen Belangen des öffentlichen Lebens."
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"Und was erhält er dafür als Gegenleistung?"
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"Der Cliente unterstützt den Patron bei Wahlen und anderen wichtigen Versammlungen ..."
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"Das bedeutet, dass nur römische Bürger Clienten werden können?"
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"Nein, auch Ausländer können Clienten werden, Caesar und Pompeius hatten sogar aussländische Könige zum Client ..."
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"Bei Königen kann ich ja durchaus einen Nutzen sehen, aber was bringt einem ein einfacher Ausländer als Client? Da ist doch kein Nutzen dahinter."
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"Das Nutzen dabei ist, das der Ausländer irgendwann dank der Fürsprache des Patrons die Bürgerrechte erhält, ausserdem ist es für einen Ausländer von Vorteil vor Gericht ..."
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"Aber welchen Vorteil hat der Patron?"
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"Die Anhängerschaft, mien Freund ..."
Er nahm einen kräftigen Schluch Wein.
"Gibt es solche Verhältnisse in deinem Land nicht?"
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"Nein. An der Spitze des Staates steht der Kaiser. Er ernennt die Minister, Generäle und obersten Kontrollbeamten. Außerdem entscheidet er, wer adlig ist und wer nicht. Die höheren Beamten ernennen dann ihre Untergebenen und so weiter. Bauern unterstehen dem Adel, Adel und Stadtbewohner den Gouverneuren. Die Gouverneure werden durch die Kontrollbeamten kontrolliert. Diese wiederum informieren den Kaiser über alle ihre Erkenntnisse. Für eine Stelle als Beamter qualifiziert man sich durch eine Ausbildung. Lesen, Schreiben, Rechnen und Staatsphilosophie gehören zur allgemeinen Beamtenausbildung. Höhere Beamte müssen außerdem an der kaiserlichen Akademie studieren. Die besten Absolventen qualifizieren sich für Leitungspositionen, doch müssen sie durch akademische Abhandlungen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Erst dadurch steht ihnen der Weg offen, Dozent an der Akademie oder kaiserlicher Ministerialbeamter zu werden. Beziehungen machen also recht wenig aus.
Bei uns sind also ziviles und militärisches Leben und Leben im öffentlichen Dienst streng hierarchisch geordnet. Jeder gehört in eine Standesklasse und genau da ist man auch. Alles ist auf den Kaiser fokussiert." -
Zitat
Original von Marcus Matinius Gratianus
"Nein, ich lebe in Carthago Nova.... ich bin dort magistratus....""Ah, deshalb," lächelte ich. "Und was machst Du derzeit hier?"
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Ich lächelte zurück....
"Ich besuche meine Familie und unterriche Minervina..."
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"Ach ja, die Kleine hat mir davon erzählt," lächelte ich. Mein Sonnenschein. "Ist diese Diskussion nicht unendlich interessant?" ICh war fasziniert.
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"Bei uns ist auch alles hierarchisch und vollkommen korrekt geordenet. Gibt es bei euch die Möglichkeit eines Standesaufstieg oder bleibt eine Familie eines Bauern immer Bauer?
Aber wenn ich dich richtig verstanden hab, herrscht euer Kaiser Absolut und wird wohl keine wiederreden dulden. Bei uns ist es auch von Vorteil wenn man über eine gewisse Bildung verfügt, wir schicken unsere Söhne zum Studium nach Griechenland, ein guter Rhetoriker wird auch ein guter Politiker, da er die Kunst des Redens beherrscht ..." -
"Durch Verdienste um das Reich kann man einen höheren Stand erreichen. Und durch Vernachlässigung seiner Pflichten kann man im Stand absteigen. Es ist eigentlich wie beim Militär. Viele erreichen auch einen höheren Stand, indem sie sich im Militär hochdienen. Es gibt die Geschichte eines Bauernsohnes, der Soldat wurde und es bis zum General geschafft hat. Als General hatte er dann einen Fürstentitel.
Mir scheint fast, als wären sich unsere Reiche in einigen Dingen sehr ähnlich. Auch wenn es bei euch wohl mehr Freiheiten gibt. Und ihr scheint mehr Wert auf Indivualität zu legen." -
"Wohl wahr einige Ähnlichkeiten gibts es, die Freiheit ist das grösste Gut welches wir haben. Sekbst ein einfacher Bauer kann es zum Consulat schaffen ..."
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"Das ist interessant. Das heißt, bei euch entscheidet quasi... das Volk? Welche Aufgaben hat dann der Kaiser?" Das politische System der Römer schien interessant zu sein.
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"Das Volk hat leider nicht mehr die selbe Macht, welches es in der Res Publica Libera hatte, vieles wurden durch den Kaiser recht beschnitten ..."
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