• Ein wenig unwohl fühlte sich Marcus bei dem Gedanken, in die villa Tiberia zu streben, aber der Name Tiberius Durus war ihm durchaus noch bekannt, die Erinnerung an einen geselligen und angenehmen Tischgenoßen bei irgendeiner Feier – Marcus wußte schon nicht mehr welche – beschwor der Name in seinem Gedächtnis, was auch der Grund war, warum Marcus nicht sehr lange überredet werden mußte. Auch das Warten auf seinen Vetter hatte ihm nicht viel ausgemacht, schließlich wußte er doch darum, daß Gracchus genauso lange wie eine Frau brauchte bis er mal ausgehbereit war. Marcus betrachtete das Dachsims der villa, das sich vor dem Himmel scharf abzeichnete, die Architektur war natürlich typisch...römisch und patrizisch. Marcus runzelte einen Herzschlag lang die Stirn, sie glättete sich schließlich wieder, denn gleichwohl er mit manch einem Tiberier seine Probleme hatte, so doch nicht mit der gens, die doch auch herausragende Zeitgenoßen hervor gebracht hatte. Während der Sklave ihr Ankommen ankündigte, beugte sich Marcus zu seinem Vetter.
    „Wenn ich es recht überlege, Manius, bin ich Dir sogar dankbar, endlich mal wieder zu einem ordentlichen Mahl zu kommen. Ich glaube...aber sag' das niemanden weiter...Epicharis hat die Sklaven angewiesen, mir weniger aufzutragen.“
    Marcus nickte ernsthaft, irgendwie war das Essen in letzter Zeit arg geschrumpft, so daß er immer wieder außerhalb des Hauses die Speisen zu sich nahm, wie auch heute Abend.
    „Warst Du schon mal hier? Ist der Tiberier ein guter Freund von Dir? Ein lustiger Geselle, hm?“

  • | Stesichoros


    Der Sklave hatte sich schon gefreut, dass sonst keine Gäste mehr kamen und sich in eine Decke eingewickelt, um in seinem kleinen Pförtnerhäusschen ein wenig zu schlafen. Als es dann doch klopfte, dauerte es daher ein wenig länger, bis er öffnete. Davor standen zweifelsohne noch mehr Gäste und Stesichoros erkannte sogar einen von ihnen als Flavius Gracchus, der Stammgast bei den Mählern seines Herrn war.


    "Sie mögen mir bitte folgen!"


    erklärte er etwas mürrisch, denn er hatte tatsächlich gerade erst Schlaf gefunden. Doch die Herrschaften bestimmten, wann er schlief und wann nicht, daher führte er die beiden Patrizier ins Triclinium.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Gracchus unterdrückte ein leichtes Schmunzeln ob Aristides' Gedanken bezüglich Epicharis' Absichten, denn obgleich er sich durchaus konnte vorstellen, dass die Gemahlin seines Vetters nach der Hochzeit nicht lange hatte gezögert, ihre Fäden im Hause zu spinnen wie dies nun einmal üblich war in einer Ehe, so wollte er weder zwischen diese ehelichen Fronten geraten - seine eigene Ehe verlangte ihm bisweilen genügend ab -, noch wollte er für eine der Seiten Partei ergreifen, denn obgleich sein Vetter ihm einer der am nähsten stehenden und wichtigsten Menschen war, so schätzte er Epicharis durchaus, und allfällig würde es Aristides nicht schaden, so sie ein wenig auf ihn achtete, verleitete Rom doch nur allzu schnell zur Trägheit des Körpers, wie Gracchus bereits am eigenen Leibe hatte feststellen müssen. Ob dessen überging er diesen Kommentar, beantwortete direkt die Frage bezüglich Durus' Person.
    "Tiberius Durus ist ein Collegae aus dem Co'legium Pont'fi..cium, ... glei'hsam kennen wir uns aus dem Senat. Er ist ein äußerst ang'nehmer Zeit..genosse und seine Gastmähl'r sind überaus kurzweil'g."
    In Gracchus' Worten war dies vermutlich in etwa ausgedrückt, dass er mit Durus besser bekannt war als mit vielen anderen und dass er ihn als Gesprächspartner und Gastgeber schätzte, gleichsam wie dies vermutlich bereits nah an das engste heran kam, was Gracchus sich bezüglich außerfamiliärer Relation zuzugestehen bereit war, denn einen anderen als einen seiner beiden geschätzten Vettern als Freund zu bezeichnen, so weit war er niemals gegangen und es war zweifelhaft ob er dies je würde tun. Die Pforte wurde geöffnet und sie wurden in das Haus gebeten, ob dessen Gracchus seinem Vetter zunickte und dem Sklaven hinterher voran ging.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sim-Off:

    Ich glaube, mich hat man übersehen.. bin ich so klein und schmächtig?


    Zitat

    Eine junge Botin..


    Endlich war sie aus den vielen irreführenden Gängen raus, konnte Sonnenschein und frische Luft geniessen. Tilla fand nicht weit vom belebten Forum einen Stand, der wunderschöne Blumen im Angebot hatte. Leider hatte Orestes ihr nicht gesagt, welche Blumen er genau haben wollte und was genau im Brief stand wusste sie nun auch nicht. Dem Aurelier schien es jedoch wichtig zu sein, dass alles der noch unbekannten Empfängerin gefiel. Mit einem Strauß Blumen stand sie mit klopfendem Herzen vor der Tür und klopfte an. Diesmal war ihr Klopfen gut zu hören. Ihre Schreibtafel hatte sie zudem vorbereitet, damit der ianitor sogleich ablesen konnte wer sie war und was sie von den Bewohnern des tiberianischen Hauses wollte. Vorausgesetzt, er oder sie konnten lesen.

    Salve, ich bin Sklavin Tilla vom Hause Aurelia und soll Tiberia Arvinia persönlich einen versiegelten Brief und diese schönen Blumen überbringen.


    Ja und so geschah es..


    doch kaum hatte sie die Tafel herausgekramt, schien hinter ihr etwas zu geschehen. Tilla trat beiseite und verzog sich bei dem Anblick der prächtig gekleideten Sklaven und Herren zur Seite. Mit offenen Mund starrte sie die Ankömmlinge an und klappte den Mund erschrocken zu, als sie Corvinus sowie Orestes gewahr wurde. Ei der Daus! Bloß weg hier! Tilla versteckte sich hinter einer Statue und wartete ab, bis sich die Lage beruhigt hatte. So? Konnte sie es jetzt wagen? Tief durchatmend stellte sie sich erneut vor der Tür auf, klopfte hörbar an und legte die Tafel zum Lesen bereit. Vorsichtig zupfte sie die Blüten im wunderbar duftenden Blumenstrauß zurecht und lauschte den jetzt hoffentlich ertönenden Schritten des Türstehers. Oder kam sie persönlich zur porta Tiberia und öffnete ihr. Mal abwarten...


    Salve, ich bin Sklavin Tilla vom Hause Aurelia und soll Tiberia Arvinia persönlich einen versiegelten Brief und diese schönen Blumen überbringen.

  • | Stesichoros

    Zitat

    Original von Tilla Romania
    Ja und so geschah es..


    doch kaum hatte sie die Tafel herausgekramt, schien hinter ihr etwas zu geschehen. Tilla trat beiseite und verzog sich bei dem Anblick der prächtig gekleideten Sklaven und Herren zur Seite. Mit offenen Mund starrte sie die Ankömmlinge an und klappte den Mund erschrocken zu, als sie Corvinus sowie Orestes gewahr wurde. Ei der Daus! Bloß weg hier! Tilla versteckte sich hinter einer Statue und wartete ab, bis sich die Lage beruhigt hatte. So? Konnte sie es jetzt wagen? Tief durchatmend stellte sie sich erneut vor der Tür auf, klopfte hörbar an und legte die Tafel zum Lesen bereit. Vorsichtig zupfte sie die Blüten im wunderbar duftenden Blumenstrauß zurecht und lauschte den jetzt hoffentlich ertönenden Schritten des Türstehers. Oder kam sie persönlich zur porta Tiberia und öffnete ihr. Mal abwarten...


    Salve, ich bin Sklavin Tilla vom Hause Aurelia und soll Tiberia Arvinia persönlich einen versiegelten Brief und diese schönen Blumen überbringen.


    Stesichoros war etwas verwirrt, als es spät am Abend noch einmal klopfte. Er war inzwischen bereits eingenickt und musste zuerst seine kleine Öllampe erneut entzünden, ehe er die Pforte öffnete. Leider ignorierte er die Tafel (er registrierte sie nicht einmal).


    "Was willst du?"


    fragte er daher unwirsch. Die Frau sah nicht so aus, als müsse man besonders freundlich zu ihr sein!




  • Sie trat hastig einen Schritt zurück und blickte den Türsteher an. Voll schade, da hatte sie wohl zu sehr geträumt. Tilla reckte ihm ihre Tafel entgegen.. mannomann, er musste diese doch lesen! Ob er vielleicht stumm war? Wohl kaum, hatte er sie doch soeben angesprochen. Und jetzt? Tilla zeigte mit der anderen Hand auf die Schriftzeichen, hoffte fest, dass er jetzt verstand? Wenn sie diese Aufgabe nicht erledigen konnte, musste sie einen anderen Weg ins Haus finden... nur Einbrechen war eine Sache die ihr nicht behagte.. da blieb sie lieber beim Beutel abschneiden. Jetzt lies doch... deutete Tilla an, machte vor wie man las und reichte ihm erneut die beschriebene Tafel entgegen. Bis zum Morgengrauen war es noch lange hin..

  • | Stesichoros


    Endlich erkannte Stesichoros, dass das Mädchen offensichtlich stumm war. Er nahm die Tafel in die Hand und versuchte zu lesen. Zwar hatte er dies vor langer Zeit einmal leidlich gelernt, dennoch bereitete es ihm von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten, längere Texte zu lesen. So las er, während er dazu die Lippen bewegte. Dass sie zum Hause Aurelia gehörte, war schonmal eine gute Visitenkarte - andererseits konnte das jeder behaupten! Und warum persönlich? Musste das denn sein?


    "Kann ich den Brief auch für dich überbringen?"


    fragte er und hoffte, dass die Botin wenigstens nicht taub war. Wenn er es selbst tat, war es in jedem Fall sicherer für die Familie, denn ein Brief konnte wohl kaum gefährlich werden.




  • Na endlich... er las den Tafeltext und atmete erleichert auf. Tilla überlegte, ob es Orestes so gewollt hätte. Eigentlich sollte sie diesen Brief höchstpersönlich abgeben, aber sie hatte mit eigenen Augen gesehen, dass Orestes selber in dieses Haus gegangen war. Und zuguterletzt wurde es schon ziemlich spät und sie hatte noch ihre Pflichten zu erledigen. Darum nickte Tilla rasch, kramte schon alles aus dem größten Beutel an ihrem Gürtel heraus, legte den Blumenstrauß dazu. Im Gegenzug forderte sie mit ausgestreckter Hand ihre Tafel zurück, sah den Türsteher freundlich an.


    Mn Aurelius Orestes Tiberiae Arviniae s.p.d.


    Verehrteste Arvinia, in dem Moment, in dem ich Dir diesen Brief schreibe fällt mir etwas merkwürdiges auf. Zum einen ist mir unsere Begegnung noch so präsent, dass ich Dein Lachen noch in meinen Ohren und Dein Lächeln noch in meinen Augen wahrzunehmen meine. Zum anderen scheint es mir, als ob wir uns schon Monate nicht gesehen haben – so jedenfalls macht mich meine Sehnsucht glauben. Beides – und darin scheinen beide Wahrnehmungen in eins zu fallen – bringt mich aber dazu, auf ein baldiges, ja sehr baldiges Wiedersehen zu hoffen. Ich hoffe, dass dieser Brief und diese Blumen, die ich mitschicke, in Dir denselben Wunsch erwecken oder nähren mögen, den auch ich habe: Dich in Bälde wiederzusehen. Leider sind die nächsten Tage bei mir so gedrängt, dass es kaum möglich sein wird, doch müssen wir dabei nicht verzagen (auch wenn mein Herz bei dem Gedanken Dich nicht sofort wiederzusehen verzagen möchte!), denn noch vor den Kalenden des October möchte ich mein Versprechen wahrmachen. Im kleinen Theater des Balbus geben sie drei Tage vor den Kalenden eine Pantomime der Orestie – und wenn es von Deiner Seite aus möglich wäre, wäre es mir eine große Freude Dich dorthin führen zu können.


    In verehrender Verbundenheit
    Vale
    Dein Manius Aurelius Orestes.

  • | Stesichoros


    Stesichoros nahm den Brief und die Blumen und fragte sich dabei, ob da etwas zwischen diesem Orestes und Tiberia Arvinia lief. Doch ihm stand es natürlich nicht zu, darüber auch nur zu denken und daher verzichtete er darauf.


    Stattdessen überlegte er, ob er damit ins Triclinium hereinplatzen sollte oder doch lieber das Zeug auf ihr Zimmer bringen sollte.


    "Wunderbar!"


    kommentierte er noch, dann gab er die Tabula zurück und hatte einen Entschluss gefasst.




  • Wunderbar! äffte Tilla ihn nach und steckte ihre Tafel ein. Danke... ich bin nun futsch. sprachs und verschwand auf dem Weg zurück zur Villa Aurelia, die nicht weit von hier war.

  • Noch früh am Morgen kam die Kutsche nach ihrem Zwischenstopp an Tempel der Iuno nun an der Villa Tiberia an. Die Tür wurde geöffnet und Albina stieg aus, während sich beim Anblick der Villa ein Lächeln auf ihre Lippen legte. Frohen Mutes ging sie zur Tür, wo bereits einer der Sklaven aufgetaucht war um zu klopfen.


    *klopf*



    Und, wie nicht anders zu erwarten öffnete nur wenig Augenblicke später ein noch etwas müder Stesichoros die Tür. Wie immer war der Sklave leicht verschnupft. Er musterte die Leute vor der Tür, erkannte aber sofort die Herrin Albina und zog die Tür bis zum Anschlag auf.
    "Salve, domina. Tritt bitte ein. Ich lasse dein Zimmer sofort herrichten. Soll ich dem Hausherrn von deiner Ankunft Bescheid geben?"


    Albina, sichtich froh, wieder einmal in der Villa einzukehren, lächelte Stesichoros an. "Nein, das ist nicht nötig. Ich werde ihn nachher selbst aufsuchen.", sprach sie dann und trat ein.



    Sim-Off:

    Edit : Rechtschreibteufel...

  • Titus
    --------------------------------------------------------------


    Wenn Titus eines nicht mochte, dann waren schnelle Ritte. Doch die Anweisung war klar gewesen und ein Befehl des Legatus duldete einfach keinen Widerspruch. Aber nicht nur Titus hatte auf dem Ritt gelitten, sein Reitpferd genauso und der Stallbursche hatte das Tier nur mitleidig angesehen, als er es vor den Stadttoren in Empfang genommen hatte.


    Titus hatte die Stadt noch vor dem ersten Morgengrauen betreten und war kurz danach in der Villa Tiberia angekommen. In der Culina hatte er noch ein schnelles Frückstück eingenommen und hatte sich dann im Vestibulum postiert.


    Und dort war er geblieben, bis Tiberia Albina durch die Tür trat, dann stand er von seiner Bank auf und versperrte ihr wortlos den weiteren Weg in die Villa.

  • Albina wollte gerade durch das Vestibulum ins Atrium gehen, als ihr auf einmal etwas riesiges den Weg versperrte. Sie wollte gerade erschrocken aufschreien, als sie Titus erkannte.


    "Was...wie...was bei den Göttern tust du hier?" fragte sie ihn und wurde leicht blass. Zum Zeitpunkt ihres Aufbruches in Mantua war Titus doch noch dort bei ihrem Vetter gewesen, oder nicht? Sah sie Gespenster? Nein, der Titus, der vor ihr stand, war kein Geist. Und, was noch schlimmer war, er sah derzeit nicht allzu freundlich aus.

  • Titus
    --------------------------------------------------------------


    Der Hühne blickte Albina finster an.


    "Der Legatus," war alles das er sagte.


    Seine Anweisungen waren klar und die Tatsache, das er deutlich vor ihr in Rom eingetroffen war, lag selbst für ihn auf der Hand, schliesslich hatte er ein Pferd zu schund geritten und Albina hatte eine ruhige Kutsche genommen.

  • Titu Gesichtsausdruck blieb alles andere als freundlich und das gefiel Albina garnicht. Ebensowenig wie seine Antwort. Es war ihr schon klar gewesen, dass das etwas mit ihrem Vetter zu tun haben musste. Sie wollte nur wissen was. Von Titus leicht genervt meinte sie dann :"Titus, wie wäre es, wenn du lernen würdest, ganze Sätze zu sagen. Zumindest ein Prädikat wäre ganz nützlich...ein Tu-Wort, falls du nicht weißt, was das ist. Also, schau nicht so finster und sag mir lieber, warum genau du hier bist."
    Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, raffte ihre Schultern und hoffte inständig, dass sie damit Erfolg bei Titus haben würde. Dieser Lump konnte durchaus sehr stur sein.

  • Titus
    --------------------------------------------------------------


    Titus mochte nicht der klügste sein, aber er kannte den Legatus seit mehr als 20 Jahren und so war es für ihn überflüssig gewesen, noch weiter ins Detail zu gehen, zu offensichtlich war ihm, was der Legatus wollte.


    "Du wirst die Villa erst verlassen, wenn ich dich zum Legatus führe ! Ich werde nicht von deiner Seite weichen !" ergänzte er, ohne direkt auf ihre Worte einzugehen, geschweige denn, seinen Gesichtausdruck zu ändern.

  • Manchmal fragte sich Albina was ihr Vetter an diesem Klotz so toll fand... ja, sie hatten mal zusammen gedient und Titus war sicherlich loyal. Aber davon mal abgesehen? Sie mochte ihn gerade auf alle Fälle nicht sonderlich. Sie seufzte kurz und versuchte es dann noch einmal.
    "In Ordnung, das ist ja schonmal ein Anfang. Also jetzt nicht die Tatsache, dass ich anscheinend Hausarrest habe, aber dass du sprechen kannst. Wärst du so freundlich mir auch noch zu sagen, wieso ich anscheinend bestraft werde? Oder hast du wenigstens eine Nachricht vom Legaten für mich?"


    Albina ahnte zwar schon, dass Quintus sauer sein musste, weil sie einfach abgereist war. Aber für sie stand diese Reaktion absolut außerhalb des Rahmens. So schlimm war das doch alles garnicht, dachte sie zumindest.

  • Titus
    --------------------------------------------------------------


    Titus mochte nicht der hellste sein und hatte als Soldat so manchen Mist gebaut, darunter Dinge wie das Schlagen mit Vorgesetzten und auch das eigenmächtige Verlängern des Ausgangs. Daher war es ihm in Fleisch und Blut übergegangen, das solche Dinge konsequenzen hatten. Und er fragte sich, warum die junge Frau ihn fragte, warum sie denn bestraft werden sollte.


    "Das solltest du wissen," entgegnete er nur knapp.

  • Albina seufzte und gab es schlichtweg auf, irgendwelche Antworten von Titus bekommen zu wollen. Er war stur und wortkarg wie eh und jeh und so wie es schien, war Quintus allein aufgrund der Tatsache, dass sie ohne zu Fragen abgereist war, erbost. Jedenfalls war sie sich derzeit keiner anderen Schuld bewusst.


    "Wie du meinst." gab sie dann nur kühl und leicht säuerlich zurück und ging, an Titus vorbei, in die Villa. Und sie zweifelte keinen Moment daran, dass er ihr auf dem Fuße folgen würde.

  • Geräuschlos schaukelte die aurelische Sänfte, in welcher sich eine junge Patrizierin befand. Jene schob den hellen Vorhang bedächtig zur Seite, um einen kurzen Blick nach draußen zu wagen. Kein Sonnenstrahl durchdrang an diesem Tag den grauen, bezogenen Himmel. Das warme Sonnenlicht war uneingeschränkt mit Wolken bedeckt. Es war ein trüber, feuchter Herbsttag in Rom, an dem Severa den spontanen Entschluss fasste ihre Freundin zu besuchen, die sie aus Kindheitstagen kannte. Und in Erinnerung blieb. Die Aurelia meinte zu wissen, dass sich Albina gegenwärtig in Rom aufhielt. Nur schwer konnte Severa ihre immer stärker werdende Aufregung unterdrücken. Viel zu lang ist das letzte Treffen nun her, Jahre müssen seitdem vergangen sein. Ein glückliches Lächeln zierte die Lippen Severas. Ihre Augen funkelten freudig. Ob sich Albina sehr verändert hatte?
    Von der heimischen Villa zum tiberischen Domizil war es nicht weit gewesen. Die Sänfte kam schnell zum Halten. Im nächsten Moment schon entstieg Severa der Nämlichen. Ihre weinrote Stola glatt streichend ließ sie ihren Blick auf die Villa der Tiberier schweifen. Es war unverkennbar, dass hier Patrizier residierten.



    [Blockierte Grafik: http://s1b.directupload.net/images/081102/st2r4zmg.jpg] | Berenice


    Ohne dass ihre Herrin etwas sagen musste, wusste die Griechin, was sie zu tun hatte. Berenice ging katzenhaft, wenn auch schnellen Schrittes, auf die Porta zu. Sie erhob ihre schlanke Hand, um an selbiger anzuklopfen. Einen kurzen Blick warf sie nach hinten. Ihre domina folgte ihr gemächlich. Stellte sich direkt neben sie. Ein zartes Lächeln zierte Aurelias Lippen.

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