Ein Opfer für die capitolinische Trias

  • Der Sklave des Aurelius hatte Tacitus auf der Rostra erreicht und nachdem sich die Diskussionen abebten, verließ Tacitus das Podium um durch den Bogen des Vespasians vorbei am Tempel der Eintracht den Weg rauf zum Capitol auf sich zu nehmen.


    Einen Sklaven schickte er währenddessen auf die Mercati Traiani, um einige Opfergaben zu besorgen und schärfte ihm ein, sich zu beeilen.


    Als Tacitus auf dem Vorplatz zum Tempel des Iuppiter Optimus Maximus angekommen war, sah er bereits ein bekanntes Gesicht von der Rostra.


    "Salve Annaeus ! Ich gratuliere Dir zu deiner vortrefflichen Kandidatur."

  • Ein weiterer Kandidatus kam hinzu, den ich als Helvetius Tacitus kennengelernt hatte.


    Salve und danke für dein Lob! Ich hoffe sehr, die Götter werden mir ihre Unterstützung nicht untersagen.

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  • Inzwischen war auch der Sklave des Antoninus eingetroffen und hatte verschiedene Opfergaben mitgebracht. Antoninus sparte sich die Streicheleinheiten mit seinen Kandidaturkollegen, denn noch gab es nichts zu loben ;), und kam sofort zur Sache.


    "Lasst uns die Götter um ihre Unterstützung bei der kommenden Wahl bitten. Hoffen wir, dass sie Rom in einem neuen und dabei alten Glanz sehen wollen und dies einen guten Wahlausgang für uns alle als Zeichen dafür übermitteln."


    Antoninus ließ sich den Wein und den Weihrauch geben und sah seine Kollegen abwartend an.

  • Salve Antonine! Ja, lass uns genau das tun! Ist alles für das Opfer vorbereitet oder bringen wir die Gaben diesmal nicht selbst dar?

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  • "Moment !"


    Tacitus hielt Ausschau nach seinem Sklaven und da kam er auch schon keuchend die Stufen zum Capitol heraufhetzend. Gegen seine Beine schlug ihn dabei unterdessen ein Sack, in dem allerlei Gaben, Früchte, Brot, Weihrauch sich befanden.


    Schwer außer Atem blieb er vor seinem Herrn stehen.


    "Sehr gut. Jetzt kann es losgehen."


    Zufrieden sah Tacitus zu Annaeus und Aurelius.

  • Ich habe alles bei mir. sprach ich und hob den Weinkrug mit deinen Hand hoch und den Ledersack mit der anderen.


    Doch eben, haben wir Feuer, oder lassen wir opfern?

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  • "Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, selbst zu opfern und auf die Hilfe von Tempeldienern zu verzichten. Wenn ihr damit einverstanden seid, dann lasst uns jetzt beginnen."


    Antoninus wartete auf die Reaktionen.

  • Antoninus winkte seinem Sklaven, der Wein und Weihrauch hielt. Gemessenen Schrittes näherte er sich dem Altar. Er hielt kurz inne, dann bedeckte er sein Haupt mit dem Stoff der Toga und nahm die Gaben entgegen. Wieder verharrte er kurz, dann legte er sie behutsam in die Schale, unter der sich ein Kohlebecken befand. Einige Weihrauchkugeln rollten herum, weil die Hitze sie immer wieder abstieß, aber bald beruhigte sich das Treiben und unter Zugabe des Weins entwickelte sich recht bald eine dünne Rauchwolke.


    Antoninus gab seinen Kollegen einen Wink, nun ihre Gaben hinzuzufügen. Er trat beiseite und begann mit einem stillen Gebet. Seine Augen verfolgten die Formung des Rauches.

  • Tacitus ließ sich von seinem Sklaven die Gaben geben, verschiedene Hülsenfrüchte, süße Datteln und Feigen. In der Tat waren sie eine Delikatesse und er hoffte, die Götter mögen dies ebenso sehen.


    Behutsam zog er seine Toga über sein Haupt, legte die Opfergaben in die Schale und schickte ein Stoßgebet gen Himmel.


    Dann trat er einen Schritt zurück, um Annaeus vorzulassen.

  • Ich hatte, gleich zu Beginn des Opfers von Aurelius, ebenfalls mein Haupt mit der Toga bedeckt. Nun also war ich an der Reihe. Ich nahm die Weinkanne in die eine Hand, den kleinen Ledersack in die andere und machte die 3 Schritte zum Altar. Dort stellte ich die Kanne erst einmal ab, öffnete den Sack und holte den Weihrauch hervor. Mit fester Stimme, aber keineswegs laut rief ich die Götter an, die heilige Trias zuerst, dann aber auch die genii loci und unsere Familienschutzgötter.


    Dann gab ich den Weihrauch zu den bereits vorhandenen Opfergaben, holte die Feigen aus Tylus und die Früchte aus der Heimat, Mantua, hervor und legte sie dazu und goss den Wein darüber. Nicht zuviel, um das Opfer nicht gleich zu "ertränken" aber auch nicht zu wenig, damit doch eine Dampfwolke entstand.


    Dann trat ich wieder zurück und beendete mein Gebet in Stille.





    edit: Tippfehler.

  • Nach Beendigung der Gebete stand das Tieropfer an. Es sollte kein übermäßiges wie das letzte Dankesopfer sein, denn der Ausgang dieser Wahl stand noch nicht fest und sicher hatten weniger die Götter als vielmehr die Menschen ihren Einfluss darauf. Sie brachten zum Ausdruck, ob sie für oder gegen die Veränderungen waren.



    Antoninus nahm die Reinigung des Tieres wieder selber vor. Er ließ sich ein Opfermesser bringen und strich dem Tier über den Rücken. In oft geübtem Griff packte er dann blitzschnell zu und während eine Hand die gebogenen Hörner hielt führte die anderen den Kehlschnitt aus.


    Das Ausnehmen war in einer Toga fast unmöglich, aber Antoninus wollte es sich nicht nehmen lassen. Er beherrschte diese Handgriffe so wie seine direkten Vorfahren. Die Geweideschau verlief zufriedenstellend. Nochmals bete Antoninus, dann ließ er den für die Priester vorgesehenen Fleischanteil in den Tempel bringen und verbrannte selbst noch den Teil für die Götter.

  • Während dieser Handlungen stand ich dabei, schön abseits, um nicht von eventuell spritzendem Blut getroffen zu werden, und dennoch war ich dabei und gehörte zur Gruppe der Opfernden.


    Aurelius beherrschte das Opfer perfekt, selbst in seiner Toga konnte er das Tier ausnehmen, was mir doch einige Bewunderung aufsteigen liess.

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