Tisander freute sich, es schien er hatte es geschafft. Sein Traum würde sich erfüller, er Tisander würde Wagenlenker. Dazu am noch der gerade amtierende Consular hatte mit ihm gesprochen und zu einem Trainingsrennen eingeladen.
Suchend schaute er sich um. „Hallo, ist jemand da? HAAL LOO!“ Ruhig bleiben, Tee trinken und abwarten Junge, redete er sich selber zu, gleich kommt bestimmt einer. Schließlich wusste ja keiner, dass du kommst. Zu seiner eigenen Beruhigung rief er nochmal. „HALLO!“
[Domus] Factio Praesina
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Ein Ruf hallte über den Hof und Marsyas hob den Kopf. Da er beim heutigen Trainingslauf nicht startete, blieb er länger als die anderen auf dem Factiogelände. Er legte das Zaumzeug zur Seite, das er gerade in den Händen hielt und ging nachsehen.
"Ah, bist du einer von den Factiolosen?", rief er schon Schritte entfernt. "Du sollst heute deine Eignung unter Beweis stellen, stimmt's? Ich heiße übrigens Marsyas." Als er vor Tisander stand, hielt er die Hand zum Abklatschen hoch. Reichlich junge Augen blickten ihn an.
"Wie alt bist du denn?", fragte er neugierig, dann aber fiel ihm ein, dass sie sich schnellstens zum Trainingsplatz begeben sollten. "Komm mit, ich zeig dir den Weg." -
Nachdem sich Menecrates von Livianus im Anschluss an das Trainuingsrennen mit der Aurata kurzfristig verabschiedet hatte, kehrte er mit den Fahrern und Faustus zum Factiogelände zurück. Er wollte noch etwas mit Marsyas und Faustus besprechen und hier bot sich die beste Gelegenheit, beide zugleich zu treffen.
"Hört mal her, ihr beiden. Ich möchte gern eine Eigentumsübertragung abwickeln, die allerdings an eine kleine Bedingung geknüpft ist. Zunächst müsste ich aber erst einmal erfahren, über wie viele freie Kapazität in Bezug auf Betriebe ihr verfügt." Menecrates ging davon aus, dass beide wussten, in Rom war pro Person nur die Führung von vier Betrieben erlaubt.editiert wegen Postingüberschneidung
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Verwundert hörte ich dem Consul zu, war ich doch der Meinung, wir würden über Fahrer und Rennen sprechen. Verkniff mir zunächst etwas dazu zu sagen und antwortete spontan,
Zwei Betriebe besitze ich,
Dabei viel mir ein, ich hatte noch immer keinen Leiter für das Lupanar gefunden. -
Seit Marsyas bei der Factio Praesina fuhr, und dabei fuhr er nicht einmal oft, wuchs sein Sparkonto und sein Eigentum beständig. Er wusste nicht, wie ihm geschah, als erneut ein Angebot winkte, ohne dass er bisher irgendeine Gegenleistung erbracht hatte.
"Zwei Betriebe habe ich bisher von dir bekommen", antwortete er und überlegte gleichzeitig, was es mit dieser angekündigten Bedingung auf sich haben könnte.
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Menecrates kam noch eine Idee, daher winkte er einem Sklaven und trug ihm auf, Tisander ebenfalls dazuzuholen. Bereits bei Marsyas verfolgte er den Plan, die Jungfahrer materiell und finanziell gut zu stellen, um bem Nachwuchs eine besondere Bindung an die Fcatio aufzubauen. Ein gutes Verhältnis, empfangene Fürsorge erzeugten womöglich eine große Loyalität über den Umweg Dankbarkeit. Das hoffte Menecrates zumindest, damit Abwerbungen von vorn herein wenig Aussicht auf Erfolg hatten. Zwar musste sich Menecrates aktuell keinerlei Sorgen machen, dass irgendjemand auf die Idee käme, seine Fahrer abzuwerben, da sie am unteren Rand der Erfolgsliste standen, aber ein gutes Klima unter den Fahrern und der Factioleitung sowie den Förderern, konnte gewiss nicht schaden.
Er wartete, bis Tisander eintraf und überlegte solange, wie er verteilen sollte.
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Unsicher ging Tisander zu der Gruppe, die scheinbar auf ihn wartete. "Du hast mich rufen lassen? Ist etwas nicht in Ordnung?" Fragend schaute der Junge zu Claudius Menecrates und anschließend zu den Anderen.
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"Sehr schön", empfing Menecrates den Neuzugang der Praesina. An ihn wandte er sich zuerst. "Tisander, es entspricht inzwischen den Gepflogenheiten, dass ich meine Angestellten mit Betrieben versorge. Das stellt neben dem laufenden Einkommen eine sichere Grundlage für das Alter dar. Im Falle von dir und Marsyas möchte ich allerdings darum bitten, dass ihr ein Testament verfasst und im Atrium Vestae hinterlegt. Eure Berufung ist nicht ganz ungefährlich und nur für den hoffentlich nie eintretenden Fall, dass ihr tödlich verunglückt, bitte ich darum, mir die Betriebe zurückzuübereignen, damit sie nicht der Staatskasse zufallen, sondern stets einem Wagenlenker oder einem meiner Angestellten zur Freude dienen." Ein wenig makaber fand er die Ansprache selbst, aber ein Wagenlenker lebte nun einmal auf unsicherem Boden.
"So, ich habe vier Betriebe, die ich an euch verteilen möchte. Ich übergebe sie mit Personal, dass heißt, ihr braucht nicht selbst das Handwerk zu beherrschen, denn ansonsten wäre so ein Betrieb vermutlich kein Geschenk, sondern eher eine Belastung.
Die eingangs erwähnte Bedingung wäre ein Obolus, den ihr an eine von mir zu benennende Person in regelmäßigen Abständen zu zahlen habt. Dieser Obolus soll keinesfalls mehr als zehn Prozent des Reingewinns betragen, aber mindestens fünf.
Zur Wahl stehen:
ein Fernhandel,
eine Schneiderei,
eine Weberei und
eine Schafzucht."Menecrates schaute in die Runde. "Gibt es Vorlieben oder Abneigungen?"
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Ich war bestimmt in der gleichen Annahme wie die anderen. Claudius Menecrates hätte uns zu einer Besprechung zum Rennen oder zu Interna der Factio gerufen. Doch seine Frage an mich, bei der ich noch nicht ahnte worauf es hinauslaufen sollte, hatte ich spontan beantwortet. Jetzt begriff ich es ging um Betriebe. Eine gute Idee die Fahrer so zu versorgen, ein richtig kleverer Zug, fand ich.
Ein wenig verlegen antwortete ich,
die Schafzucht. -
Artig wartete Marsyas ab, bis er sich herausnehmen konnte, etwas zu sagen. Ein Bürger erhielt immer den Vorrang vor einem Perregrinen, zumal auch dessen Stellung gegenüber dem Consul deutlich über der seinen lag.
"Für eine Schneiderei könnte ich mich begeistern." Er sagte es mit einem Grinsen, weil es zwar Frauen meistens schick fanden, wenn er auf sein Äußeres achtete, Männer ihn aber oft verächtlich behandelten. Mir einer eigenen Schneiderei konnte er sich extravagante Kleidung herstellen lassen, ohne dafür allzu tief in die eigene Tasche greifen zu müssen. Eine regelmäßige Abgabe würde ihn wenig stören, solange wenigstens einmal pro Woche ein Kleidungsstück für ihn abfiel. -
Tisander war eher ein praktisch denkender Mensch und was ihm gerade vorgeschlagen wurde gefiel ihm und das mit der Erbschaft leuchtete ihm ein. So nickte er zustimmend.
Kurz überlegte er zu Thema Vorlieben und Abneigungen. Gut dachte er wenn der Liktor oder war er auch Fahrer? Ein schneller Blick zu ihm, eher nicht, schon die Schafzucht, dann würde es Sinn machen, die Weberei zu wählen, vielleicht bekäme er dann schneller Wolle.
Mich interessiert die Weberei und selbstverständlich geht das mit dem Testament und dem Obulus in Ordnung.
Sein Schlussgedanke war schließlich, wichtig ist mir ich kann fahren und gehöre dazu. -
Es lief hervorragend an, allerdings traute sich niemand, einen zweiten Betrieb zu nennen. Dass die Zurückhaltung am Betrieb als solches lag, zweifelte Menecrates an. Ein Fernhandel brachte gute Erträge, denn innerhalb seines Wirtschaftsimperiums gab es selbstverständlich auch einen solchen Handel und er kannte die Bücher.
"Tja, da wäre noch der Fernhandel." Er blickte von einem zum anderen. "Wenn keiner von euch Interesse zeigt, dann müsste ich ihn entweder schließen lassen oder anderweitig verschenken." Sollte sich nach dieser Aussage tatsächlich keiner melden, musste Menecrates davon ausgehen, dass die Zurückhaltung doch am Gewerbe lag. Er wartete gespannt, ob sich jetzt doch jemand trauen würde.
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Fernhandel? Eine interessante Sache. Doch wieso und aus welchem Grund sollte ich mir anmaßen zwei Betriebe auszuwählen? Ich war doch kein Raffzahn und anderweitig verschenken war doch eine gute Option, die Familie der Claudier war groß. Auf der anderen Seite ehe der Laden geschlossen wurde und dazu interessierte mich schon solch ein Betrieb und seine Möglichkeiten, vielleicht ergaben sich daraus einmal Reisemöglichkeiten. Wieso hatte ich ihn nicht gleich gewählt? Bestimmt wegen den Lämmern, bedingt durch die ganzen Opferhandlungen, die der Consul im Zuge seiner Wahlversprechungen durchführte, denn Versprechungen hielt der Claudier, obwohl man versuchte ihm etwas anderes zu unterstellen. Zu dumm ich musste jetzt eine Entscheidung treffen und konnte nicht erst tagelang darüber nachdenken. Seufzend, was sich eher nach einem sich ergeben anhörte, kam von mir,
ehe der Betrieb geschlossen wird und nur dann, denn ich möchte niemandem etwas wegnehmen, würde ich ihn übernehmen. -
"Hervorragend", erwiderte Menecrates. "Ich kümmere mich um die Übereignung der Betriebe. Die Sklaven sind vor Ort und müssen vermutlich noch nicht einmal eingewiesen werden, weil sich für sie ja nichts ändert. Sollten die Betriebe im Zuge des Eigentümerwechsels neue Namen erhalten, dann kümmert euch selbst darum. Bliebe noch die Der Obolus." Menecrates wandte sich an Faustus. "Ich sage dir den Empfänger später, wenn wir wieder zu Hause sind und würde dich darum bitten, die Abgabe von den beiden Fahrern regelmäßig zu kassieren. Sie müssen nicht wissen, wohin das Geld fließt." Die Erfahrung der letzten Wochen hat gezeigt, dass sich öffentliches Ausplaudern und zu viele Mitwisser nachteilig auswirken konnte.
"Ja, dann haben wir ja alles. Faustus, auf uns wartet eine Feierstunde." Menecrates lächelte, weil er das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden konnte.
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Ein Bote gab die Einladung an der Porta ab.
EinladungDer Consul Claudius Menecrates
und der
Quaestor Consulum Flavius Gracchus Minorveranstalten zu den Equirria
PRIDIE ID MAR DCCCLXVIII A.U.C. (14.3.2018/115 n.Chr.)
ein
WAGENRENNEN
für den Nachwuchs
auf dem Marsfeld.Interessierte Factiones sind gehalten, bis
ANTE DIEM III ID MAR DCCCLXVIII A.U.C.
(13.3.2018/115 n.Chr.)
ihre Teilnahme anzumelden.Jede teilnehmende Factio darf nur den jüngsten Fahrer melden. Er muss aber über eine Mindestwettkampferfahrung von drei Rennen verfügen.
Bei weniger als fünf teilnehmen Factiones dürfen zwei Fahrer pro Factio starten und bei weniger als drei teilnehmenden Factiones sind es drei Starter pro Factio. -
Ein Bote aus der Villa Claudia kam angeflitzt, um eine brandeilige Nachricht abzugeben. Er japste, als er erklärte: "Sofort weiterleiten! Wichtig!"
Equirria
Ergänzung zu den StartbedingungenUm den Nachwuchs zu fördern, hat die Rennleitung folgenden nachträglichen Entscheid getroffen:
Dem jüngsten Fahrer ist auch dann der Vorzug vor einem älteren zu geben, wenn in seinen Startbüchern nur zwei Wettkampfrennen stehen, er aber im Ausgleich für das fehlende dritte Rennen, mindestens zwei Trainingsrennen nachweisen kann. -
Ein Bote der Basilica Iulia kam im Auftrag des Aedils zum Haus der Factio Praesina. Er hatte einen Brief dabei, den er auch gerne zustellen würde, allerdings wusste er nicht genau, wohin er diesen zustellen musste. Da der gesuchte Marsyas aber Auriga bei der Factio Praesina war, wusste hier sicherlich jemand, wo der gute wohnte, oder konnte ihm zumindest den betreffenden Brief zustellen. Vielleicht war Marsyas ja sogar selbst zugegen?
Lautstark klopfte der Bote also an. “Ich bin im Auftrag des Aedilis Curulis hier und suche den Auriga Marsyas!“ verkündete er dabei sogleich.
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Ich staunte nicht schlecht ein Bote im Auftrag des Ädils, den wollte ich nicht so lange warten lassen.
Salve mein Name ist Helvetius Faustus, ich bin Soladis der Factio, kann ich dir vielleicht weiterhelfen, da ich nicht weiß wann Marsyas zurückkommt? -
Ah, ein Glück, es war jemand da.
“Oh, bestimmt. Weißt du denn, wo er wohnt? In den Verzeichnissen der Basilica Iulia ist leider kein Wohnort verzeichnet. Wäre der Mann nicht Auriga bei euch, hätte ich wahrscheinlich die ganze Stadt nach ihm absuchen dürfen. Oder könntest du ihm alternativ einen Brief übergeben? Es geht nur darum, dass er ein ihn betreffendes Edikt nicht übersieht.“ -
Seinen genauen Wohnort kann ich dir auch nicht sagen, aber ich nehme den Brief gerne entgegen. Natürlich gebe ich ihm seinen Brief.
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