Victor sitzt zwischen den Sacerdotes Martialis und hängt seinen leeren Gedanken nach. Im Grunde ist es nicht übel hier seine Zeit abzusitzen. Etwas anderes wollte er zur Zeit sowieso nicht tun und hier in der Versammlung besteht auf keinen Fall die Gefahr, dass irgendein Unbedarfter auf der Suche nach Hilfe bei einem Opfer ihn anspricht. Da der für ihn relevante Punkt Italia bereits abgehandelt ist braucht Vic auch nicht mehr so genau zuhören. Vor allem die Geschehnisse in Hispania interessieren ihn nicht wirklich, denn Hispania ist so weit entfernt, dass er nur selten Neuigkeiten von dort hört. So sitzt er und starrt ein Loch in die Luft, so groß, dass bald ganz Rom darin verschwinden könnte, und ist damit vollkommen zufrieden.
allgemeiner Conventus des Cultus Deorum
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Erfreut hört Aemilia dem Bericht der Pontifex Hispania zu. Es beruhigt sie, dass die anderen Provinzen doch besser da stehen, als man teilweise munkelt. Lächelnd lehnt sie sich auf ihrem Platz zurück und verfolgt den weiteren Verlauf des Conventus.
Sim-Off: Sorry, aber ich muss mich jetzt wirklich nach Hispania ummelden. Die ganzen Decimer sind extra angereist und warten darauf, dass die Beerdigung beginnt. Wenn der Conventus nach meiner Rückkehr immernoch stattfindet, dann bin ich auch gerne wieder dabei. Nachdem das Ganze sim-on ja nur über die Parentalia dauern sollte und ich währenddessen auch immer da war, schreib ich mich jetzt mal nicht explizit raus. Ich hoffe, das ist ok.
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Sie hörte Helena interessiert zu und nickte hin und wieder. Nachdem Helena fertig war, sagte sie: "Ich danke dir, Pontifex." Sie schaute in die Runde. "Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, so wären sie jetzt an der richtigen Stelle."
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Imperiosus schwieg und schaute sich ein wenig um.
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"Fahr fort, Flaminca. Für eventuelle Fragen haben wir später immer noch Zeit."
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Claudia nickte.
"Damit kämen wir zum vorletzten Punkt, der auf der Tagesordnung wage mit dem Titel 'Personalentscheidungen' bezeichnet wurde."
Sie schaute auf ihre Notizen.
"Ich sehe jedoch gerade, dass die Dinge, die unter diesen Punkt fallen und von mir hier ausgesprochen werden sollten, noch einiger weiterer Beratungen bedürfen und daher wird dieser Punkt gestrichen."
Sie blickte in die Richtung des Kaisers, in ihren Augen die Frage ob er etwas besonders wichtiges dazu zu sagen hatte.
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Auf den fragenden Blick der Flaminca hin schüttelte der Kaiser verneinend seinen Kopf.
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Sie schaute nochmal auf ihre Notizen.
"Gut, kommen wir also zum letzten Punkt der Tagesordnung. Er nennt sich 'Verschiedenes' und ist der Zeitpunkt, an dem ihr Themen ansprechen könnt, die euch wichtig sind."
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"Ja ich hätte noch ein Anliegen. Kann es Ausnahmefälle geben, in denen eine Sacerdos zeitweise auch einen männliichen Schüler unterrichten darf, insbesondere die Anfangslektionen?"
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Schon war er in Gedanken weit entfernt von diesem Treffen der Priester und jenen die es werden wollen, wähnte sich schon wieder im Palast, als... Als eine Sacerdos jene Frage stellte die ihn im höchsten Maße erstaunte.
"Weshalb sprichst du von Ausnahmefällen? Ist das nicht vielmehr die Regel?"
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"Nein, mein Pontifex Maximus, die Regel ist das weibliche Sacerdotes weibliche Discpulae unterrichten und männliche Sacerdotes männliche. So ist es Brauch."
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"Von so einem Brauch hörte ich noch nie.
Es spielt keine Rolle, welchem Geschlecht die zu unterrichtenden Tempelgehilfen angehören." -
Imperiosus beobachtete den Pontifex und Fausta, doch einmischen wollte er sich nicht. Kurz sagte er beiläufig.
"Vor Kurzem unterrichtete auch ich eine Discipula, Sacerdos Veneris."
Doch machte man es wohl von den Göttern abhängend, denen die Discipuli zugewandt waren. Sicherlich würde Iulianus einer der Venus zugewandten Discipula nicht so viel beibringen können wie eine Sacerdos Veneris.
Aber auch nachdem man heute schon die Ausbildung im Frühstadium besprach war er für Imperiosus auch eindeutig, dass es irrelevant war von wem die Discipuli in der Frühphase unterrichtet werden würden, da das Unterrichtsthema gleich ist. -
"Dann habe ich keine weiteren Fragen. Danke."
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Da sich sonst keiner mehr meldet, steht Victor nochmal auf und meldet sich zu Wort. "Nachdem der Conventus damit wohl bald beendet sein wird, möchte ich nochmal was zur Veranstaltung an sich loswerden. Unsere Ergebnisse waren, dass man uns darauf hingewiesen hat, dass der Codex Religiosus Bestandteil der Ausbildung der Discipuli sein soll. Außerdem wurde die Situation in Hispania und in Germania festgestellt und ein paar kleine Fragen einzelner Priester wurden beantwortet.
Nun würde mich doch mal interessieren, warum dazu wirklich alle Mitglieder des Cultus Deorum hier in Rom zusammenkommen mussten. Hätte man nicht genauso gut einfach ein Rundschreiben zu den Provinzen und zur Ausbildung herausgeben können? Die paar Fragen waren auch eher speziell. Die hätten auch in gezielten Einzelgesprächen geklärt werden können. Außerdem geht der Conventus jetzt schon lange über die Parentalia hinaus und die ganzen Leute hier werden von ihrer Arbeit abgehalten, vor allem die, die nicht eben noch abends schnell in ihrem Tempel vorbei schauen können, weil der zufällig in Rom liegt."
Vic macht kurz eine Pause und wirft einen kurzen Blick zum Collegium. Da ihn aber noch keiner der Blicke von dort umbringt, fährt er fort. "So ein Conventus kann eine gute Sache sein, doch die Organisation von dieser Veranstaltung war meiner Meinung nach nicht sonderlich gut. Durch etwas gezieltere Moderation und sinnvolle Vorbereitung hätten wir sicher in weniger Zeit ein paar mehr Ergebnisse produzieren können. Denn es kann wohl kaum erwartet werden, dass sich die Versammlung selbst moderiert. Das würde auch nur auf ein Chaos hinauslaufen. Der verantwortliche Leiter muss eine souveräne Führung übernehmen und auch behalten. Deswegen möchte ich für den nächsten Conventus dringend empfehlen, dass von Seiten der Verantwortlichen mehr Wert auf eine sorgfältigere Organisation und Vorbereitung gelegt wird."
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"Die Veranstaltung war sicher gut so wie sie war, zumindest aus meiner Sicht. Dieser Conventus hat mir klar und deutlich gezeigt, wie es um den Cultus Deorum bestellt ist. Das Bild welches sich mir bot, war weitgehend frei von realitätsverzerrenden Beschönigungen.
Ich hörte, wie man sich zum Teil auf Halbwahrheiten stützt und wie man unliebsame Situationen zu kaschieren versucht. Vor allem aber zeichnete sich klar ab, daß das Collegium Pontificium den Sacerdotes entrückt ist.
Nun denn, es muß sich vieles ändern im Cultus Deorum. Es wird sich auch vieles ändern."Keiner sollte die Gelegenheit bekommen auf diese Worte des Pontifex Maximus zu reagieren. Er kam allen Zwischenrufen zuvor indem er sich kurz und knapp verabschiedete und den Raum verließ.
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Flaccus staunte, denn es wurde schlagartig kühler in dieser Halle und die vom Kaiser angesprochenen Änderungen waren wohl, wie seine Feststellungen schon zeigten, von Nöten.
Er wartete, ob nun noch Wortmeldungen an die Flaminca erfolgten, oder ob diese den Mitgliedern noch etwas zu sagen hatte.
Die nächste Zeit würde sicher einige Neuerungen bringen. -
Zitat
Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
"Die Veranstaltung war sicher gut so wie sie war, zumindest aus meiner Sicht. Dieser Conventus hat mir klar und deutlich gezeigt, wie es um den Cultus Deorum bestellt ist. Das Bild welches sich mir bot, war weitgehend frei von realitätsverzerrenden Beschönigungen.
Ich hörte, wie man sich zum Teil auf Halbwahrheiten stützt und wie man unliebsame Situationen zu kaschieren versucht. Vor allem aber zeichnete sich klar ab, daß das Collegium Pontificium den Sacerdotes entrückt ist.
Nun denn, es muß sich vieles ändern im Cultus Deorum. Es wird sich auch vieles ändern."Keiner sollte die Gelegenheit bekommen auf diese Worte des Pontifex Maximus zu reagieren. Er kam allen Zwischenrufen zuvor indem er sich kurz und knapp verabschiedete und den Raum verließ.
Änderungen? Imperiosus zog theatralisch eine Augenbraue nach oben. Das Argument des Kaisers würde er ganz unterstützen, denn er selbst kannte das Collegium Pontificium, bis auf die Flaminca und den Kaiser, noch überhaupt nicht.
Aber wozu das ändern, was schon die Ahnen schufen? Wozu die Bestimmungen der Götter verändern?
Imperiosus war prinzipiell nicht dagegen, doch müsste der Kaiser dies wohl von den Göttern vernommen haben und könnte die Änderungen vor ihnen auch sicherlich rechtfertigen.
Aber er schaute dem Kaiser noch ruhig nach und würde nun wohl auch den Raum verlassen wollen, sofern keiner weitere Besprechungspunkte vorzulegen hatte. Imperiosus wollte vor der Antwort der Flaminca fliehen, die seinen ehemaligen Lehrer wohl ereilen würde. Und wenn er die Sache richtig einschätzte würde diese Antwort schrecklich werden. -
Claudia hörte Victor und dem Kaiser zu. Als der Kaiser sich erhoben und den Raum verlassen hatte, schaute sie zu den anderen Pontifices und diese verliessen ebenfalls den Raum. Nur Claudia blieb zurück, allein mit den Sacerdotes, Popae, Commentarii und Discipuli. Sie schaute in die Runde, schaute zu Victor,d er sie persönlich zuvor aufs äusserste angegriffen hatte. In ihr stieg Zorn auf. Sie hatte ihn sicherlich nicht ausgebildet, damit er nun soetwas tun konnte.
Sie hob zu einem Kommentar an, doch wurde sie von einem erneuten starken Schmerz davon abgehalten. Sie wandte sich ab und eilte zur Tür, die sie gerade noch erreichte. Draussen brach sie zusammen und wurde von dann von mehreren Sklaven der Regia in ihr Officium gebracht.
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'Na wenigstens einer hatte seinen Spaß.' denkt sich Vic auf den Kommentar des Pontifex Maximus hin und beobachtet staunend den Abzug der Pontifices. Nachdem das gesamte Collegium verschwunden ist wendet er sich an seinen Nebenmann.
"Und genau das ist es, weshalb das Collegium den Sacerdotes entrückt ist. Kein Schlusswort und keine offzielle Beendigung des Conventus. Das Collegium hat es einfach nicht nötig, mit uns zu reden oder uns etwas mitzuteilen. Sie stehen oben und wir stehen unten. Sie stellen Fragen und wir antworten. Sie schickten uns durch die Gegend und wir rennen. Die Pontifices haben meinen größten Respekt, doch wenn sie uns nicht mit Respekt behandeln, dann brauchen sie sich über Unzufriedenheit nicht zu wundern." Und etwas leiser setzt er hinzu: "Und dass sich etwas ändert, das glaub ich sowieso erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe."
Kopfschüttelnd steht er auf. Im Tempel des Mars Ultor wartet liegengebliebene Arbeit, immerhin war der Monat des Mars längst angebrochen.
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