[Domus] Factio Praesina

  • Caesoninus nickte ebenfalls dem vorübergehenden Funktionär kurz zu und wandte sich dann wieder dem Dominus Factionis der Praesina zu.


    Er tat einen Schritt in den Raum hinein und grüßte: "Salve, mein Name ist Gaius Iulius Caesoninus. Ich hatte dir geschrieben, Senator, dass ich gerne mit dir über meine Bewerbung als Mitglied der Factio Praesina sprechen möchte." Dabei hielt er als Beweis der Richtigkeit seiner Worte Menecrates' Antwortschreiben aufgerollt los, sodass der Senator seine eigene Schrift wiedererkennen konnte.

  • Er folgte der Vorstellung des jungen Mannes und wusste sofort Bescheid. "Ah, Iulius Caesoninus, richtig. Ich hatte dich erwartet." Ein Blick sagte ihm, dass er Iulius nicht kannte und auch noch nie per Zufall getroffen hatten. Demzufolge lautete die erste Frage: "Was führt dich generell in einen Rennstall und speziell in unseren?" Er wies auf einen spartanischen Stuhl, denn Komfort ließ das Verwaltungsgebäude vermissen. Menecrates weilte hier auch nie lange, vor allem nicht sitzend. Für ein Vorstellungsgespräch würde der Stuhl seine Dienste tun. Menecrates saß auch nicht viel komfortabler. Allerdings lehnte er sich bequem zurück und wartete gespannt auf den Vortrag.

  • Sim-Off:

    So, also einen Vortrag will der Herr Claudius? Bitteschön, kann er haben! :D


    Caesoninus nickte, um zu signalisieren, dass er verstanden hatte. Dann begann er: "Gerne Senator will ich dir das näher auseinandersetzen" Auch Caesoninus nahm Platz auf dem ihm angewiesenen Sitz und fuhr fort: "Ich denke, dass mich heute die gleichen Beweggründe hier vor deinen Schreibtisch gebracht haben wie schon so viele andere junge ambitionierte Männer vor mir; die Liebe und die Leidenschaft zum Rennsport und die Politik." Caesoninus machte eine kurze Pause, damit auch das letzte Wort sacken konnte. "Denn natürlich ist ein Rennstall nicht nur ein Hort des freundschaftlich sportlichen Wettstreits, sondern für findige Netzwerker auch eine gute erste Basis, um einige Kontakte anbahnen zu können und ich würde es sehr begrüßen beides für mich zu erreichen. Denn ich will aktiver am Rennsport teilnehmen und gleichzeitig meine Mitgliedschaft in der Factio Praesina als weiteren Fortschritt betrachten auf meinem Weg zum höchsten Ziel: der Erlangung des ordo senatorius und der späteren Berufung in den Senat." Wieder eine kurze Pause. "Ich habe mit Pferden schon seit meiner Kindheit zu tun und freue mich auf jedes Rennen, das es in unserer schönen Stadt zu sehen gibt. Was den Grund meiner Wahl der Factio Praesina angeht, so muss ich gestehen, dass ich zuerst an die Türe der Factio Albata klopfte. Ich hatte gehört, dass dort viele junge Leute aktuell zu Gange seien und wollte deshalb in diese Factio eintreten, um mich mit Männern meines Alters zu vernetzen und sodass wir uns auf unseren Karrieren eines Tages vielleicht gegenseitig helfen können." Kurz seufzte Caesoninus. Die war jedoch nur eine rhetorische Geste, um beim nächstfolgenden sein Bedauern zu unterstreichen. "Der Dominus Factionis der Albata, Pompeius Atticus sagte mir vor langer Zeit zu über mein Begehren nachzudenken und dann mir eine Antwort zu übersenden. Leider ist das bis zum heutigen Tage nicht geschehen, weshalb ich annehmen muss, dass sein Bescheid negativ ausgefallen ist. So sitze ich jetzt hier und begehre bei der Factio Praesina Einlass in der Hoffnung hier meinen neuen Rennstall finden zu dürfen." schloss Caesoninus seinen Vortrag.

  • Die Ausführungen des Bewerbers begannen - wie die meisten - mit der Aussage über Pferde- oder Rennsportliebe. Menecrates nickte. Ohne diese Vorliebe konnte er sich kaum ein Mitglied vorstellen. Einen Atemzug später erging dann der Hinweis auf die Politik, worauf Menecrates aufhorchte. Eine kleine Pause im Redefluss gestattete ihm die Überlegung, wie das wohl gemeint war. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal einen solchen Beweggrund gehört zu haben, daher lauschte er besonders aufmerksam den folgenden Worten.
    Menecrates konnte der Erklärung folgen, sie erschien ihm schlüssig. Fast meinte er, sie vorwitzig zu empfinden. Als das Bestreben zur Sprache kam, den Ordo senatorius zu erlangen, stand für Menecrates fest, dass es sich hier um einen Mann mit Ehrgeiz und weiterreichenden Zielen handelte. Die Factio einerseits als Sprungbrett, aber gleichzeitig als Feld der Bewährung, was als Plan nur aufging, wenn man Zeit und Kraft investierte. Er nickte und hörte weiter zu.


    Es folgte die Schilderung der ersten Bewerbung bei einer Factio. Menecrates erstraunte vieles: Zuerst die Offenlegung über den vergeblichen Beitrittsversuch bei der Albata. Dann, dass diese Information nicht als Anhängsel erfolgte, sondern allem vorangestellt wurde. Zuletzt noch die Auskunft über die ausbleibende Rückmeldung, an der dieser Beitrittsversuch gescheitert war.
    Menecrates fragte sich, warum wohl der junge Mann bei der Albata nicht mit offenen Armen aufgenommen wurde. Da es aber keinen Sinn machte zu spekulieren, fragte er einfach nach, als Caesoninus endete.


    "Es gibt vieles zu sagen. Beginnen möchte ich unüblicher Weise von hinten. Es ehrt dich, dass du mit offenen Karten spielst. Da ich dergleichen Auftreten sehr schätze, hast du dir bereits einen zusätzlichen Pluspunkt erworben. Nun interessiert mich allerdings deine Mutmaßung, warum es zu der Nichtaufnahme kommen konnte. Aus meiner Sicht ist eine ausbleibende Nachricht auch eine Nachricht, die etwas aussagt. Handlungen und ausbleibende Handlungen sprechen nach meinem Dafürhalten ohnehin eine deutlichere Sprache als Worte oder Schriftzeichen."

  • Kluge Worte, Caesoninus musste schon zustimmen. Offensichtlich war die sorgfältige Information, dass die Factio Praesina nicht seine erste Wahl gewesen war doch kein Fehler gewesen. Der Senator wollte über diese Sache anscheinend noch weiter sprechen, was Caesoninus selbst nicht besonders störte. "Natürlich kann ich dir von jenem Treffen näheres berichten, sofern du dies willst." Caesoninus legte kurz die Stirn in Falten. "Eigentlich begann mein Besuch am Gelände der Factio recht positiv. Ich lernte dort Lucius Annaeus Florus Minor zum ersten Mal kennen. Vielleicht hast du ja schon von ihm gehört, er bewirbt sich aktuell um das Amt eines Vigintivir und hat diesbezüglich auch schon von der Rostra herab zum Volk gesprochen und Spiele veranstaltet, doch ich schweife ab." Kurz räusperte er sich und fuhr dann fort: "Jedenfalls verstanden wir uns eigentlich sehr gut miteinander. Wir plauderten eine Weile, ehe dann auch der Leiter der Albata auftauchte. Titus Pompeius Atticus, um genau zu sein. Mit ihm gestaltete sich das Gespräch schon wesentlich schwieriger und ich denke, der Grund wieso wir am Ende nicht das erhalten hatten, was wir uns vom Gespräch jeweils erwartet hatten, lag an Missverständnissen und Kommunikationsproblemen. Ich denke, dass wir einige Zeit aneinander vorbeigeredet hatten und dass das den Auschlag gab." Caesoninus hielt kurz inne, falls der Senator etwas erwidern, oder seine Gedanken kurz ordnen wollte. "Jedenfalls als ich dann zu wissen glaubte, woran unsere Konversation krankte, hatte ich natürlich gleich sofort zu retten versucht was noch zu retten war und gab Aufklärung ob entstandener Sinnbarrieren, doch kam dies wohl leider schon zu spät..."

  • Menecrates hatte bereits von Annaeus Florus Minor gehört. Mehr noch: Er hatte sogar stellvertretend für dessen Patron, mit dem er befreundet war, Annaeus' Kandidatur zum Cursus Honorum unterstützt. Er nickte zur Bestätigung, dass er ihn kannte. Es wunderte ihn auch nicht, dass der junge Annaeer Mitglied der Albata war, denn das waren die allermeisten seiner Familie schon immer gewesen.

    "Annaeus Florus Minor ist mir persönlich bekannt", warf er ein, während er für sich vermerkte, in welcher Weise Caesoninus über Annaeus sprach. Das gegenseitige Einvernehmen erlaubte Rückschlüsse. Anders sah die Lage offenbar bei Pompeius aus. Hier schien die Chemie nicht gestimmt zu haben.
    Pompeius war Menecrates ein Begriff. Er kannte ihn sogar länger als Minor und er mochte ihn nicht. Er erinnerte sich an ein Gespräch in seiner Villa, wo der damalige Sodalis Pompeius teils unverschämt auf ihn gewirkt hatte. Mittlerweile verfolgte den Mann ein erworbener Ruf bzw. eilte ihm voraus.
    Diese Einschätzung und seine Haltung gegenüber dem Pompeier behielt Menecrates aber für sich. Stattdessen ging er auf das Thema Missverständnis ein. "Tja, Kommunikation funktioniert nicht zwischen allen Personen reibungslos. Es gibt welche, die versteht man einfach nicht und sie verstehen uns nicht, so sehr man auch um unmissverständliche Formulierungen ringt.
    Ich möchte gerne sichergehen, dass uns nicht dasselbe Schicksal ereilt und wir uns häufig missverstehen. Daher lass uns weiter überprüfen, ob wir uns richtig verständigen können und unsere Vorstellungen vereinbar sind."


    Er betrachtete für einen Augenblick Iulius und setzte das Gespräch mit anderen Inhalten fort. Disharmonie stellte sich von Anfang an oder oftmals gar nicht ein. Mittelwege gab es selten.


    "Du stammst aus der Iulia. Besteht zwischen dir und Senator Iulius Cento oder Iulius Antoninus eine direkte Verwandtschaft? Und um noch einmal auf deinen Antrag auf Mitgliedschaft zurückzukommen: Es sollte im besten Fall eine gegenseitige Gewinnsituation herauskommen. Du möchtest über die Factioarbeit auch an deiner Karriere feilen. Dies sollte aber nicht ohne Rücksicht auf Verluste stattfinden. Als Mitglied wärst du als erstes der Factio verpflichtet, sagen wir in einer Form von Ehrenkodex. Als Familienoberhaupt sage ich immer: Die Familie ist das Wichtigste. Das Factiooberhaupt sage ich: Nichts geht über die Factio. Sie sollte dir am Herzen liegen, denn nur wer Loyalität lebt und nicht nur darüber spricht, gewinnt letztlich auch das Vertrauen von Politikern, deren Stimme du irgendwann einmal brauchst. Siehst du das möglicherweise anders? Ich habe nichts gegen andere Meinungen, wenn sie begründet und höflich vorgetragen werden. Ach ja, ich sollte erwähnen, dass ich generell auf einen guten Tonfall Wert lege."

  • "Stimmt, dabei hast du Recht, Senator. Eine kultivierte Redeweise ist der Kern einer jeden interessanten Konversation und interessante Konversation haben das Potenzial ertragreiche Ergebnisse für beide Seiten zu erbringen." nickte Caesoninus.
    "Ich denke nicht, dass wir in einen Interessenskonflikt geraten in Sachen der Loyalität, da es sich hierbei ja nicht unähnlich der Situation zur eigenen Familie, oder der Beziehung zwischen einem Klienten zu seinem Patron verhält. Alle drei Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen verlangen im besten Falle unbedingte Treue und den Drang zur Unterstützung. Ich halte ebenfalls Loyalität für sehr wichtig und wenn schon ich selbst sie nicht zu erbringen im Stande wäre, wie käme ich dann dazu später einmal von anderen verlangen zu wollen mir gegenüber loyal zu sein? Leere Worte ohne tieferen Sinn wären meine dann und es gibt nicht viele Dinge die ich mehr verabscheue, als leere Versprechungen und Täuschungen." sprach er.
    Es war Caesoninus wichtig gewesen zuerst diesen wichtigen Punkt aufzuklären, doch natürlich hatte er die familiäre Frage des Senators nicht vergessen. "Was meine eigene familiäre Situation angeht, so habe ich ja bereits erwähnt, dass für mich die meine mein höchstes Gut darstellt. Die Familie ist für mich der Grundpfeiler eines funktionierenden Gemeinwesens. Ich bin mit Senator Iulius Dives näher verwandt, als mit Senator Centho, oder dem guten Iulius Antoninus, doch wohne ich trotzdem in Centhos Haus, der Domus Iulia. Mein eigener Vater diente bei den Urbanern, doch bezweifle ich, dass dir sein Name ein Begriff sein wird."


    Caesoninus hatte bereits jetzt schon das Gefühl mehr gesprochen zu haben, als damals bei seiner letzten Bewerbung, doch fand er es bisher ganz angenehm. Senator Claudius war ein guter Konversationspartner. "Senator, wie war das bei dir eigentlich mit der Wahl der Praesina als deinem zukünftigen Rennstall? Bildet sie die traditionelle Factio deiner Familie, oder gab es andere Gründe dafür, wieso du dich gerade für sie entschieden hast?"
    Dies fand er war eine wirklich interessante Frage und vielleicht würde des Senators Antwort ja auch ihm neue Perspektiven und Sichtweisen über speziell diese Factio eröffnen.

  • Der Vergleich der Factio mit einer Art Familie oder einem Klientelverhältnis zwischen Mitglied und Rennstall gefiel Menecrates. Nicht nur, dass die Gegenüberstellung aussagekräftig war; sie hätte auch nicht besser ausfallen können. Menecrates reagierte mit einem wohlwollenden Nicken. Auch die folgenden Ausführungen zeugten von einer guten Grundhaltung und vernünftigen Ansichten. Damit war Menecrates' Entscheidung gefallen, auch wenn er sich noch die Ausführungen zur Verwandtschaft anhörte. Hier wiegte er den Kopf, aber die Verwandtschaft gab keinen Ausschlag.


    "Senator Iulius Dives habe ich deutlich weniger in guter Erinnerung als Senator Centho, der bei einigen als umstritten gilt. Manches Mal harmoniert es einfach zwischen verschiedenen Personen nicht. Ich für meinen Teil war Patron des Antoninus.
    Aber die Verwandtschaft kann sich niemand aussuchen, also treffe ich meine Einschätzung anhand der gehörten Aussagen und des Auftretens. Iulius Caesoninus, ich nehme dich als Mitglied in unsere Factio auf. Bei der nächsten Mitgliederversammlung stellst du dich dann bitte vor und bewahre dir deine Einstellungen."


    Über die zuletzt gestellte Nachfrage sann er nur kurz nach. Er musste schmunzeln, als er berichtete. "Ich wollte während meines Wahlkampfes zum Praetor ein Wagenrennen veranstalten und musste feststellen, dass nur die Hälfte aller Factiones Gespanne meldete. Ich wollte eine der nicht teilnehmen unterstützen, was die Auswahl schon einmal einschränkte. Letztlich habe ich mich für die einzige Factio unter diesen dreien entschieden, die zu den ursprünglichen gehört. Die Aurata und die Purpurea besitzen ja jüngere Wurzeln. Eine Rolle hat gewiss auch gespielt, dass ich nicht nur Geldgeber, sondern aktiv sein wollte. Die größte Herausforderung lag demnach in der Praesina, weil sie im Gegensatz zu allen anderen Factiones einen um ein Drittel geringeren Fahrerbestand aufwies und mit den vorhandenen Lenkern auch qualitativ das schlechteste Starterfeld besaß. Du siehst, ich liebe Herausforderungen."

  • Sein Sekretär fertigte die Ernennungsurkunde und legte sie zur Unterschrift vor.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    GAIUS IULIUS CAESONINUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON AUG DCCCLXVIII A.U.C.
    (2.8.2018/115 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS FACTIO PRAESINA - FACTIO PRAESINA


    Herius Claudius Menecrates
    DOMINUS FACTIONIS
    FACTIO PRAESINA

  • Caesoninus staunte, doch blieb er trotzdem stumm. Dies war das erste Mal gewesen, dass er hörte, dass Iulius Dives umstritten war im Senat. Jetzt sagte er nichts dazu doch machte er sich eine geistige Notiz, dass er unbedingt bei passender Gelegenheit hierzu noch einmal den Senator befragen wollte.


    Doch das nächste war wesentlich mehr erfreulich. Senator Claudius Menecrates war gewillt Caesoninus in die Factio aufzunehmen! Er konnte es kaum fassen, er hatte es geschafft! Mit einem Lächeln sagte er: "Danke Senator, vielen Dank. Ich verspreche ich werde ein gutes Factio-Mitglied werden und natürlich stelle ich mich gerne bei der nächsten Versammlung vor!" Ein weiterer Schritt war damit geschafft. Doch es kam noch besser. Caesoninus erfuhr auch gleich aus erster Hand, wieso Menecrates sich damals für diese Factio entschieden hatte. "Oh, glaube mir, Senator, auch ich liebe Herausforderungen! Ich hoffe, dass ich ein Gewinn für die Praesina sein werde." schloss er.

  • "Das hoffe ich auch", erwiderte Menecrates. "Willst du dir das Geschehen erst einmal mit Abstand anschauen oder hast du bereits jetzt Ideen, wo du dich einbringen möchtest?" Menecrates ging davon aus, dass Caesoninus ein aktives Mitglied sein wollte, denn als inaktives würde es schwer werden, die Mitgliedschaft auch für politische Zwecke zu nutzen.


  • Die Frage nach den künftigen iulischen Aktivitäten versetzten seiner Freude kurz doch einen kleinen Dämpfer. Dieses Themengebiet hatte ihn auch schon bei der Albata das Genick gekostet, oder mit anderen Worten, es war ihm in schlechter Erinnerung geblieben. Es verwunderte deshalb nicht weiters, als Caesoninus antwortete: "Nun wie gesagt möchte ich ein aktives Mitglied sein, doch als ich bei meiner letzten Bewerbung für eine Factio aufgezählt hatte, was ich alles für sie leisten könnte, wurde mir das als empfindlicher Negativpunkt ausgelegt, weshalb ich dieses Mal gern für den Anfang Abstand davon nehmen will. Stattdessen bitte ich darum, mich vorerst dort einzuteilen wo du denkst, wo ich am besten hinpassen könnte, dann will ich mich auf diesem Posten bewähren, ehe ich wieder eigene Wünsche oder Ideen äußere."

  • Menecrates wunderte sich einerseits über die Auswirkungen der gegenüber der Albata erteilten Auskünfte, die er soeben selbst erbeten hatte. Gleichzeitig konnte er die Zurückhaltung dadurch besser nachvollziehen und er respektierte sie.
    "Das sollte kein Problem sein. Du lebst dich hier erst einmal ein, unterstützt natürlich die Factio auf öffentlichen Wettkämpfen und bis dahin ist jede Mithilfe bei der Trainingsgestaltung sehr erwünscht. Ich würde zum Beispiel sehr gerne ein Freundschaftsrennen absolvieren. Die Albata sparen wir bei möglichen Trainingspartnern dann wohl lieber aus, aber ansonsten habe ich nichts dagegen, wenn du dich mit der Materie befasst und mir begründete Vorschläge unterbreitest."

    Menecrates wäre tatsächlich sehr gespannt, wie ein gerade noch Außenstehender die Positionen der einzelnen Rennställe beurteilen würde und zu welchen Kombinationen er riet. Im Grunde konnte die Praesina durch verschiedene Blickwinkel nur gewinnen.

  • Erneut machte sich Aufregung in ihm breit. Seine erste Aufgabe! Er sollte also Rennen organisieren, nagut war schon so gut wie erledigt! "Gerne, Senator. Ich werde mich gleich in nächster Zeit darum kümmern Freundschaftsrennen mit den anderen Factios zu organisieren. Unsere Renner müssen üben, dann werden sie bestimmt bald die besten. Lassen wir also die Spiele beginnen!" Oh, noch einmal Aufregung! Soeben hatte Caesoninus von "unseren" Reitern gesprochen und es hatte sich gut angefühlt!

  • Nicht lange, nachdem Caesoninus eine Nachricht mit einer Renneinladung jeweils an die Veneta und die Russata geschickt hatte, folgte auch schon eine Antwort von einem der beiden Rennställe.


    Ganz aufgeregt lief deshalb Caesoninus am nächsten möglichen Termin zu seinem Dominus Factionis, um mit ihm die Details abzusprechen, die er darauffolgend dann der Russata zukommen lassen würde. Alleine würde er bestimmt keine Termine festlegen, war er doch der Neuling im Stall und hatte darüber hinaus auch überhaupt keine Ahnung, ob ein Alleingang seinerseits Claudius Menecrates überhaupt gepasst hätte.


    Also stand Caesoninus jetzt vor dem Rennstallmeister. "Salve, Claudius Menecrates. Ganz wie du es wolltest habe ich Einladungen zu einem Freundschaftsrennen an die Factio Veneta und die Factio Russata ausgesprochen. Diese Antwort habe ich von der Russata erhalten. Welche Antwort soll ich ihnen mitteilen?" fragte er und legte Menecrates die Antwort der Russata vor.



    Sei gegrüßt, Iulius Caesoninus von der Praesina. Gerne treten wir zu einem freundschaftlichen Kräftemessen auf der Rennbahn gegen euch an. Ebenso gerne nehmen wir euren Vorschlag für den Austragungsort und den Zeitpunkt entgegen.

  • Kurz, dass Caesoninus geendet hatte, klopfte es und die Tür öffnete sich. Er traute seinen Augen kaum, als da plötzlich ein Bediensteter der Domus Iulia eintrat, wortlos zu Caesoninus eilte und ihm eine Tabula überreichte, die kurz nach Caesoninus' Aufbruch von zuhause, in der Domus Iulia abgegeben worden und ihm deshalb sofort hinterhergeschickt worden war, da er ja schon in dieser Angelegenheit unterwegs war.


    Sofort zog sich der Bedienstete wieder zurück, während Caesoninus stirnrunzelnd den Text überflog. Dann hellten sich seine Gesichtszüge auf und er übergab Claudius Menecrates auch diese Nachricht. "Scheint so, als ob wir nun zwei Rennen durchführen könnten, um unsere Fahrer zu trainieren. Was soll ich ihnen antworten?"


    Gaius Iulius Caesoninus
    Domus Iulia


    C. Duccius Callistus G. Iulio Caesonino s. d.


    Gerne nehme ich im Namen der Factio Veneta die Einladung zu einem Freundschaftsrennen an. Bitte teile mir geplante Zeit und Ort des Rennens mit. Mangels anderer anstehender Rennen sind wir terminlich flexibel.


    Folgende Fragen bleiben noch: Wie viele Fahrer sollen teilnehmen? Werden noch andere Factiones teilnehmen?


    Vale bene


    CAIVS DVCCIVS CALLISTVS


    Sodalis Factionis - Factio Veneta
    Casa Accia Ducciaque | Roma


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachs.png]

  • Er nahm die Tafel entgegen und warf einen Blick darauf.


    "Ja, vom Prinzip her schon", stimmte er zu, zog aber das letzte Wort in die Länge. Anschließend blickte er auf. "Sehr interessante Gegner! Wir hatten bereits einige Freundschaftsrennen mit einer einzelnen Factio abgehalten, der Aurata. Ich überlege, ob wir nun ein Rennen abhalten sollten, bei dem gleichzeitig verschiedene Rennställe starten. Was gegen diesen Plan spricht, ist die Tatsache, dass acht Bahnen schlecht von drei Factiones besetzt werden können, wenn es gerecht zugehen soll. Und das soll es."


    Er legte die Tafel beiseite.


    "Die Aufteilung auf zwei Rennen - jeweils eins mit der Russata und eins mit der Veneta - würde ein Trainingsplus bieten. Oder wir holen noch eine weitere Factio dazu und lassen jeweils zwei Fahrer in nur einem Lauf starten. Das reduziert das Trainingsplus für uns, schafft aber mehr Spannung. Weißt du was? Ich überlasse die Entscheidung dir. Entweder du organisierst zwei Rennen mit den beiden Rennställen, die schon zugesagt haben oder du holst einen weiteren Rennstall dazu. In diesem Fall aber bitte wieder die Aurata. Ich hatte bei den letzten großen Spielen, die in mein Consulat fielen, umfangreiche Probleme mit der Albata und auch ein paar mit der Purpurea. Da muss erst noch Gras drüber wachsen. Entscheide du, beide Varianten bieten Vorteile."


    Menecrates lächelte. Er bevorzugte keine der Lösungen, denn beide boten Vor- und Nachteile.
    "Über die Auswahl der Fahrer sollten wir uns anschließend unterhalten, wenn der Rennmodus feststeht."

  • Caesoninus besah sich die beiden Nachrichten noch einmal und überlegte. Zwei Rennen, oder eins? Oder...
    "Ich denke ich habe eine zusätzliche Idee" begann er "Wir haben ja schon fixe Rennzusagen von zwei Factiones, wo nur noch die Details näher besprochen werden müssen, was aber, wenn wir eines dieser Rennen noch ein wenig interessanter gestalten?" fragte er. "Und zwar dadurch, dass wir aus einem der beiden 2er-Rennen ein 3er-Rennen machen? Wir fragen bei der Factio Aurata an, ob sie ebenfalls interessiert an einem Rennen ist, stimmt sie zu teilen wir sie einem der beiden Rennen zu, sodass an diesem dann drei Ställe teilnehmen. Wenn du mir erlaubst lege ich dir auch gleich meine Gedanken hierzu dar. Die Veneta ist gemeinhin gesehen besser als die Russata, weshalb ich empfehle mit dieser das einzelne Trainingsrennen auszutragen und die Factiones Russata, Aurata und Praesina zu dritt um die Pylonen jagen zu lassen. Was die Fahreinteilung angeht, so denke ich mir, natürlich kenne ich die Fahrer noch nicht wirklich, aber ja, ich denke mir, wir sollten die Fahrer, die noch Probleme mit dem Kurven fahren haben, bzw. sich im dichten Gedränge mehrerer Wägen nebeneinander noch unwohl fühlen im 3er-Rennen antreten zu lassen. Die erfahreneren Renner wiederum, bei denen es vor allem um Training der Geschwindigkeit und der Fahr- und Lenktechnik geht, sollten wiederum im Rennen gegen die Veneta antreten, damit sie sich direkt an einigen der Besten messen und ihre Fahrkunst in der Hitze des Rennens studieren können. Wer weiß, vielleicht sehen sie sich so neue Tricks ab."


    Mittlerweile freute sich Caesoninus auf die Rennen. Er hatte gewiss schon das eine oder andere Rennen im Circus gesehen, immerhin war er ein gebürtiger Stadtrömer, doch es war doch etwas völlig anderes auf der anderen Seite der Absperrung zu stehen und zusammen mit seinen Factiokollegen Rennen zu organisieren, durchzuplanen und abzuhalten. Begeisterung wallte auf.

  • Sim-Off:

    Bitte bei meinem nächsten Aussetzer eine Mahnung schicken. :blitz: Ich war der festen Meinung, du bist dran mit schreiben. :patsch: Erst heute, als es mir langsam komisch vorkam, hab ich nachgesehen.


    Menecrates zeigte sich vom Vorschlag angetan, nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte. Er nickte. "Warum nicht? Das bietet Abwechslung und maximale Trainingserfahrung."
    Er griff zur Auflistung der aktuellen Fahrer und überflog sie. Die Argumentation in Bezug auf das Kurvenfahren fand er stimmig. Er überlegte, dann blickte er auf.
    "Ich würde gerne Syennesis, Braecus und Rianorix gegen die Veneta starten lassen und erst nach diesem Rennen die beiden Fahrer für das Dreierrennen nominieren. Ich hätte zwar gerne Tisander gefördert, aber der Junge war zuletzt krank und ich weiß nicht, wie gut er in Form ist. Andererseits: Da du die Rennen organisierst, höre ich mir auch gerne deine Startvorschläge an." Menecrates blickte interessiert, denn nichts war bislang in Stein gemeißelt.

  • Caesoninus nickte und notierte sich die von Menecrates genannten Namen. Als er hernach seine eigenen Startvorschläge hören wollte, musste er jedoch erwidern: "Was die nähere Auswahl der Fahrer angeht, so muss ich gestehen, dass ich leider keine eigenen Vorschläge habe, da ich hierzu die Fahrer zu wenig kenne. Ich denke da fahren wir besser, wenn wir auf deinen Erfahrungsschatz zurückgreifen, Senator." Caesoninus machte sich noch eine Notiz.
    "Gut, also ein 2er-Rennen mit der Factio Veneta, wo Syennesis, Braecus und Rianorix antreten werden und nach Ende dieses Rennens dann das 3er-Rennen mit den Factiones Russata und Aurata mit einer erst später zu bestimmenden Startaufstellung. Ich werde dann gleich die Einladung zu einem Freundschaftsrennen an die Factio Aurata aussprechen nach unserem Termin. Gebe es noch etwas, was ich wissen müsste, oder für dich, oder die Factio tun kann?" fragte er freundlich.

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