Schlagabtausch philosophischer Natur: Darf ich zur Diskussion auf die Rostra bitten?

Das Leben in Rom war das reinste Theaterstück.Den Ausgang kannte man auch schon. Hier gewann immer das Gegenteil, was unsere Vorfahren auszeichnete.
Aber das man unsere Vorfahren und die göttlichen Söhne des Mars nun auch noch ungestraft als Banditen bezeichnen konnte, zumal als Consul, das war eine neue Qualität. Aber den Kpf würden wahrscheinlich wieder andere verlieren.

Das ist Rom wie es leibt und lebt.

Bevor der Senator jegliche Äusserungen darauf entgegnen konnte sprach Furianus mit gedämpfter Stimme zu jenem.

"Achtet auf eure Worte, Senator. Ihr als ehemaliger Praetor solltet wissen, dass ihr gerade gegen den Paragraphen § 105 verstoßt und damit Volksverhetzung begannen habt. Man könnte euch anklagen, wählt eure nächsten Worte bewusst."

Und er aß wieder eine Olive, seine Kehle war trocken und ein wenig Vinum würde in solch einer Lage nicht schaden.

Curio war ,wissen die Götter, kein Sympathisant der Patrizier und doch drängte ihn die Frage, die er direkt Avarus stellte.

"Banditenhaufen?"

Wäre es im Grunde nicht so frevlerisch gewesen, er hätte gut lachen mögen.

"Geht man auf die Mutterstadt Rom's "Alba Longa" zurück, so war es Iulus, der sie gründete. Iulus, Sohn Aeneas’ und jener wieder Sohn der Venus. Alba Longa, woher Rhea Silvia stammte, die mit Mars eben jene "Banditen"-Zwillinge zeugte. Dies ein Banditenhaufen? Gleich 2 Götter dabei. Ein Barbarenhaufen, der freilich nicht ganz so schlimm ist, wie die "echten" Barbaren?
Ich gebe Furianus sehr recht, wenn er von Blasphemie spricht und ich muss mich leider fragen, wer als erster gewisse Initiativen ergreifen wird, wenn deine Immunität (des Consuls wegen) endet."

...ihr...

"Alles Gewäsch ;)? Die Götter zu beleidigen? Wahrlich ein dreckiges Gewäsch, das fabriziert wird.

Tun, was Ihr tut? Grosse blasphemische Reden zu halten? Ein anderes mal vielleicht, aber im Moment ergötze ich mich lieber daran, wie sich der Consul aus seiner misslichen Lage herauswursteln will ;)."

Furianus schüttelte den Kopf. Zog sich der Consul doch gleich aus der Sache heraus. Auch schien er nicht reden zu wollen, ging auf keinen der Beteiligten ein und warf jedoch wieder diese alten Vorwürfe hinein.

Bei Senator Avarus erinnerte sich Furianus an das niedergeschriebene Zitat des Sokrates: "Wen das Wort nicht schlägt, den schlägt auch der Stock nicht." Und in diesem Falle war sich der Senator wohl sicher nicht vom Recht gestraft zu werden.
Überschätzung war das größte aller Übel eines Politkers.

Furianus ließ eine weiter Olive in den Mund wandern und bedeutete einem Sklaven, dass er sich nun entfernen wolle und der Weg frei gemacht werden müsse.

... von euren....

"Ist es wirklich jedem selbst überlassen, wie er zu den Göttern steht? Ein Mann, der abseits öffentlichen und sozialen Lebens seine Zeiten fristet, dem kann man gern diese Maxime überlassen.
Aber einer öffentlichen Person, wie du es bist? Ein Consul? Formell eine Person, die an irdener Macht nur von wenigen übertroffen wird? Macht in derjenige Stadt, die die Gunst der Götter auf sich trägt?"

Er spuckte aus.

"Sahst du denn nicht das Zürnen des Mars?"

Abschätziges Gelächter ertönte von Curio.

"Wenn die Götter zürnen, werden morgen vielleicht wirklich Tote in den Strassen Rom's liegen, da magst du recht haben. Hoffen wir nur, dass wählerisch ausgesucht werden wird."

....Weibern....

Dies alles schien inzwischen zu einem Zweikampf auszuarten. Varus warf dem Mann auf der Rostra noch einen kurzen, verächtlichen Blick zu - und ging dann seines Weges.

"Es scheint fast so, als würdest du nichts sehnsüchtigster Wünschen. Es wäre nur ein feiner Zug von dir gewesen, hättest du die Götter aus dem Spiel gelassen, unsere Stadt nicht besudelt und wärest irgendwo stumm und still von einem Felsen gesprungen. Die letzte Ehre hätte ich dir danach kaum verweigern können.

Entweder dies, oder du ziehst dich auf ein Landgut zurück und kurierst die Not deiner Anima. Dies wäre jedenfalls besser, als wenn du hier einen solch betrüblich und gotteslästerlichen Consul abgibst. Trauern sollst du dürfen, aber nicht an diesem Ort."

Verständnislos schüttelte er den Kopf.

Der Junge hatte immer noch nicht genug von der hohen Politik.....wer weiss, vielleicht hat er ja was von den Genen seiner Ahnen geerbt.

Und er schreit laut:

"Gotteslästerer"

Avurus drehte sich um.....und fluchs....schlich sich der Junge unter Avarus Toga. Unter der Toga simuliert Publius eine tiefe Stimme.

"Woah....die Götter sprechen aus deinem Bauch, Avarus. Dein Bauch hat jetzt eine Stimme. Achte uns und dein Bauch wird wieder still. Wenn nicht, dann fange ich an zu knurren....Ich seh etwas was du nicht siehst.....gibt es ein Gesetz, wie oft ein Politiker seine Unterwäsche wechseln muss?"

... das Waschen....

Publius wurde unter der Toga mitgedrängelt....der Senator hatte anscheinend schon einen schönen intus, dass er so etwas nicht bemerkt....

Für einen Bruchteil einer Sekunde glaubte Curio den jungen Vinicier zu sehen, der irgendwo bei Avarus verschwand. Als dann Stimmen aus unnennbaren Orten erschollen, war die Sache klar.

Eigentlich hätte er vor Lachen losbrüllen mögen, aber es war nun doch ein Streich, den man einem Consul und Senator nicht spielte. Er würde Hungaricus mal aufsuchen müssen.

Publius rutschte unter der Toga raus und schnappte endlich nach FRISCHLUFT.

"Und jetzt an alle......wer spielt mit "UNTER DER TOGA-VERSTECKEN" ?

Publius wendet sich nach einem Senator der neben ihm steht und zieht am unteren Zipfel der Toga......dabei blickt er hoch mitten ins Gesicht von

Unversehens kam der Kleine wieder hervor und Curio hatte ihn an seinem Toga-Zipfel. Es war ein windiger Tag, und das war gut so.

"Ich grüsse Dich, du Lausbub. Da hast du unserem Consul aber einen bösen Streich gespielt. Das will ich dann aber nicht mehr sehen. Wir müssen Respekt unseren ordentlich gewählten Magistraten entgegen bringen, weisst du?"

Während er noch tadelnd sprach, fielen aus einer Tasche seiner Toga plötzlich 2 Sz genau neben den Fuss des Jungen.

"Aber es ist sehr schön, dass Du dich für Religion und für Politik zu interessieren scheinst. Sag, Onkel Curio, wie heisst du denn? Wer ist denn dein Vater?"

Fuhr er fort, als habe er nichts bemerkt.

Durus erschrak, als der Consul auchnoch derart gotteslästerliche Reden schwang. DAS war eindeutig zu viel! Am liebsten wäre er zu ihm gegangen und hätte ihn geschlagen. Aber immerhin war er der Consul und so etwas gehörte sich definitiv nicht für einen Patrizier.
Dann begann der Knabe, sie weiter ungebührlich zu verhalten. Wäre er unter Durus' Toga geschlüpft, hätte er sich mit Sicherheit eine Ohrfeige eingefangen.
Kopfschüttelnd ging er weiter...

Publius ist erfreut dass der sicherlich wichtige Mann mit ihm spricht. Er bemerkt auch die 2 Sesterzen und er bemerkt, dass

es nicht bemerkt hat....

Doch da...es ist Parentalia.....die MANEN.....

http://www.gunnysweb.de/manengut.jpg "Nimm nicht das Geld, gib es dem Senator"
http://www.gunnysweb.de/manenboese.jpg"Nein, stecks ein, der hier hat eh genug"
http://www.gunnysweb.de/manengut.jpg"Ach was, lass sein, du gibst es ihm und aus fortan seid ihr Freunde, du suchst doch Freunde, nicht wahr?"
http://www.gunnysweb.de/manenboese.jpg"Ach was, was sind schon 2 Sesterzen, davon verprasst der Senator bei jedem Atemzug das Hundertfache"

"Ja, aber, ich, ok...die Guten Manen haben recht"

Curio guckt den Jungen verwirrt an ob seiner seltsamen Worte.

http://www.gunnysweb.de/manenboese.jpg"Verdammt, das Gute hat gesiegt."
http://www.gunnysweb.de/manengut.jpg"Na und, was dagegen? Knochengestell"

Publius kniet nieder, nimmt die 2 Sesterzen und gibt sie dem Mann in der feschen Toga.....

"Hier, die guten Manen meinen, dass das dir gehören soll"