Officium Princeps Praetorii

  • In Valerians Augen blitzte es auf. Das war für ihn überhaupt keine Frage! "Ich habe einen Eid geschworen. Ich bin nun Praetorianer. Und ich werde tun, was mir befohlen wird. Meine Treue gehört dem Kaiser. Und wenn wir einmal keinen Kaiser haben sollten, gehört sie dem praefectus praetorio. Ihm folge ich, wie ich bisher Legatus Vinicius gefolgt bin."


    Er atmete tief durch. Die folgenden Worte sprach er leiser, man konnte die Stimme ein wenig beben hören, da ihn der Gedanke allein schon erschütterte. Doch nichts desto trotz sprach er aus voller Überzeugung. "Es wäre gewiß nicht leicht, gegen die alten Kameraden das Schwert zu erheben. Doch wenn es nötig wäre, dann würde ich es tun." Er konnte nur hoffen, daß es nie soweit kommen würde. Solange Valerianus an der Macht war, gab es diese Gefahr nicht. Hoffentlich war er nicht so krank, wie manche Gerüchte es besagten!

  • Balbus nickte. Was der Quintilier sagte klang gut, doch war die Frage, ob er im Zweifelsfall tatsächlich so handelte.


    Balbus blickte fragend zu dem Trecenarius und als dieser mit einem leichten Kopfschütteln andeutete, dass er keine weiteren Fragen hatte, sagte Balbus: "Gut Miles, du kannst gehen."

  • Valerian salutierte zackig. "Valete", sagte er und verließ dann das officium. Draußen atmete er erst einmal tief durch. Offenbar rechnete man damit, daß Legat Vinicius nach dem Kaiserthron greifen würde, sollte Valerianus etwas zustoßen. Und anscheinend zweifelten sie an Valerians Zuverlässigkeit in einem solchen Fall. Er seufzte. Es gab keine Möglichkeit, es ihnen zu beweisen.


    Tief in Gedanken versunken kehrte Valerian in sein contubernium zurück. Ob die anderen aus der Legio II auch so ausgequetscht wurden?

  • Und ähnlich wie Valerian mussten in der Tat auch alle anderen, die mit dem letzten Schwung aus Germanien gekommen waren, hier vorsprechen. Die Fragen waren stets ähnlich und das Ergebnis bei allen das selbe. Alle gaben an, dass der Legat der II sicherlich ambitioniert genug wäre um die Macht zu ergreifen und dass sie selbst alle auf Seiten Roms gegen die alten Kameraden kämpfen würden.
    Balbus und der Trecenarius waren sich am Ende einig, dass sie so nicht viel mehr rauskriegen würden und dass sie auf die nächsten Berichte der Speculatores warten müssten.
    Der Trecenarius verabschiedete sich dann und Balbus machte sich daran einen kurzen Bericht über die Befragungen zu verfassen.

  • Balbus kam aus Crassus Officium und eilte in sein eigenes. Kaum war er im Inneren angekommen, notierte er auf einem Stück Papyrus eine Anweisung und rief nach einem Miles. Diesem drückte er den Zettel in die Hand und schickte ihn weg damit die Anweisung ausgehängt wurde.


    Er schaute kurz zur Tür und seufzte leicht. In Germania war alles viel weniger stressig gewesen. Er seufzte noch einmal und ging um seinen Tisch herum um sich zu setzen. Ein weiteres Stück Papyrus wurde hervorgeholt und mit einer Anweisung beschrieben. Nach dem Schreiben versiegelte er es und rief durch seine offen stehende Tür nach seinem assistierenden Miles, der seinen Kopf durch die Tür steckte und fragend schaute. Balbus gab die Anweisung unverzüglich einen Boten loszuschicken und hielt das versiegelte Schreiben hoch. Sein Assistent kam herein, nahm das Schreiben an sich und eilte dann davon, denn es galt einen der Equites loszuschicken.


    Balbus lehnte sich ein wenig zurück und seufzte, denn nun musste er warten.

  • Valerian war von einem Kameraden auf den Aushang aufmerksam gemacht worden und er beeilte sich, dem Befehl nachzukommen. Schon die Handschrift machte den Eindruck, als würde es sich um etwas sehr dringendes handeln und so kam er dem Befehl in besonderer Eile nach. Unterwegs kontrollierte er noch schnell sein Äußeres, als er vor der Tür stand, zupfte er noch hier und da, bis er sicher war, perfekt auszusehen. Dann klopfte er an.

  • Balbus fand es immer wieder interessant zu beobachten, wie Männer an einer offenstehenden Tür anklopften. Da er dies nur zu gern beobachtete, enthielt er sich eines Kommentars in dieser Angelegenheit und rief den Soldaten stattdessen hinein.

  • Nichts konnte mehr verwirren, als eine offenstehende Tür. Denn ein höflicher Mensch machte sich in irgendeiner Weise bemerkbar, bevor er das officium eines Vorgesetzten betrat*. "Salve, Princeps Praetorii Prudentius. Miles Quintilius meldet sich wie befohlen zur Stelle", sagte Valerian, während er salutierte und Haltung annahm.



    Sim-Off:

    *vor allem, wenn der Spieler hinter dem Charakter die offene Tür überlesen hat :D

  • Setzen? Ein wenig verblüfft nahm Valerian Platz. Er konnte sich kaum erinnern, je im officium eines Vorgesetzten gesessen zu haben. Aber wie auch immer. Wenn er sitzen sollte, dann saß er eben. "Danke, Princeps." Ein besonderer Auftrag. Das klang spannend. Bisher hatte er mit besonderen Aufträgen nur gute Erfahrungen gemacht. Sie waren interessant, gaben einem Gelegenheit, sich zu beweisen und nicht zuletzt brachten sie sogar hin und wieder etwas ein. Was auch nicht schlecht wäre, angesichts der Tatsache, daß seine Schwester seine Unterstützung benötigte. Gespannt blickte er Balbus an.

  • "Ich nehme an, mittlerweile hattest du ein wenig Gelegenheit dich mit der Urbs ein wenig näher zu befassen und dich hier umzusehen?" fragte er, denn er wusste natürlich stets wann ein Miles Ausgang hatte und wann nicht.

  • Valerian legte den Kopf leicht schief und lächelte. "Princeps, ich bin in Rom geboren und aufgewachsen. Nur etwa zweieinhalb Jahre verbrachte ich nicht in Rom, sondern in Germanien bei der Legio II. Ich wage zu behaupten, daß es keine Gasse in dieser Stadt gibt, in der ich nicht schon irgendwann gewesen bin. Bei ein paar davon bin ich allerdings auch nicht allzu scharf darauf, wieder dorthin zu gelangen. Bisher konnte ich nicht allzuviele Veränderungen seit damals feststellen, aber ich hatte ja auch erst einmal Ausgang, seit ich wieder hier bin." Seine Augen leuchteten vor freudiger Erwartung. Ein besonderer Auftrag, der ihn scheinbar in die Stadt führen würde. Es wurde immer spannender.

  • Balbus hatte natürlich die Akte des Miles gelesen und wusste, dass er aus Rom stammte, doch war es gut solche Informationen noch einmal bestätigt zu bekommen. Er nickte leicht.


    "Sehr gut. Allerdings wird dich dein Auftrag vermutlich nicht in die wirklich dunklen Ecken der Stadt bringen." sagte er. "Zuerst einmal wird er dich auf die Märkte der Stadt führen. Schaue dich dort um und versuche dich irgendwie an einen Sklaven der Gens Tiberia ranzuhängen."

  • Valerian hörte aufmerksam zu. Die Tiberier also? Nun, Tiberius Durus war ihm auch durchaus nicht allzu positiv aufgefallen, neulich, als er Wachdienst am Palasttor hatte. "Das sollte nicht allzu schwer sein. Die meisten Sklaven haben Stammhändler, bei denen sie einkaufen. Soll ich ihn nur beobachten oder versuchen, etwas in Erfahrung zu bringen?" An einen Sklaven ranhängen konnte ja irgendwie alles bedeuten.

  • "Verfolge ihn ein wenig und versuche mit ihm ins Gespräch zu kommen." sagte er. "Finde alles raus, was er über seine Herren weiss. Ich will wissen, welche Tiberier in Rom sind und wer von denen, die nicht hier sind, regelmässig hier her kommt."

  • Valerian nickte. Ein wenig schauen, wo der Sklave sich so rumtrieb, ins Gespräch kommen und vorsichtig über die Herrschaft aushorchen. Die meisten Sklaven waren ja recht verschwiegen. Aber vielleicht konnte Valerian ja doch ein bißchen was rauskriegen, wenn er es geschickt anfing. "Ich hoffe, ich darf diese Ermittlung in zivil durchführen?" Er ging eigentlich selbstverständlich davon aus. Aber bevor er sich irgendwie in die Nesseln setzte, fragte er lieber nach.

  • Valerian ließ sich zu einem Lächeln hinreißen. Hier war eben doch alles anders. Bei der Legio II wäre nicht einmal im Ansatz daran zu denken gewesen, irgendetwas dienstliches in zivil zu tun. "Wieviel Zeit steht mir für diese Aufgabe zur Verfügung?" Vielleicht brauchte Balbus die Ergebnisse ja zu einem bestimmten Zeitpunkt. Außerdem bestimmte der Zeitrahmen auch zum Teil die Taktik, mit der er vorgehen wollte.

  • "Jawohl, Princeps", antwortete Valerian. Also schnellstmöglich, keine langen Vorarbeiten. Das machte die Sache zwar schwieriger, aber dafür war es auch eine größere Herausforderung. Er erhob sich. "Dann fange ich am besten sofort damit an, wenn Du nichts dagegen hast." Er mußte herausfinden, bei welchen Händlern die Tiberier für gewöhnlich einkauften. Oder, wenn das nicht schnell genug zum Erfolg führte, einem Sklaven von der Villa Tiberia bis auf den Markt verfolgen. Das war allerdings mit der Gefahr verbunden, vielleicht bemerkt zu werden. Ach, er schaffte das schon.

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