• PORTA



    Sie wird von einem kränkelnden Ianitor namens Stesichoros bewacht, welcher erwünschte Gäste zuvorkommend einlässt, unerwünschte Personen jedoch freundlich aber bestimmt abweist. Für alle, die nicht zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Reiches gehören, bietet es sich an, während der allmorgendlichen Salutatio die Aufmerksamkeit des Hausherrn auf sich zu ziehen.

  • "Salve." begrüsste ich den Torsklaven. "Ich würde gerne von deiner Herrin, der ehrenwerten Senatorin Tiberia Livia empfangen werden. Ich bin die Sacerdos veneris Didia Fausta."

  • Durus' Sänfte hielt vor der Villa und setzte ab. Der beförderte stieg aus und bezahlte den Sänftenführer, woraufhin dieser Anweisung gab, das Gepäck auszuladen. Durus überwachte die Arbeit der Männer und als sie fertig waren, blickte er ihnen kurz nach, bevor er sich zur Porta umwandte und anklopfte.
    Der Ianitor öffnete und fragte
    "Was willst du?"
    "Ich bin Manius Tiberius Durus! Ich möchte mit dem Hausherrn sprechen! Ich habe geschrieben...und hätte gern mein Gepäck von der Straße!" antwortete Durus höflich, aber nicht freundlich.
    Er hatte ganz geschrieben, aber offensichtlich war sein Schreiben nicht angekommen, sonst hätte er sicher einen freundlicheren Empfang erhalten.

  • Der Sklave merkt auf und verneigt sich leicht.


    "Salve, Herr. Sehr wohl. Der Herr Titus Tiberius Flaccus befindet sich momentan noch im Tempel und müsste in Bälde wieder heimkehren. Doch die Senatorin Tiberia Livia hält sich derzeit in ihrem Tablinum auf. Ich werde Euch sogleich ein Zimmer herrichten und Euer Gepäck dorthin bringen lassen."


    Schon kümmert sich ein Sklave um das Gepäck, während ein weiterer vorauseilt, um die Herrin zu benachrichtigen. Der Ianitor selbst schickt sich an, den Tiberier in die Villa hinein zu geleiten.

  • Doch ein wenig unsicher klopfte ich nun an der Tür der Villa Tiberia. Ich hatte Angst vor der Begegnung mit alten Freunden, doch andererseits vermisste ich sie auch. Freunde, ja, sie waren wohl keine Verwandten mehr. Meine Gedanken schweiften wieder zu Maximus ab, während ich die Tür betrachtete.

  • Abrupt aus meinen Gedanken gerissen sah ich den Ianitor erst etwas verwirrt an - achja, natürlich, ich hatte ja geklopft. Fahrig strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und antwortete lächelnd:


    "Salve, ich würde der gens Tiberia gerne einen Besuch abstatten. Ich... war schon lange nicht mehr hier. Livia, Claudia..."


    Ja, ein genaues Ziel hatte ich in der Tat nicht, als ich hierher gekommen war.


    "Ist eine der beiden daheim?"


    fragte ich hoffend.

  • Jakobus stand da und überwachte, wie einige Haussklaven das Gepäck von Durus ins Haus trugen. Er folgte diesen und räumte sie in dem Cubiculum, in das sie es brachten, ein.

  • Durus stand schon wieder im Vestibulum. Seine Abreise nach Misenum stand unmittelbar bevor. Ein Sklave hatte herausgefunden, dass heute ein Schiff dorthin ablegen würde. Eigentlich schade - kaum hatte er eine neue Familie, musste er diese auch schon wieder verlassen...

  • Von einem Sklaven informiert taucht Livia im Vestibulum auf. Lächelnd geht sie auf Durus zu, um sich von ihm zu verabschieden.


    "Auch wenn die Zeit kurz war - es war schön, dich hier zu haben. Ich hoffe, dass dir die Arbeit in Misenum zusagt und du dich bewähren kannst."


    Sie umarmt ihn zum Abschied.


    "Ich wünsche dir eine gute Reise. Unsere Klienten werden dir sicher eine angemessene Unterkunft zur Verfügung stellen."

  • Durus war von dem herzlichen Abschied überrascht. Aber irgendwie freute es ihn auch. Diese Herzlichkeit hatte er in Aegyptus kaum erlebt. Dort hatte man ihn gelehrt, sich stets an die Etikette zu halten...


    "Vale bene, Livia!"


    Mehr brachte er gar nicht heraus. Er hatte einfach keine Ahnung, was er sagen sollte...
    Dann wandte er sich um, rief noch


    "Jacobus! Komm, wir gehen!"


    und trat zur Tür hinaus, nachdem er sich noch einmal kurz zu seiner Cousine umgewandt hatte.

  • "Vale."


    Livia schaut ihrem Großcousin noch kurz hinterher und geht anschließend wieder in die Villa hinein. Es freut sie sehr, dass sie ihn kennengelernt hat und er sich nun so vielversprechend engagieren will. Gut gelaunt und stolz auf ihre Familie begibt sie sich zurück in ihr Cubiculum.

  • Durus klopfte an die Tür der Villa Tiberia. Er freute sich bereits darauf, seine Familie wieder zu sehen.
    Der Ianitor schien sich sofort an ihn zu erinnern, denn er verneigte sich kurz und murmelte dabei etwas von "Salve, Domine."
    Die Tür wurde geöffnet und Durus stolzierte ins Innere der Villa.

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