Das Vorzimmer wurde hergerichtet und der Scriba, Nauta Pictor, konnte seinen neuen Platz einnehmen.
Vorzimmer: Der Scriba vor dem Büro des Kommandanten
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Ich saß nun schon mehrere Stunden daran, die Daten, die ich aus den Archiven, Protokollen und anderen Quellen herausgefiltert hatte, zusammenzutragen und zu ordnen. Nun hatte ich alles säuberlich aufgeschrieben und war zu diesem Ergebnis gekommen, das ich mir vor die müden Augen hielt:
ANTE DIEM XVIII KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (15.1.2006/103 n.Chr.)
Bericht über den Zustand der Classis
1. Hilfstransporte zugunsten Raetias
Aufgrund der kritischen wirtschaftlichen wie auch logistischen Lage Raetias nach dem Krieg sah sich die Region gezwungen, Spendenaufrufe zu starten. Diese wurden mit äußerst großem Enthusiasmus und Einsatz ausgeführt, sodass in allen größeren Städten der Regionen Germania Inferior, Germanie Superior und Belgica viele Hilfsgüter zugunsten Raetias zusammengetragen wurden.
Die Hilfstransporte, die diese Güter nach Raetia brachten, waren zu Land und zur See unermüdlich unterwegs.
Auch die Classis trug einen beachtlichen Teil zur Hilfsaktion bei, da sie die logistische Führung und Ausführung zur See hatte. Insgesamt gab es bisher zwei Hilfstransporte zur See. Der erste Hilfstransport lief wegen dem erst einsetzenden Winter reibungslos ab. Der zweite Transport jedoch konnte nur unter großen Schwierigkeiten betrieben werden, da die Wasserwege meist zugefroren waren und somit die Bildung von Schneisen nötig war.
Alles in allem kann man die Hilfsaktion als gelungen betrachten.2. Ausbildungsstand
Aufgrund des harten Winters beschränkte sich die Ausbildung bisher zumeist auf das Exerzieren und weniger auf praktisch-nautische Aufgaben. Trotz allem sind die Soldaten und Offiziere der Classis hoch motiviert. Die ehemaligen Probati des Stützpunktes sind zu Nautae befördert worden, was sie nun zu vollwertigen Mitgliedern der Classis macht. In den oberen Offiziersrängen gab es mehrere Beförderungen, sodass der Führungsstab weiter ausgebaut werden konnte.
3. Zustand des Stützpunktes in Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Der Stützpunkt der Classis befindet sich derzeit in einer Phase der Reparatur und Wartung. Militärische Aktionen wurden auf ein Minimum heruntergefahren, um Personal für die Instandsetzung des Stützpunktes zu sorgen. Man kann den Zustand des Stützpunktes als ‚sehr gut’ bezeichnen.
4. Zukünftige Aktionen
Um die Classis stärker in die Vorgänge und Aktionen anderer Einheiten, im Speziellen der IX. Hispana, zu integrieren, sind für das Frühjahr verschiedenste Aktionen geplant. So werden neben städtebaulichen Arbeiten und der Verbesserung der Infrastruktur auch gemeinsame militärische Aktionen auf dem Plan stehen. So werden Nautae und Soldaten des militärischen Zweiges zusammen mit den Soldaten der IX. Hispana gemeinsames Exerzieren oder Patroullien betreiben. Natürlich ist dies flexibel konzipiert, sodass die Aktionen stets im Einvernehmen mit der „betroffenen“ Einheit getroffen werden können.
Ich machte hier und da noch einmal eine kurze Strichkorrektur, dann befand ich ihn als fertig.
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Als ich mein Büro verliess, kam ich durch das Vorzimmer, wo der Nauta Pictor über einem Papyrus zusammengesunken war und vor sich hindöste. Kein Wunder, wenn er noch so lange gearbeitet hatte.
Ich warf einen kurzen Blick auf den Titel des Papyrus, freute mich, dass es der Bericht an die Curia werden würde und weckte den Nauta dann sanft.
He, Pictor, aufwachen. Na? Gut geschlafen?
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Ich ging über eine grüne Wiese. Im Morgengrauen sah alles so unwirklich und wabernd vor meinen Augen aus. Ich selbst bewegte mich sehr langsam, fast wie eine Schnecke. Vor mir erblickte ich hinter einer Baumgruppe eine Lichtung. Von ihr ging ein unwirkliches Leuchten aus, das nicht von dieser Welt zu sein schien. Immer weiter ging ich darauf zu, als hätte ich keinen eigenen Willen. Einerseits erschreckt von der Erscheinung, andererseits magisch angezogen davon war ich in Gedanken hin-und hergerissen. Doch trotzdem bewegten sich meine Beine unbeirrt vorwärts. Unter mir glitt der Waldboden wie eine Straße hinweg, die ich schnell herunterfuhr mit einem Karren. Ich blickte wieder nach vorn und sah die Quelle des Leuchtens. Es war eine Kriegerin, wunderschön, aber mit wilden Mustern und Verzierungen auf ihrer blanken Haut. Der Körper war nur mit einem Tierfell bekleidet. Sie sah wunderschön aus und weckte in mir wilde Gelüste. Wer war sie?
Beeindruckt streckte ich langsam den Arm aus, um sie zu berühren, ihre Haut zu erspüren. Meine Finger berührten schon fast ihre samtige Haut, als ales vor mir abriss und ich vor mir nur ein Holzmuster sah.Was war geschehen? Ich musste eingeschlafen sein. Und nun berührte mich jemand von hinten sanft an der Schulter. Wachgerüttelt drehte ich mich nach hinten und erblickte zu meinem Erstaunen den Praefectus. Gleich wurde mein Gesicht rot vor Verlegenheit. Wie konnte ich nur eingeschlafen sein? Noch schlaftrunken sprach ich:
"Ich...ich muss wohl eingeschlafen sein, Praefectus. Es tut mir leid. Aber hier ist der Bericht, den du von mir gefordert hast. Er ist vollendet und hoffentlich zu deiner vollen Zufriedenheit."
Ich überreichte ihm den Bericht und sah ihn dann neugierig an. Hatten sich die arbeitsreichen Stunden gelohnt?
Sim-Off: Bericht siehe oben
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Das macht doch nichts, Nauta! Bei einer solchen Arbeit, in so kurzer Zeit, kann das schon mal passieren.
Dann nahm ich den Bericht entgegen und sah seine Länge.
Das sieht sehr detailliert aus! Ich würde vorschlagen, ich lese mir das heute noch durch und du gehst jetzt erst mal schlafen! Und in Zukunft ist hier Dienstschluss wenn die Sonne untergeht, ausser es steht ein Notfall an, klar?
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"Klar, Praefectus! Wenn das also alles wäre, würde ich jetzt gehen."
Ich war totmüde und wollte liebend gern die Kriegerin wiedersehen.
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Ja, für heute ist das definitiv alles. Geh schlafen.
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Ich nickte, salutierte und ging dann aus der Principia heraus zu den Unterkünften. Das Gehen fiel mir schwer und ich musste aufpassen, nicht umzufallen. Doch die kalte Winterluft ließ mich schlagartig etwas wacher werden. Schließlich fiel ich in der Unterkunft wie ein Stein in mein Bett und schlief seelig ein.
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Tags darauf kam ich wieder ins Büro und der Platz von Pictor war noch leer. Doch schon wenig später kam er auch und meldete sich bei mir.
Zusammen setzten wir uns an den Tisch in seinem Büro und ich erklärte ihm, dass eine grosse Inventur nun absolut notwendig sei.
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Ich hörte mir seine Worte gründlich an und machte hier und da im Gespräch Notizen.
"Gut, Praefectus. Jedoch werde ich diese Inventur nicht allein machen können. Dazu werde ich weiter Männer brauchen. Habe ich dafür die nötigen Befugnisse, Praefectus?"
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Der Befehl wurde soeben ausgehängt. Alle Mitglieder der Classis haben deinen Anordnungen Folge zu leisten, das heisst auch, dass du sie zur Arbeit mit dir einteilen kannst.
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Der Wachman begleitette mich hierher da er nicht wüste ob der Praefectus wohl zu gegent war im moment.
"Salve ich bin Nerva Flavius Avarus, habe mich bei den Friesen abgesetzt wo ich unfreiwillig zu Gast war."
Zeichte mein vernarbten Handgeläncken vor.
"Sie bestanden wohl sehr auf ihren Gastgeber Recht wie du siehst.
Doch das was sie eigentlich haben wolte haben sie eben nicht bekommen."
Dachte ein moment nach.
"Gerne hätte ich dies alles den Praefectus erklährt auch möchte ich wieder in der Classis zurrück auch wenn nur als Holzschraber."
Ich hatte noch immer Friesischer kleidung an was mich ziemlich schäbig aussehen lies.
"Mein Militär sachen haben meine Gastherrn anscheinend verwurfelt." -
Ich war in meine Schreibarbeiten vertieft, als ein Wachsoldat einen Zivilisten hereinbrachte. Ich schaute freundlich auf und antwortete dann:
"Es tut mir leid, aber der Praefectus ist gerade beschäftigt. Willst du solange warten?"
Ich stand auf und zeigte auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
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Mit meinem Gast trat ich aus meinem Büro ins Vorzimmer. Dort sah ich einen Fremden warten und blickte fragend zu Pictor.
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Ich stand auf und salutierte dann zackig.
"Praefectus, das ist Nerva Flavius Avarus, ehemals Nauta in der Classis Germanica. Er wollte zu dir, aber du schienst beschäftigt zu sein."
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Das war ich auch, das war ich auch. Gute Arbeit, Pictor!
Dann wandte ich mich an den neuen Gast.
Nerva Flavius Avarus? Bitte begleite mich in mein Büro!
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Zitat
Original von Publius Terentius Pictor
Ich stand auf und salutierte dann zackig."Praefectus, das ist Nerva Flavius Avarus, ehemals Nauta in der Classis Germanica. Er wollte zu dir, aber du schienst beschäftigt zu sein."
Ich stand auch auf grüßte genau so zackig etwas das man eben nie verlehrnt.Dan würde ich mein unwurdigen Kleidung wieder gewar auch das mein Linker Handbein wieder Bluttete.
Ich deckte sie ein wenig ab.
Verneigte mich den anderen Gast ebenfalls. -
Nerva Flavius Avarus. Bitte folgt mir. wiederholte ich meine Aufforderung und erwiderte den militärischen Gruss. Dann trat ich auf die Seite und liess ihn vorbei in das "Büro des Kommandanten".
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Im Schein der Öllampe machte ich mir letzte Notizen für die anstehende Inventur. Schließlich tat ich den letzten Griffelstrich und stand voller Tatendrang auf. Vor mir standen nun fünf Nautae, die mich ernst ansahen.
"Nun, meine Herren, die Inventur steht an und ihr habt euch freiwillig gemeldet, mir dabei an vorderster Front beizustehen. Das war eine gute Entscheidung, und es wird in meinem Bericht vermerkt, verlasst euch darauf!"
Die Nautae lächelten nur und standen weiter stramm.
"Ihr habt eure Abteilungen bekommen. Jeder von euch hält sich bereit für Anweisungen betreffs seiner Abteilung. Bereitet alles vor. Ich will, dass jedes Teil auf seinem Platz ist. Verstanden?"
Sie wirkten genervt von meinem Ton, aber das war mir in diesem Augenblick herzlich egal. Ich musste die Inventur so schnell wie möglich hinter mich bringen, um sie noch in meinen Bericht einfügen zu können. Trotz allem nickten die Männer ruhig.
"Gut, haltet euch bereit. Abite!"
Sie gingen und ich blieb noch kurz im Raum, um mich innerlich vorzubereiten. Das würde ein langer Tag werden. Dann schnallte ich mir meine Umhängetasche um und ging aus dem Raum, nachdem ich für den Praefectus einen Zettel hinterlassen hatte:
Salve Praefectus,
ich beginne nun mit der Inventur und werde dafür wahrscheinlich den heutigen und morgigen Tag in Beschlag nehmen. Aufträge und Befehle legst du mir bitte in die Ablage, sodass ich sie am Abend bearbeiten kann.
gez.
Publius Terentius Pictor -
Ich suchte den Scriba, denn es waren die Kalenden des Februarius schon vergangen und ich hatte noch keinen Bericht über den Zustand der Flotte erhalten.
Als ich den Zettel fand machte ich mich eiligst auf den Weg, ihn wo anders zu suchen.
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