[Casa Helvetia] Am Fuße des Aventin - Circus Maximus

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa


    Er wandte sich zum jungen Mann, welcher soeben eintrat.


    "Ich grüsse die Gabor, es ist mir eine Freude dich kennenlernen zu dürfen ..."



    Gabor wurde rot, als er sah, dass sein Vater Besuch hatte.
    Offenbar war das der Proconsul, der Patron von dem sein Vater einiges schon erzählt hatte.
    "Salve, ich freue mich auch. Ich wollte nicht stören! Ich werde wohl nocheinmal wiederkommen, wenn es besser passt."
    Trotzdem ging Gabor noch nicht.

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Sicher werde ich dich unterstützen alter Freund, schliesslich bin ich ja hier, aber ich denke schon das du gewählt wirst, ich hörete bereits in Tarraco von deinem Engagement in und um Rom ..."


    Tacitus schmunzelte. Daß sein Wirken wirklich bis Hispania gedrungen sein sollte, konnte er zunächst nicht glauben. Er war immerhin nicht mal Senator. Andererseits, warum sollte sich der Patron nicht für seine Klienten interessieren ?


    "Ich danke Dir, Agrippa."


    Plötzlich kam ihm eine Eingebung. ;)


    "Gabor hat übrigens vor, bei den nächsten Wahlen zum Quaestor zu kandidieren. Diesesmal schaut er noch von unten auf das Podium, aber beim nächstenmal wird er in einer Reihe mit anderen Kandidaten stehen. Er macht sich wirklich gut.
    Aber Agrippa, mein Patron, ein Einfall wächst in mir. Du selbst bist Consular und ehemaliger Censor. Deine Erfahrung und Weisheit kann kaum ein Politiker das Wasser reichen und nicht zuletzt genießt du einen guten Ruf. Was meinst Du, würdest Du dich eventuell Gabor annehmen und ihn von deiner Erfahrung teilhaben lassen ? Ich könnte mir vorstellen, daß er einiges von dir lernen könnte."


    Im Augenwinkel bemerkt Tacitus wie der Sklave an der Pforte einen weiteren jungen Mann herführt. Der rote Schopf und das kantige Kinn. Er erkennt ihn sofort wieder. Sein Sohn Novatus ist heimgekehrt und er nickt ihm zu, daß jener sich zu ihm bemühen möge.

  • Auf das auffordernde Nicken seines Vaters begab sich Novatus sofort zu jenem und grüßte ihn ehrerbietig:


    "Salve Vater, meine Zeit der Studien ist beendet, gestern bin ich aus Alexandria zurückgekehrt"


    Seinen Bruder Gabor und den Gast seines Vaters bedachte er ebenfalls mit einem würdevollem "Salvete".

  • "Salve mein Sohn. Es ist schön, daß es dich nach längerer Zeit wieder nach Rom verschlagen hat. Du mußt mir alles von deinen Erlebnissen nachher erzählen. Das hier -


    er zeigt auf seinen Gast


    - ist übrigens der Proconsul Matinius Agrippa, Patron und Freund der Familie. Doch geh' jetzt und begrüß deine Mutter, sie wird sicher erfreut sein, Dich zu sehen. Sie befindet sich im Peristylium."


    Zwar war sie eigentlich gar nicht Novatus' leibliche Mutter und er nicht ihr leiblicher Sohn, aber durch die lange Zeit der Fürsorge und Erziehung, seit er von Tacitus in Kindesjahren adoptiert wurde, war Novatus ein fester Teil der Familie geworden und stand den leiblichen Söhnen in nichts nach.

  • Im Peristylium wurde der junge Helvetier sogleich von seiner Mutter herzlich in Empfang genommen und Novatus erzählte ihr von seinem Aufenthalt in Alexandria und einige Anekdoten. Gespannt wartete er jedoch bis er seinem Vater all dies erzählen konnte.

  • Im Anschluß an das Gespräch kam Tacitus ins Perisytlium. Die Ankunft seines Adoptivsohnes freute ihn wirklich sehr.
    Jenen fand er entspannt an einer Säule lehnend in den Garten blickend. Longina hatte offenbar noch viel zu tun und er hatte sie nicht länger stören wollen.


    Tacitus ging auf seinen Sohn zu.


    "Mein Sohn, ich freue mich, daß du wieder in Rom angekommen bist"


    Er begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung. Dann sah er sich ein wenig merkwürdig um.


    "Komm, laß uns ins Tablinum gehen."


    und machte sich auf den Weg in sein privates Arbeitszimmer.

  • Tacitus betrat sein Officium. Nachdem er von einem Schrank zwei bronzene Becher und von dem Tisch die Karaffe mit dem verdünnten Wein holte - eigentlich war es vielmehr Wasser mit einem Spritzer Wein, die mahnenden Worte des Medicus klangen in seinen Ohren - schenkte er sich und seinem Sohn je einen Becher ein und setzte sich dann in seinen Korbsessel.


    "Bitte, erzähle mir, wie ist es Dir ergangen ?"


    Tacitus stellte den Becher für Novatus vor ihm auf den Tisch und nahm selbst einen Schluck.




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  • "Nun..."


    Bevor Novatus fortfuhr nahm er einen kräftigen Schluck aus dem glas und wartete einen Moment und genoss das erfrischende Gefühl das der Wein hinterliess.


    "Ich war in Alexandria, um dort diverse Schriften zu studieren, du kennst sicher die Geschichte über die sagenhafte Bibliotheca Alexandrina. Als Caesar die Flottes Aegyptus' im Hafen Alexandrias in Flammen aufgehen liess, wurde auch die Bibliotheca arg in Mitleidenschaft gezogen..."


    Er schüttelte mit traurigem Blick den Kopf und nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas.


    "Aber ich konnte Teile der alten Schriften in einem Serapeum einsehen, viele fantastische Dinge habe ich dort gelesen, über die Griechen, die Perser, die Phönizier..."


    Schwärmerisch blickte er an die Decke des Tablinum.


    "Aber auch die kulturellen Aspekte Alexandrias haben mich fasziniert, diese Stadt ist ein wahrer Schmelztiegel der Völker, Griechen, Ägypter, Juden und sogar Mitglieder dieser ominösen Sekte, die sich die Christen nennen habe ich dort miteinanderleben sehen. Doch über alledem wacht der Adler des Imperium, auch in Attika und Damaskus wo mich meine Reisen hinführten, Roms Glanz umspannt das ganze Erdendreich.."


    Novatus machte eine ausschweifende Handbewegung und seine Augen funkelten enthusiastisch.


    Sim-Off:

    danke, die vielen Funktionen haben mich etwas irritiert;)

  • Tacitus wippte seinen Becher hin und her und hörte den Erzählungen seines Sohnes zu. Er grübelte und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen als er bemerkte mit welchem Enthusiasmus Novatus seine Erzählungen schilderte.


    "Du hast viel erlebt."


    Tacitus machte eine gedankliche Pause.


    "Hier in Rom vergeht die Zeit wirklich schnell. Kaum neigt sich meine Amtszeit im Cursus Honorum dem Ende entgegen, kehrst du schon wieder zurück aus Aegypten. Ich freue mich, daß du wohlbehalten angekommen bist. Ich habe für deine Rückkehr gebetet, den Göttern ein Opfer gebracht für eine glückliche Seereise. Die Frühlingsstürme sind berüchtigt. Ich habe sie selbst auch schon öfters am eigenen Leib erfahren."


    Wieder nahm er einen Schluck und stellte den Becher darauf auf der blitzenden Metallplatte des kleinen Tisches ab.


    "Mein Sohn, ich habe mir oft Gedanken gemacht über deine Zukunft, was aus Dir werden soll, wohin es dich einmal verschlägt. Du bist kein Priester wie Großvater Vindex oder ein Bibliothecar wie dein Vater, jemand, der sich nur hinter Schriftrollen verschanzt. Du bist belesen, keine Frage, Du interessierst dich für Kultur, für Geschichte, doch Du bist auch jemand, der die Menschen sucht, der den Auftritt nicht scheut. Die Politik wäre wahrlich nicht das falsche Feld, doch erscheint sie mir zu früh. Die Erfahrung, die dich auf der Rostra, dem Forum Romanum lenkt, wirst Du erst machen müssen.
    Mein Sohn, ich wünsche daher, daß du etwas solides, handfestes vorweisen kannst. Ich wünsche, daß du dich der iuristischen Laufbahn widmest. Sie ist der Weg, der dich leiten wird, deine Verstand schärfen und dein Urteilsvermögen stärken soll. Sie wird dir vieles lehren."

  • Novatus hatte den Ausführungen seines Vaters aufmerksam gelauscht, nachdem dieser geendet hatte, legte Novatus seinen Zeigefinger an sein Kinn, dies tat er immer wenn über etwas nachdachte.


    "Und wo denkst könnte ich die iuristische Laufbahn starten, Vater?"

  • Tacitus schmunzelte. So überaus motiviert würde er keine Zweifel an Novatus' Eifer und seinen Fähigkeiten haben. Er könnte in der Tat ein guter Iurist werden.


    "Du solltest die Schola aufsuchen und dich mit den gängigen Codices unseres Staates befassen. Das sollte dir einen ersten Überblick verschaffen. Ich werde bemüht sein, einen Rechtsgelehrten ausfindig zu machen, der dich in den ersten Dingen unterrichtet."


    Etwas verzweifelt blickte Tacitus drein, wandelte dann seinen Blick wieder aber in einen bestimmten und ernsten. Einen solchen Gelehrten zu finden, der kein horrendes Honorar forderte, war gewiss nicht leicht aufzutreiben, und doch würde es ihm, Novatus, Tür und Tor öffnen.


    Er machte eine abfällige Geste, daß er sich nun entfernen möge. Ihm war heiß und er war müde.


    "Mein Sohn, gibt es noch etwas, was du auf dem Herzen hast ?"

  • "Nun, es gebe da schon etwas, Vater....der Aufenthalt in Alexandria hat meine finanziellen Mittel nahezu aufgebraucht"


    Er kratze sich leicht verlegen am Hinterkopf, Novatus hasste es seinen Vater nach Geld zu fragen, aber das Leben in Rom war mit Sicherheit nicht billiger als in Aegyptus.

  • Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    "Gabor hat übrigens vor, bei den nächsten Wahlen zum Quaestor zu kandidieren. Diesesmal schaut er noch von unten auf das Podium, aber beim nächstenmal wird er in einer Reihe mit anderen Kandidaten stehen. Er macht sich wirklich gut.
    Aber Agrippa, mein Patron, ein Einfall wächst in mir. Du selbst bist Consular und ehemaliger Censor. Deine Erfahrung und Weisheit kann kaum ein Politiker das Wasser reichen und nicht zuletzt genießt du einen guten Ruf. Was meinst Du, würdest Du dich eventuell Gabor annehmen und ihn von deiner Erfahrung teilhaben lassen ? Ich könnte mir vorstellen, daß er einiges von dir lernen könnte."


    Im Augenwinkel bemerkt Tacitus wie der Sklave an der Pforte einen weiteren jungen Mann herführt. Der rote Schopf und das kantige Kinn. Er erkennt ihn sofort wieder. Sein Sohn Quaestor Principis ist heimgekehrt und er nickt ihm zu, daß jener sich zu ihm bemühen möge.


    "Wenn es auch der Wunsch deines Sohnes ist, dass ich ihn mir annehme, dann soll es so sein und ich werde so gut ich kann, ihn auf die mögliche Aufgabe einer Quaestur vorbereiten und ich bin auch sicher, er wird die Sache gut erledigen."


    Er blickte ebenfalls zu Novatus

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • "Es wäre eine große Ehre und würde mir sicher viele Vorteile verschaffen.
    Daher stimme ich dankend zu! Wirst du denn in Roma bleiben oder bist du noch im Amt des Proconsuls?"
    Damit hatte sich also der eigentliche Grund seines Kommens erledigt.

  • Zufrieden nickte Tacitus. Das Gespräch mit dem Patron war doch recht ehrgiebig und zufriedenstellend. Er hatte sich wahrlich gefreut, daß ihn Agrippa hier in Rom besucht hatte und das die Sache mit Gabor unter Dach und Fach war.


    Eine bessere Ausbildung als bei dem Proconsul und ehemaligen Censor persönlich konnte man kaum bekommen und Gabor würde sich davon profitieren.


    Sim-Off:

    Ich beende den Besuch jetzt mal. ;)

  • Tacitus war wahrlich in keiner guter Stimmung. Was ihm der Bote der Praetorianer aus dem Palast mitbrachte verfinsterte sein Gesicht.
    Er hatte sich in sein Tablinum zurückgezogen und hockte über der Korrespondenz. Africa, weit entfernt von Rom. Auf einmal sehnte sich Tacitus an seine Zeit zurück als er auf Reisen war. Als er mit dem Statthalter von Hispania auf dessen Landgut in Baetica die Abende verbrachte, als er Städte wie Ierusalem und Damaskus besuchte.
    Er verabscheute diesen stinkenden Mob, dessen Lärm nie abnahm. Wo es voll war und der Gestank bis rauf zum Palatin reichte. Alles andere als ein geruhsames Landleben.


    Und jetzt das. Als hätte er nicht schon genug Probleme. Doppelte Aufmerksamkeit und wie man ihr entwischt. Kein leichtes Spiel. Er fertigte ein Schreiben an und legte es auf den obersten Stapel.



    MCD


    beschaffe Informationen über PS - Vorsicht geboten.


    T


    Das würde heute noch rausgehen. Plötzlich hörte er Gabor draußen im Atrium. Das traf sich gut, dachte er sich.


    "GABOR !?"



    Sim-Off:

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