Centurio Annaeus Metellus

  • War Gabriel ansonsten für sein Grinsen bekannt, so musste er nun ziemlich dämlich drein geschaut haben, als er so von Metellus begrüsst wurde, kurz aufgefordert, etwas über Strabo zu erzählen und sich dann recht schnell verabschiedete.


    »Eh ja, Alter, machs gut. Ein Weinchen steht ja eigentlich noch offen ... « rief er Metellus dann noch nach.


    Gabriel hatte keinerlei Ahnung von den Vorfällen, die während seiner Abwesenheit hier geschehen war.


    Und so starrte er Metellus noch eine Weile verdattert nach, wandte sich dann abrupt an den Decurio, der ihn aus seiner kurzen Lethargie rüttelte.
    »Wie, was, wo? Eh ...« stammelte er erst immer noch verdattert. »Strabo? Ein guter Soldat, hilfsbereit, er tut ... er tat seinen Dienst soweit ich weiss sehr pflichtbewusst. Warum? Worum geht es hier eigentlich, wenn ich mal fragen darf?«

  • Der Decurio ist mittlerweile sichtlich gereizt und verspürt nicht die geringste Lust auf weitere Erklärungen. Einige unfreundliche Bemerkungen über diese Einheit muss er sich mühsam verkneifen. Sev atmet einmal kurz durch und sieht den Mann durchdringend an.


    "Es geht darum, dass ich einige Informationen über ihn benötige. Ich bin Decurio der Cohortes Praetoriae und ermittle im Zuge der Neurekrutierung. Allerdings bekomme ich allmählich ernsthafte Zweifel, ob ich hier am richtigen Ort bin. Das allgemeine Gerede zu seiner Pflichterfüllung interessiert mich nicht. Ich brauche konkrete Informationen, sowohl über seine Stärken, als auch über seine Fehler. Oder war seine Zeit bei den Vigiles wirklich dermaßen farb- und ereignislos?"

  • Gabriel hob eine Augenbraue. Er bemerkte, wie der Mann ihn durchdringend anschaute, was Gabriel jedoch nicht sonderlich störte.
    Doch nun wurde ihm klar, dass hier jemand Erkundigungen über Strabo einholte, gute, wie schlechte.


    »Nun, eine Stärke ist doch, dass er plichtbewusst seine Arbeit tat. Außerdem hat er sehr viel gemacht, sprich, sich nie vor dem Dienst gedrückt und er war, soweit ich das beurteilen kann, immer sehr hilfsbereit und kam gut mit seinen Kameraden klar. Er hat viel für die Vigiles getan. Ja, er war voller Tatendrang. Was negatives fiel mir in meiner kurzen Zeit, die ich hier bin ... « Er seufzte kurz und fügte ergänzend hinzu: »Ich war wochenlang krankgeschrieben ... nicht an ihm auf!«


    Und dann dachte er: Und wenn, würde ich es eh nicht sagen.

  • Kopfschüttelnd macht Sev sich wieder auf den Weg und verlässt die Castra. Bei den Vigiles scheinen sämtliche Nachfragen reine Zeitverschwendung zu sein. Er wird erst einmal seine anderen Möglichkeiten zur Informationssuche ausschöpfen und nur im Notfall noch einmal hier vorbeischauen.

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