Noch an dem Tag, an dem Macer von Albina erfahren hatte, dass sie ein Kind erwartete, hatte er seinen bewährten Laufburschen losgeschickt, um am Tempel der Iuno Lucina nachzufragen, ob er am nächsten oder übernächsten Tag dort wohl ein Opfer abhalten konnte. Letztlich würde er wohl als ehemaliger Consular immer eine Gelegenheit erhalten, dort zu opfern, wenn er opfern wollte, aber wer hier ein Dankopfer darbrachte, der tat dies mit ziemlicher Sicherheit aus einem freudigen Anlass und da wollte man ja nicht ohne Not für schlechte Stimmung sorgen. Deshalb also die Voranfrage, die der Tempelvorsteher allerdings leider negativ beantworten musste. Tatsächlich hatten sich schon einige glückliche Eltern für Opferzeremonien angemeldet und zumindest zu den Zeiten, die Macer bevorzugte, würde der Hauptaltar schlicht schon belegt sein.
Den Laufburschen brachte das nicht sonderlich aus der Fassung, hatte er doch ohnehin den Auftrag erhalten, bei weiteren Tempeln zu fragen. Ganz passend wäre der Tempel der Iuno Lucina ohnehin nicht gewesen, da das Kind ja noch nicht geboren war. So dankte er also für die Information und machte sich auf dem Weg zu einem anderen Haus der Göttin. Zum Glück gab es in Rom davon ganz schön viele.