Da ich leider heute Mittag, wann das Opfer ja traditionsgemäss gewesen wäre nicht on sein konnt, muss ich halt nun simulieren, dass es Mittag sei.
Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht, als ich das Atrium Vestae mit Livia Decima Tertia, die mir bei diesem Opfer helfen würde, und Aurelia Verina verliess. Es war eine merkwürdige Stimmung, die in der Luft hing. Obwohl es erst Februar war, fühlte sich die Luft warm an, der leichte Südwind kündigte aber schlechtes Wetter für die kommenden paar Tag an. Gänsehaut bedeckte meinen Rücken und ich schüttelte mich leicht.
Das Opfer sollte vor dem Tempel der Vesta vollzogen werden. Ich staunte über die grosse Menschenmenge, die sich bereits eingefunden hatte und gespannt auf den Beginn des Opfers wartete. Ein Raunen lief umher, als die Vestalinnen und ich daherschritten, begeleitet von einigen Liktoren und den Opferdienern, die das Opfertier führten.
Die Parentalia, ging es durch meinen Kopf, an diesen Tagen gingen die Leute zu den Gräben und schmückte sie. Ebenso teilte man das Mahl mit den Toten und opferte am Hausaltar kleine Gaben, wie Salz, Brot und Wein. Auch Kränze wurden im Haus aufgestellt, in dieser Zeit, in der die Geister der Ahnen umgingen.