Eröffnungsopfer zu den Parentalia

  • Lucilla blickt den Vestalinnen hinterher. Das Opfer ist gut verlaufen, Vesta zufrieden und die divi parentes besänftigt. Lucilla macht sich auf den Weg nach Hause, um den Ahnen auf dem heimischen Herd ihr Opfer darzubringen.

  • Wie in jedem Jahr, stand die neuntägige Trauerzeit bevor. Alle Tempel blieben während der Parentalia geschlossen, die Senatoren und Magistrate legten ihre Amtszeichen und die Toga praetexta ab. Man gedachte den verstorbenen Ahnen und den Geistern im Haus, brachte den Toten an den Gräbern Speiseopfer und opfert auch am Hausaltar den Laren, Penaten und dem Genius. Jeder Pater einer Familie leitete den Kult an. Es brachte Unglück, wenn man an diesen Tagen vereiste oder Hochzeiten feierte. Selbst kleinere Feiern vermied man und Orgien sowieso. Vielmehr wurden die Gräber der Angehörigen geschmückt und viele Familien speisten an den Gräbern.


    Eingeleitet wurden die Feiertage durch ein Eröffnungsopfer der Virgo maxima Vestalis am 13. Februar. Die oberste Vestalin trat gegen Mittag aus dem Atrium Vestae und schritt - gefolgt von den Vestalinnen - zum Tempelplatz, um sich dort um den Foculus zu sammeln. Die folgenden Abläufe unterschieden sich in fast nichts von dem anderer öffentlicher Opferungen. Die Menschen wurden zur Ruhe ermahnt, es folgte die rituelle Reinigung, dem Voropfer folgte das blutige. Der Eingeweideschau folgte das erlösende Litatio.


    Neu in diesem Jahr war aus Menecrates' Sicht seine eigene Anwesenheit als Consul, der ganz ohne Amtszeichen in der Menge stand und dem Opfer beiwohnte.

  • Manius Minor empfand die Parentalia keineswegs als eine Zeit der Trauer, da er doch seit jenem Tage, da die Maiores sein Schicksal gewendet hatten, ihnen in einer Mixtur aus Furcht und Dankbarkeit war verbunden war und es geradehin als Befreiung empfand, in diesen Tagen seine Amtspflichten ruhen zu lassen.


    Dennoch erachtete er es als seine Pflicht, gemeinsam mit Menecrates zu den zur Eröffnung dieser Festivität vor dem Atrium Vestae zu erscheinen, gleich dem Consul ohne die Insignien seines Amtes, um der Opferung beizuwohnen, ehe er am Nachmittag eine erste Gabe zum Mausoleum der Flavii bringen wollte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!